Mit innovativen Gebäudekonzepten zum Erfolg - Wirtschaftsjournal
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Zurück ins Arbeitsleben<br />
Wiedereingliederungshilfe nach langer Krankheit wird zu wenig genutzt<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
Autor und<br />
Ansprechpartner:<br />
Matthias Jakob,<br />
Referent für<br />
Gesundheitswesen/<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der schnellste Weg zur<br />
TK in Sachsen:<br />
www.tk.de/lv-sachsen<br />
Ihr TK-ServiceTeam:<br />
Telefon: 0800 2858585<br />
(24 Stunden täglich an<br />
365 Tagen im Jahr –<br />
bundesweit gebührenfrei).<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094101<br />
Herzinfarkt, Krebs, Rückenprobleme oder Depression<br />
– das sind die häufigsten Diagnosen von Arbeitnehmern,<br />
die länger als sechs Wochen im Jahr krankgeschrieben<br />
wurden.<br />
Obwohl sie nur etwa fünf Prozent der über 92.000 Arbeitsunfähigkeits-Fälle<br />
im Jahr 2011 in Sachsen ausmachten,<br />
waren sie für fast die Hälfte aller Fehltage verantwortlich,<br />
so der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse<br />
(TK). Zum persönlichen Schicksalsschlag der Erkrankung<br />
kommt eine lange Arbeitspause hinzu, die oft schwer<br />
wieder aufzuholen ist. Um den Wiedereinstieg zu erleichtern,<br />
bieten Krankenkassen die so genannte stufenweise<br />
Wiedereingliederung an. Während dieser Zeit arbeitet der<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter zunächst nur wenige Stunden täglich. In den<br />
folgenden vier bis acht Wochen wird das Pensum bis zur<br />
vollen Arbeitszeit gesteigert. Der Patient kann so sein Leis -<br />
tungsvermögen testen, ohne den Druck zu haben, sofort<br />
wieder voll einsatzfähig sein zu müssen. Allerdings wird<br />
diese Möglichkeit noch zu wenig genutzt: 2011 haben rund<br />
600 TK-Versicherte in Sachsen davon Gebrauch gemacht.<br />
Das entspricht nur 14 Prozent der Langzeitkranken. In Berlin<br />
lag die Quote mit 9 Prozent am niedrigsten, in Baden-<br />
Württemberg mit 19 Prozent am höchsten. Der Übergang<br />
von der Krankheit zur wieder hergestellten Arbeitsfähigkeit<br />
ist meist ein längerer Prozess. Dieser schrittweisen Verbes-<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
serung der Leistungsfähigkeit entspricht die Wiedereingliederungshilfe<br />
der Krankenkassen. Langzeitpatienten sollten<br />
diese Chance nutzen, um die eigene Belastungsfähigkeit<br />
zu testen und sich wieder gut in den Arbeitsprozess zu<br />
integrieren. In Absprache mit dem Patienten erstellt der<br />
behandelnde Arzt einen Wiedereingliederungsplan, der<br />
genau festlegt, über welchen Zeitraum er wie viele Stunden<br />
arbeiten kann. Dieser Plan wird Arbeitgeber sowie Krankenkasse<br />
vorgelegt und wenn nötig angepasst. In dieser<br />
Phase gilt der Patient weiterhin als arbeitsunfähig, deshalb<br />
bekommt er in der Regel auch weiter Krankengeld. Nur<br />
wenn der Arbeitgeber sich freiwillig bereit erklärt, Lohn zu<br />
zahlen, oder Selbstständige Einnahmen erzielen, ruht das<br />
Krankengeld oder wird entsprechend gekürzt. Krankengeld<br />
wegen derselben Erkrankung wird für bis zu 78 Wochen<br />
innerhalb von drei Jahren gezahlt. Auch wenn der Patient<br />
eine ambulante oder stationäre Rehabilitation auf Kosten<br />
der Rentenversicherung absolviert hat, kann er mit einer<br />
stufenweisen Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zurück -<br />
kehren. In der Regel erstellt dann der betreuende Arzt der<br />
Rehabilitationseinrichtung den Wiedereingliederungsplan.<br />
Statt Krankengeld wird dem Patienten von der Rentenversicherung<br />
ein Übergangsgeld bezahlt, bis er wieder seinen<br />
vollen Lohn erhält.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
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