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Fachgruppe für Methoden und Evaluation - Universität Bamberg

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Fr., 23.09., Nichtlineare Strukturgleichungsmodellierung, 14.40-15.00<br />

Uhr, Hörsaal M3/232N (H)<br />

Zum Problem der korrekten Standardisierung von nichtlinearen Strukturgleichungsmodellen<br />

Karin<br />

Christina S. Werner2<br />

Jana C. Gäde1<br />

Carla Gerhard1<br />

Helfried Moosbrugger<br />

Schermelleh-Engel1<br />

1 Johann Wolfgang Goethe-<strong>Universität</strong><br />

Mertonstraße 17<br />

60054 Frankfurt am Main<br />

schermelleh-engel<br />

@psych.uni-frankfurt.de<br />

2 Freie <strong>Universität</strong> Berlin<br />

Habelschwerdter Allee 45<br />

14195 Berlin<br />

1<br />

Programme zur Analyse von linearen Strukturgleichungsmodellen<br />

(SEM) stellen routinemäßig eine komplett standardisierte<br />

Lösung zur Verfügung. Für nichtlineare SEM<br />

mit Produktindikatoren ist diese jedoch in der Regel nicht<br />

korrekt, da die Produktvariablen unabhängig von den in sie<br />

eingehenden Faktoren auf eine Varianz von eins standardisiert<br />

werden. Wen, Marsh <strong>und</strong> Hau (2010) konnten anhand<br />

eines Produkt-Indikator-Ansatzes (Unconstrained Approach)<br />

zeigen, dass aber unter Verwendung der vorhandenen,<br />

nicht korrekt standardisierten Parameter <strong>für</strong> Moderatoreffekte<br />

die korrekt standardisierten Parameter berechnet<br />

werden können. Ob diese Methode ohne Probleme<br />

auch auf Modelle angewandt werden kann, die neben einem<br />

Moderatoreffekt auch noch quadratische Effekte enthalten,<br />

wurde bisher nicht untersucht. Ein weiteres Problem<br />

besteht darin, dass nicht klar ist, ob die Wahl der Skaliervariable<br />

<strong>für</strong> die latenten nichtlinearen Terme einen Einfluss<br />

auf die Parameterschätzungen <strong>und</strong> damit auf die standardi-<br />

sierten Werte hat. Wen, Marsh <strong>und</strong> Hau (2010) schlugen vor, jeweils den Indikator mit<br />

der höchsten Reliabilität als Skalierer zu verwenden.<br />

Untersucht werden sollte daher im Rahmen einer Monte Carlo-Studie anhand eines<br />

nichtlinearen SEM mit Moderator- <strong>und</strong> quadratischen Termen der Einfluss unterschiedlich<br />

reliabler Skalierer auf die Güte der Schätzung der nichtlinearen Parameter sowie<br />

die latenten Varianzen <strong>und</strong> Kovarianzen sowie auf Güte der standardisierten Lösung.<br />

In der Simulationsstudie wurden Daten <strong>für</strong> ein Modell mit einem Moderatoreffekt (.20)<br />

<strong>und</strong> zwei quadratischen Effekten (.15, .10) generiert <strong>und</strong> die Reliabilität der drei Indikatorvariablen<br />

pro latentem Prädiktor variiert (.80, .60, .30). Analysiert wurden die Daten<br />

mit zwei LISREL-Ansätzen, dem Extended Unconstrained Approach (EUA), in welchem<br />

alle Parameter frei geschätzt werden, <strong>und</strong> dem Extended Constrained Approach (ECA),<br />

in welchem die nichtlinearen Parameter restringiert werden. Zum Vergleich wurde mit<br />

Latent Moderated Structural Equations (LMS) ein Ansatz verwendet, der keine Produktindikatoren<br />

benötigt.<br />

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Reliabilität der Skalierer einen erheblichen Einfluss<br />

auf die Güte der Parameterschätzungen der Produkt-Indikator-Ansätze hat, vor allem<br />

auf die nichtlinearen Effekte des EUA. Beim ECA wurden die Populationswerte zwar<br />

ebenfalls nicht korrekt geschätzt, die Standardisierung führte dann aber zu den korrekten<br />

Werten. Als einziger Ansatz weist LMS keinerlei Schätzprobleme auf. Mögliche Ursachen<br />

<strong>für</strong> diese Ergebnisse werden diskutiert.<br />

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