NAH DRAN 03_Master_3 - Kinderschutz eV
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Ziele und Probleme der<br />
Betreuungsarbeit<br />
Die Familie wird von mir in erzieherischen<br />
Fragen sowie zur Befähigung der Eltern zu<br />
einer selbständigen Lebensorganisation in<br />
Deutschland beraten und betreut. Dazu<br />
musste ich am Anfang erst einmal das Vertrauen<br />
der Familie zu mir aufzubauen. Das<br />
war nicht leicht, weil in der albanischen<br />
Gesellschaft eine Unterstützung durch<br />
Ambulante Erziehungshilfe nicht bekannt<br />
ist. Deshalb war es für die Familie schwierig,<br />
mit einem Fremden über ihre privaten<br />
Probleme zu sprechen.<br />
Schon allein die Regelung existenzieller<br />
Lebensgrundlagen durch „fremde“ Hilfe<br />
Nach einer Vorbereitungszeit von<br />
nur elf Monaten hat der <strong>Kinderschutz</strong><br />
und Mutterschutz e.V. Anfang<br />
September 20<strong>03</strong> sein neues Rahmenkonzept<br />
zur Integration von Schule<br />
und Jugendhilfe unter dem Dach einer<br />
Ganztagsschule vorgestellt. Der Titel<br />
nah dran 23<br />
1+<br />
Kinder und Jugendliche, deren soziale und<br />
war für die Familie zunächst nur schwer<br />
anzunehmen. Für ihre Aufenthaltserlaubnis<br />
musste ich einen Rechtsanwalt einschalten,<br />
dessen Honorar der <strong>Kinderschutz</strong><br />
und Mutterschutz e.V. getragen hat. Vom<br />
Verein erhielt ich auch Geld, um Weihnachtsgeschenke<br />
für die Familie zu kaufen.<br />
Aus dem „Adventskalender für gute Werke“<br />
der Süddeutschen Zeitung hat die Familie<br />
eine Spende in Höhe von 2.000 DM<br />
erhalten. Nach Bedarf wurde die Familie<br />
vom <strong>Kinderschutz</strong> und Mutterschutz e.V.<br />
einige Male durch Sachspenden, wie z.B.<br />
Spielsachen, einem Fahrrad, Sportanzügen,<br />
einem Kindercomputer und anderen<br />
Geschenken unterstützt. Für alle diese Zuwendungen<br />
sind die Familienmitglieder<br />
sehr dankbar!<br />
Die Zukunft hat begonnen:<br />
1 + 1 = 1<br />
Visionen mitgestalten: Beim Open Space mit<br />
Zukunftswerkstatt brachten Kinder, Jungendliche<br />
und Familien ihre Ideen und Bedürfnisse ein<br />
Rahmenkonzept mit Modell-Charakter zum Aufbau einer<br />
„Lernwelt für soziale und emotionale Entwicklung“<br />
„1 + 1 = 1“ ist nicht etwa die Folge einer<br />
manifesten Dyskalkulie (zu Deutsch: Rechenschwäche)<br />
- sondern mit Blick auf<br />
emotionale Entwicklung nachhaltig gefährdet<br />
ist, äußerst folgerichtig: Die Zukunft<br />
der pädagogischen Arbeit mit diesen<br />
Insgesamt habe ich versucht, die lebenspraktischen<br />
Fertigkeiten der Familie zu fördern<br />
und die Machtstellungen innerhalb<br />
der Familie auszugleichen. Die Themen, die<br />
wir u.a. besprochen und erarbeitet haben,<br />
waren: Den Kindern mehr Zeit schenken,<br />
aber auch Grenzen setzen, Kontakte mit<br />
anderen Familien knüpfen und pflegen,<br />
Termine einhalten, Deutsch-Sprachkurse<br />
besuchen und die gemeinsame Freizeit gestalten.<br />
Die Familie hat das Angebot der<br />
Ambulanten Erziehungshilfe des <strong>Kinderschutz</strong><br />
und Mutterschutz e.V. mittlerweile<br />
mit großer Dankbarkeit nutzen können.<br />
Sie gestaltet ihre Lebenssituation aktiv mit<br />
und entwickelt sich weiter auf ihrem Weg<br />
von der patriarchalischen zur zeitgenössischen<br />
Familie. FRAN KRASNIQI ■<br />
jungen Menschen liegt in einem integrativen<br />
Ansatz. Aus „1“, der Schulbildung<br />
und „1“, der Jugendhilfe soll „1“ werden:<br />
Eine Lernwelt für soziale und emotionale<br />
Entwicklung. Mit dem neuen Konzept legte<br />
der Verein den Grundstein für eine zukunftsorientierte<br />
Fortsetzung seiner innovativen<br />
Bildungs- und Erziehungsarbeit.<br />
Zeitgemäße Bildungsund<br />
Erziehungsarbeit in<br />
brüchigen Mauern<br />
Bereits seit einigen Jahren hat der <strong>Kinderschutz</strong><br />
und Mutterschutz e.V. in Dachau<br />
einen immer schwieriger werdenden<br />
Spagat zu bewältigen: Im Amalie-Nacken-<br />
Heim mit seiner Heilpädagogischen Tagesstätte<br />
werden mehr als 40 Kinder und<br />
Jugendliche heilpädagogisch bzw. therapeutisch<br />
betreut. Die benachbarte Dr.-Elisabeth-Bamberger-Schule<br />
besuchen fast<br />
60 Schülerinnen und Schüler, die hier<br />
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