NAH DRAN 03_Master_3 - Kinderschutz eV

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4 nah dran Kriegsflüchtling Mia baut sich heute ein selbständiges Leben in Deutschland auf tatsächliche Situation stellt sich jedoch anders dar: Die Jugendlichen kämpfen nach ihrem Asylverfahren mit unsicheren Aufenthaltstiteln (sie werden z.B. mit „Grenzübertrittsbescheinigungen“ lediglich geduldet), die ihnen nicht einmal eine längerfristige Arbeitserlaubnis verleihen. Sie sind permanent auf das Wohlwollen der Ausländerbehörde angewiesen. Ab 16 Jahren gelten sie im Sinne der Jugendhilfe im Gegensatz zu den deutschen Jugendlichen als erwachsen und können ohne Rücksicht auf ihre seelische Verfassung in staatlichen Unterkünften untergebracht werden. Das widerspricht zwar der „UN-Konvention über die Rechte des Kindes“, welche ihnen die selben Rechte auf Förderung und Gleichbehandlung wie einheimischen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren garantiert. Jedoch hat die deutsche Bundesregierung diese internationalen Vorgaben nur unter Einschränkungen ratifiziert. Nach wie vor wird hierzulande dem deutschen Ausländerrecht der Vorrang vor den Kindesrechten eingeräumt. Die Flüchtlinge kommen meist ohne Deutschkenntnisse an. Ihre Vorstellungen von Deutschland sind häufig geprägt von abenteuerlichen Geschichten über Reichtum und unbegrenzte Möglichkeiten. Die von Sparzwang, Lehrstellenmangel und Arbeitslosigkeit bestimmte Realität, auf die sie hier stoßen, ist für die Jugendlichen dann nur schwer zu bewältigen. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse schaffen sie kaum einen Hauptschulabschluss, ohne diesen haben sie wiederum keine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Um ihre Defizite auszugleichen, sind zusätzliche Sprachkurse und Nachhilfe-Angebote dringend notwendig. Da die öffentlichen Gelder dafür häufig nicht bereitgestellt werden, können freie Vormundschaftsträger wie der Kinderschutz und Mutterschutz e.V. solche Maßnahmen nur aus Spendenmitteln unterstützen. Trotz der großen Hindernisse, sind viele dieser Jugendlichen sehr motiviert, sich in die Gemeinschaft zu integrieren und eine eigenständige Existenz aufzubauen. „Bei entsprechender Förderung in der Jugend- Kinderschutz- Lokalderby ANH schlägt Schloßberg beim Fußballturnier im Amalie-Nacken-Heim Exklusiv für nah dran berichten hier zwei junge Nachwuchs-Reporter aus der Gruppe 2 des Amalie- Nacken-Heims über ein heißes Kicker-Turnier: Zwei Dachauer Einrichtungen des Kinderschutz und Mutterschutz e.V. gaben alles auf dem Hermann-Stockmann-Rasen, doch nur eine Mannschaft konnte gewinnen... Auch wenn es jetzt schon ziemlich lange her ist, wollen wir doch noch von unserem Fußballturnier berichten, das am 26. März 2003 bei uns im Amalie-Nacken-Heim (ANH) stattgefunden hat. Dazu hatten wir das Schülerzentrum der Schule am Schloßberg zu uns eingeladen. Sie kamen mit einer Mannschaft, wir vom ANH traten mit zwei Mannschaften an. hilfe (z.B. durch Unterstützung beim Spracherwerb, durch Begleitung, Betreuung, Wohnangebote, Schul- und Ausbildungsförderung) schließen 60 % der von uns betreuten Jugendlichen eine Lehre ab und sind nach drei bis vier Jahren in Deutschland integriert“ schildert Beate Matzken die Situation. „Ich würde jeder und jedem von ihnen herzlich vergönnen, hier bleiben zu können“. Aus der kleinen Mia ist inzwischen eine selbstbewusste junge Frau geworden. Sie hat eine Lehre als Friseuse begonnen und ist aus der Jugendhilfeeinrichtung, in der sie zwischenzeitlich untergebracht war, zu ihrem Freund, einem Äthiopier, gezogen. Ihre Zukunft sieht sie nun in Deutschland. Nur manchmal kommen noch Gedanken an Abschiebelager und erzwungene Rückkehr in ihr hoch - die Angst davor wird bleiben. JOHANNA AUER-GÖPFERT ■ Kicken, bis die Rasenstücke fliegen Es war fast fünf Uhr, als die Mannschaften sich anzogen - und jede war stolz auf sich und siegesgewiss! ANH ging voll zur Sache, und die Spiele waren sehr knapp und spannend. Am Schluss hat dann ANH 2 gewonnen, weil sie als einzige kein Spiel verloren haben. Auf jeden Fall hat es allen viel Spaß gemacht, und auch das Wetter hat mitgespielt. Es waren sogar ein paar Fans da. Vielleicht kommt ja der Herr Ehrlich vom Schloßberg mal wieder mit seinen Jungs vorbei! Und verliert wieder...? DANIEL BEKE, FLORIN CIOBOTA ■
Junge Gipfelstürmer mit Gruppenleiter Andreas Brommont (4. von links) auf dem schneebedeckten Aggenstein Erleben heißt Lernen Kinder und Jugendliche aus dem Amalie-Nacken-Heim machten bei einer erlebnispädagogischen Ferienfahrt wertvolle Erfahrungen Die diesjährige Oster-Ferienfahrt der Gruppe 1 des Amalie-Nacken- Heims (Kinderschutz und Mutterschutz e.V.) war spannend vom ersten bis zum letzten Augenblick! Acht Jungen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren absolvierten vom 11. bis zum 20. April einen erlebnispädagogischen Kurs beim Verein Outward Bound in Schwangau. Dieser bietet verschiedene solcher Kurse und Trainings für Schulen und soziale Einrichtungen an. „Ferien“ und „Kurs“ - das scheint sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Doch gerade mit Ferienmaßnahmen können pädagogisch wichtige Ziele erreicht werden. Bei dieser Fahrt ging es vor allem darum, gruppendynamische Prozesse in Gang zu bringen, um eine bessere Gruppenidentität zu finden, das Abschied- Nehmen von einer langjährigen Betreuerin und Bezugsperson zu verarbeiten sowie den Umgang mit persönlichen und gemeinsamen Grenzen zu üben. Zum Erreichen dieser Ziele hatten sich die Betreuer/innen bewusst für einen erleb- nispädagogischen Ansatz entschieden. Denn dieser ermöglicht eine Bearbeitung auf einer nicht zwangsläufig kognitiven, sondern körperlich und Handlungs-/Interaktions-orientierten Ebene. Zudem kann durch spannende, Alltags-durchbrechende Gemeinschaftsunternehmungen in der Natur die Bereitschaft der Kinder und Jugendlichen erhöht werden, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen. Begleitet von zwei weiblichen sowie zwei männlichen Fachkräften und dem Kursleiter von Outward Bound stellten sich die Teilnehmer vielen Herausforderungen, z.B. beim Klettern an der Kletterwand und am Naturfelsen, im Hochseilgarten, bei einer großen Bergtour auf den schneebedeckten Aggenstein, zwei Mountainbike-Touren, einer Walderkundung, beim Biwack- Fahren, bei einer Schluchtüberquerung und bei vielen weiteren Problemlösungsaufgaben und Spielen bis zum gelungenen Absprung mit dem „Flying Fox“ (Freiflug-Seilbahn). Natürlich gab es auch einen Pausentag mit Stadtbummel in nah dran 5 Füssen, und selbstverständlich kam das Ostereier-Suchen nicht zu kurz! Alle Teilnehmer waren begeistert von der rundum gelungenen Fahrt bei sehr guter Stimmung, Traumwetter, ausgezeichneter Verpflegung und sehr erfolgreichem Kursverlauf: Die Jungen waren meist sehr diszipliniert und lernwillig und haben die notwendigen Sicherheitsanweisungen gewissenhaft befolgt. So konnte das geplante Programm mit viel Spaß vollständig durchgeführt werden. Am vorletzten Tag waren die Jugendlichen in der Lage, Auf der „Jakobsleiter“ braucht man Mut, Ausdauer und Koordination ▲
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