SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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3<br />
Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
Zum Bau von Geh- und Radwegbrücken<br />
Lösungen statt (lauter) Landmarken<br />
� � � von Michael Wiederspahn<br />
Trotz einiger durchaus erkennbarer<br />
Fortschritte und der Bemühungen vieler<br />
Beteiligter um weitere Verbesserungen<br />
in qualitativer wie quantitativer Hinsicht<br />
werden Brücken noch immer oder zumindest<br />
überwiegend als reine Funktionsbauwerke<br />
erachtet, die nur einen Zweck<br />
zu erfüllen haben und infolgedessen besonders<br />
kostengünstig zu errichten sein<br />
müss(t)en. Dass sie ganz im Gegensatz zu<br />
den meisten Gebäuden, deren Halbwertszeit<br />
in der Regel nach 10–20 Jahren endet,<br />
wesentlich länger an ihrem Standort<br />
verweilen, sie also das Bild von Stadt und<br />
Landschaft nicht selten über mehrere<br />
Dekaden prägen, und zwar ohne in den<br />
Genuss von irgendwelchen Fassadenauf-<br />
und -verhübschungen kommen zu können,<br />
wird dabei aber leider oft und gerne<br />
unterschlagen.<br />
Ein zweites (ähnlich) ärgerliches und in<br />
dem Zusammenhang kaum zu ignorierendes<br />
Phänomen ist der Wunsch mancher<br />
Bauherren nach einem Wahrzeichen,<br />
einer sogenannten Landmarke, die sich<br />
kommerziell nutzen lässt, ihnen zu einem<br />
touristischen Anziehungspunkt verhilft<br />
oder wenigstens für ein bisschen Glanz<br />
inmitten ihrer ansonsten womöglich arg<br />
trist anmutenden Verkehrsinfrastruktur<br />
sorgt. Bedauerlicherweise stoßen derartige<br />
Intentionen hie und da auf größte<br />
Gegenliebe, gerade bei jenen berühmten<br />
(Hochbau-)Gestaltern, deren Nach- oder<br />
Büroname erstaunlich häufi g mit A, B<br />
oder C beginnt und die, global tätig, ihre<br />
spektakulären Entwürfe stets aus dem<br />
Hut zu zaubern scheinen, sich offenbar<br />
eher mit dem Alphabet als mit Fragen der<br />
Konstruktion oder des Kontextes beschäftigen<br />
und daher fast zwangsläufi g keine<br />
schlüssigen, auf Herausforderung wie<br />
Umfeld angemessen reagierenden Konzepte<br />
abzuliefern vermögen.<br />
E D I T O R I A L<br />
Sicherlich, es gab und gibt Ausnahmen<br />
und seit kurzem zudem einen Deutschen<br />
Brückenpreis als Versuch einer Würdigung<br />
ebensolcher Beispiele, außerdem wächst<br />
inzwischen die Zahl der Ingenieurwettbewerbe<br />
und hat die Deutsche Bahn einen<br />
Brückenbeirat berufen, ja sogar einen von<br />
ihm erarbeiteten Leitfaden mit dem Titel<br />
»Gestalten von Eisenbahnbrücken« vorgelegt,<br />
denn sie will (künftig), wie er auf<br />
Seite 11 verheißt, »Brücken bauen, die den<br />
ehrenvollen Titel ›Baukultur‹ verdienen,<br />
zum Wohle von Mensch und Natur«. Das<br />
(alles) sind zweifellos höchst erfreuliche<br />
Signale, die Hoffnung wecken, zugleich<br />
jedoch einer genauso kompetenten wie<br />
konsequenten Begleitung bedürfen,<br />
damit sich die bisher üblichen Standards<br />
auch tatsächlich ändern.<br />
Und exakt diesen Anspruch erfüllt nun<br />
die Tagung »Bau von Geh- und Radwegbrücken«,<br />
die am 12. September 2009 in<br />
München stattfi ndet – und deren Vorträge<br />
Thema wie Umfang von Ausgabe<br />
2·2009 des BRÜCKENBAU bestimmen:<br />
Wiederum die schriftlichen Fassungen<br />
sämtlicher Referate beinhaltend, soll und<br />
kann sie veranschaulichen, wann und wo<br />
sich überzeugende Lösungen entwickeln,<br />
was dazu notwendig ist und warum<br />
intensive Recherchen und eine detaillierte,<br />
eine individuelle und die per se unterschiedlichsten<br />
Aspekte einschließende<br />
Auseinandersetzung letztlich unabdingbar<br />
bleiben (müssen).<br />
BRÜCKENBAU | September 2009