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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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S Y M P O S I U M<br />

les hin weitet sich das Röhrentragwerk<br />

dann auf eine Breite von ca. 8 m und eine<br />

nutzbare Gehwegbreite von 6,50 m auf.<br />

Die orthotrope Gehwegtafel mit einer<br />

Konstruktionshöhe von 500 mm verfügt<br />

über fünf Längsträger, die im Abstand von<br />

3,50 m durch ellipsenförmige Spanten<br />

biegesteif verbunden sind. Im beweglichen<br />

Brückenteil sind die Längsträger<br />

gevoutet und erreichen eine maximale<br />

Bauhöhe von 2.000 mm am Drehpfeiler.<br />

Die Fugen zwischen den feststehenden<br />

Stegbrücken und der Drehbrücke wurden<br />

in einem Winkel von 10° zur (Brücken-)<br />

Querachse ausgeführt, um eine kollisionsfreie<br />

Drehbewegung sicherzustellen.<br />

In Längsrichtung sind die Spanten des<br />

Oberbaus über Stahlrohre mit einem<br />

Durchmesser von 101,60 mm ausgesteift,<br />

die zugleich als Unterkonstruktion<br />

für die punkt gehaltene Ver glasung der<br />

Einhausung dienen. Die fachwerkartige<br />

Ausfachung des Oberbaus erfolgt hingegen<br />

mit Zug stäben aus Feinkornbaustahl,<br />

wobei sie in ihrer jeweiligen Orientierung<br />

den Querkraftverlauf im Haupttragwerk<br />

widerspiegeln. Sämtliche Stahlprofi le<br />

wurden hinsichtlich der Ausnutzungsgrade<br />

so optimiert, dass die komplette<br />

Brücke ein Stahlnettogewicht von nur<br />

320 t aufweist.<br />

Die stählernen Stützen der Stegbrücken<br />

sind mit bis zu 30 m langen Stahl rammpfählen,<br />

der Drehpfeiler hingegen mit<br />

einem Monopile (d = 2.000 mm) bis in<br />

die tragfähigen Sande tiefgegründet.<br />

Der Drehpfeiler besteht zudem aus einem<br />

Stahlrohr mit außen aufgesetzten<br />

Blechrippen, der Überbau ist am Pfeilerkopf<br />

über eine Kugeldrehverbindung angeschlossen,<br />

während der Rohrkopf von<br />

Schrägpfählen zur Horizontalaussteifung<br />

gehalten wird.<br />

2.2 Veränderliches Trag system<br />

Das Brückenbauwerk gliedert sich in die<br />

zwei feststehenden Stegbrücken Ost und<br />

West sowie in die bewegliche Drehbrücke,<br />

die im geöffneten Zustand vom Gesamtsystem<br />

entkoppelt ist; im geschlossenen<br />

Zustand sind die drei Einzeltragwerke<br />

durch hydraulische Verriegelungsbolzen<br />

gelenkig miteinander verbunden.<br />

Im ersten Fall besteht der Brückenzug<br />

aus drei Teilsystemen: einem Zweifeldträger<br />

mit Stützweiten von 2 × 21,30 m,<br />

September 2009 | BRÜCKENBAU<br />

4 Innenraumperspektive<br />

© Daniel Sumesgutner<br />

einem eingespannten Waagebalken mit<br />

Kragweiten von 2 × 20,50 m und einem<br />

Einfeld träger mit einer Stützweite von<br />

17 m. Sobald der Brückenzug geschlossen<br />

ist, wirkt er hingegen für Verkehrs lasten<br />

als Durchlaufträger über fünf Felder mit<br />

Momentengelenken in den Drehfugen.<br />

Sämtliche Stahlunterbauten sind biegesteif<br />

über Schraubver bindungen an den<br />

Überbauten befestigt, in den Übergangsfugen<br />

zu den Anschluss bauwerken lagert<br />

das Brücken bauwerk auf Elastomerlagern<br />

– und demzufolge handelt es sich um<br />

ein semiintegrales Tragwerk, dessen<br />

planmäßige Überbaubewegungen aus<br />

Wind, Temperatur etc. über Stützenverformungen<br />

aufgenommen werden.<br />

2.3 Glaseinhausung<br />

Mit der Glaseinhausung ist ein hoher<br />

Komfort für die neue Wegeverbindung<br />

geschaffen worden: Wind-, Wetter- und<br />

Sonnenschutz bei maximaler Transparenz.<br />

Da alle Einbauten für Beleuchtung,<br />

Piktogramme, Geländer, Lautsprecher<br />

etc. im Innern installiert sind, ist eine<br />

optimierte Lebensdauer aller Elemente<br />

und des Korrosionsschutzes der Stahlkonstruktion<br />

gewährleistet.<br />

Die ebenfl ächige Verglasung folgt dem<br />

Spanten profi l und ist mit einer Sieb-<br />

5 Detail der Verglasung<br />

© WTM Engineers GmbH<br />

bedruckung ausge stattet, deren Punktraster<br />

sich stufenweise zum Mittelpunkt<br />

hin verdichtet. Dieses Verlaufsraster dient<br />

dem Sonnenschutz und ist, orientiert am<br />

Sonnenverlauf, asymmetrisch auf dem<br />

Profi l angelegt.<br />

Die Verglasung besteht aus VSG (2 ×<br />

12 mm TVG) mit Scheiben abmessungen<br />

von ca. 1,10 m × 3,50 m, wobei die ca.<br />

330 Einzelscheiben jeweils über sechs<br />

Punkthalter an der stählernen Trag konstruktion<br />

befestigt sind; in den 20 mm<br />

breiten Silikonfugen können die Überbauverformungen<br />

aus Wind, Verkehr und<br />

Temperatur etc. auf ge nommen werden.<br />

2.4 Maschinentechnik<br />

Der stählerne Drehpfeiler mit einem<br />

Innendurchmesser von 1.970 mm ist<br />

über eine Kugeldrehverbindung an dem<br />

verglasten Überbau angeschlossen.<br />

Die Erzeugung der Drehbewegung um<br />

die vertikale Achse erfolgt also über die<br />

Kugeldrehverbindung mit Innenverzahnung,<br />

die mit zwei Planetengetrieben<br />

und redundanten Hydraulik mo toren<br />

angetrieben wird. Zur Verriegelung der<br />

Drehbrücke mit den Stegbrücken dienen<br />

insgesamt sechs hydraulische Riegel, vier<br />

vertikale und zwei horizontale, wobei<br />

die Fugen hier mit klappbaren Edel stahlschleppblechen<br />

verschieblich abgedeckt<br />

sind: Für den Drehvorgang werden diese<br />

mittels Hydraulikzylindern in eine senkrechte<br />

Position gefahren.<br />

6 Hydraulikriegel<br />

© WTM Engineers GmbH<br />

44

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