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Fachgruppe für Methoden und Evaluation - Universität Bamberg

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Fr., 23.09., Symposium: Kausale Effekte: Fortschritte in Theorie <strong>und</strong><br />

Anwendung, 9.20-9.40 Uhr, Hörsaal M3/232N (H)<br />

Vergleich von Kausalitätsbedingungen<br />

Felix<br />

Axel Mayer<br />

Rolf Steyer<br />

Thoemmes1<br />

2<br />

2<br />

1 <strong>Universität</strong> Tübingen<br />

Institut <strong>für</strong> Erziehungswissenschaft<br />

Europastr. 6<br />

72072 Tübingen<br />

felix.thoemmes<br />

@gmail.com<br />

2 Friedrich-Schiller-<strong>Universität</strong><br />

Jena<br />

Institut <strong>für</strong> Psychologie<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Methoden</strong>lehre<br />

<strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>sforschung<br />

Am Steiger 3, Haus 1<br />

07743 Jena<br />

axel.mayer@uni-jena.de<br />

rolf.steyer@uni-jena.de<br />

In der Literatur zur Theorie kausaler Effekte wurden – teils<br />

stark voneinander isoliert – bestimmte Bedingungen postuliert,<br />

unter denen ein kausaler Effekt unverzerrt geschätzt<br />

werden kann. Einen Vergleich verschiedener Kausalitätstheorien<br />

<strong>und</strong> deren Annahmen (<strong>und</strong> letztendlich auch der<br />

daraus resultierenden Verfahren zur Adjustierung von Effekten)<br />

findet man in der Literatur kaum. In diesem Beitrag<br />

sollen zumindest drei verschiedene Ansätze verglichen<br />

werden. Zum einen die Theorie kausaler Effekte mit „potential<br />

outcomes“ (Rubin, 2005), die stochastische Theorie<br />

kausaler Effekte (Steyer, Partchev, Kröhne, Nagengast, &<br />

Fiege, in press), <strong>und</strong> die DAG (directed acyclic graphs)<br />

Theorie (Pearl, 2000). Es werden die folgenden Bedingungen<br />

<strong>und</strong> deren Implikation zur Selektion von Kovariaten betrachtet:<br />

die „ignorability assumption“ von Rubin, die „unconfo<strong>und</strong>edness<br />

assumption“ von Steyer, <strong>und</strong> das „backdoor<br />

criterion“ von Pearl. Anhand von Beispielen soll untersucht<br />

werden, zu welchem Schluss bezüglich kausaler Effekte<br />

die drei verschiedenen Bedingungen kommen. Hierbei<br />

zeigt sich, dass „ignorability“ eine empirisch nicht testbare<br />

Behauptung ist, die weder verifiziert noch falsifiziert<br />

werden kann. Dies führt zur Empfehlung, immer bezüglich<br />

aller beobachteter Kovariaten zu adjustieren (Rubin, 2009).<br />

Die „unconfo<strong>und</strong>edness“ kann mit Hilfe gängiger Verfahren<br />

empirisch getestet (falsifiziert) werden. Das „back-door criterion“<br />

kann ebenfalls empirisch getestet werden, setzt<br />

aber auch voraus dass sämtliche Kausalbeziehungen zwischen<br />

den Kovariaten expliziert werden können. An Beispielen<br />

soll veranschaulicht werden wie die verschiedenen<br />

Annahmen in einem angewandten Kontext benutzt werden<br />

können <strong>und</strong> zu welchen Schlüssen sie gelangen.<br />

Pearl, J. (2000). Causality: models, reasoning, and inference.<br />

Cambridge University Press. Rubin, D. B. (2005). Causal inference<br />

using potential outcomes. Journal of the American Statistical<br />

Association, 100(469), 322-331.<br />

Rubin, D. B. (2009). Author’s reply: Should observational studies<br />

be designed to allow a lack of balance in covariate<br />

distributions across treatment groups? Statistics in Medicine,<br />

28(9), 1420-1423.<br />

Steyer, R., Partchev, I., Kröhne, U., Nagengast, B., & Fiege, C. (in<br />

press). Probability and Causality 1. Springer.<br />

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