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02 2012 - Midrange Magazin

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Neuausrichtung der Barmenia-ITMainframe geht, Cobol bleibtDie Barmenia hatte bereits einen Teil ihrer Anwendungslandschaft auf der Großrechner-Plattform erneuert. Eine strategische IT-Neuausrichtung sowie die hohen Betriebskostenführten zu einer Kurskorrektur: Innerhalb eines halben Jahres wurden die Applikationenmit Unterstützung der Tools von Micro Focus auf verteilte Systeme verlagert.Im Rahmen der Modernisierung derBarmenia-IT steht ein neues Architekturkonzeptim Zentrum der strategischenPlanungen. Hierbei sollte dieMigration der Anwendungslandschaftiterativ für einzelne, fachlich unterschiedeneAnwendungsteile erfolgen.Im Rahmen einer „differenzierten Migration“wurden dafür unterschiedlicheTechnologien und Zielplattformen gewählt.Einzelne Teile der Anwendung,die funktionell sehr ausgereift warenund Wettbewerbsvorteile enthielten(beispielsweise in der Krankenversicherung),sollten ohne funktionelleÄnderungen vollständig auf eine neueGroßrechner-Plattform portiert werden.Andere Bereiche sollten unabhängigvon der Altanwendung ganz neu aufBasis von Java programmiert werden,während wieder andere durch eineStandard-Software abgelöst werdensollten. Auf dieser Basis hat die Barmeniaeine differenzierte Infrastrukturauf- und ausgebaut: Zu den Kernanwendungendes Versicherungsbetriebsgehören SAP für Rechnungswesen,Personalwesen und Provisionierung,Server-Systeme für den Vertrieb sowiespezielle Lösungen für Datawarehouseoder Kommunikation.Der Großrechner blieb dabei vorerstBestandteil der Strategie, so dassauch für die parallel zum Alt-Systembetriebene neue Großrechner-Plattformeine zentrale Rolle vorgesehen war.Allerdings hatte sich die IT-Welt inzwischenweitergedreht. Die Barmeniahatte zudem ihre IT-Kosten auf denPrüfstand gestellt und dabei erkannt,dass der neue Großrechner ein wesentlicherKostenfaktor war. „Wir wolltendie wachsenden Kosten des Mainframenicht auf Dauer tragen“, erklärt LutzSubel, Projektleiter im Bereich IT-Servicemanagementbei der Barmenia.„Wir hatten mittlerweile ja auch dezentraleArchitekturen in Betrieb undsuchten nun nach Möglichkeiten, unsereAnwendungen auch für die Krankenversicherungmit geringeren Kostenin einer derartigen Infrastrukturzu betreiben.“So fiel die Entscheidung, den bis dahingeplanten Großrechner als Plattformwieder aufzugeben und die bereits produktivgenutzten Anwendungen zu portieren– diesmal allerdings auf verteilteSysteme. Diese Verlagerung betraf dasBestands- und Schadenssystem für dieUnfallversicherung, das Managementdes Druck-Outputs sowie einen Teil derLeistungsabrechnung der Krankenversicherung,die für die Barmenia einezentrale Applikation ist: Mit ihr rund200 Sachbearbeiter. Als neue Zielplattformwurde das Unix-Derivat AIX miteiner Oracle-Datenbank gewählt, wobeidie Hardware im Vorgriff auf kommendeAnforderungen bewusst großzügigausgelegt wurde. Diese Portierungmusste relativ kurzfristig erfolgen, daVerträge mit dem Hersteller zum Jahresendezur Verlängerung anstandenund dabei aus Gründen der Leistungsanpassungeine Erweiterung des Systemsnotwendig geworden wäre, die dieBarmenia aus Kostengründen auf alleFälle vermeiden wollte.Für die Umstellung setzte Barmeniadie Lösungen von Micro Focus ein. DasKernstück der Tools ist die Micro FocusServer Enterprise Edition, ein Applikationsserver,der unter Unix als Laufzeitumgebungfür die Anwendungssystemeder Barmenia fungiert undder – wie zuvor die Infrastruktur desGroßrechners – alle für den produktivenBetrieb notwendigen Funktionenzur Verfügung stellt. Dazu gehört aucheine Emulation von Micro Focus, dieals Transaktionsmonitor für die Dialogprozesseverwendet wird, so dass auchin diesem Anwendungsbereich keinegroßen Eingriffe in die Applikationenerforderlich waren.Im Zuge der Portierung wurde auchdie Anwendungsentwicklung für Cobolauf die neue Entwicklungsumgebungunter Windows umgestellt. In dieserUmgebung werden auch die Entwicklertestsdurchgeführt. Für weitere Testphasenwerden die Programme dannauf die AIX-Umgebung portiert, wobei Bedarf weitere Änderungen ohnegraphisches Interface vorgenommenwerden können. Umgesetzt wurde diePortierung vom Dortmunder IT-DienstleisterAdesso. Als Partner von MicroFocus verfügt Adesso über das notwendigeKnow-how beim Einsatz der Migrationswerkzeuge.Rainer Doh ówww.adesso.de<strong>02</strong>/<strong>2012</strong> · MIDRANGE MAGAZIN41

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