SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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S Y M P O S I U M<br />
21 Fußgängerbrücke in Sassnitz<br />
© Jürgen Schmidt<br />
an lediglich einem Mast zu realisieren.<br />
Um eine ausgeglichene Beanspruchung<br />
des Überbaus zu erhalten und so dessen<br />
extrem schlanke Form zu verwirklichen,<br />
wurden dem Hohlkasten während der<br />
Montage Eigenspannungen eingeprägt,<br />
was der Berechnung und Herstellung ein<br />
Höchstmaß an Präzision abverlangte.<br />
3.5 Ausblick<br />
Im Wesentlichen wurden an dieser Stelle<br />
nur »überspannte« Systeme behandelt,<br />
während es noch eine Vielzahl anderer<br />
(Trag-)Strukturen gibt. Ob zusammengesetzt,<br />
wie auf Usedom, oder in Kombination<br />
mit anderen Tragwerksformen, das<br />
Entwicklungspotential ist vielfältig und<br />
bisher sicher nicht ausgeschöpft.<br />
Darüber hinaus sind natürlich gekrümmte,<br />
in sich geschlossene Systeme möglich.<br />
Zu dem Krempelmoment kommt das<br />
globale Torsionsmoment eines Kreisringträgers<br />
dazu, und es ergeben sich dadurch<br />
ganz andere Anforderungen an die konstruktive<br />
Ausbildung. Bei der Fußgängerbrücke<br />
La Défense im Finanzviertel von<br />
Paris wurde die räumliche Lastabtragung<br />
zum Beispiel konsequent in ein aufgelöstes<br />
Tragwerk umgesetzt. Neben der<br />
fachwerkähnlichen Überspannung, die zu<br />
den Aufl agern hin an Höhe zunimmt und<br />
damit, ähnlich einem Kragträger, dem<br />
Beanspruchungsverlauf folgt, wirken drei<br />
Ringseile, die unter der Brücke mit unterschiedlichen<br />
Krümmungen angeordnet<br />
sind, dem globalen Torsionsmoment<br />
entgegen.<br />
September 2009 | BRÜCKENBAU<br />
4 Zusammenfassung<br />
Wie die Projekte und Entwürfe zeigen,<br />
steckt in den gekrümmten Brücken<br />
ein hohes Potential an realisierbaren<br />
Tragstrukturen. Durch die Krümmung verbessern<br />
sich nicht nur der Verkehrsfl uss<br />
und die Anbindungsalternativen, sondern<br />
sie ermöglicht auch die Entwicklung<br />
interessanter räumlicher und dabei logischer<br />
Konstruktionen.<br />
Die Entwurfsarbeit an solchen räumlichen<br />
(Trag-)Systemen setzt aber ein profundes<br />
Verständnis des Tragverhaltens<br />
voraus. Denn ohne dieses Verständnis<br />
und das permanente sowie systematische<br />
Hinterfragen der Funktionsweise<br />
kann der entwerfende Ingenieur nur<br />
schwer zu logischen Tragwerksformen<br />
fi nden.<br />
24 Hafen-Grimberg-Brücke in Gelsenkirchen<br />
© Schlaich Bergermann und Partner/Michael Zimmermann<br />
25 Fußgängerbrücke auf Usedom<br />
© Schlaich Bergermann und Partner<br />
Schlussendlich ist dies die Basis für die<br />
Ingenieurkreativität, mit der wir uns von<br />
anderen Brückendesignern unterscheiden<br />
und die es uns erlaubt, rational nach<br />
klaren, nachvollziehbaren, technisch<br />
sauberen und vernünftigen Strukturen<br />
zu suchen, die durch ihre Prägnanz und<br />
Einmaligkeit überzeugen.<br />
22 23 Fußgängerbrücke in Greenville,<br />
South Carolina<br />
© Schlaich Bergermann und Partner<br />
26 Brücke La Défense in Paris<br />
© Schlaich Bergermann und Partner/<br />
Michael Zimmermann<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Keil<br />
Schlaich Bergermann und Partner<br />
Beratende Ingenieure im Bauwesen,<br />
Stuttgart<br />
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