Fachgruppe für Methoden und Evaluation - Universität Bamberg
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Fr., 23.09., Mediationsanalysen, 16.30-16.50 Uhr, Hörsaal M3/232N (H)<br />
Die Kombination von Social Relations- <strong>und</strong> Multilevel Mediation Analysen<br />
im Klassenkontext<br />
Katrin Rentzsch<br />
Lehrstuhl Persönlichkeitspsychologie<br />
<strong>und</strong> Psychologische<br />
Diagnostik<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Bamberg</strong><br />
Markusplatz 3<br />
96047 <strong>Bamberg</strong><br />
katrin.rentzsch@uni-bamberg.de<br />
Interpersonelle Wahrnehmungen im Klassenkontext sind<br />
dyadisch <strong>und</strong> damit komplexer als oftmals angenommen.<br />
Die Einschätzung eines Mitschülers hängt somit nicht nur<br />
von Eigenschaften des beurteilten Schülers ab, sondern<br />
auch von Eigenschaften des Beurteilers. So zum Beispiel<br />
hängt Bernds Einschätzung von Anna als „Streberin“ nicht<br />
nur von Annas Charakteristika ab, sondern auch von<br />
Bernds Tendenz, Mitschüler zu mobben. Das Social Relations<br />
Modell (SRM; Kenny, 1994) gibt <strong>für</strong> solche interpersonellen<br />
Wahrnehmungen bzw. Verhaltensweisen die notwendigen<br />
inhaltlichen <strong>und</strong> statistischen Implikationen. Das<br />
SRM besagt, dass die Einschätzung einer anderen Person<br />
in drei Komponenten aufgeteilt werden kann: den Perceiver<br />
Effekt (d.h. die durchschnittliche Tendenz des Beurteilers,<br />
andere auf bestimmte Weise wahrzunehmen), den Target<br />
Effekt (d.h. die durchschnittliche Tendenz des Beurteilten,<br />
von anderen auf bestimmte Weise wahrgenommen zu werden)<br />
<strong>und</strong> den Relationship Effekt (d.h. die spezifische Tendenz<br />
des Beurteilers, einen spezifischen Beurteilten auf bestimmte<br />
Weise einzuschätzen). Mittels Social Relations<br />
Analysen können aus den Einschätzungen von Klassenkameraden<br />
die Social Relations Effekte (d.h. Perceiver-, Target-,<br />
<strong>und</strong> Relationship Effekte) extrahiert <strong>und</strong> in weiterführende<br />
Analysen zur Hypothesentestung integriert werden.<br />
Zur Untersuchung von Prozessen beispielsweise können<br />
die Social Relations Effekte mittels Mediationsanalysen<br />
weiterverrechnet werden. Um der hierarchischen Struktur<br />
des Datensatzes gerecht zu werden, empfehlen sich hier<br />
sogenannte Multilevel Mediation Analysen. In dem Vortrag<br />
werden die dem Social Relations Modell zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />
Erfassungsmethoden vorgestellt, die Datenanalyseverfahren<br />
<strong>und</strong> -Software anhand einer Beispielstudie verdeutlicht<br />
<strong>und</strong> der praktische Einsatz bei Untersuchungen im<br />
Klassenkontext diskutiert.<br />
Kenny, D. A. (1994). Interpersonal perception: A social relations<br />
analysis. New York, NY: Guilford Press.<br />
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