Midrange MAGAZIN – Juli 2007
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1<br />
MIDRANGE AKTuELL<br />
System i5 Express<br />
Ein Erfolg der Community<br />
Die Entscheidung war überfällig und passt in die zeit: IBM hat mit der Ankündigung ihrer<br />
inzwischen verfügbaren neuen Einstiegsmodelle des Systems i5 einen großen Sprung über<br />
den eigenen Schatten getan.<br />
Heinz-Paul Bonn<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
guS<br />
group Ag & Co. Kg<br />
hp.bonn@<br />
guskoeln.de<br />
Die neuen Modelle werden in wettbewerbsstarkenEinstiegsangeboten<br />
ab 8.000 Euro für fünf User offeriert<br />
<strong>–</strong> sollen mehr Anwender damit arbeiten,<br />
geht es in Zehn-User-Schritten<br />
aufwärts. Aber wichtiger ist für die i5-<br />
Community: IBM hört endlich wieder<br />
auf den Markt!<br />
Von PartnerWorld zu PartnerWorld,<br />
in Internet-Foren, Blogs und Kommentaren<br />
drängten Analysten, Software-<br />
Partner und Anwender die IBM seit<br />
mindestens 18 Monaten, eine Neuausrichtung<br />
des Marktgangs für ihren Mittelstands-Server<br />
System i5 zu wagen.<br />
Am unteren Ende der Server-Familie<br />
war das System schon lange notorisch<br />
überteuert. Pardon <strong>–</strong> um nicht missverstanden<br />
zu werden: Wer sich für das<br />
System entscheidet, merkt schnell, dass<br />
die i5 ihr Geld wert ist. Aber angesichts<br />
der Billigkonkurrenz verhinderte ihr<br />
Preis, dass sich Unternehmen von den<br />
Vorzügen des Systems im praktischen<br />
Betrieb überzeugen konnten.<br />
Jetzt hat IBM offensichtlich verstanden,<br />
dass sie den Mittelstand für<br />
sich zurück gewinnen muss. Bei ein<br />
oder zwei Handvoll Anwendern, die bei<br />
kleineren und mittleren Unternehmen<br />
überhaupt in den Genuss der i5-Vor-<br />
MIDRANGE MAgAZIN · 07/<strong>2007</strong><br />
züge an Sicherheit, Zuverlässigkeit und<br />
Nachhaltigkeit gelangen konnten, rechneten<br />
sich die soliden Grundkosten der<br />
bisherigen i5-Basismodelle nicht einmal<br />
annähernd. Sie überstiegen alternative<br />
Windows-Infrastrukturen zum<br />
Teil um mehr als das Doppelte. Bei aller<br />
Ungewissheit, die mit anderen Servern<br />
in Sachen Ausfallsicherheit oder Datenschutz<br />
befürchtet werden mochten<br />
<strong>–</strong> der Preisunterschied überzeugte eher<br />
für eine Entscheidung gegen die i5.<br />
Allerdings hat IBM die Preisschraube<br />
nur im unteren Segment gelockert <strong>–</strong><br />
dort, wo die Not im Neugeschäft freilich<br />
auch am größten ist. Hier wird sich der<br />
Erfolg des neuen Preismodells schnell<br />
stellen, denn nicht nur in Deutschland,<br />
wo gegenwärtig die Konjunktur erfolgreich<br />
anzieht und insbesondere im Mittelstand<br />
eine gewisse Investitionslaune<br />
schürt, werden in den kommenden Monaten<br />
IT-Infrastrukturentscheidungen<br />
getroffen. Es ist die Weltkonjunktur, die<br />
angesichts eines stabilen Wachstums<br />
in den asiatischen Ländern durchaus<br />
verlässlich wirkt <strong>–</strong> und auf die die IBM<br />
mit dem neuen Preismodell zielt. Der<br />
Kampf um die neuen Großkonzerne, die<br />
in Russland, Indien und China entstanden<br />
sind, ist ja längst entschieden. Der<br />
jetzt entscheidende Markt aber dürfte<br />
bei den KMU im aufstrebenden asiatischen<br />
Raum liegen. Würde IBM hier<br />
nicht mit einem adäquaten Einstiegsangebot<br />
für die i5 aufwarten können, ginge<br />
ihr dieser Markt verloren. Das wäre<br />
fatal, denn die Wachstumsoptionen in<br />
diesem Markt sind nahezu unbegrenzt.<br />
Damit könne mittelfristig der Ball<br />
wieder in der Hälfte der Software-Partner<br />
liegen, die ihr Lizenzmodell für die<br />
Anwendungs-Software ebenfalls überdenken<br />
müssen. Ein erster Schritt wäre<br />
der Wechsel auf ein fein abgestimmtes<br />
User-Modell, das nicht <strong>–</strong> wie heute<br />
üblich <strong>–</strong> breite User-Staffeln vorsieht,<br />
sondern eine Bezahlung für die tatsächliche<br />
Inanspruchnahme.<br />
Damit wäre das von IBM seinerzeit<br />
vorgedachte On-Demand-Modell<br />
tatsächlich Wirklichkeit. Bisher beobachteten<br />
i5-Anwender eine eher pervertierte<br />
Auslegung des On-Demand-<br />
Ansatzes: Da wurden die Prozessoren<br />
künstlich in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
beschnitten, um erst gegen einen<br />
<strong>–</strong> nicht selten satten <strong>–</strong> Aufpreis losgelassen<br />
zu werden. On Demand hieß hier<br />
eher: On Payment.<br />
Die neuen Modelle haben diese Beschneidung<br />
bei ihrer Geburt nicht über<br />
sich ergehen lassen müssen. Endlich<br />
lässt IBM die Prozessor-Zügel locker<br />
und gibt den modernen Java- und PHP-<br />
Anwendungen Pferdestärken, die sie<br />
brauchen, um den Anwendern zur Verfügung<br />
zu stehen. Erste Tests mit der<br />
neuen Maschine haben gezeigt, wie<br />
leistungsfähig die i5 auch im unteren<br />
Segment diese neue Software-Generation<br />
unterstützen kann. Auch das wird<br />
das i5-Geschäft weltweit beflügeln.<br />
Heinz-Paul Bonn ó<br />
guS-group Ag & Co. Kg, Köln<br />
www.gus-group.com