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NAH DRAN 03_Master_3 - Kinderschutz eV

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geht weiter auseinander. Und dies insbesondere<br />

wegen des Anstiegs der Personalkosten!<br />

Viele freie Verbände sind nicht tarifgebunden,<br />

sondern wenden eigene<br />

Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

an, die den Automatismus des Tarifvertrages<br />

nicht kennen. Das ist<br />

einerseits auch ihr Glück, weil die<br />

Träger sonst keine Möglichkeit hätten,<br />

die defizitäre Entwicklung abzufangen.<br />

Wären sie tarifgebunden,<br />

so käme in manchen Fällen eine<br />

Tariferhöhung dem Aus für eine<br />

soziale Einrichtung gleich. Andererseits<br />

bleibt anzumerken, dass die Verbände,<br />

Vorstände, Betriebsräte und Mitarbeiter/innen<br />

verständlicherweise kritisch<br />

auf solche Entwicklungen reagieren, weil<br />

ihnen weniger Geld bei höheren Aufwendungen<br />

zur Verfügung steht. Kritisch reagieren<br />

sie dann auch, wenn Berufskolleginnen<br />

und -kollegen eine Lohnerhöhung<br />

bekommen, aber der eigene Träger, der sowieso<br />

mit seinem Eigenbeitrag die Stadt<br />

„sponsert“, die gleiche Erhöhung nicht leisten<br />

kann, sondern sogar noch um einen<br />

Pauschalbetrag gekürzt wird.<br />

Da fragt man sich: Für wen arbeiten die<br />

freien Wohlfahrtsverbände eigentlich? Sie<br />

sind doch keine Beschäftigungsfirmen für<br />

Sozialpädagogen! Sie sind an der Verwirklichung<br />

einer sozialen und solidarischen<br />

Gesellschaft mit ihren vielen ehrenamtlichen<br />

Strukturen, ihrem persönlichen und<br />

idealistischen Einsatz maßgeblich beteiligt.<br />

Jede Tätigkeit und jedes Engagement<br />

von Bürgerinnen und<br />

Bürgern in den freien Verbänden der<br />

Wohlfahrtspflege bringen für unsere<br />

Gesellschaft deutlich mehr Gewinn als<br />

nah dran 35<br />

„Heiliger St. Florian, verschon’<br />

mein Haus - zünd’ andre an!“<br />

Die Landeshauptstadt München „verkraftet“ ihre Tariferhöhung bei synchronem<br />

Rasenmäher-Sparkurs gegenüber den freien Wohlfahrtsverbänden<br />

Soll der Heilige Florian in<br />

München nur die öffentlichen<br />

Haushalte beschützen?<br />

die eingesetzten Mittel kosten! Dieses (berechtigte)<br />

Statement war in den Jubelund<br />

Jubiläumsreden der vergangenen Jahre<br />

aus dem Munde der Laudatorinnen und<br />

Laudatoren, Glückwunschüberbringer/innen<br />

und offiziellen Vertreter/innen der Gesellschaft<br />

immer wieder zu hören.<br />

Das Aushungern der Verbände ist dagegen<br />

für unsere Gesellschaft eine mehrfach teure<br />

Angelegenheit: Ein Verein, der seine soziale<br />

Arbeit aus finanziellen Gründen einstellen<br />

muss, reißt nicht nur ein Loch in<br />

die Versorgung der Menschen, die Hilfe<br />

brauchen. Es gehen auch die Arbeitsplätze<br />

seiner Mitarbeiter/innen verloren. In der<br />

Folge haben wiederum die Sozialkassen<br />

wegen der arbeitslosen Mitarbeiter/innen<br />

höhere Aufwendungen, und das bürgerschaftliche<br />

Engagement der Menschen, die<br />

diese wichtige Arbeit geleistet haben,<br />

bleibt ungenutzt. Gesellschaftspolitisch ist<br />

dies eine höchst bedenkliche Entwicklung!<br />

Wäre es da nicht an der Zeit, die kleinen<br />

und großen Egoismen zu überwinden und<br />

der Entsolidarisierung unserer Gesellschaft<br />

entgegenzuwirken - vielleicht auch durch<br />

eigenen Verzicht? Vielleicht kann man<br />

auch „klug“ sparen! Einige Vorschläge dazu<br />

hat der <strong>Kinderschutz</strong> und Mutterschutz<br />

e.V. in der Vergangenheit schon gemacht...<br />

Aber wer will das hören?<br />

„Heiliger St. Florian, verschon’ mein Haus<br />

- zünd’ andre an!?“ ARNO BOCK ■

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