SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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S Y M P O S I U M<br />
Brücken und Stege an Inn, Mangfall und Hammerbach<br />
Bauwerke der Landesgartenschau Rosenheim 2010<br />
� � � von Joachim Swillus, Johann Pravida<br />
Das Konzept des im Jahr 2005 gewonnenen<br />
Wettbewerbes für die<br />
Landesgartenschau Rosenheim 2010<br />
sah vor, die Innenstadt im Zuge ihrer<br />
städtebaulichen Entwicklung zum<br />
Wasser stark mit den Flussräumen<br />
von Inn, Mangfall, Hammerbach und<br />
Mühlbach zu verknüpfen: Der neu<br />
geschaffene Park an Inn und Mangfall<br />
wird durch drei stegartige Bauwerke<br />
an die Altstadt angebunden<br />
und erschlossen. Das Bild des Steges<br />
wird zur Metapher für die Wege<br />
zum Wasser; Promenadensteg,<br />
Mangfallsteg und Nicklwiesensteg<br />
verbinden den aus schmalen Landzungen<br />
bestehenden Park zu einer<br />
Gesamtanlage. Die Stege sind hybride<br />
architektonische Landschaften,<br />
sie sind Brücke, Promenade, Rampe,<br />
Aussichtspunkt, Sitz- und Liegemöglichkeit<br />
in einem Element.<br />
1 Einleitung<br />
Bestandteile der drei Stege (Promenadensteg,<br />
Mangfallsteg, Nicklwiesensteg) sind<br />
die Brückenbauwerke Mangfall 1, 2 und<br />
3 sowie Hammerbach 1, 2 und 4. Die drei<br />
Brücken über die Mangfall wurden zur<br />
Stärkung des Profi ls Rosenheims als Holzstadt<br />
als Holzkonstruktionen ausgeführt,<br />
die Errichtung aller anderen erfolgte in<br />
Stahlbauweise. Die übergeordnet gleiche<br />
Gestaltung des Geländers, des Gehbelages<br />
und des Randabschlusses der Brücken<br />
und Stege macht diese zu einem architektonischen<br />
Objekt. Nachfolgend werden<br />
die Brückenbauwerke beschrieben, ohne<br />
näher auf die Stegkonstruktionen einzugehen.<br />
September 2009 | BRÜCKENBAU<br />
1 Promenadensteg mit Brücken Mangfall 1 und Hammerbach 1<br />
© a24_landschaft<br />
2 Ansicht des Promenadenstegs<br />
© a24_landschaft<br />
3 Brücke Mangfall 1<br />
© a24_landschaft<br />
2 Promenadensteg<br />
2.1 Brücke Mangfall 1<br />
Die Brücke Mangfall 1 ist der ungewöhnliche<br />
Endpunkt des Promenadensteges,<br />
sie überragt den Inndeich im Mündungsbereich<br />
von Mangfall und Inn um 23 m.<br />
Die Inszenierung des Weges aus der Stadt<br />
über die Stege in die Flussräume erreicht<br />
hier ihren Höhepunkt. Von der Brücke<br />
bietet sich ein herrlicher Ausblick über die<br />
Flussmündung in die weiten Flussräume<br />
von Inn und Mangfall bis zu den Alpen.<br />
Das Geländer mit asymmetrischen X-förmigen<br />
Pfosten und einem transparenten<br />
Edelstahlspanndrahtgewebe unterstützt<br />
die Bewegungsdynamik zum Wasser.<br />
Die Farbgebung des Holzträgers ist eine<br />
weißliche Lasur, die die Struktur des<br />
Holzes erkennen lässt und den Charakter<br />
des hellen frisch geschnittenen Holzes<br />
konserviert.<br />
Unterhalb und seitlich der Brücke liegende<br />
Sitzterrassen am Inn erforderten die<br />
hohe möbelartige Qualität der Brückenuntersicht.<br />
2.2 Tragwerk Mangfall 1<br />
Der Überbau der Brücke besteht aus<br />
blockverleimten Brettschichtholzträgern<br />
mit dem statischen System eines Einfeldträgers<br />
mit angehängtem Kragarm.<br />
Er hat eine Gesamtlänge von 15,70 m,<br />
die Kragarmlänge misst 7,30 m. Darüber<br />
liegen zwei Abdichtungsebenen und der<br />
Gehbelag aus Lärchenholzbohlen. Die<br />
Anfangsbreite der Brücke ist 2,80 m, die<br />
Endbreite 2,40 m.<br />
Die Geländerkonstruktion ist auf Stahlkonsolen<br />
verschraubt, die wiederum<br />
über Stahlbleche an den Brückenträger<br />
geschraubt sind und seitlich auskragen.<br />
Da die Abdichtungsebenen über die<br />
Konsolen hinweg bis zum Randabschluss<br />
geführt sind, wird für den blockverleimten<br />
Träger ein optimaler konstruktiver<br />
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