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(T)Räume für Kleine - Niedersächsisches Kultusministerium ...

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<strong>Niedersächsisches</strong><strong>Kultusministerium</strong>Dokumentation(T)<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong>Niedersächsischer Wettbewerb 2010/2011Qualität in der Raumgestaltung <strong>für</strong> KrippenI


InhaltVorwortDr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Kultusminister 1Erläuterungen zum landesweiten Wettbewerb 2ReferatDen Kleinsten Raum gebenDr. Gabriele Haug-Schnabel (Leiterin der ForschungsgruppeVerhaltensbiologie, FVM Kandern) 4Jurymitglieder 8Beiträge aus der JurySicher „drinnen und draußen“, Kleinkinder in der KitaMartina Willenborg, Gemeinde-UnfallversicherungsverbandHannover (GUVH) Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN) 9<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong> noch ohne Träume?Kinderkrippen aus dem Blickwinkel der Bauaufsicht,Dr. Erich Breyer, Bauaufsicht, Stadtverwaltung Hannover 10<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong> aus sozialmedizinischer SichtDr. Bettina Langenbruch, Fachausschuss KJG,Landesverband der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichenGesundheitsdienst, Hildesheim 11Preisträger – Platz 1 bis 5 der besten Beispiele 1315 weitere herausragende Beiträge 30Zusammenfassende Informationen zur räumlichen Qualitätin Kindertagesstätten 60Literaturverzeichnis, Hinweise auf weitere Informationen im Internet 64Grundriss Ev. Kita Johannes (55), Bad PyrmontBrandstetter Architekten, Bad Pyrmont


VorwortSehr geehrte Damenund Herren,die ersten Jahre sind ein wichtigerSchritt in der Bildungsbiografieunserer Kinder. Eine frühe Förderunggewährleistet, dass Kinder unabhängigvon ihrer sozialen und kulturellenHerkunft ihre Chancen auf Bildungserfolgund gesellschaftliche Teilhabenutzen können. Bund, Länder undKommunen arbeiten in einer gemeinsamenKraftanstrengung daran,bedarfsgerechte Betreuungsangebote<strong>für</strong> Kinder im Alter bis zu drei Jahrenzu schaffen. Zur Einführung einesRechtsanspruchs auf ein Betreuungsangebot<strong>für</strong> jedes Kind ab demvollendeten ersten Lebensjahr in 2013wurden seit 2007 in Niedersachsen fast20.000 neue Betreuungsplätze inKrippen und in Kindertagespflegegeschaffen.Neben der rein quantitativen Sichtweisegilt es, auch dem Qualitätsaspektausreichend Beachtung zu schenken.Kinder im Alter unter drei Jahren sindin ganz besonderem Maße schutzbedürftig.Ihr Entwicklungsalter stelltsehr spezifische Anforderungen an dieBetreuungssituation. Das gilt sowohl<strong>für</strong> die Qualifikation und Haltung desPersonals in den Gruppen als auch <strong>für</strong>die Gestaltung und Ausstattung der<strong>Räume</strong>, in denen Erziehung, Bildungund Betreuung stattfinden. AltersgemäßeBildungsräume im Innen- undAußenbereich der Kindertagesstätte,in denen die Kinder auf vielfältigeWeise in ihrer Entwicklung angeregtwerden, aber auch Ruhe- und Rückzugsmöglichkeitenhaben dabei einenbesonderen Stellenwert.Vor diesem Hintergrund hat dasNiedersächsische <strong>Kultusministerium</strong> imJuli 2010 den Wettbewerb „(T)<strong>Räume</strong><strong>für</strong> <strong>Kleine</strong>“ ausgeschrieben. Ziel diesesWettbewerbs war es, eine Sammlunggelungener Raumkonzepte <strong>für</strong> dieBildung und Erziehung von Kindernunter drei Jahren zu erstellen und zurNachahmung weiter zu empfehlen.Die Sieger dieses Wettbewerbs habenwir im Rahmen einer Veranstaltungam 15.4.2011 prämiert und die besten20 Wettbewerbsbeiträge in dieserBroschüre dokumentiert.Mein Dank gilt allen Fachkräften, dieihr Wissen und ihre Erfahrungen imRahmen des Wettbewerbs und dernun vorliegenden Dokumentation zurVerfügung gestellt haben. IhreBeispiele <strong>für</strong> gelungene Raumgestaltungin niedersächsischen Krippen sindein wichtiger Qualitätsimpuls <strong>für</strong> denweiteren Ausbau der Bildungs- undBetreuungsangebote <strong>für</strong> unterdreijährige Kinder. „(T)<strong>Räume</strong> <strong>für</strong><strong>Kleine</strong>“ können nun bald auch invielen weiteren Einrichtungen zuguter Praxis werden.Mit freundlichem GrußDr. Bernd AlthusmannNiedersächsischer Kultusminister1


Erläuterungen zum WettbewerbAusschreibung und Durchführung des WettbewerbsIm Zuge des Ausbaus von Betreuungsangeboten<strong>für</strong> Kinder unter dreiJahren werden in vielen Einrichtungenbereits vorhandene Räumlichkeitenumgebaut oder erweitert, es entstehenaber auch gänzlich neue Gebäude.In diesem Zusammenhang stellensich immer wieder Fragen zur Funktionalitätund Qualität der neuen<strong>Räume</strong>. Ziel des Wettbewerbs war es,landesweit gute und bereits in derPraxis erprobte und bewährte Lösungenzur Gestaltung von <strong>Räume</strong>n <strong>für</strong><strong>Kleine</strong> in der vorhandenen Krippenlandschaftzu finden und beispielhaftaufzuzeigen.EinsendungenDie eingesandten Konzepte zurRaumgestaltung in Krippen bezogensich überwiegend auf die Gestaltungund Ausstattung der Gruppenräume,der Sanitärbereiche oder der Schlafräume.Etliche Beiträge haben auchdie Gestaltung des Außengeländesberücksichtigt. Dagegen gab es nurwenige Aussagen zur Gestaltung vonRäumlichkeiten <strong>für</strong> altersübergreifendeGruppen oder zur Betreuung vonSäuglingen.Die Bedeutung des Themas Bewegung<strong>für</strong> das Aufwachsen kleinerKinder wurde bei vielen Raumkonzeptenberücksichtigt.AuswahlverfahrenBei der Vorauswahl galten folgendeMaßstäbe:• Eignung der <strong>Räume</strong> <strong>für</strong> Kinder inder Altersspanne von acht Wochenbis etwa 3,5 Jahren, die gemeinsamin einer Gruppe betreut werden,• Funktionalität im Sinne zeitge mäßerKrippenpädagogik,• Sicherheit, Gesundheit und Hygiene,• Bedürfnisse und Wohlbefinden vonSäuglingen und Kleinkindern,• Ergonomie, Akustik, Lichtverhältnisse,Belüftung,• Wahrnehmung, Anregung, Bildung.Weitere Bewertungskriterien warenein deutlich erkennbar fundiertesFachwissen im Team, sorgfältige Vorbereitungauf die Arbeit mit kleinenKindern sowie eine überlegte Planungund ausgewogene Zusammenarbeitzwischen Baufachleuten, pädagogischenFachkräften und den Entscheidungsträgernüber die Finanzen indem jeweiligen Bauprojekt.In Vorgesprächen wurden die Mitgliederauf ihre Aufgabe vorbereitet.Während einer ganztägigen Sitzungim Januar 2011 erarbeiteten elfJurymitglieder in wechselnd zusammengesetztenkleinen Arbeitsgruppendie Ergebnisse. Aus den 20 bestenBeiträgen wurden anhand der Vorgabender Ausschreibung die fünfGewinner des Wettbewerbs ermittelt.Am 15. April 2011 fand eine landesweiteFachtagung zum Wettbewerbstatt, auf der die fünf ausgezeichnetenBeiträge und weitere 15 herausragendenEinsendungen gewürdigt wurden.DokumentationNeben den Perspektiven von Fachjuryund Referenten der Fachtagungwurden die ungekürzten Wettbewerbsbeiträgeder fünf Gewinner und– in gekürzter Form – die weiteren15 besten Beiträge dokumentiert.Wenn über diese Broschüre hinausInteresse besteht, welche Einrichtungsich mit ihren Ideen und Konzepten andem Wettbewerb beteiligt haben, sofinden Sie eine Liste aller Bewerber(siehe auch Nummerierung unter denFotos) und ihrer Schwerpunktsetzungim Internet unterwww.mk.niedersachsen.deFunktionalitätQualität2


(T)<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong>Herzlich WillkommenEingangsbereichKindertagesstätte Rasselbande (82), Hildesheim3


ReferatDen Kleinsten Raum geben<strong>Räume</strong> aktivieren <strong>für</strong> EntwicklungsqualitätDr. Gabriele Haug-Schnabel (Leiterin der Forschungsgruppe Verhaltensbiologie, FVM Kandern), aufder Fachtagung zum Wettbewerb am 15. April 2011, HannoverWas bedeutet „Raum“ in der Frühpädagogik?– Zu den Pionieren derRaumgestaltung <strong>für</strong> Krippenkinder inDeutschland zählen Angelika von derBeek, viele Jahre Kindergartenbeauftragteder Stadt Hamburg undMatthias Buck, Leiter des Teams„Kameleon“, das neue Raumideenentwirft und handwerklich umsetzt.Im Film „Im Frühlicht“ (von Elschenbroichund Schweitzer), in Auftraggegeben vom damaligen Bundesministerium<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauenund Jugend, wurden die pädagogischenIntensionen und Wirkungendieser veränderten Raumgestaltunganschaulich dargestellt, z. B. in derHamburger Krippe Tornquiststraße.Die ersten Reaktionen auf dieseungewöhnlichen <strong>Räume</strong> mit vielfältigenHerausforderungen <strong>für</strong> Kopf,Füße und Hände waren trotz großemInteresse eher Irritation und Abwehr:Podeste, Treppen, überall Stufen,verschiedene Ebenen im Raum. Diebisherigen primär an Sicherheit, klarzugewiesenen Beschäftigungsbereichenund erleichterter Beaufsichtigungorientierten Vorstellungen voneinem „Kitaraum“ schienen grobmissachtet. Die Erfahrung beimBeobachten der Kinder bestätigte dieneuartige Gestaltung – die Sicherheitder Kinder war nicht in Gefahr, ihrErkundungsdrang und ihre Lernanreizewurden stattdessen immensvermehrt. So setzte sich die aufAnregung von Bewegung und Entwicklungausgerichtete Raumgestaltungimmer mehr durch.Entsprechende Fortbildungen nichtnur <strong>für</strong> Erzieherinnen, sondern auch<strong>für</strong> Träger, Fachberatung sowieArchitekten und Handwerker sind zurSensibilisierung nötig:Was bedeutet es, <strong>Räume</strong> <strong>für</strong> Kinder zuplanen und zu bauen, die diesetäglichen Fortschritte und wachsendeSelbstwirksamkeit spüren lassen?Das Landesjugendamt Baden vergab1998 einen Expertisenauftrag an dieFVM zur Frage „Sind Zweijährige reif<strong>für</strong> den Kindergarten?“ deren Titelvom beauftragten Forschungsteamdurch die weitere Frage: „Ist derKindergarten reif <strong>für</strong> Zweijährige?“ergänzt wurde. Zu diesem Zeitpunktwar dies die Mehrzahl der Kindergärtenweder pädagogisch noch räumlich.Auch gab es häufig von BehördenAblehnungen der Erteilung einerBetriebserlaubnis <strong>für</strong> diese Altersgruppe,weil im Gruppenraum vorhandeneStufen als ernsthafte Gefahrenquelleund als nicht mit der Krippenpädagogikvereinbare Bauweise angesehenwurden.Seither hat sich vieles grundlegendgeändert. Anhand von Beobachtungenund Bilddokumentationen,zusammengestellt aus frühpädagogischenEinrichtungen, Spielplätzen undFamilienumgebungen, wird deutlich,dass Kinder bereits im ersten Lebensjahrund als Ein- und Zweijährige dannimmer differenzierter und mit einem„Plan im Kopf“ <strong>Räume</strong> erobern, sich jenach Befinden <strong>für</strong> bestimmte Lokalitätenentscheiden und <strong>für</strong> ihre Aktivitäten,ja sogar orientiert an den Bedürfnissenihrer Mitspieler passende Ortesuchen und feste Vorstellungen davonhaben, was dieser Ort zu bieten habenmuss, z.B.:• ein besonderes Naturphänomenwie Licht- und Schatteneffekte;• eine Rückzugsmöglichkeit, dieschützt und von den anderentrennt, dennoch erlaubt, dieseweiterhin zu beobachten;• sich allein oder in ausgewählterKleingruppe erleben;• mittels Kostümen und Requisitensich eine eigene Welt schaffen;• sich ein gemeinsames Arbeitsfeldsuchen, um hier etwas bearbeitenzu können, was niemand alleinbewerkstelligen könnte …Es geht darum, dass Kinder ihrenOrt wählen, ihn auch gestalten, alsoaktiv in ihre Umgebung eingreifen. Sietun dies bereits in sehr frühem Alter,von sich aus und ohne Aufforderung.Und das ist wichtig, da ein Kind soviel über seine personelle und dinglicheUmwelt erfährt, seine Einflussmöglichkeitenund seine Selbstwirksamkeit.Kleinstkinder sind nicht passiveKonsumenten ihrer Umgebung, die sie„brav so nutzen, wie der Erwachsenees vorgesehen und vorbereitet hat– mit einem bestimmten „Lern-Ziel“vor Augen. Kinder haben eigene Ideenim Kopf, da sie eigene Fragen an dieWelt haben. Immer wieder überraschtErwachsene die Kreativität vonKindern, mit der sie ihre eigenen Plänein die Tat umsetzen. Meist machen siedas nicht allein, sondern umgebenoder gar gemeinsam mit anderenKindern, so dass in sozialen Situationengemeinsames Tun entsteht – überraschendbald von lautlicher odersprachlicher Kommunikation begleitet.Diese Effekte einer eigenen „Kinderkultur“werden von Erfahrungenaus ethnologischen Forschungenbestätigt.Eine Krippenpädagogik, die diesenErfahrungen folgt, muss <strong>Räume</strong> zuFreiräumen, zu Gestaltungsräumenwerden lassen.Konzeptionsüberlegungen im Teamklären, welche Einstellungen diepädagogischen Fachkräfte haben, z. B.zu den Fragen: freier Zugang derKinder zu den einzelnen Räumlichkeiten– einschließlich des Außengeländessowie zu den Materialien. Wiewird mit dem Gestaltungswillen derKinder umgegangen und wie steht dasTeam zu den „Spuren“, die Kinder beiihrem Tun hinterlassen, die einZeugnis ihrer momentanen Themengeben?Kinder als „aktive Gestalter“ ihrerLebenswelt zu begreifen, ist eineanspruchsvolle Aufgabe, mit der sichdas Team in der Vorbereitung, in derNachbereitung, bei den Beobachtungenund Beantwortungen der Kinderauseinandersetzen muss.Die neuen Raumvorstellungenspiegeln eine Kinderwelt wider, diemotorisches, kognitives und sozialemotionalesLernen ermöglicht undbereits mehr als erste Annäherungenan Ästhetik erlauben. Es sind Lernwerkstätten,es sind auch Treffpunkte,Räumlichkeiten <strong>für</strong> eine Kindergemeinschaft,ebenso ein Bereich <strong>für</strong> eineinzelnes Kind wie Platz <strong>für</strong> zwei, diesich zum intensiven Spiel oder vorsichtigenKennenlernen gefunden haben,oder <strong>für</strong> vier, fünf Kinder, die eineInteressengemeinschaft auf Zeitbilden, wie auch <strong>für</strong> die gesamte4


ReferatHerausforderungEv. Kita St. Martin (35), Nienburg„Community <strong>für</strong> Kinder“ (ReinhardKahl), die sich hier in ihrer Welt täglichvon Neuem trifft, manchmal sechsJahre lang.Kinder machen etwas mit <strong>Räume</strong>n undsie mit ihnen.„Allein dadurch, dass Kinder sich inInnen- und Außenräumen aufhalten,werden <strong>Räume</strong> zu einem Teil frühkindlicherErziehung und Bildung.Alsunentrinnbare Lebenswelt sind sie derAusgangspunkt vielen kindlichenWahrnehmens, Fragens und Forschens.“(Angelika von der Beek).Damit sind die Erwachsenen, die diese<strong>Räume</strong> planen, gestalten und mitLeben füllen lassen, in der Verantwortung,sie als angemessene Entwicklungsimpulsezu verstehen.Unverstellte freie Fläche, Ordnungund Struktur, Übersicht und funktionaleErkennbarkeit fordern Kinder zuVertiefung, Exploration und lustvollerSelbsterfahrung heraus (Sigrid Diebold/KitaVauban, Freiburg). Eine klareOrientierung erleichtert es, einen Planim Kopf zu spüren und ihn in die Tatumzusetzen. Gibt es eine Frage, eineselbst gestellte Aufgabe oder gareinen Plan, bestimmt das Angebot, dieÄsthetik eines Raumes und die Wahleines Arbeitsplatzes darüber, wie sehrsich Kinder davon angezogen undanimiert fühlen, sich auf ihr Themaeinzulassen, sich ernsthaft mit ihmauseinanderzusetzen. Diebold weistdarauf hin, dass der Standort, dieLichtverhältnisse, der freie Zugangund die Anordnung des Materials einegroße Rolle spielen, wo und wann dieKinder in die Tiefe gehen, genauerforschen, explorieren, Selbsterfahrungensammeln, sich kontaktieren,austauschen und allein oder gemeinsamNeues erschaffen können.Was die Kinder jeweils anregt, wassie lockt, herausfordert und zumNachdenken bringt, hängt nebenindividuellem Interesse, vom Entwicklungsstand,den momentanen Lernthemenund der „Ansteckung“ durch dieAktionen anderer Kinder ab.Im frühen Krippenalter erlebt daslange Zeit unterschätzte Parallelspielseine Hochform: die Kinder spielen inunmittelbarer Nähe zueinander, aberdennoch „getrennt“ von einander.Immer wieder schaut ein Kind auf,beobachtet die Aktivitäten desanderen Kindes und zeigt durchMitlachen oder Mitstaunen ersteAnteilnahme an dessen Geschehen.Oft übernimmt ein Kind beim Nachbarkindgesehene Handgriffe undimitiert dessen Umgang mit Gegenständenoder Materialien. Baldwerden bei günstigen Gelegenheitenvorsichtige Spielkontakte geknüpft, sodass z. B. auf einem verbreitertenFenstersims – so ganz nebenbei – einvorsichtiges „Sich-Anspielen“ startet.Es handelt sich hierbei nicht um einnoch unreifes Sozialverhalten, sondernum eine vom Kind aktiv betriebeneStrategie zur langsamen Kontaktaufnahme:aus sicherer Distanz werdenBewegungen, Aktivitäten und Handlingimitiert und dabei nachempfunden,so dass Informationen undAnregungen weitergegeben werdenkönnen. Je nach Temperament kannjedes Kind selbst die Geschwindigkeitder Annäherung bestimmen, ZweiPionierinnen der Frühpädagogik,Kornelia Schneider und WiebkeWüstenberg, haben diese spannendenZusammenhänge untersucht.Möbelstücke auf Rollen, damit siegegebenenfalls zur Seite geschobenoder wieder herbeigeholt werdenkönnen, erleichtern Kindern verschiedeneAnnäherungswege an einThema. Es ist auch nicht erforderlich,dass <strong>für</strong> jedes Kind in jedem Raumimmer ein Stuhl mit Platz am Tisch zurVerfügung steht. Die neuartigenKlapptische und Stapelstühle erlaubenflexible Nutzung und schaffen Raum,z. B. zur Entwicklung neuer Pläne, umWahrnehmungen zu ordnen und zuvertiefen.Material – Zeug zum Spielen stattSpielzeug, möglichst „Echtzeug“ istvor allem dann attraktiv, wenn es auchzweckentfremdet und somit unerwartetvielfältig bespielbar ist, am bestenvon mehreren Kindern zusammen. Eskann um die Erfahrung mit Alltagsgegenständengehen, die die Kinder ausanderen Zusammenhängen kennenoder um Verpackungsmaterial, dasihnen bereits als wertloser Abfallvermittelt wurde, oder um Naturmaterialienaus dem Garten, dem Wald,dem Stadtpark.Das Material soll sie verleiten,„Spuren“ zu hinterlassen, die sie amnächsten Tag wieder an Freude,gemeinsame Aktivitäten, Erkenntnisseund beeindruckende Leistungenerinnern. <strong>Räume</strong> müssen nicht, sollennicht, nach jedem Krippentag soaufgeräumt werden, dass die Kinderjeden Morgen wieder „bei Null“anfangen und lange kämpfen müssen,bis sie ihr „Werk von gestern“ wiedererkennen, an dem sie weiterdenkenwollen. Es ist ein pädagogisch bedeutsamerSchritt, den Rahmen zu schaffen,dass Kinder nach eigenemZeitplan spielen, denken und lernenkönnen, eben nicht: alle „im Gleichschritt“,alle gleichzeitig dasselbe tun.<strong>Räume</strong> machen etwas mit Kindern,indem sie etwas Besonderes möglichmachen oder dies verhindern. Wo istin unseren <strong>Räume</strong>n die „Tankstelle“?Wo ist die „Denkstelle“? Und wo die„Knallstelle“?„Tankstellen“ – hier wird entspanntund ausgeruht, über Neues nachgedachtund viel geplant und geplaudert.Hier trifft man sich <strong>für</strong> neueIdeen, hier kommt man an beimWeltenwechsel von Zuhause‚ ein Ortzum „sozialen Lausen“ (social grooming),wie das verhaltensbiologischeWort <strong>für</strong> „sich und seine GruppeSelbstwirksamkeit5


Referatspüren“ heißt. „Tankstellen“ ‚entstehen’,wenn das Gesamtklima und dieEroberung von <strong>Räume</strong>n durch Kindermöglich werden – sie sind eher seltenim Voraus planbar, da erst die Kindersie durch entsprechende Nutzung mitLeben füllen.„Denkstellen“ – das sind nicht dievorbereiteten ‚Forscherlabore’ mitArbeitsblättern und eingeschweißtenVersuchskarten zum Abarbeiten vonvorher festgelegten Themen. Sie sindkeine „Veranstaltungsorte“ zurintendierten Bildungsvermittlung mitvorgegebenem Ziel. Sondern Denkfreiräume,Werkstätten und Antwort-Suchstellen auf kindliche Fragen. Hierwird ausprobiert, getüftelt, verworfenund neu nachgefragt. Positive Irritation– Warum ist das so? Wie geht das?Warum klappt das nicht? – ist nichtnur erlaubt, sondern die Voraussetzung.Die Planung orientiert sich anden Fragen der Kinder, an ihrerMotivation und ihrem Engagement.Wenn es den pädagogischen Fachkräftengelingt, eine Atmosphäre grundsätzlicherDialog- und Mitmachbereitschaftzu schaffen, gehen die Kinderdavon aus, dass die Erwachsenen ihresprachlichen und nichtsprachlichenSignale aufmerksam wahrnehmen undihre Aktivitäten mit Interesse verfolgen.„Beobachtung – Dialog – Impuls“nennen Tietze und Viernickel imNationalen Kriterienkatalog dieprofessionelle Reaktionskette, die esmöglich macht, je nach Situationsverlaufentweder mit Freiraum gebenderZurückhaltung zu reagieren und denKindern den weiteren Handlungsverlaufzu überlassen oder aber aktiv zuwerden und einen deutlich anregendenImpuls zu setzen, mit dem diePädagogen ihr Wissen und ihreErfahrung in den weiteren Ablauf desGeschehens einbringen.„Knallstellen“ – kennen alle undkönnen sie lokalisieren: die Atmosphärewird hier schnell angespannt, esbesteht die Gefahr, dass die Stimmungkippt. Zu bestimmten Zeiten imTages- oder Wochenablauf – zu denge<strong>für</strong>chteten „Knall-Zeiten“ – zeigtsich diese Situation noch stärker alsgewöhnlich. Auf die Anspannung derKinder reagieren die Erzieherinnenmit eigener Anspannung: sie greifenfrüher ein (bestärken nicht beginnendeSelbstregulationsfähigkeiten derKinder), reglementieren verstärkt(ohne auf Lösungen der Kinder zu achten),behalten „Kinder mit Etikett“ imAuge, so dass Fehlverdächtigungendrohen. Als Konsequenz bleiben„Bauecken“ oft Tage gesperrt –zumindest <strong>für</strong> einzelne Kinder –, in derHoffnung, dadurch die Konfliktzahlverringern zu können.Warum „knallt“ es? Und warumjeweils an Orten, an denen spielendeKinder sich zu nahe kommen? Zukleine, enge Bauecken, in denengroßen Bauideen zu viele Regeln, zuwenig Platz und Material und vorallem zu kurze Zeiteinheiten entgegenstehen,sind Knallstellen <strong>für</strong>Kleinstkinder, deren Spiel irritabel undihre Kommunikationsfähigkeit nochzu gering ist. Das gilt nicht nur <strong>für</strong>Bauecken, auch <strong>für</strong> den Rollenspielbereich,das Vorlese-Nest…Die Veränderungen müssen im Kopfpassieren, wenn es um neue Raumgestaltungund Lebenswelten vonKindern von null bis drei oder gar nullbis sechs Jahren geht.Für ein wirklich anderes Arbeitenund erlebten Reichtum an Erfahrungen<strong>für</strong> jede Altersgruppe reicht esnicht, ab und an die Türen zu öffnen,um eigeninitiativ andere Bereichekennen zu lernen, und zeitweiligMöbel zu rücken, um mal ein bisschenmehr Platz zu haben, Die von derErzieherin „vorbereitete Umgebung“bildet die pädagogische Konzeptionab, macht diese möglich oder lässt sieLicht und Schattenscheitern. Pädagogische Konzeptionenstellen Anforderungen an <strong>Räume</strong>. Indiesem Sinne muss die PädagogikEinfluss auf den Raum als Spiel-,Bewegungs-, Lern-, Gesprächs- undAusruhmöglichkeit nehmen, alsmöglichst vielfältige Chance, Kontaktaufzunehmen, Erfahrungen zusammeln, Erkenntnisse zu gewinnenund Selbstwirksamkeit zu erleben.Die Erzieherin, die mit den Augender noch ganz kleinen Kinder, dermittleren und dann der großen Kinderdurch ihre <strong>Räume</strong> geht, erkennt, wosich <strong>für</strong> den jeweiligen Entwicklungsstandund das individuelle Lerninteressenoch Möglichkeiten des Wachsensfinden.Für die Kinder muss es „sich lohnen“,in ihrer Kita fünf oder sechsJahre zu verbringen.Überlegungen zur Raumgestaltung <strong>für</strong>die Jüngsten sind insbesondere dannvon besonderer Bedeutung, wenn dieseKinder aus einem eher anregungsarmenZuhause in die Kindertagesstättekommen. Kindern aus Familien, indenen kein Elternteil in einem Arbeitsverhältnissteht, in denen meist engeWohnverhältnisse herrschen undvielfältige Belastungen den Kinderalltagbeschatten, fehlt es an Erfahrungenmit eigener Leistungsfähigkeitebenso wie mit Erholungszeiten. Siekennen keinen Unterschied zwischenArbeits- und Ferienzeiten, zwischenWochentagen und Wochenende.Ev. Kita St. Marien (74), Lilienthal6


ReferatDass etwas unbedingt heute erledigtwerden muss und deshalb Vorranghat, eine Handlung die Voraussetzung<strong>für</strong> die nächste sein kann, sollten dieseKinder in unterschiedlichsten Zusammenhängenin den Kindertagesstättenkennenlernen, um eine strukturierteZeiteinteilung ebenso zu erleben wiedie Hierarchisierung von Handlungsabläufen.Es ist ein pädagogischer Auftrag<strong>Räume</strong> sowie deren Ausstattungsowie die Tagesabläufe entsprechendzu gestalten und zu strukturieren.Die Gestaltung des Alltags in den<strong>Räume</strong>n der Kindertagesstätte ist einKernstück des Erziehungs- undBildungsauftrages. Den Alltag erfolgreichzu bewältigen, erfordert einehohe Anpassungsleistung. Für alleKinder ist der tägliche Aufenthalt inder Kindertagesstätte ein nicht zuunterschätzendes Bildungsangebot.„Der Alltag ist die längste Bildungszeit,die Kindern zur Verfügung steht.Er bietet – in der Regel – auch denSinnzusammenhang, den Kinderbrauchen, um diesen Alltag alsBildungszeit zu nutzen.“ (Gerd E.Schäfer). Der Alltag ist voll vonBildungsangeboten, er ist Lernglück,Sinnesstimulation, Gemeinschafts- undDiversitätserlebnis (Vielfalt) – nichtkünstlich ins Haus geholt, sondernentstanden aus dem Erleben des heutigenTages und dem gemeinsamenGestalten von Situationen.Was müssen <strong>Räume</strong> bieten? Sie sollenGeborgenheit ausstrahlen, dank dererNachdenken, Sich-Vertiefen, Träumenund Ausruhen in der Nähe allermöglich wird, ohne vom übrigenGeschehen ausgeschlossen zu sein.<strong>Räume</strong> sollen <strong>für</strong> den ganzen TagPlatz/Plätze bieten – zum Ankommen,Abwarten, Zusehen, Mitspielen, Alleinspielen,Ausprobieren, Lachen,Weinen, Traurigsein, Fröhlichsein,gemeinsam essen, Ausruhen undSchlafen.Aus solchen <strong>Räume</strong>n heraus kannKontakt zur „Welt draußen“ aufgenommenwerden, in sie kann etwasaus der „Welt von draußen“ hereingebrachtwerden. Hier braucht jedesKind übrigens einen „Eigentumsplatz“– nicht nur, um eigene Gegenstände,Werke und seine (Ideen-) Sammlungenaufzubewahren, es braucht ihn als Ortseiner Identität: Dies ist „mein Platz“Wer ist das?Kiara-Emilia, 10 Monatehier in diesem großen Haus. Gerade invielgruppigen Einrichtungen ist dieswichtig.Möglichkeiten zum ungestörtenRückzug, auch zum Schlafen – auchzwischendurch innerhalb des Gruppenraumes!Die Erfahrung zeigt, dassKinder Vorlieben <strong>für</strong> bestimmteRuhezeiten und -orte entwickelnkönnen. Werden diese berücksichtigt,stellen die Erzieherinnen fest, dass dieKinder ihren Rhythmus finden unddann auch ruhiger schlafen und ausgeruhterspielen. Ein Schlafraum, einRuheraum als Nebenraum undAusweichmöglichkeit – <strong>für</strong> Spiel undAktion außerhalb der Ruhezeiten –kann bei entsprechender Gestaltungeine wichtige Rolle zur Differenzierungdes Angebotes spielen (Schlafraum-Plus-Konzept).Alle Gegebenheiten müssen „demkindlichen Maßstab“ entsprechen, alsoselbständig, ohne fremde Hilfe vonden Kindern erreicht und benutztwerden können. Diese Forderung giltgerade auch <strong>für</strong> einen der oft unterschätzten(Erfahrungs-)<strong>Räume</strong> inKrippen: den Sanitär-Bereich.Hier geht es nicht nur um Erfordernisseder Hygiene, hier geschiehtBe ziehungsaufbau und wichtigeEntwicklungsbegleitung zu eineraltersgemäßen Ausscheidungskontrolleund einem positiven Körpergefühl.Diese Faktoren brauchen Zeit. DieWickel-Situation ist eine pädagogischpotente 1:1-Situation zwischen derErzieherin und dem sehr kleinen Kind,die regelmäßig stattfindet. Sie scheintso wichtig zu sein, dass Erzieherinnengelegentlich beobachten, dass Kinder,die bereits ohne Windel zurechtkommen, plötzlich wieder in die Hosemachen, wenn nicht andere Zuwendungsmöglichkeitenden Verlust ankostbarer Privatzeit wettmachen.Verständlich, denn die Kinder beobachten,wie andere Kinder mit vielZuwendung weiterhin gewickeltwerden und wünschen sich dieseIntensivzeit wieder herbei.Die weiteren Angebote des Sanitärraumes,z. B. die Nasszonen desSpaßbades sind ein neuartiger vielfältigerErfahrungsraum <strong>für</strong> die Kinder,aber auch ein wichtiges Thema <strong>für</strong>klärende Teamgespräche, um denentstehenden Begleitungsaufwandmit Wertschätzung und genügendZeitkapazität auszustatten.Neue Beobachtung zur Anbringungvon Spiegeln in Krippen:Positive Effekte sind vor allem zuerwarten bei Kindern, die etwa abMitte des zweiten Lebensjahres ihrSelbstkonzept entwickeln und sichzeitgleich im Spiegel erkennen. Auch<strong>für</strong> frühere Altersstufen sind Spiegelzur Beobachtung des „Spiegelkindes“anregend. Mit ca. 2 Jahren, nachEntwicklung eines stabilen Selbstkonzeptes,beginnen Kinder vor demSpiegel ihren Gesichtsausdruck beiunterschiedlichen Stimmungen zuerforschen – sie arbeiten an ihreminneren Bild von sich, ein wichtigerEntwicklungsschritt.Im Gegensatz dazu sind Zerrspiegeloder Kippspiegel <strong>für</strong> Krippen eherungeeignet, während sie im Atelierder Großen durchaus ihren Platzhaben. Solche Gegenstände wirkenverwirrend, manchmal sogar verstörendauf die Kleinstkinder, da sie dieAbweichung von ihrer Vorstellungeines Gesichtes noch nicht kognitivauflösen können und ihr sich geradestabilisierendes Selbstbild durch dasverzerrte Spiegelbild verunsichertwerden kann.7


Die Mitglieder der Jury• Heinz Wilke, freier Architekt,Braunschweig• Anke Winter, Architektin,Bausachverständige imKirchenkreisamt, Hildesheim• Dr. Erich Breyer, LeiterBereich Bauordnung, StadtverwaltungHannover, Eintrachtweg19, 30173 Hannover• Martina Willenborg, Gemeinde-UnfallversicherungsverbandHannover (GUVH)Landesunfallkasse Niedersachsen(LUKN)• Dr. Bettina Langenbruch,Ärztin, Fachausschuss KinderundJugendgesundheit imärztlichen Landesverband,Hildesheim• Kathrin Bax, Leiterin einerKindertageseinrichtung,Wolfsburg• Reinhold Rohloff, freierDozent, Braunschweig• Aus dem Niedersächsischen<strong>Kultusministerium</strong>Ute KlingemannWolfgang KöhlerMarina KubanChristiane ReckmannOrdnung und ÜberschaubarkeitGeschwister-Sperling-Kindergarten (6), Braunschweig8


Beiträge aus der JurySicherheitFreiheitSicher „drinnen und draußen“ – Kleinkinder in der KitaMartina Willenborg, Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover (GUVH)Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN)Viele Verantwortliche stehen zurzeitvor der Herausforderung, Kindertagesstättenan den Bedarf von Kleinkindernanzupassen oder ganz neu zugestalten. Die Betreuung von Kindernunter drei Jahren fordert eine besondereQualität.Basis ist ein durchdachtes pädagogischesKonzept. Alle Beteiligtensollten von Beginn an gemeinsammitwirken. Das Motto könnte „sovielSicherheit wie nötig – soviel Freiraumwie möglich“ lauten.Die Sicherheitsanforderungenaus der GUV-V S 2 sind schon beider Auftragsvergabe zu beachten,da die Aufnahme von Kleinkinderneine wesentliche Nutzungsänderungdarstellt. Dies gilt sowohl <strong>für</strong> dieInnenräume als auch im Außenbereich.Draußen können wenige, <strong>für</strong> Kinderdieser Altersgruppe gezielt ausgewählteSpielplatzgeräte und naturnaheGestaltungselemente kombiniertwerden. Beide müssen dieAnforderungen der DIN EN 1176- 1„ohne deutsche A-Abweichung“erfüllen oder <strong>für</strong> die Kleinsten mussder Zugang erschwert sein.So können die Kinder sicher spielenund das Personal wird bei der Aufsichtentlastet.Freiräume und modelliertes Geländeregen zur Bewegung an. Die DIN18034 „Spielplätze und Freiräume zumSpielen“ gibt viele Anregungen <strong>für</strong> dieGestaltung. Naturmaterial, Wasser,Sand, Hügel und Mulden bieten viele(und preiswerte!) Möglichkeiten, diedie <strong>Kleine</strong>n herausfordern.Weitere Informationen finden sich in• GUV-V S 2 und GUV-SR S2 „Kindertageseinrichtungen“,• DIN EN 1176-1 „Spielplatzgeräte undSpielplatzböden“,• UK-NRW | 40 „Sicher bilden undbetreuen“,• UK-Hessen: „Außengelände <strong>für</strong>Krippenkinder“• GUV –SI 8017 „Außenspielflächenund Spielplatzgeräte“,• GUV-SI 80 14 „Naturnahe Spielflächen“.Checkliste1. Gibt es ein gutes pädagogischesKonzept <strong>für</strong> die Arbeit mit Kindernunter drei Jahren?2. Sind von Anfang an alle Beteiligten(Träger, Planer, pädagog. Fachkräfte)eingebunden?3. Ist das Außengelände vom Gruppenraumleicht erreichbar (Erdgeschoss)?4. Sind die Sicherheitsanforderungender GUV-V S 2 und DIN EN 1176-1erfüllt?5. Können die Kinder altersangemessen„Risiko und Wagnis“ erproben?6. Bietet das Gelände ausreichendFreiräume <strong>für</strong> vielfältige Bewegungund <strong>für</strong> Rückzug?7. Werden viele Sinne angeregt undelementare Erfahrungen ermöglicht?8. Gibt es kreativ gestaltbare Elementewie Pflanzen, Holz, Sand,Wasser?9. Werden Sozialkontakte undSprechanlässe (Rollenspiel, Begegnungsplätze)ermöglicht?10. Ist das Gelände gegen unerlaubtesVerlassen gesichert?9


Beiträge aus der JuryTransparenz und DurchblickBetriebskindertagesstätte Biberburg (30), OldenburgKinderkrippen aus dem Blickwinkel der BauaufsichtDr. Erich Breyer, Bereichsleiter OE 61.3 Bauordnung, Stadt HannoverAus der Traum, wenn sich erst einmaldie Behörden einmischen? Es istsicherlich zunächst eine ernüchterndeErfahrung <strong>für</strong> Initiativen, Eltern,Erzieher, Vorhabenträger, die mit vielIdealismus an die Errichtung und Gestaltungeiner Kinderkrippe herangehen,wenn sich dann Behörden meldenund es um die Beachtungschnöder Rechtsvorschriften undRegularien geht. Und trägt eineBauaufsicht nicht schon häufig ihrenschlechten Ruf voraus, durch ihreForderungen vieles an Kreativität undEinfallsreichtum auszubremsen?Richtig ist, dass das öffentlicheBaurecht (um das es hier geht) einSammelsurium von Regelungenbeinhaltet, welche die grundsätzlicheZulässigkeit und die Ausführungsogenannter baulicher Anlagenerfassen. Richtig ist aber auch, dass essich hierbei nur um Vorschriftenhandelt, die einen Rahmen setzen,innerhalb dessen freie Beweglichkeitgarantiert ist. Denn gemäß dem imGrundgesetz verankerten Prinzip derBaufreiheit darf ein Gestaltungsspielraumnur über gesetzliche Bestimmungeneingeschränkt werden. Undda sind die Varianten viel weitergesteckt, als oftmals be<strong>für</strong>chtet wird.Nach aller Erfahrung ist schlichtwegkaum zu erwarten, dass sichpädago gische Konzepte und gesetzlicheBestimmungen des öffentlichenBaurechts gegenseitig ausschließen.Da bleibt es eher dem Geschick derEntwurfsverfasserin oder des Entwurfsverfassersüberlassen, in Zusammenarbeitmit dem Betroffenenpädagogische Leitbilder in räumlicheKonzepte und Angebote zu übertragen,ohne in Kollision mit Vorschriftendes öffentlichen Baurechts zu geraten.Denn auch das gehört zu den Pflichtender Entwurfsverfasserseite.Doch worum geht es dabei eigentlich?Zunächst handelt es sich um dasstädtebauliche Planungsrecht, niedergelegtim Baugesetzbuch, vom Bun -destag beschlossen. Hauptsächlichbetrifft es die Eignung von Standorteninnerhalb der Siedlungsstruktur. Undda ist das Gesetz gegenüber Einrichtungen<strong>für</strong> Kinder recht großzügig,sieht man vom Außenbereich oder vonIndustriegebieten ab.Aber wer möchte dort schon eineKinderkrippe oder eine Kindertagesstätteansiedeln? Viel Furore hat voreiniger Zeit die Rechtsprechung einesVerwaltungsgerichts gemacht, welcheaufgrund einer Nachbarklage dieZulässigkeit einer Kindertagesstätte ineinem Wohngebiet ausgeschlossenhatte – wegen der zu erwartendenLärmbelastung.Das hat den Gesetzgeber auf den Plangerufen, um noch bestehende gesetzlicheSchranken weiter zu öffnen.10


Beiträge aus der JuryAllerdings handelt es sich um einenEinzelfall und es gibt keinen Grundzur Panik. Denn grundsätzlich wirdKinderlärm als sozialverträglicheingestuft und nur in Extremfällenkönnen sich Nachbarn mit Erfolggegen die Ansiedlung wehren.Von großer Bedeutung ist das Bauordnungsrecht,die Gesetzgebungdes Landes. Denn da geht es ganzentscheidend um die Fragen derSicherheit und zwar vorrangig umden Brandschutz.Und so hat die Bauordnung alserstes strategisches Ziel, die Wahrscheinlichkeit<strong>für</strong> den Eintritt einesBrandereignisses weitestgehend zuminimieren, und wenn das Ungewolltedann doch passiert, die Ausbreitungvon Rauch und Feuermöglichst räumlich einzuschränken.Nur kann ein Gebäude allein durchseine Gestaltung und Ausführungnicht die wünschenswerte Sicherheitbieten, so dass ein vorrangiges Ziel dieschnelle Evakuierung im Schadensfallist. Und es hat sich inzwischen herumgesprochen,dass nicht vom Feuer,sondern zunächst von der Rauchentwicklungdie höchste Gefahr ausgeht.Deshalb ist sicherzustellen, dass so einGebäude nach Zahl und Qualitätausreichend gesicherte Möglichkeitenbietet, es im Gefahrenfall unverzüglichzu verlassen, und zwar bevor dieFeuerwehr kommt. Und da unterscheidensich eine Kindertagesstätte undnoch mehr eine Kinderkrippe von demNormalfall, weil Krabbel- und Kleinkindereben nicht in der Lage sind,auf eine Gefahrensituation angemessenzu reagieren.Es müssen also nicht nur dieohnehin erforderlichen Flucht- undRettungswege angeboten werden,darüber hinaus ist eine rechtzeitigeAlarmierung über Rauch- und Brandmeldererforderlich und es solltenauch ausreichend Löschgeräte zurVerfügung stehen, um einen evtl.Brand noch während der Entstehungbekämpfen zu können.Und das erfordert ausreichendqualifiziertes, d. h. geschultes Personal,welches in der Lage ist, schnellund angemessen zu reagieren, um dieschnelle und gefahrlose Evakuierungin die Wege zu leiten.Diese Forderungen stehen nicht sounmittelbar im Gesetz. Kindertagesstätten,Kinderkrippen u. Ä. gehörenzu den Sonderbauten, bei denen inNiedersachsen die Bauaufsicht imRahmen einer Ermessensentscheidungeigene Forderungen formulierendarf, um den gesetzlich gefordertenStandard an Sicherheit zu gewährleisten.Die Errichtung oder Nutzung einerderartigen Einrichtung erfordertohnehin eine Baugenehmigung. Esempfiehlt sich aber, der Bauaufsichtnicht das Feld zu überlassen, sondernim Vorfeld eines Antrages kooperativmit Entwurfsverfasser und BetreiberLösungen zu entwickeln, die einharmonisches Gesamtkonzept ermöglichen.Viel zu häufig wird noch immerdamit argumentiert, dass die Furchtvor derartigen Gefahren übertriebensei und der Vollzug dieser Gesetze vielzu engstirnig verfolgt werde. Manmag darüber streiten, ob nicht geradedie gesetzlichen Bestimmungen mitdazu beigetragen haben, dass bisherso wenig passiert ist.Nur zeigen andere bedauerlicheEreignisse mit Verletzten odersogar Todesfällen, wie wichtigderartige vorbeugende Maßnahmensind.<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong> unter sozialmedizinischen AspektenDr. Bettina Langenbruch, Sprecherin des Fachausschusses Kinder- und Jugendgesundheit im Landesverbandder Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, HildesheimQualitätskriterien <strong>für</strong> institutionelleBetreuung von Kindern unter dreiJahren in Krippen finden sich auch imPositionspapier der DeutschenGesellschaft <strong>für</strong> Sozialpädiatrie undJugendmedizin von 2009. Die Autorenformulieren empfehlenswerte Standardsaus Sicht der Fachgesellschaft.Dabei messen sie die Qualität derBetreuung primär an den Entwicklungsbedürfnissender kleinen Kinder.Thematisiert wird neben vielenanderen Aspekten selbstverständlichauch die Bedeutung, die den räumlichenGegebenheiten zukommt.Räumliche Bedingungen wirkenmodulierend auf das Alltagsgeschehenin der Krippe. Sie können Abläufeerleichtern oder erschweren. Es istinzwischen erfreulicherweise Allgemeingut,dass die Anforderungen imKontext der Betreuung von Kindernunter drei Jahren deutlich anderesind, als bei der Betreuung ältererKinder, und dass altersgemischteGruppen auch in dieser Hinsicht ganzbesondere Aufmerksamkeit benötigen.Weil Raumkonzepte und pädagogischeKonzepte in enger Wechselwirkungstehen, sollten alle Planungenmit dem pädagogischen Teamgemeinsam erfolgen. Dabei darf mandie gesundheitlichen Aspekte derBetreuung von kleinen Kindern nichtvergessen. Allein unter dem hygienischenAspekt ist klar, dass genug Platz<strong>für</strong> jedes Kind vorgehalten werdenmuss. „Crowding“ (übermäßige Enge)ist nachgewiesenermaßen eineUrsache <strong>für</strong> eine gesteigerte Infekthäufigkeit,die ohnehin im Krippenalltagein häufig sehr belastendesProblem darstellt.Auch der Aspekt „Geräusch“ darfals Belastungsfaktor nicht vernachlässigtwerden. Weil die auditiveWahrnehmung über Jahre geübtwerden muss, ist eine ausreichendeakustische Hygiene eine wichtigeVoraussetzung <strong>für</strong> den Spracherwerb,aber oftmals im häuslichen Umfeldder Kinder nicht ausreichend gegeben.Es ist natürlich gerade imGruppenalltag nicht einfach, ausreichendruhige Situa tionen herbeizuführen.Weil dies aber <strong>für</strong> die spätereSprachkompetenz vieler Kinder vonganz hervorragender Bedeutung ist,sollten die ent sprechenden baulichenBedingungen diesbezüglich beachtetwerden.Der kindliche Übergang zur aufrechtenMobilität erfordert vielkompetente Begleitung und Aufsichtmit entsprechenden Anforderungen11


Beiträge aus der Juryan die Übersichtlichkeit der <strong>Räume</strong>und die Grundregeln der Unfallverhütung,damit <strong>für</strong> die kleinen Kinder dieMöglichkeit der selbstbestimmtenEntwicklung gewährleistet ist.Schließlich müssen bei der Planungder räumlichen Gegebenheiten auchzeitliche Aspekte bedacht werden:wer macht was, wann, wo und mitwem? Besonders bei altersgemischtenGruppen sind hier alle Abläufesorgfältig auch unter dem Zeitaspektzu überdenken.Für viele Fragen gibt es sicherlichoft verschiedene gute Antwortmöglichkeiten.Aus sozialpädiatrischerSicht jedoch sollte sich jede Überlegungprimär an den kindlichenBedürfnissen orientieren. Dabeimüssen wir bedenken, dass unsoftmals Kinder anvertraut werden, inderen Familien weder räumliche nochzeitliche oder personelle Strukturenals verlässliche Grundlage <strong>für</strong> diekindliche Entwicklung existieren.Gerade <strong>für</strong> diese Familien hat das,was in der Krippe geschieht, und vorallem, wie es geschieht, Beispiel- undVorbildcharakter. Alle Versuche, mitverbalen Ratschlägen, Broschüren u.Ä.<strong>für</strong> eine kindgerechte Gestaltung desAlltags zu werben, werden erfolglosbleiben, wenn in der Krippe diesbezüglichkein nachahmenswertesBeispiel vorgelebt wird. Deswegenkönnen wir uns schlechte Qualität inder Betreuung der Kleinsten weder inBezug auf die räumliche Gestaltung,noch bezogen auf die personelleAusstattung der Einrichtungenschlicht nicht leisten.GesundheitFarben begreifenEv. Kindertagesstätte St. Johannis (32), Nordstemmen12


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxis(Eingangsnummer 45)Kindertagesstätte „Christophorus„ KaarßenPlatz 1Zwischen Landesgrenzen und Elbeist diese ganz außergewöhnlicheKindertagesstätte zu finden. Einsorgfältig durchdachtes Gesamtkonzeptzur Raumplanung wurdegemeinsam mit dem Architekten, mitPädagoginnen, Fachhandwerkern,Künstlern und Kindern entwickelt undumgesetzt. Dieses Bündnis erzeugtesoviel positive Energie, dass diekommunale Politik sowie einige Sponsorenbegeistert mit ins Boot kamen.Aus diesem Grunde erweiterte sichder Rahmen des anfangs sehr knappbemessenen Budgets.Das Außengelände verfügt übereinen alten trocken gelegten Elbkahnzwischen hohen Tannen undun zählige attraktive Aktionsräume<strong>für</strong> Kinder aller Altersgruppen.Das Innere der Einrichtung istdurch Ästhetik, Funktionalität undKindorientierung geprägt. VorAnfertigung der Inneneinrichtungwurden die Krippenkinder bei ihrenselbstbestimmten Alltagsbeschäftigungenbeobachtet und fröhlichzappelnd vermessen.Daraufhin entstanden wunderschöne,ergonomisch passendeKleinkinderspielbereiche mit multifunktionalenMöbeln aus bestenHölzern.Mit interessanten raumsparendenIdeen und künstlerischen I-Tüpfelchenkonnte ein kleiner Waschraum zueinem kleinen „Jungbrunnen“gestaltet werden.Nachfolgend der ungekürzte Wettbewerbsbeitrag:13


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisBezug nehmend auf die Ausschreibungsunterlagenwählten wir dasThema:Einrichtung und Ausstattungdes Gruppenraums als BasisstationUnsere Kindertagesstätte findet manim Landkreis Lüneburg, in AmtNeuhaus .Die Eltern bringen ihre Kinder ausden umliegenden Orten zu uns. DerAnfahrweg beträgt bis zu 15 km. Seitvielen Jahren betreuen wir Krippenkinderin altersgemischten Gruppen.Der Bedarf an Krippenplätzen stiegständig. Um diesem gerecht zuwerden, entschied sich die Gemeinde2009 <strong>für</strong> einen Anbau.Umbau und ErweiterungKrippenbereich KindertagesstätteKaarßen/ Angabenzum EntwurfArchitekt: Dipl. Ing. Robert HeinrichDas Gebäude der KindertagesstätteKaarßen ist ein langgestreckterZweckbau mit Vollunterkellerung. Esbestand erheblicher Sanierungsbedarf.Nach langer Planungszeit konnte eineumfangreiche Sanierung durchgeführtwerden.In diesem Zusammenhang wurdenein Krippenbereich und ein Haupteingangneu angebaut. Aufgrund derBestandsgröße und der Grenzabständekonnte der Anbau nur in begrenzterGröße ausgeführt werden. Zusätzlichbestand aufgrund des sehr engenKostenrahmens nur geringer Gestaltungsspielraum.Anlage, BauzeichnungWir Mitarbeiter der Kita haben unsintensiv mit dem Thema Raumgestaltungauseinandergesetzt. Darausergaben sich konkrete Anforderungenund Wünsche. Mit dem Architekten,Herrn R. Heinrich und Herrn H. Schulzeals Raumplaner und -gestalter trafenwir auf kreative Fachleute.Anmerkungen von HenningSchulze zur Planung undAusführungDie Leitung der Kita beauftragte michmit der Entwicklung eines Raumkonzeptes<strong>für</strong> den Krippenbereich. DerRaum ist <strong>für</strong> die gewünschte Nutzungrelativ klein und zusätzlich durch dieVerkehrswege und Fensteröffnungennicht frei gestaltbar. In meinemEntwurf versuchte ich nun alleWünsche der Mitarbeiter und dieAnforderungen der Kinder zu berücksichtigen.Hierbei ist <strong>für</strong> mich wichtig,durch die Verwendung von natürlichenMaterialien und Formen dieKinder zum („Begreifen“, Tasten,Erleben, Bewegen) zu animieren.Als tragende Konstruktion verwendeteich entrindete und geschliffeneHainbuche. Ihre verwachsenen Formenund ihre Oberfläche sind lebendig undgeben dem ganzen Raum einenatürliche Ausstrahlung. Der Belagwurde mit Kiefer-Dreischichtplattenausgeführt. Für die Brüstung wählteich Netze, um ein hohes Maß anSicherheit bei gleichzeitiger guterEinsicht zu erhalten. Alle Oberflächensind natur belassen und mit speichelfestenNaturölen behandelt.Die Anordnung der Fenster ermöglichtemir mit unterschiedlichenPodesthöhen zu arbeiten. Zum einenwurde dadurch die gesamte nutzbareSpielfläche erweitert bzw. eineabwechslungsreiche Struktur aufgebaut.Ziel war hierbei auf die unterschiedlichenAnforderungen einzugehen.Gemeinsam setzten wir folgendeIdeen um:Anforderung/ Umsetzungbzw. PraxiserfahrungenHenning Schulze und Mitarbeiter/innen KrippenbereichArbeitsfläche mit Blick nach draußen.Hier wählte ich eine unbesäumte70mm Zedernholzbohle als Fensterbank,mit untergeschobenen Kästenzum Lagern von Spielzeug.Die große natur belassene Fensterbank,mit ausgesuchtem Spielmaterial,lädt die Kinder zum Untersuchenund Ausprobieren ein. Sie bietet denjüngeren Kindern Anreiz, allein aufzustehenund sich seitlich zu bewegen.Von hier aus erweitern die jüngerenKinder ihren Aktionsradius underforschen immer neue Ecken imRaum. Das Spielzeug in den Rollkästenwird von den Kindern selbstständiggenutzt.Um Bewegungsbereiche möglichals Kreisläufe zu gestalten, wählteich eine Krabbelwelle und eineRutsche. Unter den Podesten gibt eskleinere Durchgänge und Höhlen,diese laden ein zum Entdecken undBewegen.Dieser Kreislauf wird von denKindern gut angenommen. Stufen,Wellenaufgang und die verschiedenenHandläufe aus Naturholz fordern dieKinder immer wieder heraus. BesondereFreude haben sie daran, Gegenständeauf die unterschiedlich hohenEbenen zu tragen z. B. Kissen.Spielräume zum GestaltenDas große Podest kann durch dieKinder sowohl zum Schlafen als auchzum Spielen genutzt werden. DerRaum unter dem Podest mit Spielkücheund Sitzecke ist Hauptanlaufpunktund kann den Spielbedürfnissenangepasst werden.Durch die verschiedenen Ebenenhat sich die Spielfläche vergrößert. DieKinder haben die Wahl, miteinanderzu spielen oder sich aus dem Weg zugehen.Wertschätzung14


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisKreativitätVon der oberen Spielebene habendie Kinder einen guten Ausblick inden Gruppenraum oder in die Natur.Der untere Spielraum wird von denKindern flexibel genutzt und immerwieder anders gestaltet: zum Kochen,Verkleiden, Wickeln, Kuscheln usw.Der Gruppenraum wurde zusätzlichzur Deckenbeleuchtung mit vielenunterschiedlichen Beleuchtungsmöglichkeitenausgestattet (verschiedeneStrahler und Lichtschläuche). Dadurchist es möglich, durch die jeweilsangepasste Lichtstimmungen immerneue Atmosphären im Raum zuerzeugen.RückzugsbereichSeitlich gelegene Bereiche wie dasKrähennest, der Schaukeltropfen bzw.die Höhlen unter dem großen Podestschaffen Geborgenheit, bei gleichzeitigguter Einsichtnahme und Erreichbarkeitdurch die Erzieher.Das Krähennest ist bei den Kindernbeliebt, mit Kissen und Deckenmachen sie es sich dort gemütlich. DerPlatz unter dem Krähennest, vor dergroßen Fensterfläche, wird von denKindern auch gern zum Sitzen,Beobachten und Verweilen genutzt.FunktionalitätUm die Spielfläche nicht einzuschränken,entschied ich mich <strong>für</strong> einenSchwenktisch. Dieser wird nur beiBedarf in eine zentrale Positiongeschwenkt.Die Stühle lassen sich auch durch dieKinder unterhängen.Dieser Tisch ist sehr praktisch undschafft mehr Bewegungsfreiheit imGruppenraum. Mehrmals täglich wirder gemeinsam mit den Kindernbewegt. Dies zählt zu den Alltagserfahrungen,die die Kompetenz derKinder fördern.Flexibilität der SpielgeräteDas an der Decke befestigtes Schienensystemist sehr vielseitig einsetzbar.Es erlaubt den leichten Wechselvon hängenden Spielgeräten. ZurErhöhung der Sicherheit sind imFußboden Bodenanker eingelassen,zur Zeit hängt dort bodennah eineMotorikrolle, die bekrabbelt, beklettertund beschaukelt wird.Durch das Schienensystem bietenwir den Kindern immer neue Bewegungsanreize,um sie in ihrer Entwicklungzu unterstützen, denn Kindererfahren ihre Welt über ihren Körperund über ihre Sinne. Sie testen dieGrenzen ihrer Möglichkeiten ständigaus.EingangsbereichZusätzlich zum Krippenbereich wurdeim Eingangsbereich eine Garderobeabgeteilt. Hier waren der Wunschnach leichter Demontierbarkeit undTransparenz die wichtigsten Kriterien.Auch hier entschied ich mich <strong>für</strong> naturbelasseneHainbuche (verankert inBodenhülsen) mit dazwischen gehängtenNetzen.Unseren Eingangsbereich könnenwir so nach Bedarf umgestalten undmultifunktional nutzen, z. B. <strong>für</strong>Veranstaltungen, Ausstellungen, alsTreffpunkt aller Kindergruppen u.Ä.Die Garderobe dient den Kindern alszusätzlicher Spielbereich. Die transparenteAbgrenzung (Netze) regt zurKommunikation an.Das Raumkonzept unserer Krippe mitder zentralen Lage des Gruppenraumesermöglicht den Kindern einenfreien Zugang zum künstlerischgestalteten Waschraum und zumebenfalls künstlerisch gestaltetenRuheraum sowie zur überdachtenTerrasse.Durch die intensive, konstruktiveZusammenarbeit zwischen H. Schulzeals Raumgestalter, H. Heinrich alsArchitekten und dem Kita-Teamentstand unsere Traumkrippe, in dersich die Kinder wohl fühlen, alle Mitarbeitergerne arbeiten und die Elternbegeistert sind.15


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxis(Eingangsnummer 17)Städtische Kindertagesstätte ZeppelinstraßeHildesheimPlatz 2Die Mitarbeiterinnen dieser Kindertagesstätteorientieren sich an derLehre von Sebastian Kneipp (1821-97)mit seiner ganzheitlichen Sicht <strong>für</strong>frühkindliche Erziehung, Gesundheitund Bildung. Fünf Elemente spielenbei der Gestaltung der Umgebungeine wesentliche Rolle: Lebensordnung– natürliche Reize – Wasser –Bewegung – Ernährung/Kräuter.Es gibt ein sehr großzügigesPlatzangebot in einem Gebäude,dessen Grundriss an einen Bienenstockerinnert. Möblierung undAusstattung des gesamten Gebäudesund der Gruppenräume bietenvariationsreiche Bewegungs- undBildungsmöglichkeiten <strong>für</strong> allekindlichen Interessen <strong>für</strong> klein odergroß, mit oder ohne besonderenFörderbedarf.In den beiden Gruppenräumenwurden Pavillons gebaut. Hier sindOrte der Harmonie, zum Rückzuginmitten des Geschehens, zumBeobachten, zum ruhigen Spiel. MitKinderküchenzeilen und angrenzendenSchlafräumen haben beideGruppen <strong>für</strong> sich individuelle Krippenbereichegeschaffen.Die Gestaltung aller Räumlichkeitenist naturnah, schön und gemeinsammit Kindern vorgenommen. GestrickteSöckchen an langen Wäscheleinen,Eimer und Wannen verraten etwasüber regelmäßige Wassergüsse undTautreten.Ein großes Atrium befindet sich inder Mitte zwischen drinnen unddraußen. Dort wird gerade an einemErlebnispfad <strong>für</strong> die Füße getüfteltund gearbeitet.Die Krippengruppen haben eineeigene Terrasse. Der große Außenbereichgliedert sich in verschiedeneFunktionen und Bereiche, wodurchOrientierung und Überschaubarkeitgegeben ist. Es gibt viele Möglichkeitenzu sinnlichen Erfahrungen außerder üblichen „Möblierung“ mitRutsche, Schaukel, Klettergerüst undSandkasten umgebende Bäume,Sträucher, Hecken, große Granitsteine,kleine Kieselsteine. Außer Rasenflächengibt es eine Wiese und Beete mitBlumen, deren essbare Blüten mitZuckerguss leckere Kekse schmücken.Nachfolgend der ungekürzte Wettbewerbsbeitrag:16


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisKonzeptionelle Schwerpunkte:Unsere Kindertagesstätte bietetallen Kindern unabhängig von ihrerkörperlichen, geistigen und kulturellenIndividualität die Möglichkeit,die Verschiedenheit des Einzelnenzu achten und als Lebenstatsache zuerfahren. Eine besonders große Bedeutungträgt die Gruppenintegrationhierzu bei, in der behinderte oder vonBehinderung bedrohte Kinder undnichtbehinderte Kinder leben undlernen.Wir orientieren uns an der Lehrenach Sebastian Kneipp und arbeitendarauf hin, als Kneipp-Kindertagesstättezertifiziert zu werden. Die fünfElemente <strong>für</strong> frühe ganzheitlicheErziehung und Bildung, Lebensordnung,natürliche Reize/Wasser,Bewegung, Ernährung und Kräuterfinden sich bei uns im „Kita-Alltag“wieder.Kinder sind offen und neugierigund haben Spaß und Freude daran,die Wirkprinzipien nach SebastianKneipp im Kita-Alltag zu erfahren.Unser gemeinsames Ziel ist es, dassKinder auf Dauer verantwortlich mitihren individuellen Gesundheitsressourcenumgehen. Kneipps ganzheitliches,naturgemäßes Gesundheitskonzeptberücksichtigt die neuestenErkenntnisse der Gesundheitsforschung.Besonderheit unserer Einrichtung:Flexible Betreuungsmöglichkeitenin einer Krippen- und einer Kindergartengruppein der Zeit von 6.00– 19.00 Uhr, die eine gute Verein -barkeit von Familie und Beruf schaffen.Anzahl und Alter der Kinder:In unserer Kindertagesstätte lebenund lernen 118 Kinder im Alter vonz. Zt. einem dreiviertel Jahr bis zuzehn Jahren.Kind-Betreuer(innen)-Schlüssel:In allen Gruppen arbeiten zweipädagogische Mitarbeiter/innen).In der Gruppenintegration arbeitetzusätzlich ein Heilpädagoge undanteilig ein erfahrener Sozialassistent.Zusätzlich gibt es Fachkräfte <strong>für</strong>Verfügungszeiten, Früh- bzw. Spätdiensteund eine Springerin <strong>für</strong> dasgesamte Haus. Insgesamt arbeiten19 pädagogische Mitarbeiter/innenin unserer Kindertagesstätte.Baujahr und Besonderheitendes Gebäudes:1974 beziehen die Kinder und daspädagogische Fachpersonal die neuerrichteten wabenförmigen Räumlichkeitenin der Zeppelinstraße 30(ursprünglich als Erweiterung derbenachbarten Grundschule gebaut).Besonderheit unseres Gebäudes sinddie besonders großzügigen wabenförmigenGruppenräume.Von der Eingangshalle mit ihremAtrium gehen drei Flurbereiche ab, diedie Bereiche Krippe, Kindergarten undHort voneinander trennen und dochwieder in der Bewegungseingangshalleverbinden.BewegungSeit August 2008 bestehen unsereKrippengruppen in ihrer jetzigenForm, sie sind aus zwei altersgemischtenGruppen mit Kindern im Altervon acht Wochen bis zu sechs Jahren(seit 1989) umstrukturiert worden.Beide Krippengruppen (Elefantenund Nashörner) leben in großzügigen,wabenförmigen Gruppenräumen(63 m²) mit einem Ruheraum (31 m²)und einem zusätzlichen Spielraum(14 m²).Bei den Nashörnern verbindet einFlurbereich den Gruppen-, Wasch- undRuheraum (16 m²). Die Nashorn- unddie Elefantengruppe haben einendirekten Ausgang über eine Terrassezum Außengelände der Kindertagesstätte.Die Gruppenräume sind inwarmen sonnigen Farbtönen gehalten,die Fußböden sind mit PVCausgelegt, in den Spielbereichen undauf den Podesten liegen Naturhaar-Teppiche. Der Waschraum ist mitFliesen und einem Bodenablaufausgestattet. Dies ist besonderspraktisch, so können die vielfältigenWassererfahrungen der Krippenkinderungestört stattfinden.Bewegungs- und Erfahrungsräumein der Kita sind <strong>für</strong> alle Kinder diegroße Halle mit ca. 163 m², das Atrium,die Flure und der Turnraum.In beiden Krippengruppen ist einbesonderer Spielbereich durch denEinbau von Fachwerkpodestenentstanden. Diese Podeste sindfünfeckig, die Fläche ca. 12m², dieHöhe der Gesamtfläche ist 30 cm, dasFachwerk ist 2,60 m hoch (Höhe derDecke 3,00 m). Auf den Podestebenenkönnen unsere „Nashörner“ und„Elefanten“ unterschiedliche Bewegungs-und Lernerfahrungen erleben.Über zwei Treppenstufen sind diePodeste begehbar, ebenfalls durcheine Rutsche, die erklettert (schrägeEbene) oder auf der heruntergerutschtwerden kann. Auf der Ebene desPodestes angekommen laden die imunteren Bereich eingebauten Regalekleine Nashörner und Elefanten dazuein, sich Höhlen zu suchen bzw. zubauen.Unterschiedliches Spielmaterial hatdort seinen Platz und wird entdecktund ausprobiert. Matratzen liegen imhinteren Bereich der Podeste, aufihnen wird gekuschelt, gespielt,gelesen und mit ihnen wird gebaut.Zwei (bei den „Elis“) bzw. ein Fenster(bei den „Nasis“) des Gruppenraumessind Seiten des Podestes, die Fenstersind gut <strong>für</strong> die Kinder erreichbar(gesichert) und bieten eine weite Sichtin unser naturnahes Außengelände.Dort gibt es kleine und größere Tierezu entdecken, andere Kinder laufenvorbei und zur Winterszeit werdendort Vögel an den Futterglockenerforscht und beobachtet.Auf den Regalen des Podestes sindGlasscheiben und Lochplatten aus Holzangebracht, sie reizen die kleinen„Elis“ und „Nasis“ sich die Welt in derKrippengruppe aus einer anderenPerspektive anzuschauen, es ist einespannende Erfahrung, sich an denScheiben (Sicherheitsglas) die Naseplatt zu drücken oder mit den Händenoder der Zunge das Material zuerforschen. Die Lochplatten habengroßen Aufforderungscharakter,verschiedene Dinge durchzustecken,hindurch zu greifen und durch dieLochperspektive in den Gruppenraumzu schauen. Durch die Lochplatten unddie Glasscheiben ist eine rege Kommunikationmit Kindern auf „der anderenSeite“, also der Ebene Gruppenraummöglich.17


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisDas Holzständerwerk der Podeste lässtim oberen Bereich z. B. einen Himmelüber dem Podest schweben. Dortwerden Dinge verwahrt, die nichtalltäglich eingesetzt werden. DieKrippenkinder wissen sehr schnellgenau, welche „Schätze“ oben aufdem Fachwerk liegen, und fordern siegezielt ein.So ein besonderer „Schatz“, der aufdiesem Fachwerk bei den Nashörnernund Elefanten steht, ist das Körbchenmit den Igelbällen, den dicken Pinselnund den Cremedosen. Massagen mitdiesen Materialien sind sehr beliebt,entspannen, geben Nähe zu dervertrauten Erzieherin, zu einemanderen Kind. Und weil die Massageso gut tut, wird diese Nähe und dasWohlfühlgefühl an ein Kind oder dievertraute Erzieherin weitergeschenktund dieses/diese ebenfalls massiert.In den unteren Bereichen desPodestes auf der Seite zum Gruppenraumund auf der Seite der Podestebenekönnen sich die Kinder hochziehenund in den dort angebrachten Spiegelfliesensich selbst und die Weltentdecken.Die Podeste, bzw. die Treppenstufenan den Podesten besitzen einenAufforderungscharakter <strong>für</strong> Mütterund Väter, die sich gerne auf dieseStufen setzen und so auf Augenhöheihrer Kinder einen Augenblick beimAnkommen oder Abholen verweilen.Bewegung heißt <strong>für</strong> uns, die Freudeund Lust der Kinder an Bewegungzuzulassen, zu wecken und anzuregen.In den Krippengruppen stehen denKindern unterschiedliche Bewegungselemente,Tast- und Bewegungsbausteine,Flusssteine, Bälle, ein kleinesBällchenbad, Abenteuermatte,Schaukelbanane und viele Dinge, dieeinfach „Lust auf Bewegung machen“,zur Verfügung. Diese Elementewerden innerhalb beider Gruppen ausgetauschtund auffordernd und/odersituativ eingesetzt. Die Kinder übenganz selbstverständlich motorischeGrundfertigkeiten, Körperbeherrschungund Beweglichkeit.Lieder, Fingerspiele und Musik sindmit Bewegung fest verbunden, ladenzum Tanzen, Klatschen, Mitsingen undsich Bewegen ein. Sie haben jederzeitPlatz im Krippentagesablauf.Beliebte „Rennstrecken“ <strong>für</strong> unserekleinen und größeren „Elis“ und„Nasis“ sind die Flurbereiche, die mitFahrzeugen wie Bobbycar, Dreiradoder Laufrad befahren werden.Außenspielgelände undnäheres UmfeldEtwas abseits versteckt im „Grünen“der Oststadt liegt unsere Kindertagesstätte.Unser naturnahes grünes Außengeländeumgibt von allen Seiten dieKindertagesstätte. Es ist insgesamt4141 m² groß. Wenig vorgefertigteSpielgeräte (zwei unterschiedlichgroße Rutschen, Holzhäuser, einSchaukel-/Klettergerüst und einStufenreck) befinden sich auf unseremGelände. Es gliedert sich in dreiAußenbereiche: ein Atrium (mitten inder Kindertagesstätte), einen Hof (Hinterausgangder Kindertagesstätte) undein großes, grünes naturnahesAußengelände (direkt vor der Kindertagesstätte).Für alle kleinen und großen Menschenin der Kindertagesstätte istdieser „Naturspielraum“ direkt vor derTür von großer Bedeutung. Er ist einAusgleich zu unserem Einzugsgebietder Oststadt mit seiner dichtenBebauung, engen Straßen, wenigenGrünflächen und wenigen Spielplätzen.Der Ansatz nach Kneipp, den wirvor ca. zwei Jahren in unser Konzeptaufnahmen, ließ uns viele Dinge neu,bzw. wieder entdecken. Es ist einAnsatz, der die Natur so wie sie istnutzt und einbezieht.Dieser Ansatz hat immer wieder in denunterschiedlichen Bereichen neuenaturnahe (Gestaltungs-) Ideen desAußengeländes hervorgebracht. Beiminimalen Kosten entstand aus einemnaturnahen Außengelände einfantasievolles, entdeckungsreiches undsinnliches gemeinsames Gelände allerkleinen und großen Menschen derKita. Ein „besonderer“ Bezug, eineandere Wertschätzung unseresAußengeländes, ging sowohl bei denErwachsenen als auch bei den Kindern,die jedes nach seinen Fähigkeiten ander Gestaltung beteiligt waren, damiteinher.Die Krippenkinder der Nashorn- undElefantengruppe haben in beidenGruppenräumen einen direktenAusgang über eine Terrasse zumAußengelände der Kindertagesstätte.Diese Bereiche liegen etwas abseitsdes großen Spielgeländes. Auf denAußenbereichen um die Terrassen der„Nasis“ und „Elis“ befindet sich jeweilsein Sandkasten. Diese Bereiche liegenim Grünen, Bäume und Gebüschspenden Schatten. Nach unseremKneipp-Konzept hat die Elefantengruppegemeinsam mit Eltern undKindern ein kleines Kräuterbeet undeinen kleinen „Blumengarten“angelegt.Die Nashorngruppe hat gemeinsammit den Kindern einen Blumenkübelmit „Duftblumen“ bepflanzt.18


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisHaben die kleinen Nasis und Elis ersteinmal „ihre Außenbereiche“ erobert,ist es erstaunlich, wie schnell es dieKrippenkinder zu den anderenKindern der Einrichtung „zieht“, wierasch sich das Spielfeld erweitert.Alle drei Außenbereiche stellenunterschiedliche Erfahrungsräume <strong>für</strong>die Kinder der Kindertagesstätte dar.Das gesamte Gelände ist so gestaltet,dass alle Kinder, ob aus der Krippe,dem Kindergarten oder dem Hort, inden verschiedenen Bereichen, Ebenenspielen können und unterschiedlicheErfahrungen ihrem Entwicklungsstandentsprechend sammeln können.Dieses Gelände ist durch einenMaschendrahtzaun/Stahlzaunbegrenzt, der „unsichtbar“ durch dievielen Büsche und Bäume verdeckt/versteckt ist. Große Grünflächen mitSchatten spendenden Bäumen,mehrere Sandflächen in unterschiedlichenGrößen, zum Teil mit Spielgeräten-und Häusern, ein „Berg“, ein„Wald“, eine Obstwiese, eine Kräuterspirale,ein Matsch- und Wasserbeckenmit Pumpe, eine Blumenwiese, einDuftbeet, sowie großzügige Plattenflächenund vieles mehr befinden sichauf unserem Gelände.Sechs Findlinge sind auf einerSandfläche neben und aufeinandergeschichtet. Unsere „Felsen“, Plätzezum Klettern, Entdecken, Fühlen,Ausruhen und vieles mehr. Alle Kinderfinden auf unserem weit verzweigtenAußengelände viele Möglichkeitensich auszuprobieren, natürlich Erfahrungenzu sammeln, an die eigenenGrenzen zu kommen oder über sichhinauszuwachsen. Dadurch entwickelnsie die Fähigkeit, sich später in derUmwelt sicher und unabhängig zubewegen.Das Außengelände bietet <strong>für</strong> dieKrippenkinder den Kontakt mit demElementaren. Auf ihm erleben sie freieSpiel- und Entfaltungsmöglichkeiten,welche oft in der alltäglichen Lebensweltnicht zur Verfügung stehen. DieNatur ist ein freier und offener Raum<strong>für</strong> das unmittelbare Erleben, dasSelbsterleben, es gibt keine einschränkendeEnge. Bei unserem etwas„unwegsamen Gelände“ lernen dieElefanten und die Nashörner Risikenzu erkennen, zu kalkulieren und dieeigenen Grenzen einzuschätzen. Sofahren sie mit dem Bobbycar den„Berg“ beim „Wald“ herunter undüben ganz selbstverständlich motorischeGrundfertigkeiten. „Geheimwege“und „Höhlen“ sind in und hinterden Büschen versteckt und lassen„Elis“ und „Nasis“ im Verborgenenviele „kleine Abenteuer“ erleben.Eine „prickelnde, spannende“Erfahrung ist <strong>für</strong> unsere Krippenkinderauch das Tautreten auf der Wiese, einReiz nach Kneipp, der das Immunsystemanregt und stärkt.Die Natur regt die Fantasie derKinder an. Der Jahreszeit entsprechendbietet unser Außengelände kostenlosesNaturmaterial an.Das sind z.B. die vielen Blätter imHerbst, die, als Blätterhaufen zusammengefegt,hervorragend zumWerfen, Zerwühlen oder als „Blätteriglu“genutzt werden, im Frühjahr undHerbst der Strauchschnitt, der, jegrößer er ist, herausfordernd von denkleinen Elefanten und Nashörnerndurch die Gegend „geschleppt“ wird.In Pfützen, die sich auf dem Erdbodenbilden, lässt sich herrlich matschenund spielen. Im Sommer gibt esunzählige Gänseblümchen, Löwenzahnund Klee auf unseren Wiesen. AuchPflanzen wie Heckenrosen undBrennnesseln haben bei uns ihrenPlatz. „Elis“ und „Nasis“ lernen so vonAnfang an den „unangenehmen“Umgang mit den Dornen der Heckenroseoder dem „Brennen“ der Brennnessel.Nach Sebastian Kneipp erfahrensie darüber hinaus aber noch einen„angenehmen Ansatz“ und erntendiese Pflanzen <strong>für</strong> Tee oder kleingeschnitten <strong>für</strong> einen Kräuterquark.Der Wechsel der Jahreszeiten wirddurch eigene Beobachtung derüp pigen Vegetation deutlich und dieBetrachtung von kleinen und größerenTieren schafft neue Anregungen.Regelmäßige Pflege, „Gartentage“ mitEltern und den Kindern gehören zudem Konzept „Naturraum“ dazu.Mitten in unserer Kindertagesstättebefindet sich neben der großenBewegungshalle ein Atrium, das nichtüberdacht ist. Dieses Atrium hat alsBodenbelag kleine Kieselsteine. Esbesitzt eine Fläche von 63 m². Vonallen Seiten verglast bietet es einegute ‚Raus- und Reinsicht’ <strong>für</strong> dieKinder. Dort stehen große Kübel mitSommerflieder, an denen die Krippenkindervon allen Seiten ganz nah dieverschiedensten Schmetterlingebeobachteten können. „Begeistert“werden die Erfahrungen ausgetauscht.Wer hat schon einen Schmetterlinggestreichelt? Im Atrium spielen dieKrippenkinder mit den Kieselsteinchendes Bodens, bauen und experimentierenmit ihnen. Eine kleine Sitzgruppeaus Naturstämmen lädt zum Verweilen,zum Frühstücken und vielem mehrein.Durch den nicht dogmatischenAnsatz nach Kneipp, die Freude unddie Motivation der Kollegen, Elternund der Kinder, neue „Naturbereiche“zu schaffen, zu gestalten und zuerhalten, ist ein naturnaher Lebensraum<strong>für</strong> Pflanzen, Tiere und alleKinder und Erwachsenen rund umunsere Kita „gewachsen“.Ein naturnahes Kitagelände zugestalten war und ist <strong>für</strong> uns nichtimmer mit (großen) Kosten verbunden,viele Dinge „wuchsen“ sehrlangsam, manchmal bekamen wirauch Spenden oder entschieden uns,statt anderer Anschaffungen einePflanze zu kaufen. Manche Dingeentwickelten wir aus bereits Vorhandenem.Unterstützung bekamen wirauch vom Abteilungsleiter des FachbereichsGrün, der unsere Ideen aufRealisierbarkeit überprüfte und unsmit Rat und manchmal auch Hilfe beider Verwirklichung zur Seite stand.Fantasie, Interesse, Wissen und Wertschätzungder Menschen, ob kleinoder groß, ließen viele Dinge aufunserem Gelände entstehen – einswissen wir mit Sicherheit – es wartennoch viele Ideen auf ihre Umsetzung!!!Resilienz19


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxis(Eingangsnummer 16)Ev.-luth. Kindertagesstätte Paul-GerhardtLüneburgPlatz 3Die Lüneburger Kita Paul-Gerhardtwurde bereits als Konsultationskindertagesstätteausgezeichnet.Das pädagogische Team vermittelteine zeitgemäße, kindorientierteHaltung, die mühelos und positivwirkt bei einer stabilen Basis vondeutlicher Fachkompetenz.Die Gestaltungsprinzipien derKrippenräumlichkeiten entsprechenden Vorstellungen der kindlichenWahrnehmung.Die Entwicklungsthemen Selbstbestimmung,Selbstwirksamkeit undRessourcenstärkung finden sich imwohldurchdachten Raumkonzeptwieder. Es gibt Anreize zur Explorationund Weiterentwicklung in angenehmerAtmos phäre.Netze, Korbgeflechte, Hängekörbchen,Aussichtspunkte sorgen imGruppenraum <strong>für</strong> schöne Spielbereiche.Dem individuellen Bedürfnis nachSchlaf wird in einem besonderenRaum mit unterschiedlichen Schlafstättenentsprochen. Ein Wasserparadiesrundet den ganzheitlichenAnspruch erfrischend ab.Nachfolgend der ungekürzte Wettbewerbsbeitrag:Atmosphäre20


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisLeitgedanken zurräumlichen Ausstattungder KrippeDas Kind ist „von Anfang an“ kompetentund stark in dem Sinne, dass esselber Akteur seiner Erfahrungs- undLernprozesse sein will. Dieses Phänomenerlebt man im Alltag immerwieder, wenn auch schon ganz jungeKinder in vielfältiger Weise ihrenWillen, ihr Interesse und ihre Bedürfnissezum Ausdruck bringen. Schonsehr kleine Kinder haben einengroßen Drang, alles in ihrer Umwelt zuerforschen und hierzu alle ihre Sinneeinzusetzen. Um etwas <strong>für</strong> sich zuverstehen, zu begreifen und in seinerBedeutung einordnen zu können,entwickeln sie einen starken Eigensinnund eine unermüdliche Eigentätigkeit,bis sie diese „spezifische“ Situation,dieses Objekt, diesen Vorgang, dieseHerausforderung <strong>für</strong> sich zufriedenstellendbewältigt und eingeordnethaben.In der modernen Kindheitsforschungspricht man in diesem Zusammenhangvon dem „aktiv konstruierendenKind“, das sich selber die Welt aneignet,Verhaltensmuster entwirft undsich ein Bild, „einen Sinn“, von derWelt macht. Diese Selbsttätigkeitdes Kindes wird heute als Grundlageseines Bildungsprozesses, der imGrunde genommen ein Selbstbildungsprozessist, gesehen.Das kleine Kind erklärt sich die Weltüber die Wahrnehmung. DieseWahrnehmung erfolgt über dieFernsinne (Augen, Ohren, Nase), dieKörperwahrnehmung (Tastsinn,Temperatur und Körpergrenzen) undüber die emotionale Wahrnehmungvon Beziehungen.Da diese Wahrnehmung von Beginnan ein sehr komplexer innerer Verarbeitungsprozessim kleinen Kind ist, andem die Sinnesorgane, der Körper, dieGefühle, das Denken und das Gedächtnismitwirken, schenken wir diesenWahrnehmungsleistungen der Kindereine große Aufmerksamkeit.Entscheidend ist, den Kindernvielfältige Wahrnehmungsmöglichkeitenanzubieten durch die GestaltungsundAngebotselemente in den<strong>Räume</strong>n und im Außengelände, sowiedurch die pädagogischen Interaktionender Erwachsenen. Dieser Anspruchist leitend <strong>für</strong> uns.Wie bereits erläutert ist das Kind ein„von Anfang an handelndes Kind“,das sich selbst durch seine Wahrnehmungenund Handlungen die Welterschließt. Diese kindliche Eigenleistungist Grundlage seines Bildungsprozesses.In diesem Selbstbildungsprozess derKinder fordern wir sie heraus undunterstützen sie in der Entwicklungihrer Kräfte, indem wir ihnen durchgute Raumgestaltung „ErfahrungsundSpielräume“ oder „(T)<strong>Räume</strong> <strong>für</strong><strong>Kleine</strong>“ anbieten, in denen die Kinderaktiv handelnd ihre Erfahrungenmachen können.Einrichtung und Ausstattungdes Gruppenraumes alsBasisstation BewegungWir setzen mit unserem Raumkonzeptdie Forderung des Orientierungsplanes<strong>für</strong> Bildung und Erziehung <strong>für</strong> Kindertageseinrichtungenin Niedersachsennach einer Ausstattung, die zuselbstaktivem Handeln, zum Bewegen,zur Gestaltung von Beziehungen, zukonzentriertem Arbeiten und zurMuße einlädt, um.Spielen ist Lernen – deshalb habenwir bewusst eine an den Bedürfnissender Kinder orientierte anregendeSpiel- und Erfahrungswelt, in derwir sie als Bezugspersonen in ihrerindividuellen Entwicklung begleitenund unterstützen, gestaltet. DenKindern werden möglichst vielfältigeSpiel- und Bewegungsräume angeboten.Neben dem Gruppenraum alsBasisstation gibt es den Schlafraum,die Garderobe und den Flur, welche<strong>für</strong> Kleingruppenaktivitäten, Rückzugsmöglichkeitender Kinder undspezifische Schwerpunktsetzunggenutzt werden.Wir haben im Gruppenraum einePodestlandschaft mit vielen Ebeneninstalliert. Diese Landschaft machtca. ein Drittel der Gesamtfläche desRaumes aus. Damit gewinnen wir nichtnur zusätzlichen Raum, sondern wirermöglichen den Kindern in besondererWeise neue Spiel-, Bewegungs-,Sinnes- und Rückzugserfahrungen, dieKinder normalerweise in <strong>Räume</strong>n nichtvorfinden. Diese verschiedenenEbenen bieten ein Schwalbennest,Höhlen zum Zurückziehen undHineinklettern, ein „Bohnenbad“,verschiedenste Bodenbeläge, Spiegel,Leiter, Schubladen, Röhrenrutsche,schiefe Ebene, Treppen und eineWellentreppe. Es sind die Begrenzungen,die Höhenunterschiede, dieSichthindernisse, die zu erahnendenAussichten, die die Kinder zu Erkundungenanregen.Die Kinder unterschiedlichen Alterskönnen in dieser Bewegungs- undSpiellandschaft in vielfältiger undnatürlicher Weise Bewegungs- undWahrnehmungserfahrungen machen.Hierzu gehören die grundlegendenBewegungs- und Wahrnehmungserfahrungendes Kletterns, Schaukelns,Rutschens, Laufens, Kriechens, sichVersteckens, ebenso wie die Erfahrungdes Ertastens und Erspürens verschiedensterMaterialien. So können sichdie Kinder auf diese Weise den Raum21


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxisaus unterschiedlichen Perspektivenerfahrbar machen.Neben der Podestlandschaftbefindet sich eine Schaukelbalkenkonstruktion,in die verschiedensteSchaukelelemente wie Hängematten,Kletternetze, Schaukeln, Hängekörbchenusw. eingehängt werden können.Die Möglichkeiten der Ein- undMehrpunktaufhängung bietenintensives Schaukeln sowie auchsanftes Schwingen.Ein Tisch und die Sitzgelegenheitensind so ausgewählt, dass sie an dieWand geklappt oder aufgrund ihrerVielseitigkeit und einfachen Handhabungin das Spiel integriert werdenkönnen. Außerdem wird so freier Platz<strong>für</strong> Bewegung und wechselndeAngebote wie z.B. eine mobile Treppeoder ein Spielhäuschen geboten. Esentsteht Bodenfreiheit.Diese Gestaltung des Raumesermöglicht eine Trennung von ruhigenund lebhaften Aktivitäten, so dass derBewegungsdrang der älteren Kinderund die Sicherheit der jüngeren Kindergut in Einklang zu bringen sind.Hier ist zum Beispiel auch einesichere „Krabbelstrecke“ zu nennen,die den erhöhten Sicherheitsbedarfder jüngeren Krippenkinder sicherstellt.Zur Unterbringung von Geschirr undMaterialien haben wir den Raum miteiner antiken Küchenvitrine ausgestattet.Alle Hölzer (Parkett, Podestlandschaft,Wandverkleidung, Fensterbank)und Wandfarben sind farblichaufeinander abgestimmt.Als Kontrast haben wir hier zur„Holzfarbe“ die Farbe „Grün“gewählt. Einzelne Teppichflächen undein Sofa stechen so farblich heraus.Das Sofa bietet Erzieherin, Elternund Besuchern bequemes Sitzen. Eshat eine altmodische Form mitRundungen und bildet ein Pendantzur alten Küchenvitrine. DieseMischung der Möblierung aus „Neu“und „Alt“ verleiht dem Raum einebesondere Ausstrahlung und Stimmung.Spiegel tauchen an unterschiedlichenPlätzen in unterschiedlicher Höheund Form auf. Die Kinder haben so dieMöglichkeit, sich selbst, ihr Tun undandere zu beobachten.Im Flur gibt es die Möglichkeit einerRenn- und Fahrstrecke. Dreiräder undPuppenwagen stehen bereit. Hierkönnen sich die älteren Krippenkinderausprobieren in Schnelligkeit undGeschick. Sie können agieren, ohnedie <strong>Kleine</strong>ren in Gefahr zu bringenoder Rücksicht nehmen zu müssen.Eine besondere Atmosphäre entstehtim Gruppenraum durch die Lichtverhältnisse.Die Krippe liegt im erstenStockwerk. Man kann ca. 1 km weitschauen bis zu den nächsten Häusern.Dieser Weitblick hat einen besonderenZauber. Die großen Fenster liegen genNorden, die kleineren Oberlichternach Süden. Dadurch ist es nicht zuheiß im Raum, aber stets mit Tageslichtund (so sie denn scheint) mitSonnenschein angenehm und hellbeleuchtet.Durch einfühlsames Heranführeninsbesondere der jüngeren Kinder,aber auch durch die Chance, Dingeselber zu erforschen und auszuprobieren,beobachten wir eine wachsendemotorische Sicherheit des einzelnenKindes.Rückzug und Schlafgeeigneten Rückzugsmöglichkeitenauswählen zu können.Möchte ich gemeinsam mit denanderen Kindern in meinem eigenenKörbchen im Schlafraum schlafen?Gibt mir das „GemeinschaftslagerRuhenest“ die beruhigende körperlicheNähe, die ich beim Allein-Schlafenvermisse?Wirken die Alltagsgeräusche imGruppenraum vertraut und beruhigendauf mich?Bietet eine Nische oder Höhle zumZurückziehen in der Podestlandschaftden schützenden „Raum im Raum“,der auf mich beruhigend wirkt undwie eine Koje fungiert?Oder bietet mir eine Ebene derPodestlandschaft die nötige Geborgenheit,die mir das Einschlafenerleichtert?Schlafe ich nur dann ein, wenn ichganz allein liege und ziehe mir meinSchlafkörbchen z.B. in die Garderobe?Oder bietet mir die Schaukelbalkenkonstruktiondie Gelegenheit, imHängekörbchen in den Schlaf gewiegtzu werden?Wir bieten den Kindern an, selbstbestimmtund individuell Schlafmöglichkeitenund Ruhezonen zu finden.Unter individuellen Schlaf- und Ruhemöglichkeitenverstehen wir dieMöglichkeit, den sehr unterschiedlichenBedürfnissen im Wechsel ihrer In diesem EntscheidungsprozessAktivitäts- und Ruhephase gerecht zu werden die Kinder von uns begleitet.werden und aus verschiedenenTräume22


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisDer Schlafraum ist in unterschiedlichenBlau- und Grüntönen gestrichen.Die harmonische Farbgestaltung im„Stil eines Aquariums“ ist mit denGardinen und der Bettwäsche farblichabgestimmt. Die Atmosphäre istberuhigend und trägt zur Entspannungbei. Er ist ausgestattet mitSchlafkörbchen (Einzelschlafplätzen),einem Ruhenest (Gemeinschaftsschlafplatz)und einem Sofa. Die unterschiedlichenEinrichtungsgegenständesind ebenfalls aufeinander abgestimmt.Der Raum verfügt über eineStimmungsbeleuchtung <strong>für</strong> dieSchlaf- und Ruhephase. Gardinendunkeln den Schlafraum zur Schlafzeitab, die Lichtverhältnisse unterscheidensich jedoch zur Wachzeit der Kinder.Durch große Fenster ist der Raum gutzu belüften. Durch eine besondereMöglichkeit der „Dauerbelüftung“,durch eine kontrollierte Be- undEntlüftungsanlage und eine Abstimmungauf das Heizsystem, ist derRaum immer angenehm temperiertund gut mit Sauerstoff versorgt.Für die Kleinsten bieten wir imGruppenraum Hängekörbchen zumSchlafen an. Sie sind aus Rundhölzernund Seil hergestellt und mit Baumwollebezogen. Wir statten sie, genau wiedie Schlafkörbchen, mit Schaffellenaus. Es sind sehr gemütliche Plätzchen.Innerhalb der Podestlandschaft gibtes viele unterschiedliche Möglichkeiten,sich zurück zu ziehen oder zuschlafen. Hier sind besonders eineca. 2x2m Hochebene und das Schwalbennestzu erwähnen.Die Hochebene ist mit einer speziellenMatratze ausgelegt und mitPolstern in zarter Farbe bestückt.Ein angrenzendes Fenster kann miteinem Rollo abgedunkelt werden.Durch die luftige Rattanbespannungals Abgrenzung sind auch aus dieserPerspektive Einblicke in den ganzenRaum möglich.Das Schwalbennest ist ein kleines Holzhäuschenhoch unter der Decke. Es istüber die Hochebene zu erreichen undbietet mit Kissen ausgestattet einenSchlafplatz <strong>für</strong> ein Kind.Pflege und WasserEin besonderer Schwerpunkt unsererArbeit liegt im pflegerischen Bereich;denn Pflege und Versorgung bedeutetBindungs- und Beziehungsarbeit. Wirstützen uns hier auf die Grundthesenvon Emmi Pikler (Kinderärztin ausUngarn).In der Praxis bedeutet dies:• Die Erzieherin begegnet dem Kindin liebevoller, achtsamer Haltung• Die Erzieherin versteht Pflege alsBeziehungsarbeit• Die Erzieherin nutzt die Pflegesituation,weil sie eine der wenigen 1:1Betreuungssituationen ist.• Das Kind ist „Akteur seiner Entwicklung“und bestimmt selbst seineigenes Zeitmaß. Die Erzieherinrespektiert das Bedürfnis desKindes, sich geistig und körperlichund seinen Interessen entsprechendzu entwickeln.• Die Erzieherin wartet auf Signaleund Äußerungen des Kindes undreagiert erst dann. Die Erzieherinlernt, genau zu schauen, um dieAngebote, die das Kind macht, zuerkennen.• Die Erzieherin bringt das Kind nichtin Haltepositionen, die das Kind vonselbst nicht einnehmen könnte.• Die Erzieherin respektiert dieWürde, die Kompetenzen, dieBesonderheiten und die Eigeninitiativedes Kindes und wahrt imUmgang mit ihm seine Persönlichkeit.Das Wickeln ist die Haupt-Pflegesituationin der Krippe. Um diese Situationnach den Grundsätzen von EmmiPikler gestalten zu können, müssendie baulichen Voraussetzungen sosein, dass die Situation <strong>für</strong> Kind undErzieherin angenehm ist. Wir habenuns einen großzügigen Wickelplatzgeschaffen. Er ist tief genug, damitauch die älteren Krippenkinderbequem und unverkrampft auf ihmliegen können. Die Höhe des Wickelplatzesist auf die Größe der Erzieherinnenabgestimmt. Er ist mit einerTreppe versehen, die den Kindernermöglicht, selbständig auf denWickelplatz zu gelangen. Dies bedeutet<strong>für</strong> die Erzieherinnen rückenschonendesArbeiten, da sie die Kinder hiernicht mehrfach am Tag heben müssen.Große Schubladen in unmittelbarerNähe ermöglichen die Lagerung von<strong>für</strong> die Pflegearbeit notwendigenDingen. Ein integriertes Waschbeckenträgt ebenfalls dazu bei, dass dieErzieherin ihren Platz während derPflegearbeit nicht verlassen muss. DieGeruchsbelästigung wird durch einspezielles Windelentsorgungssystemund ein schnell zu öffnendes Fenstergering gehalten. Die warme Farbgestaltungund angenehme Temperaturensorgen <strong>für</strong> eine gemütlicheWohlfühlatmosphäre.Die Wohlfühlatmosphäre spielt auchin unserer angrenzenden PlantschundWasserspielzone eine bedeutendeRolle. Sie ist ausgestattet mit einerWaschrinne mit zwei Wasserhähnen,einer großzügig angelegten Plantschgelegenheitund einem Bodenablauf.Hier wird zum Experimentieren, Badenund zu Wahrnehmungsangeboteneingeladen. Die Farben und die wellenförmigeAnordnung der Fliesensind auf die Farbgestaltung desgesamten Raumes abgestimmt. EinSpiegel, ebenfalls in Wellenform,befindet sich hier.23


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxis(Eingangsnummer 67)Kath. Kindertagesstätte St. LaurentiusNieder-/OberlangenPlatz 4Architekturbüro Knipper <strong>Kleine</strong>, SögelAuch in dieser Kita ist das Raumprogrammein selbstverständlicherTeil der Gesamtkonzeption.Das pädagogische Team derKinderkrippe Sternenland hat sichauf die pädagogischen SchwerpunkteKörper, Bewegung undGesundheit verständigt.Vertreter aus verschiedenenDisziplinen haben im intensivenAustausch gemeinsam ein Haus<strong>für</strong> Kinder geplant.Es gibt spezielle Ausstattungenzur Schalldämmung, die eine guteSprachentwicklung begünstigen.Licht, Transparenz sowie eindurchdachtes Beleuchtungskonzeptsorgen <strong>für</strong> eine nachhaltige Willkommensatmosphäre. Zudem prägenden Charakter des Gebäudes großzügigbemessene Grundflächen <strong>für</strong>Barrierefreiheit, „Baby-Rennstrecken“und Möglichkeiten zum Erwerbkörper licher Geschicklichkeit.Parkplätze <strong>für</strong> Kinderwagenwurden ebenso bedacht wie einCafé <strong>für</strong> Eltern.Gruppenraum, Schlafraum, derSanitärraum und die anderenBe reiche wurden unter Berücksichtigungverschiedener Alters- undEntwicklungsstände und Interesseneingerichtet. Ein besonders funktionalund schön gestalteter Garderobenbereichheißt alle Kinder undEltern willkommen.Nachfolgend der ungekürzte Wettbewerbsbeitrag:24


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisKinderkrippe „Sternenland“Zentral beherbergt die Kinderkrippeeinen großzügigen Gruppenraum.Dieser besitzt eine breite, nach Südenausgerichtete raumhohe Fensterfassade,welche durch wärmedämmendePlissees gegen direkte Sonneneinstrahlunggeschützt wird. Im hohen Bereichdes Pultdaches besitzt der Raum einLichtband, durch das im hinterenRaumbereich zusätzlich indirektesLicht von oben einfallen kann.Seitlich angliedernd befinden sichder Ruheraum und der Intensivraum.Diese können direkt vom Gruppenraumaus betreten werden. Beide<strong>Räume</strong> überzeugen ebenfalls durchgroßflächige Fensteröffnungen undschaffen einen Bezug nach außen zurNatur. Der Ruheraum hat durch seineAusrichtung zum Garten eine sehrgeschützte, ruhige Lage.Durch die Garderobe werden derGruppenraum mit seinen angrenzendenNebenräumen sowie auchder Sanitärbereich erschlossen. DieGarderobe hat die Funktion einesÜbergangspuffers zum Kindergarten.Im geräumigen Flur bestehen Einstellmöglichkeiten<strong>für</strong> Kinderwagen. Auchder Flurbereich bietet durch einegemütliche Sitzecke und Gäste-Garderobeeine hohe Aufenthaltsqualität.Ein behindertengerechtes WC undein Abstellraum komplettieren dasRaumprogramm.Das Außengelände der Kinderkrippeist von allen Räumlichkeiten ausbegeh bar und von dem des Kindergartensabgegrenzt. Es verfügt übergroßzügige Rasenflächen, einen überdachtenSandkasten, eine Rutsche undeine Schaukelanlage.Unsere Kinderkrippe „Sternenland“wurde in massiver Bauweise mit einerKombination aus Putz und Verblendermauerwerkerrichtet. Alle <strong>Räume</strong>verfügen über Fußbodenheizung unddoppelflügelige Terrassentüren zumAußengelände.Das macht unsere Krippeaus!Wir haben helle, lichtdurchflutete undfreundliche Räumlichkeiten, in denendurch gelbe Farbstreifen leichtefarbliche Akzente gesetzt wurden.(Gelb ist die Farbe der Sonne. Sievermittelt Licht, Heiterkeit undFreude. Es wirkt anregend undbelebend und fördert auf ideale Weisedie Konzentration.)Alle Räumlichkeiten sind ebenerdigangelegt und ermöglichen somit denKindern ein barrierefreies Bewegen.Es gibt einen Flurbereich mitGarderobe, gemütlicher Elternsitzecke,Infowand und Kinderwagenstellplatz.Bodentiefe Fenster ermöglichen denKindern, die Natur auch von innen zubeobachten.Fenster und Glaseinsätze in denTüren sorgen <strong>für</strong> Transparenz undSicherheit, da man schon von außensehen kann, ob sich ein Kind hinterder Tür befindet.Die Architektur besticht durch dasPultdach und die damit verbundenenhohen Decken, die den Einbau einesSpielpodestes über drei Ebenen undein Schlafpodest ermöglichen (kindgerechteRaumgestaltung in dreiEbenen, Erzieherinnen können ingerader Haltung stehen).Ein großes Spielpodest lädt die Kinderein zum Spielen, Bewegen, Erforschenund Einschätzen der eigenen Fähigkeiten(Wellenaufgang, schräge Ebenemit Sicherheitsglaseinsätzen inZebra-Streifen-Optik und Handlauf,verschiedene Bodenbeläge <strong>für</strong> taktileWahrnehmung, Höhle zum Versteckenund Kuscheln, eingehängte Rutsche).Von der obersten Ebene können dieKinder durch das Lichtband nachdraußen schauen.Der Schlafraum ist ausgestattet mit:• einem Schlafpodest mit 12 möglichenSchlafplätzen (mit Tretford-Fliesen in grün ausgelegt, könnenjederzeit bei Verschmutzung ausgetauschtwerden), ein Treppenaufgangin rot mit Handlauf führt aufdie obere Ebene,• einem Kinderbett mit Betthimmel,der <strong>für</strong> Geborgenheit sorgt,• einem Kuschelkorb,• elektrischen Jalousien zum Abdunkelndes Raumes,• dimmbaren Einbauleuchten,• einem geräumigen Wäscheschrank.In unserem hellen und großzügiggestalteten Sanitärbereich glänzen:• weiße Wand- (Höhe Fliesenspiegel1,60m) und beige Bodenfliesen,• Sternenbordüre oberhalb derWandfliesen,• Baby-Tiefspül-WC mit rotemGummisitz (bodenstehend, 260mm):lädt die Kinder ein, „trocken“ zuwerden,• Kindertoilette (wandhängend,300mm),• großer Wickeltisch mit Treppenaufgang<strong>für</strong> rückenschonendes Arbeitenund Förderung der Selbstständigkeitder Kinder,• Lauflernspiegel mit Haltestange,• Sichtfenster zum Gruppenraum,• Akustikdecken (OWAcoustic) zurOptimierung der Raumakustik,Schalldämpfung und Schalldämmung.Sternenland25


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisDer Gruppenraum ist eingerichtet mit:• vanillefarbener Küchenzeile(Seitenverkleidung in Platinesche),• Stehpult,• abgerundetem Tisch <strong>für</strong> Erzieherinnen,• Hockern und Stühlen mit Lehne <strong>für</strong>die Kinder (Sitzhöhe 20 cm),• halbrunden und rechteckigenTischen (Tischhöhe 42 cm; dierechteckigen Tische können unterden Regalen des Spielpodestesverstaut werden), die noch mehrPlatz zum Bewegen und Spielenermöglichen,• Rollenspielbereich <strong>für</strong> Imitationsspiele(Kindersitzecke, Spielküche),• Rückzugsmöglichkeit auf Softmatteunter dem Spielpodest mit Kissen,• Regal <strong>für</strong> Bilderbücher und Spiele,• Regal <strong>für</strong> Portfolio und Bilderordnerder Kinder, das <strong>für</strong> die Kinderfrei zugänglich ist,• dimmbaren Einbauleuchten.Ein Garderobenbereich mit Anziehpodestzum rückenschonendenArbeiten beim Anziehen der Kinder:• Jedes Kind hat seine eigene Garderobemit Briefkastenschlitz, Erkennungsbild,Dreier-Haken, doppelterSchuhablage, die mit orangefarbenenTretfordfliesen ausgelegt sind(nicht fest verklebt, damit einAuswechseln jederzeit möglich ist);Stiefelwagen; Ausgang vom Flurnach draußen.Es gibt einen Intensivraum mit Bällebadund weiteren Bewegungsmaterialien,die regelmäßig ausgetauschtwerden.Unsere Kinderkrippe ist ein Ort derGeborgenheit, des Erlebens und desLernens. Emotionale Geborgenheitund Sicherheit sind besonders <strong>für</strong>Kinder unter drei Jahren eine wichtigeVoraussetzung um sich wohl zu fühlenund sich von den gewohnten Bezugspersonentrennen zu können.Das Kind mit seiner eigenen Persönlichkeitsteht im Mittelpunkt unsererArbeit.Die Schwerpunkte unserer Arbeitentsprechen dem „Orientierungsplan<strong>für</strong> Bildung und Erziehung im Elementarbereichniedersächsischer Tageseinrichtungen<strong>für</strong> Kinder“, wobei wir denSchwerpunkt auf den Bereich Körper –Bewegung – Gesundheit legen.Gerade über Bewegung erschließensich Kinder die Welt. Aus diesemGrund legen wir viel Wert darauf, denKindern „Platz“ zum Bewegen zugeben. Die Einrichtung, das Spielmaterialund das Außengeländeanimieren die Kinder zur Bewegung.Dazu gehören Renn- und Fahrstrecken,Schrägen und Treppen zu undauf den Podesten, Rutsche eingehängtam Spielpodest, Wippen und diverseBewegungs- und Spielmaterialien(Bälle, Tunnel etc.). Bewegung ist dieVoraussetzung <strong>für</strong> alle körperlichenTätigkeiten wie Essen, Atmen, Fortbewegung,Sinneswahrnehmung, Denkenund Sprechen. Durch Bewegungerfahren Kinder etwas über sich undihre Umwelt. Sie lernen ihren Körpermit seinen Stärken und Schwächenkennen.26


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der Praxis(Eingangsnummer 62)KiTa Ziegelhof, OldenburgPlatz 5„Das Gras wächst nicht schneller,wenn man daran zieht!“Getreu nach diesem afrikanischenSprichwort verbindet die Einrichtungin ihrer Darstellung den SchwerpunktBewegung mit den Konzeptvorgaben:beobachten – abwarten – probierenlassen – nichts beschleunigen.In diesem Sinn bildet die materielleund personelle Ausstattung einschlüssiges Gesamtkonzept, welchesgeprägt ist von guter Kenntnis überfrühe kindliche Entwicklung undBildung, sowie von der Berücksichtigungder Persönlichkeit jedes Kindes.Das Raumkonzept <strong>für</strong> die Kleinkinderberücksichtigt Sicherheitsaspekte,das Team geht jedoch davon aus:Kinder, die sich erproben dürfen,fallen auch einmal auf die Nase,werden dabei geschickter, lernendazu!Anstelle von Fernhalten oder Ver -boten beobachten die Kolleginnen,wenn ein Kind eine selbst gestellteAufgabe bewältigen möchte.Jedem Kind wird die Möglichkeitgeboten „etwas ganz allein geschafftzu haben“ mit dem guten Gefühl desErfolges.Drinnen und draußen gibt es Veränderungsoptionen, die selbst vonden Kindern arrangiert werdenkönnen. So hinterlassen sie Spuren,verfolgen ihre gerade vorherrschendenEntwicklungsschemata underproben sich in Kraft und Geschicklichkeit.Ein besonderes Merkmal der Aus -stattung ist ein speziell ausgebildeterTherapie-Hund. Er gehört <strong>für</strong> dieKinder (und Erwachsenen) in den<strong>Räume</strong>n der Kita als selbstverständlicher„Bewohner“ dazu und bereichertden Alltag.Nachfolgend der Wettbewerbsbeitrag:27


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisDie Besonderheiten desGebäudesDrei Gruppen unserer Kita sind ineiner denkmalgeschützten Stadtvilla(Baujahr 1904) untergebracht, diezuvor von der evangelischen Kirche alsGemeindezentrum genutzt und <strong>für</strong>den KiB e.V. zur Kita umgebautwurde. So verfügen wir über sehrschöne hohe und helle <strong>Räume</strong> und dieKinder nutzen das Haus vom Keller biszum ersten Obergeschoss. Im Dachgeschossist unser großzügiger LeitungsundTeambereich untergebracht. Daein großer Teil der ursprünglichen<strong>Räume</strong> erhalten wurde, verfügen dieGruppen neben dem Gruppenraumjeweils über verschiedene kleineNebenräume, die immer wieder unterschiedlichnach den Bedürfnissen,Interessen und „Bildungsfragen“ derKinder genutzt werden. So wird einkleiner Nebenraum der Krippe malzum Sandspielort, zum Snoezelraumoder zur Werkstatt umfunktioniert.Des Weiteren gibt es im Haus einenMehrzweckraum, den wir überwiegendals Bewegungsraum nutzen.Die einzelne Krippengruppe ist imErdgeschoss eines alten Zweifamilienhausesuntergebracht. Auch dieseGruppe verfügt neben dem Gruppenraumüber mehrere Nebenräume unddie Kinder haben in ihrer Krippe vielPlatz <strong>für</strong> lange, interessante Rennstrecken,zum Klettern, Rutschen, um vonoben in den Raum zu schauen, dabeizu sein oder sich zurück zu ziehen.Zwei große Fenster zur Straßedienen nicht nur als „Winkefenster“,sondern laden auch zur Beobachtungder Welt außerhalb der Krippe ein.Beide Häuser verfügen über einenGarten mit altem Baumbestand undbefinden sich in einem verkehrsberuhigtenWohngebiet mit freistehendenMehrfamilienhäusern und vielenGärten.Unsere konzeptionellenSchwerpunkte und unserSelbstverständnisIn der Arbeit mit Kindern unter dreiJahren ist uns eine feinfühlige,respektvolle und wertschätzendeBeziehung zu den Kindern besonderswichtig. Denn auf der Basis einerverantwortungsbewussten, sicherenund zuverlässigen Beziehung könnenKinder ihre eigenen Lern- und Bildungswegegehen und dabei vielfältigeSelbstwirksamkeitserfahrungensammeln.Wir sehen uns dabei als Begleiterund Begleiterinnen, die die individuellenInteressen, Bedürfnisse und„Forschungsmethoden“ der Kinderwahr- und aufnehmen und Angeboteim Sinne einer gestalteten Lernumgebungmachen. Dabei ist es uns wichtig,dass bereits die Kinder unter dreiJahren in die Gestaltung einbezogenund ihre Ideen aufgegriffen werden,und dass sie von uns Rückmeldungenzu ihrem Tun sowie Unterstützung beider Realisierung ihrer Pläne erhalten.Die Jungen und Mädchen unserer Kitahaben einerseits anregungsreichesMaterial zum Erforschen und Experimentierenund andererseits lernendeVorbilder zur Verfügung.Diese Schwerpunkte sind uns inunserer Arbeit besonders wichtig: dietiergestützte Pädagogik mit unseremHund Eddy, die Schaffung von herausforderndenBewegungsräumen und-anreizen drinnen und draußen, dasErleben und die Ausdrucksfähigkeitvon Musik allein und in der Gruppe ...... Da die Betrachtung eines einzelnenSchwerpunktes uns manchmal diePlanung und Reflexion des pädagogischenAlltags erleichtert, möchten wiruns in diesem Beitrag dem SchwerpunktBewegung zuwenden.Die besondere Bedeutung derBewegung <strong>für</strong> Krippenkinder sehenwir darin, dass das gesamte Lernenüber sich selbst und die Umwelt aufWahrnehmung und Bewegung beruhtHund28und die Kinder in diesem Bereichein hohes Maß an Selbstwirksamkeitspüren und Selbstvertrauen entwickelnkönnen. Voraussetzung da<strong>für</strong> isteine Atmosphäre emotionaler Sicherheit,die geprägt ist von Vertrauenund verlässlichen Beziehungen, aberauch davon, dass wir den Kindernetwas zutrauen, sie eigene Lösungswegegehen lassen, nicht kontrollierendlenken, sie ermutigen, fehlerfreundlichsind und ihnen viel Platzbieten. Der Raum darf aber nicht nurFreiraum, sondern muss flexibelgestaltbar und von den Kindernveränderbar sein, sowie vielfältige inverschiedenen Entwicklungsphaseninteressante Bewegungserfahrungenermöglichen. Daher bieten wir z.B.draußen und drinnen eine Umgebungmit in Größe, Form, Gewicht undOberfläche unterschiedlichen Bewegungselementenaus Schaumstoffund Holz, die sich von den Kinderntransportieren, erklettern, auf verschiedeneArten „verbauen“ undflexibel ins Spiel integrieren lassen.Das Meistern neuer Bewegungsherausforderungenerfordert Mut,Aufgeschlossenheit <strong>für</strong> die Auseinandersetzungmit der Umwelt undVertrauen in die eigene Köpergeschicklichkeit.Gerade <strong>für</strong> die nochsehr jungen Kinder hat Eddy, unserausgebildeter und geprüfter Therapie-/Pädagogikbegleithund,einebesondere Bedeutung.Der Hund weckt das Interesse derKinder weit stärker als die vorbereiteteLernumgebung. Fast alle Kinderversuchen, zu dem Labrador Kontaktaufzunehmen, ihn zu ertasten, ihn als


Preisträger - Platz 1 bis 5 der besten Beispiele aus der PraxisHilfe zum Aufrichten zu nutzenund ihn zu erklettern. Sie genießenintensiv seinen Körperkontakt undreagieren auf die ruhige Beziehungzu dem Hund und die Wärme seinesFells mit intensivem Wohlbefinden.Gleichzeitig motiviert Eddy die Kinderzur aktiven Bewegung, wenn sie mitihm spielen (Zerrspiele mit Hundespielzeug,Apportieren), ihm krabbelndoder laufend folgen, sich nähern,ausweichen, oder sich im Gleichgewichthalten, wenn er an ihnenvor beigeht.Wir gehen davon aus, dass alleKinder das Bedürfnis haben, sich zubewegen und durch die Bewegungnicht nur sich selbst und die Weltimmer besser zu verstehen, sondernim Spiel und in diesem Lernprozessgleichzeitig ihre Bewegungslust,Geschicklichkeit, Raum-Lage-Orientierung,gezielte Koordination, Kraftund Ausdauer weiterzuentwickeln undgerade neu entdeckte Bewegungsabläufeund -fähigkeiten freudig,lustvoll, stolz und ausdauernd zuwiederholen.Bei der Ausstattung unserer <strong>Räume</strong>haben wir uns bewusst gegen die oftsehr teure Anschaffung vorgefertigterHochebenen oder die Montage vonSprossenwänden als Leitern ins Nichtsentschieden, sondern eine Vielzahlan verschiedenen mobilen Podesten,Leitern, Brettern, Matten, Fahrzeugenund Bauelementen angeschafft. Einlanges Brett kann dann einmal alsRutsche, einmal als schräge Ebenezum Erklettern oder <strong>für</strong> das Spiel mitFahrzeugen, Kartons oder Bällen dienenund ein anderes Mal eine Brückezum Balancieren darstellen, als Wippeumfunktioniert werden und verschiedeneTätigkeiten und Experimente derKinder herausfordern (Tragen, Schieben,Kooperieren, Konstruieren, physikalischeErfahrungen mit Schwerkraftund Balance).Die einzelnen Teile unserer Bewegungsbausstellelassen sich von denKindern flexibel neu gruppieren undim Spiel verwenden. Einzelne Angebotekönnen so lange, wie sie <strong>für</strong> dieGruppe, Kleingruppen oder einzelneKinder interessant sind, „aufgebaut“bleiben. Sie lassen sich aber auch leichtaustauschen oder verändern, wenn dieKinder das Interesse verlieren bzw.eigenen Ideen und Fragen auf derSpur sind.Wichtig ist uns auch, verschiedeneMöglichkeiten des Schaukelns undSchwingens zu bieten. Daher habenwir in unserem Bewegungsraum eineBalkenkonstruktion mit vielen Haken,in die wir verschiedene Schaukelmöglichkeiteneinhängen können. Sokönnen die Mädchen und Jungengemeinsam mit anderen in derHängematte entspannen oder wildtoben, das Schaukeln allein imSchaukelsack genießen oder sich anschwingenden Geräten erproben.Vielfältige Bewegungsmöglichkeitengibt es überall, man muss nurhinsehen, dann werden die verschiedenenTreppen in unserem HausErlebnisorte, Möbel zu Aussichtsplattformen,Kletterparcours oder Höhlenund die Fensterbänke zu begehrtenAbsprungrampen.Gerade Krippenkinder benötigenPlatz <strong>für</strong> Bewegung, ohne dabei dieOrientierung zur verlieren oderirgendwo anzuecken. In unserer Kitagibt es zwar Rückzugsmöglichkeitenund –räume, aber wir haben uns vonden typischen Raumteilsystemen, dieaus der Kinderperspektive als Bewegungsbarrierenund Sichtsperrenwahrgenommen werden können,verabschiedet und haben <strong>für</strong> RennundFahrstrecken durch das ganzeHaus gesorgt. Die Kinder wollenGeschwindigkeit und Geschicklichkeiterleben, z.B. wenn sie mit dem „rotenFlitzer“ unterwegs sind und erfahren,was es bedeutet, irgendwo zu starten,sich zu orientieren und auf gleichenoder verschiedenen Wegen an eineranderen von ihnen selbst bestimmtenStelle anzukommen.... Wir respektieren dabei, dass jedesKind seine eigene Art und Weise hat,sich einer neuen Herausforderung zunähern und sie irgendwann zu bewältigen.Hilfestellung geben wirsensibel und nur, wenn das Kind siewünscht. Dadurch können die Jungenund Mädchen ihre eigenen Fähigkeitenzunehmend sicher einschätzenund erleben das Gefühl „etwas ganzalleine geschafft“ zu haben.... Beim Laufen Lernen entdeckenKrippen- und Kindergartenkinderoft ein gemeinsames interessantesThema. Es ist faszinierend zu be--obachten, wie die „Älteren“ denKrabbelkindern die Hände reichen,wenn sie sich aufrichten, dabeiBlickkontakt halten, den Gesichtsausdruckgenau beobachten und mimischmit den Kleinkindern in einer sehrrespektvollen Art kommunizieren.Die ersten Schritte sind dann <strong>für</strong> diehelfenden und die lernenden Mädchenund Jungen gleichermaßen spannend.Während das ältere Kind selbstdie motorische Herausforderung desRückwärtsgehens bei gleichzeitigerAufmerksamkeit <strong>für</strong> das Krippenkindbewältigt, erlebt das Kleinkind eineneue Perspektive und Bewegungsformund –freiheit, nicht etwa gestütztdurch eine/n Erwachsene/n, sonderndurch ein anderes Kind....Bei einem Angebot treffen unsereSchwerpunkte aufeinander, denn wirsingen und tanzen auch mit den unterDreijährigen regelmäßig (täglich) undgerne. Dabei machen wir die Beobachtung,dass auch schon unsere Säuglingepositiv auf den Gesang und dieMusik reagieren und sich im Rhythmusbewegen.Unsere gesamte pädagogischeArbeit bietet Möglichkeiten <strong>für</strong> Bewegung.Für uns ist Bewegung imAlltag so selbstverständlich, wie essen,trinken und schlafen. Denn Bewegungist ein elementares Bedürfnis, allesbeginnt mit Bewegung, alles Lernenvollzieht sich über Bewegung undBewegung ist überall. Jeder Lern- undBildungsprozess in unsere Kita findetmit Bewegung statt.Eddy 29


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 5)Integrative Kindertagesstätte LummerlandGeorgsmarienhütteOb Jim Knopf selbst hier auch schoneinmal zu Gast war? Der Flur bietet alsVerbindungsweg neben Garderobenauch Spiel- und Funktionsbereiche mitgeschickt gebauten Podesten.Im Waschraum mit Fußbodenheizungsind Planschen und schöneWasserspiele möglich. Schalldämmung,helle <strong>Räume</strong>, Transparenz imAlltag, bodentiefe Fenster, eineSpielburg, Höhlen und Aufstiege,sowie veränderbare Regale auf Rollenkennzeichnen den Gruppenraum.Im Intensivraum hängt eine Schaukel<strong>für</strong> besondere Erlebnisse und imSchlafraum gibt es Schlummerplätzchenin verschiedenen Höhen.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…Krippe Klein LummerlandDas GesamtgebäudeDer EingangsbereichDas Betreten der Krippe geschiehtüber einen Windfang, neben dem sicheine Abstellfläche <strong>für</strong> Buggys undKinderwagen befindet.Vom Windfang gelangt man in dieGarderobe. Diese ist mit einer gemütlichenSitzgelegenheit <strong>für</strong> wartendeEltern, der Kindergarderobe, ausliegendenInformationsbroschüren, einerInfotafel und den Postfächern ausgestattet.Über die Garderobe sind alle <strong>Räume</strong>der Krippe und die Kindertagesstätteerreichbar.Die verglasten bodentiefen Holzwändeund Türen zwischen Windfangund Garderobe sowie Gruppenraumund Garderobe ermöglichen einennatürlichen Lichteinfall.Der Eintretende bekommt ersteEin- und Ausblicke in die Räumlichkeiten,wodurch Transparenz undOffenheit geschaffen wird.Der GruppenraumEine im Osten liegende Fensterfrontlässt mit dem Tageslicht viel Helligkeitin den Gruppenraum. Niedrige und z.T.bodentiefe Fenster laden die Kinderzum Beobachten und Wahrnehmenihres Umfeldes ein.Vom Gruppenraum gelangt man indie schon erwähnte Garderobe, dieKrippenküche, sowie über eine sogenannteFlurzone in den Sanitärbereich,den Intensivraum und den Schlafraum.…Der SchlafraumDer Schlafraum verfügt über eine elektrischeMarkise, die eine vollständigeVerdunklung des Raumes ermöglicht.Ein von unserem Tischler gebautesniedriges Podest ist mit sieben Schlafplätzenausgestattet. Weitere acht mitRollen versehene Betten finden unterdem Podest Platz. Für die Schlafzeitwerden sie an die gegenüberliegendeWand des Raumes gerollt.In der Fensterseite des Schlafraumesbefindet sich eine Notausgangstür.…Der WintergartenDer Wintergarten stellt die Verbindungzur Kindertagesstätte dar. Fürdie Krippenkinder ist er der Essbereich,in dem das Frühstück und das in derKindertagesstätte frisch gekochteMittagessen eingenommen wird.Die Mahlzeiten werden an höhenverstellbarenTischen und auf individuelleinstellbaren Hochstühleneingenommen.Einrichtung und Ausstattung desGruppenraumes als BasisstationBlickfang des Gruppenraumes ist dieBurg. Sie wurde von den pädagogischenFachkräften der Krippe unterBerücksichtigung der kindlichenBedürfnisse nach Bewegung entworfenund mit Spendengeldern der amBau der Krippe beteiligten Firmenfinanziert. Gebaut wurde sie vonunserem schon <strong>für</strong> das Schlafpodestzuständigen Tischler.Die Burg kann über zwei Seiten vonden Kindern erobert werden. Diesgeschieht entweder über Treppenstufenmit Handgriff, über die folgendenTreppenwellen mit Handlauf oderüber die Sprossenleiter und ein Podest.Rutschsicherheit wird durch den aufder Burg ausgelegten Teppichbodengewährleistet.30


15 weitere herausragende BeispieleUm den Raum aus verschiedenenBlickwinkeln erleben zu können,wurden u.a. farbige Plexiglasfensterund Löcher in die Wände der oberenEbene eingesetzt sowie ein in denBoden eingelassenes Plexiglasfenster.Zum Verlassen der Burg gibt es nebenden erwähnten Möglichkeiten einefest eingebaute Rutsche.Unterhalb der Ebenen befinden sichdrei Höhlen. Ein Zugang und größereÖffnungen zu drei Seiten dienen alsLichtquelle, Ausblick und Kletterstation.In der größeren Höhle kann sichdas Krippenkind stehend bewegen.Der untere Bereich wird zur Zeitzum Imitationsspiel mit Puppenbett,Spielküche usw. genutzt. Auch ist ereine beliebte Rückzugsmöglichkeit.Das Mobiliar des Gruppenraumes istneben der Burg auf ein Minimumreduziert und kann, den Bedürfnissenentsprechend, variiert werden. Hierzugehören niedrige Regale mit feststellbarenRollen, in denen die Spielmaterialien<strong>für</strong> die Kinder erreichbar sind;außerdem ein Tisch und verschiedeneSitzmöglichkeiten, wie kleine Hockeroder Stühle mit Armlehne undFußerhöhung.Das Sofa zum Kuscheln und Vorlesensowie das Regal der pädagogischenFachkräfte haben neben derBurg ihren festen Platz in demGruppenraum erhalten.Verschiedene Fahrzeuge zumSchieben, Fahren oder Transportieren,das Pikler-Klettergerüst und größereSchaumstoffbausteine unterstützendas kindliche Bedürfnis nach Bewegung.Die Anbringung einer Schaukelist im Gruppenraum ebenfalls möglich.Die in der Krippe befindlichen Spielmaterialiensind vielfältig und entsprechendem Entdeckungsdrang undEntwicklungsstand der unterschiedlichenAlterstufen. So gibt es u.a.einen Koffer, der neugierig auf seinenInhalt macht, Bälle und Tücher, Puzzle,unterschiedliche Alltags- und Konstruktionsmaterialien.Mit Sicherheitsverglasung verseheneFenster lassen die <strong>Räume</strong> derKrippe hell und warm erscheinen. Einegute Belüftung der <strong>Räume</strong> ist gewährleistet.Zur Geräuschdämmung sind dieAufenthaltsräume der Krippe miteiner abgehängten Akustikdeckeausgestattet.Alle <strong>Räume</strong> sind beheizbar, wobeiin Gruppenraum und Sanitärbereicheine Fußbodenheizunginstalliert ist.Der SanitärbereichEine Schiebetür trennt die Flurzonevom Sanitärbereich und ist von allenNebenräumen der Krippe schnellerreichbar.Zum Sanitärbereich gehört dasgroße Waschbecken mit zwei inun terschiedlicher Höhe angebrachtenWasserhähnen und Spiegeln. DieWasserhähne haben lange Hebel undkönnen von den Kindern selbständigbedient werden.Die Handtücher wurden in Kinderhöheangebracht, während dieZahnputzbecher aus hygienischenGründen <strong>für</strong> die Kinder nicht erreichbarsind.Es gibt zwei Toiletten in unterschiedlichenGrößen, die durch Wändevoneinander getrennt sind.Der Wickelbereich ist von dem schonerwähnten Tischler geplant undgebaut worden. Er wurde den vorhandenenRaummaßen angepasst undhat neben zwei Wickelplätzen eingroßes Waschbecken mit herausziehbaremDuschkopf.Für jedes Kind befindet sich eineigenes Fach unterhalb der Wickelfläche.Das Besondere des Wickelbereiches istdie bewegliche Treppe. Die Idee einesMitarbeiters der Kindertagesstättekonnte umgesetzt werden. Die aneiner Stange befestigte Treppe lässtsich je nach Bedarf nach rechts oderlinks verschieben.Ein „Hingucker“ im Raum ist derPlanschbereich. Er wurde individuellentworfen. Der Boden des Beckens istmit rutschfesten Fliesen gefliest. Dievielen Blautöne der kleinen Mosaikfliesendes Planschbeckens regen zumHinsehen an. Im Becken gibt es <strong>für</strong>drei bis vier Kinder genügend Platzzum Experimentieren und Spielen mitWasser.Ein großer Spiegel und ausreichendeAbstellfläche <strong>für</strong> Wasserspielzeugunterstützen die Erfahrungen indiesem Erlebnisbereich.…Farbliche Akzente werden u.a. durchdie Farbe des Bodenbelags, derVorhänge im Gruppenraum, die ineinem warmen Orange gestricheneWand der Garderobe oder mit derFarbe der Fliesen des Planschbeckensgesetzt.Das separate Außenspielgeländeder Krippe befindet sich östlich desGebäudes und grenzt an den Spielplatzder Kindertagesstätte. Einniedriger Holzzaun mit Gartentortrennt die Gelände voneinander undermöglicht trotzdem gegenseitigeBesuche.31


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 11)Städtische Kindertagesstätte SievershausenEs ist ein bisschen wie im Märchen,denn hier gibt es einen eigenenKinderwald auf einem besondersgroßen und attraktiven Holunderschulen-Außenspielgelände.Die <strong>Räume</strong> der Kindertagesstättehaben allesamt Werkstattcharakter;darin lassen sich wunderbare Bildungssituationenerleben unddokumen tieren.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…KonzeptionelleSchwerpunkte:Unsere pädagogische Arbeit richtetsich nach dem Konzept der OffenenPädagogik der Achtsamkeit.Dies bedeutet: Die Türen öffnen sich<strong>für</strong> mehr Freiräume der Kinder. DieKinder können durch viele Entfaltungsmöglichkeitenspielerisch eineerweiterte Umwelt erfahren undwerden offen <strong>für</strong> Neues und Anderes.Der Kindergarten ist eine „Werkstattdes Lernens“. Die Ausstattung inder Einrichtung ist so gestaltet, dasssie zu selbstaktivem Handeln, Bewegen,zur Gestaltung von Beziehungen,zu konzentriertem Arbeiten und zurMuße einlädt.…Unser Schwerpunkt in der Krippe istdas freie Spiel. Da<strong>für</strong> ist der Gruppenraumin Erfahrungsbereiche unterteilt,wie:• Essecke• Bau- und Konstruktionsbereich• Leseecke• Ruhebereich• Kreativ- und Rollenspielbereich• Raum <strong>für</strong> Bewegung• Bereich zum Spielen mit Materialienaus Alltag und Natur• Bereich mit didaktischen MaterialienKrippenkinder sind geborene Forscher.Sie brauchen <strong>Räume</strong>, die Ihnenermöglichen, durch aktives HandelnErfahrungen zu sammeln, zu experimentieren,zu forschen, sich zuanderen zu gesellen, aber auch sichzurückziehen zu können, sich zubewegen und sich zu beruhigen undzu entspannen.…Ein weiterer Schwerpunkt in derKrippenarbeit besteht in dem Schreibenvon Bildungs- und Lerngeschichtensowie Portfolios.Um die kindlichen Bildungs- undLernprozesse sowie den Alltag der Kinderin der Krippe zu dokumentieren,wird <strong>für</strong> jedes Kind ein Portfolio inForm eines Ordners angelegt. Hierwerden Arbeiten der Kinder, ihreFähigkeiten, Kompetenzen undFertigkeiten in Form von BildungsundLerngeschichten, Bildern undFotos gesammelt.In der Krippe gestalten sich dieBildungs- und Lerngeschichten durchentsprechende Fotos. Sie werden <strong>für</strong>alle interessierten Kinder, Eltern undMitarbeiter in einer da<strong>für</strong> eingerichtetengroßen Pinnwand im Gruppenraumausgehängt.Es besteht auch eine gute räumlicheVernetzung zum Kindergarten. DieKrippenkinder haben so die Möglichkeit,an den Angeboten der Kitateilzunehmen z.B. im Freispiel.Auch die Kitakinder besuchen unsgern in der Krippe.…Außengelände und näheresUmfeldUnser Außengelände wurde 2003 inZusammenarbeit mit der Holunderschule,Eltern, Kindern und Mitarbeiterinnenzu einer naturnahen Erlebnisweltumgestaltet.Das Gelände ist von einem 1 Meterhohen Zaun umgeben. Wir habenauch die Möglichkeit den angrenzendenSportplatz, der durch ein verschlossenesTor zu erreichen ist, mit zunutzen.Das Außengelände ist so angelegt,dass es <strong>für</strong> Kita- und Krippenkinderzum Spielen geeignet ist. Die Kindergartenkinderbeziehen gerne dieKrippenkinder in ihr Spiel mit ein.Es hat eine Größe von ca. 2250 m²und ist mit vielen Schatten spendendengroßen Bäumen und Büschenbepflanzt.32


15 weitere herausragende BeispieleDie Kinder haben die Möglichkeit;sich auf dem Hügelgelände, in derSandgrube, im Feuchtspielbereich,in der Burgruine, im Schaukelgarten,im Sandkasten, im Kinderwald, inGebüschhöhlen und an Spielgerätenauszuprobieren.Das Außengelände ermöglicht denKindern vielfältige ganzheitlicheLernerfahrungen zu machen, die <strong>für</strong>ihre Entwicklung von besondererBedeutung sind.Das Hügelgelände lädt zum Bergauf-und Bergablaufen, zum Herunterkullern,zum Balancieren über einenBaumstamm und zum Springen in dieSandgrube ein.Auch die Rutsche befindet sich amHügelgelände. Sie ist durch treppenförmigeStufen aus Baumstämmen zuerreichen.Für die Krippenkinder ist es eineHerausforderung, die Stufen zuerklimmen, was ihnen viel Freudebereitet.Der Feuchtbereich mit dem Wasserlaufwird besonders gern genutzt. Hierbefindet sich eine Pumpe, die von denKindern selbstständig betätigt werdenkann.Mit Eimern, Wannen, Gießkannenund Schläuchen können die Kinder inder warmen Jahreszeit das faszinierendeElement Wasser stundenlanguntersuchen und damit experimentieren.Findlinge umranden den Wasserlaufund laden zum Balancieren ein.In der großen Sandkiste, die durcheinen Schatten spendenden Baum vorder Sonne geschützt ist, machen dieKinder erste Erfahrungen mit Sand,Schaufel, Eimer, Backformen, Sandsiebenund Schubkarren.Hier wird mit viel Freude undAusdauer geschaufelt, Sand gesiebtund Sandkuchen gebacken.Ein Sitzkreis aus Baumstämmen lädtzum gemeinsamen Singen ein. BeimKlettern an kleinen Elementen ausMetall können die Kinder sich austestenund ihre Grenzen kennen lernen.Das Außengelände ist ringsherum mitBüschen und Bäumen eingefasst.Besonders beliebt zum Versteckenund Spielen sind die Gebüschhöhlenund der Kinderwald. Auch die größerenKrippenkinder nutzen dieses zumVersteckenspielen und freuen sich,wenn sie nicht gleich gesehen werden.Sie machen auch sehr gerne kleineErkundungstouren durch das Dickicht.Es gibt Fahrzeuge wie Dreiräder,Bobby Car, Laufräder und Schubkarren.Ein langer Plattenweg eignet sichsehr gut <strong>für</strong> das Streckenfahren undGeschicklichkeitstesten.Für die Krippenkinder gibt es extraSpielgeräte z.B. ein kleines Spielhaus,was besonders gerne <strong>für</strong> Rollenspielegenutzt wird. Hier wird mit Naturmaterialienz.B. mit kleinen Steinen,Stöcken, Tannenzapfen und BlätternVerkaufen gespielt.In der Nestschaukel kommen die<strong>Kleine</strong>n zur Ruhe und genießen dasleichte Hin- und Herschaukeln unterden Bäumen.Für das Jahr 2011 sind weitere neueSpielgeräte geplant. Eine kleine Schaukel,eine Giraffe zum Klettern undVerstecken spielen.Auf der großen Rasenfläche könnendie Kinder ihren Bewegungsdrangbeim Spielen ausleben.Hier befindet sich eine Holzeisenbahn,in der die Kinder gerne „Lokführerund Fahrgäste“ spielen. Dabeiwird oft das Lied: „Ich fahre mit derEisenbahn“ gesungen.Gern ziehen sich die Kinder auchin die Burgruine, die aus großenNatursteinen gebaut ist, zum ruhigenSpiel zurück. Die Natur wird imWechsel der Jahreszeiten und beiunterschiedlichem Wetter erlebt.…33


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 12)Kommunale Kindertagesstätte LemwerderEinrichtungsgegenstände sind indieser Kita vielfältig verwendbar undladen zum Klettern und Balancierenein. Wenn Kinder morgens ankommen,drehen sie ihr Klappbild auf„Ich bin da“, wenn sie nach Hausegehen auf „Ich bin nicht da“.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:...Wichtige Punkte aus unsererKonzeption im Zusammenhangmit Bewegung• Wir haben Vertrauen in die Kompetenz(das Können) des Kindes. DasKind ist Initiator/Forscher. Wenn esbereit ist, dann lernt es.• Wir unterstützen das Kind, damit essich selbst und die Welt entdeckt.• Wir geben nur so viel Hilfe wienötig und die Möglichkeit, Herausforderungenzu meistern undSchwierigkeiten zu lösen.• Wir haben unsere <strong>Räume</strong> sogestaltet, dass sie zur Bewegungeinladen und schaffen Angebote,die das Kind auffordern sich aufunterschiedliche Art körperlichauszuprobieren, dabei nachzuahmenaber dabei auch individuell zusein.• Bei uns tun Kinder, was sie alleinekönnen. Wir bringen sie in keinePositionen, die sie noch nichtalleine einnehmen können. Wennein Kind z. B. seine ersten Schrittemacht, schaffen wir ihm Möglichkeiten,sich ungestört auszuprobieren.• Wir geben Kindern liebevolleAufmerksamkeit und Bestätigung inihrem Tun....Bewegung selbst bedeutet Freude!Die Kinder können selbst entscheiden,ob sie in Hausschuhen, Socken oderbarfuß laufen möchten. In der gesamtenKrippe gibt es eine Fußbodenheizung.Die Böden sind mit einemKautschuk-Material ausgelegt.Das Badezimmer ist gefliest. Hier gibtes noch eine zusätzliche Heizung.Bei uns können die Kinder selbständigdie Funktionen des Spielmaterialsentdecken und sich so im Spiel ihreeigenen Spielräume schaffen. DieMaterialien, die nicht fest installiertsind, können auf verschiedene Weisevon den Kindern zusammengestelltwerden. Wir sorgen hierbei nur <strong>für</strong> dieSicherheit.FlurDer Flur steht auch als Spielfläche zurVerfügung....Unser Podest (Anziehhilfe) wirdauch zum Klettern und Springengenutzt.…Die Größe des Gruppenraumesumfasst 55,66 m² und bietet somitviel Platz zum Spielen.Unser Sprossendreieck bietet denKindern vielerlei Bewegungs- undSpielmöglichkeiten. Sie können daranhoch-, hinunter- und hinüberklettern.Mit einem darüber gehängtem Tuchwird das Dreieck zur Höhle.Ein Brett lässt sich daran schräg alsRutsche flach oder steil einhängen,geeignet zum Hinauf- und Hinabsteigen....warme Füßchen34


15 weitere herausragende BeispieleKommunikationDie Kinder öffnen eine Klappvorrichtungmit ihrem Bild und zeigen somit,dass sie im Haus sind. Außerdemkönnen sie so sehen, wer außer ihnenda ist....Infos zu unserem Kletterturm:Es gibt einen Aufgang mit Schrägen,einzelnen Stufen (25 cm hoch) undmit verschiedenen Handläufen zurUnterstützung. Die Kinder haben hierdie Möglichkeit, vorwärts, rückwärtsoder seitwärts Klettern zu erproben.In den Turm können sie hineinkletternoder krabbeln.Der Turm hat verschiedene Fenster.Ein kleiner Balkon ist zum Herausschauen,die Sicht reicht bis zumGarten. Das bedeutet auch Wahrnehmungvon Höhe....Unsere Stühle und Tische werden vonden Kindern neben ihrer eigentlichenFunktion als auch als Klettergeräte,Baumaterial und Spielgegenständegenutzt. Sie werden geschoben undgetragen, eignen sich zum Durchkriechen,Balancieren, Springen....Die unterschiedlichen Sitzhöhen ermöglichendie Nutzung an verschiedenhohen Tischen (45,5 cm und 43,0 cm).Der Klapptisch hat auf der Rückseiteeinen Spiegel (75,0 cm/44,0 cm). DieKinder können sich entdecken,beobachten und ihr eigenes Handelnsehen....Es gibt noch ein Nesthaus mit zweiEbenen. Die Kinder können sich hierzurückziehen, verstecken und sichausruhen.Unsere Einbauten und Möbel sind ausgeöltem Holz. Sie sind individuell nachunseren Wünschen und Ideen angefertigtworden.Weitere Spielmaterialien sind verschiedeneKörbe und Gefäße zum Tragenoder Sammeln und Hineinklettern....„Guck mal, wie ich früher aussah!“Kinderkrippe <strong>Kleine</strong> Strolche (64), Celle35


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 14)Ev. Kindergarten St. Georg, BraunschweigFür den Anbau der neuen Krippengruppefand eine gemeinsameRaumplanung mit allen Beteiligtenstatt.In den großzügigen Räumlichkeitendieser Kindertagesstätte spielen undlernen Kinder aus verschiedenen Nationalitäten.Es gibt viel interes santesMaterial zum Spielen sowie attraktiveWahrnehmungs- und Bewegungsanreize.Ein sorgsam durchdachtes und <strong>für</strong>alle Altersgruppen gestaltetes Spielgeländelockt die Kinder nach draußen.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…Unsere Tagesstätte befindet sich imSiegfriedviertel, einem Stadtteil ausden dreißiger Jahren des letztenJahrhunderts. In den letzten Jahrenhat sich das Einzugsgebiet gravierendverändert. Die Wohnungsbaugesellschafthat Wohnungen zusammengelegtund damit das Viertel <strong>für</strong> kinderreicheFamilien attraktiv gemacht. 50Prozent unserer Kinder haben einenMigrationshintergrund.…Die Einrichtung verfügt über vierGruppeneinheiten mit jeweils einemGruppenraum, einer Garderobe, zweiNebenräumen, Flur und Waschraum.Dazu kommt <strong>für</strong> die Familiengruppenoch ein Schlafraum. Die Krippe hatebenfalls Flur, Garderobe, Waschraum,einen Schlafraum und einen Gruppenraumzur Verfügung.Außerdem verfügen wir noch übereine große Halle, einen Bewegungsraum,eine offene Küche, ein Personalzimmer,Büro und zwei Elterngesprächsräume.Unsere pädagogische Arbeit:… Wir arbeiten (religionspädagogisch)nach einem „halb-offenen“Konzept, d.h. die Kinder haben dieMöglichkeit, im Freispiel aus denStammgruppen zu gehen, um imganzen Haus mit Freunden zu spielen.Feste Angebote finden im eigenenGruppenverband statt.Zum Gruppenalltag gehören Angeboteder verschiedenen Lernbereicheaus dem Niedersächsischen BildungsundOrientierungsplan.BesonderheitenUnsere Kita hat schon seit vielenJahren eine Bewegungsbaustelle, dievon allen Kindern im Freispiel genutztwird. Hier haben die Kinder dieMöglichkeit zum Klettern, Balancieren,Schaukeln, Höhlen zu bauen undmehr.Unsere KrippengruppeUnser Krippenanbau wurde im letztenJahr als Anbau fertig gestellt.Neben den Krippenräumen im Erdgeschosswurde das Gebäude noch umeinen ersten Stock erweitert. Dortbefinden sich jetzt unser Personalzimmerund ein weiterer Raum <strong>für</strong>Elterngespräche.Zum ersten Mal hatten sowohl derTräger wie auch wir – als Team derKindertagesstätte – die Möglichkeit,ein Gebäude von Anfang an mit zuplanen und zu konzipieren.Dies war auf der einen Seite sehrzeitintensiv, auf der anderen Seiteeine sehr befriedigende Arbeit, die dieArbeitsweise aller Beteiligten einandernäher gebracht hat.Wir haben uns folgende Fragegestellt: Wenn ein Raum der „dritteErzieher“ sein soll, wie muss er dannbeschaffen sein?Im gesamten Krippenanbau wurdezum Beispiel beachtet, dass den Kindernbesonders viele unterschied licheSinneserfahrungen ermöglicht werden.So haben wir bei den Bodenbelägendarauf Wert gelegt, dassdie Oberflächen sich unterschiedlichanfühlen. Außerdem sollten dieKinder immer wieder verschiedenePerspektiven einnehmen können(oben, unten, innen…).Durch die unterschiedlichen weißenund farbigen Lichtobjekte wollen wirden Kindern Eindrücke von Licht undSchatten vermitteln.36


15 weitere herausragende BeispieleUnser Gruppenraum…ist in verschiedene Funktionsbereicheunterteilt.1. Bereich <strong>für</strong> BewegungDie Spiellandschaft ermöglicht denKindern sich zurückzuziehen und inkleinen Gruppen agieren.…Durch die Vielfalt der Untergründeentwickeln die Kinder völligselbständig ein gutes Körpergefühlund können sich sicher auf unterschiedlichen„Böden“ bewegen.…2. Bereich zum Bauen und KonstruierenDieser ist ausgestattet mit Bausteinenaus unterschiedlichen Materialien,Papprollen, Kartons und soweiter.3. Bereich <strong>für</strong> die ersten RollenspieleHier finden sich neben Verkleidungsutensilienauch Töpfe, Dosen,etc. Die Kinder können hier stapeln,umfüllen und transportieren.4. Rückzugsinsel zum EntspannenHier betrachten die Kinder Bilderbücher,hören Musik, nehmenLichtspiele wahr, etc.5. Bereich zum Ausprobieren undExperimentierenKennenlernen von unterschiedlichenMaterialien und Techniken(z.B. Kneten, Farben, Kleister)Uns ist es wichtig, den Kindern einenklar strukturierten Raum zu bieten,der ihnen Sicherheit und Orientierungbietet, der ihren Bedürfnissen entsprichtund entsprechend genutzt werdenkann.…Durch die Größe des Gruppenraumeshaben die Kinder viel Platz <strong>für</strong>groß- räumige Bewegungen. Siekönnen im Gruppenraum mit Bobbycarsund Dreirädern fahren, tanzenund laufen. In einem Bereich habenwir durch ein einfaches System dieMöglichkeit zum Schaukeln geschaffen.…Außerdem haben die Kinder einensehr großen Waschraum mit WannenundPlanschbereich.…Im Planschbereich finden Angebotemit Rasierschaum, Wasser, Farben undKleister statt.Unser Schlaf- und Ruheraum istausgestattet mit unterschiedlichenSchlafplätzen:Matratzen als Liegefläche <strong>für</strong>mehrere Kinder nebeneinander undgroße Kleinkindkissen als evtl. Begrenzung,Schlafkörbe und Reisebetten.Unser AußenspielgeländeAls eine der ersten Einrichtungen inder Landeskirche Braunschweig habenwir unseren Garten besonders<strong>für</strong> Kinder gestaltet. Sie finden hierRückzugsmöglichkeiten, z.B. imGebüsch, wo sie unbeobachtet spielenkönnen. Es gibt eine Wasser-Matsch-Anlage sowie natürliche Klettermöglichkeitenin alten Wurzeln, aufFindlingen und Baumstämmen.Ein Rundweg, gepflastert mitverschiedenen Materialien, ermöglichtden Kindern auf zahlreichen unterschiedlichenFahrzeugen im Kreisverkehrzu fahren.Nach dem Anbau haben wir <strong>für</strong> dieKrippe einen eigenen geschütztenBereich geschaffen. Die Abgrenzungdurch einen Weidenzaun passt insGesamtbild, ermöglicht Einblicke inbeide Bereiche. An einer Stelle ist derZaun geöffnet, damit alle Kinder sichin Begleitung eines Erwachsenen inbeiden Bereichen besuchen underproben können.37


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 24)Kath. Kindergarten Sancta Maria, Melle-GesmoldDiese Teilnehmerinnen befanden sichzum Zeitpunkt der Wettbewerbsausschreibungmit ihrer Krippe noch nichtan Bord des Mutterschiffs SanctaMaria, sondern vorbereitend inÜbergangsräumen.Da sie jedoch ein so gut durchdachtesRaumkonzept mit sehr anschaulichenPlanungsschritten sandten,wurden sie trotzdem mit unter die20 Besten ausgewählt.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:„Schatzkiste“ – die Krippengruppeim Kindergarten„Sancta Maria“Lernen über Bewegung undSinneswahrnehmung…Für die Raumgestaltung heißt dies,dass jeder Raum einzelne Schwerpunktehat:• Platz zum Bewegen und Toben,• <strong>für</strong> Wahrnehmung,• <strong>für</strong> Kreativität,• <strong>für</strong> Spielrunden,• <strong>für</strong> Musik,• zum Essen,• zum Ausruhen und Kuscheln,• zum Vorlesen,• <strong>für</strong> Rollenspiel,• zum Bauen.Das ganzheitliche Raumkonzeptunserer Krippengruppe ermöglichtden Kindern täglich während dergesamten Kindergartenzeit, mitAusnahme des Morgenkreises sowieder Essenszeit, ihrem Bedürfnis nachBewegung und Ruhe, nach Spannungund Entspannung nachzugehen. JederBereich ist so gestaltet, dass Kindermal sitzend, mal stehend, mal liegend,mal über den Boden krabbelnd dasdortige Spiel- und Begegnungsangebotnutzen.„Wer sich bewegt, bewegtetwas“Kinder eignen sich <strong>Räume</strong> durchBewegung und Tätigkeit an. Sieerleben <strong>Räume</strong>, wenn sie „lebendig“sein dürfen, sie erfahren <strong>Räume</strong>,wenn sie die Gelegenheit dazu haben.„Erfahren“ meint hier auch dieBedeutung von „Fahren“... mit Fahrzeugen – die Wahrnehmungvon „bewegten <strong>Räume</strong>n“,welche durch Schaukeln und Wippennach allen Richtungen (auch kopfunter)erlebnis- und informationsreichersind als Fernsehen....In jeder Alters- und Entwicklungsstufefinden die Kinder zahlreicheBewegungsanregungen.Bei der Auswahl des Materials ist es<strong>für</strong> uns entscheidend, dass entwicklungsgemäßeTätigkeiten unterstütztwerden wie• Robben, Krabbeln, Laufen,• Hineinsteigen, Hineinklettern,• Auf- und Absteigen, Klettern,• Hinein- und Hindurchkriechen,• Rutschen,• Ein- und Ausräumen,• Stapeln,• Ziehen,• Schaukeln, Wiegen,• Aufheben und Wegwerfen,• Fühlen, Tasten,• Balancieren,• Verstecken,• Hopsen, Springen,• Rollen.Nachfolgende Materialien undMöglichkeiten bieten wir den Kindernan:Platz zum Krabbeln und Rollen.Möglichkeiten, um sich hochzuziehenund erste Gehversuche zu wagen....Podeste, bzw. Bänke oder Hocker inverschiedenen Höhen, Schrägen.Verschiedene Schaukeln (Babyschaukel,Hängematte, Hängestuhl, Reifen,Schaukelgerüst) <strong>für</strong> drinnen unddraußen werden täglich genutzt.38


15 weitere herausragende BeispieleSchaukelboot-Freitreppe, Schaukelpferdund Matten zwischen Reifenergänzen diese bei Bedarf.Das Große Labyrinth mit Rutschenach Emmi Pikler eignet sich hervorragendzum Drauf-, Drunter- undHineinklettern, zum Rutschen, zumRollenspiel sowie zum Bewegen vonSpielmaterialien (Ball rollen, Autosfahren lassen).Flusssteine in unterschiedlichenGrößen sind beliebt zum Klettern,Hüpfen und Sitzen, ebenso Trampolinund Matratzen.Große Bausteine aus Schaumstoffsind erstes Konstruktionsmaterial.Roller, Laufdreiräder, Dreirad undBobbycars werden drinnen unddraußen genutzt.Eine Treppe führt in unserenAußenbereich, so dass die Kinder Treppensteigenwie selbstverständlicherleben. Für die Allerkleinsten wirddas Schaukelboot zur Freitreppe.Das Große Dreieck und die Bogenleiternach Emmi Pikler motivierenselbst schon die jüngsten Kinder zumKlettern.Kissen, Decken, Sitzsäcke sindwichtige Elemente um das Spiel zuergänzen. Schnell wird mit einerDecke aus dem großen Dreieck einTunnel, der mit dem Krabbeltunnelnoch verlängert wird.Fahrzeuge, Puppenwagen zumZiehen und Schieben sind vielfältigvorhanden.Kleinmaterialien wie Luftballons,Tücher, Chiffontücher, verschiedeneBälle, Papprollen, Kartons, Sandsäckchenu.Ä. ergänzen die oben genanntenMaterialien und geben zusätzliche,neue Spielimpulse.Platz <strong>für</strong> Bewegungsspiele undTänze wird je nach Situation geschaffen.…Das Kind bestimmt dasTempo seiner motorischenEntwicklung selbstFür uns besteht die Aufgabe derErwachsenen darin:• <strong>für</strong> genügend Bewegungsraum zusorgen,• dem Kind ausreichend Zeit zu lassen,• <strong>für</strong> lockere, nicht beengendeKleidung zu sorgen,• das Kind ungestört und selbständigtätig sein zu lassen,• es bestätigen und es ermutigen undihm Sicherheit geben,• anregende Materialien zur Verfügungzu stellen,• Bewegungslandschaften zu schaffen,• auf die Sicherheit zu achten,• das Kind zu beobachten und seineEntwicklung zu dokumentieren.Fachlichen Hintergrund bilden <strong>für</strong> unsdie Veröffentlichungen von EmmiPikler, Elfriede Hengstenberg undRenate Zimmer.Zurzeit nehmen wir am Projekt„Sprachförderung durch Bewegung“der Universität Osnabrück teil. Dasbedeutet, dass wir den Bereich Bewegungbesonders im Blick haben. Wirbegleiten die Aktivitäten der Kindersprachlich und bringen insbesondereLieder und Reime in Bezug zum Tun.Praktisch heißt das, wir benennen,wo sich das Kind befindet: oben, unten,vor, hinter usw. Begriffe zur Orientierungim Raum werden durch Bewegungverinnerlicht....Nichts ist im Verstand, was nichtzuvor in der Wahrnehmung wäre.(Thomas von Aquin)Eng verknüpft mit der Bewegung ist<strong>für</strong> uns die Wahrnehmung. Da unsereUmwelt sehr viele und sehr einseitige,oft audio-visuelle Reize anbietet, möchtenwir mit unseren Angeboten einenGegenpol bilden.Ein besonderes Augenmerk haben wirdaher auch auf die körpernahen Sinnewie das taktile, kinästhetische undvestibuläre System gelegt. Im Alltagfinden die Kinder hier<strong>für</strong> eine Vielzahlvon Angeboten vor, bei denen sie eineVielzahl der oben genannten Tätigkeitenüben:• am Sandtisch und an Sandwannen,• im Bällebad, im Kastanienbad, imTrockenplanschbecken mit Kirschkernen,• an Tastsäckchen und Tastkästen <strong>für</strong>die Hände und Kisten <strong>für</strong> die Füße,• am Wassertisch und Wasserwannen,• mit Knetteig, Ton, Modelliersand,Kleister, Pappmaschee, Fingerfarbe,Rasierschaum,• an einer großflächigen Malwand,• bei Massagen wie „Wetterkarte“(darstellen von Regen, Sonnenstrahlen,Wind, Sturm, Gewitter, Schnee)und mit verschiedenen Materialienwie Igelbällen, Rasierpinsel, Massageroller,…• beim Malen auf dem Rücken, sichZudecken mit Tastsäckchen,• beim Matschen mit Sand undWasser draußen,• am Spiegel und im Spiegelzelt (<strong>für</strong>die Älteren).Eine Besonderheit unserer Gruppe ist,dass den Kindern täglich Sand zurVerfügung steht. Zum einen befindensich Sandkisten mit feinem Quarzsandund Materialien zum Schütten undSchaufeln (Trichter, Messlöffel, Salzstreueru. Ä.) im Gruppenraum. Diesewerden von den Kindern intensiv undausdauernd genutzt.Zum anderen befindet sich einSandkasten im Außenbereich.Bewegung und Wahrnehmung sindelementare Voraussetzungen <strong>für</strong> dasganzheitliche Wohlbefinden und einegesunde körperliche und geistigeEntwicklung.Wahrnehmung39


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 26)Kindergarten Flöthe, Groß FlötheZu dieser ländlich gelegenen Einrichtunggehört ein hügeliges schönesAußenspielgelände mit alten Findlingen.Im Gruppenraum gibt es eineSpiegelwand unter anderem zurSelbstbetrachtung und zum räumlichenSehen lernen. NachahmendesSpiel wird angeregt durch einenattraktiven Rollenspielbereich, indem auch eine Puppenwickelstationeingerichtet wurde.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:...Unser Ort verfügt über zwei Spielplätze,mehrere Bauernhöfe, die Feuerwehrund viele andere sehenswertePlätze, die wir regelmäßig aufsuchen....Das Umfeld des Kindergartens istsehr ländlich, am Dorfrand gelegen,neben Feldern und Wald....Pflege und WasserVon unserem Gruppenraum ausgelangt man direkt in den Waschraum.Der Waschraum ist gefliest mitFußbodenheizung und einem extraHeizkörper <strong>für</strong> zusätzliche Wärme. ImWaschraum befinden sich ein großerWickeltisch mit Treppe, 2 Toiletten(1 Toilette davon ohne Tür, <strong>für</strong> dieKinder, die noch unsicher beim Toilettengangsind und Hilfe benötigen),Töpfchen, 3 Waschbecken mit jeweils1 höhenverstellbaren Spiegel und eineDusche. Ebenfalls befinden sich imWaschraum Haken <strong>für</strong> Handtücherund Waschlappen <strong>für</strong> jedes Kind sowieKleiderboxen mit Wechselwäsche derKinder. Die Boxen sind mit Bildern derKinder versehen, damit sie sich selberbedienen können. Wir haben imWaschraum … und im Gruppenraumdie Möglichkeit Wasserexplorationanzubieten, da in unseren <strong>Räume</strong>nmeist eine Temperatur von 22°C -24°Czu verzeichnen ist. Für den Gruppenraumnehmen wir die Wasser- undMatschwanne zum Spielen undLernen....Rückzug und Schlaf ...Wir haben eine große Kuschelecke mitMatratzen, Decken, Kissen, Kuscheltierenund einem Rollwagen. Durch unserengroßen Vorhang können wir denRaum trennen. Daurch entsteht eineabgedunkelte Kuschelnische, dorthinkönnen sich die Kinder zurückziehen.BewegungWir haben unseren Gruppenraum sogestaltet, dass wir ausreichend Platzzur Bewegung anbieten können. Füruns war es wichtig, unseren Gruppenraumnicht mit Mobiliar voll zu stellen.Wir sorgen da<strong>für</strong>, dass die Kindergenügend Raum haben, um sich freizu entfalten und sich auszutoben....Zum Laufenlernen bieten wir denKindern eine Spiegelwand mit Stangezum Hochziehen und Festhalten <strong>für</strong>ihre ersten Gehversuche....Im Materialraum sind unsere Kleinmaterialienuntergebracht, die wir denKindern zur freien Verfügung stellen:Tücher, Säckchen, Kegel, Tanzbänder,Bogenroller, Reifen, Hüpfbälle,Pedalo, Wippe und Drehscheiben <strong>für</strong>das Gleichgewicht.Zudem gibt es Materialien wie Bälle(große, kleine), Igelbälle, Ringe, Seile,Schwungtuch, Motorrad und einSchaukelpferd. Auch diese Dingekönnen sie selbständig in ihr Spiel miteinbeziehen. Für weitere Bewegungsmöglichkeitensteht uns der Bewegungsraumdes Kindergartens zurVerfügung.Inmitten des Raumes ist ausreichendPlatz zur freien Bewegung und alsLauffläche....40


15 weitere herausragende BeispieleEinrichtung und Ausstattungdes Gruppenraums als Basisstation...Der Gruppenraum hat Anschluss zumWaschraum, zur Garderobe, zumAbstellraum und zum Außengelände.Die kurzen Wege bedeuten <strong>für</strong> unsgesparte Zeit und bieten den Kinderndie Möglichkeit, unter Aufsichteigenständig zu sein....Der Raum verfügt über einen Kreativbereich,in dem sich krippengeeigneteMaterialien, wie Stifte, Blätter,Scheren, Knete etc. in einem freizugänglichen Regal befinden. DieKinder dürfen damit selbstständigumgehen.Um etwas kreativ zum Ausdruckbringen zu können brauchen Kinderoftmals viel Platz. Aus diesem Grundhaben wir darauf geachtet, dass wirden Fußboden <strong>für</strong> das großflächigeMalen nutzen können.Weiterhin verfügen wir über eineSpiegeltafel und eine Magnettafel, dieden Kindern das Malen im Stehenermöglichen, wenn wir die Blätter <strong>für</strong>sie dort befestigen. Hierbei ist dasKind ungestörter als bei dem Malenauf dem Boden, da die Grenze <strong>für</strong> dieKinder ersichtlicher ist. Kinder empfindendas meist sehr unterschiedlich, ausdiesem Grund erscheinen uns beideVarianten als sinnvoll.Der Einsatz von Spiegeln im Gruppenraumerweist sich als gut, daSpiegel die Kinder zum Forschenanregen. Sie erforschen nicht nur sichselbst, sondern auch die Umgebung,die Geschehnisse im Hintergrund undihre Gruppenmitglieder. Spiegelsorgen <strong>für</strong> eigenständiges Lernen undverfügen gerade in Beziehung mitanderen Kindern über einen großenSpaßfaktor, der im Lernprozess nichtunterschätzt werden sollte.Ein weiterer Bereich in unseremGruppenraum ist der Rollenspielbereich,der abgegrenzt ist durch einenumfunktionierten Kaufladen.Wir haben den Bereich mit der nochvorhandenen Kinderküche und einerkleinen Puppenwickelkommode zumSpielen bestückt....Zum Spielen eignen sich besondersAlltagsmaterialien zum Konstruieren,wie z.B. Wäscheklammern, Becher undSchüsseln, die teilweise die bessereAlternative zu den teuren Spielmaterialienaus den Katalogen sind....Da bin ich!Krippe Scharmbeckstotel (48),Osterholz-ScharmbeckAußenspielgelände undnäheres UmfeldDas Außengelände vom KindergartenFlöthe ist recht großflächig und gutdurchdacht aufgeteilt. Vor demGebäude befinden sich Rasenflächen,gerade und hügelige Flächen, Bäume,große Steine zum Klettern und eine„Kletter-Rutsch“-Kombination.Ein Schaukelbereich ist mit Sandausgefüllt und von Himbeerbüschenund Johannisbeersträuchern umgeben.Dieser Bereich kann von denKindergarten- und Krippenkinderngenutzt werden und ermöglichtbeiden Gruppen ein gemeinsamesSpiel.Weiterhin verfügt das Außengeländeüber ein Amphitheater und einengeschlossenen Brunnen mit Pumpe.Ein gepflasterter Weg, der um dasganze Gebäude verlegt wurde, ist <strong>für</strong>das Fahren mit Kinderfahrzeugen vonVorteil.Außerdem gibt es einen Weidentunnel,dessen Instandhaltung zwar etwasaufwändig ist, aber den Kindern einengeschützten Raum im Freien bietet,der Regen und Wind abhält undungestörtes Spiel zulässt.Zudem gibt es noch einen Flusslauf,der das Geschick und die Wahrnehmungder Kinder herausfordert.KletterfindlingeKinderkrippe Mäusehöhle (54), GnarrenburgDer hintere Bereich des Geländes kannproblemlos durch die Gruppenräumeerreicht werden, da diese <strong>Räume</strong> miteiner Tür nach außen versehen sind....41


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 30)Betriebskindertagesstätte Biberburg, OldenburgBei der Biberburg handelt es sich umein Haus <strong>für</strong> Kinder mit viel Platz undBewegungsmöglichkeiten in einernaturnahen Umgebung. Sie wurdezwar nicht von Bibern persönlicherbaut, aber doch vergleichbar ökologisch.Die Burg wird mit Wind- undSonnenenergie betrieben.Ein Gewächshaus im Dachgartenbietet den Kleinsten sinnliche Erfahrungenund gute Aussichten.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:Die Biberburg: Raum undZeit <strong>für</strong> SelbstbildungUnsere Betriebskindertagesstättebefindet sich in der Stadt Oldenburgim Ortsteil Kreyenbrück direkt amOsternburger Kanal, der zur Westseiteeinen unverbaubaren Blick zurSchönheit der Natur bietet. IdyllischeRad- und Wanderwege, verkehrsberuhigteSpielstraßen und gute Einkaufsmöglichkeitenin einem Wohn-Mischgebietladen zu Erkundungstouren indie nähere Umgebung ein, ermöglichenden Kindern einerseits Freiraumzum Forschen und Entdecken in derfreien Natur, andererseits Erfahrungenin realen Lebensumwelten (Spielplätze,Wochenmarkt, Schulen, Krankenhäuser,Geschäfte, Bibliothek, u.s.w.).In unserer Betriebskindertagesstätteerfährt der eigenständige Bildungsauftrag<strong>für</strong> den Elementarbereich bei derBetreuung der von uns aufgenommenenKinder im Alter von zwei Monatenbis drei Jahren seine spezifischeUmsetzung, d.h. <strong>für</strong> diese Altersstufegilt eine eigene Krippenpädagogik.Dies bezieht sich sowohl auf dieRaumgestaltung als dritter Erzieher,als auch auf die pädagogische Umsetzung:Die Krippenräume sind – nichtnur im übertragenen Sinne – untereinem Dach. Die Krippe liegt amruhigsten Ort der Gesamtanlage.… Kinder als Akteure des eigenenLernens finden in unserer „Kita alsLernwerkstatt“ eine anregungsreicheUmgebung, die sie zum Erforschen,Erkunden und Ausprobieren einlädt.Bei der Gestaltung wurde unterBeachtung der Nachhaltigkeit aufkurzzeitig interessante Erlebnisweltenverzichtet. Krippe, Kindergarten undHort – mit allen Zusatzbereichen sindin ein übergeordnetes Gesamtgestaltungskonzeptintegriert, den Altersbzw.Entwicklungsstufen entsprechendvorsätzlich unterschiedlichausformuliert, jedoch ebenso sorgsamaufeinander – den jeweiligen individuellenBedürfnissen, Wünschen undInteressen der Altersgruppen entsprechend– abgestimmt.Zum Gesamtkonzept gehört außerdem,dass sowohl in der Krippe alsauch in den anderen Betreuungsbereicheninklusiv gearbeitet wird.Speziell ausgestattete Räumlichkeiten<strong>für</strong> Angebote und Therapienstehen zur Verfügung.Die Architektur und Außenraumgestaltungder Biberburg bieten vielfältigeMöglichkeiten <strong>für</strong> die Kinder,Erfahrungen zu machen, Qualitätenwahrzunehmen, jeden Tag aufs NeueVertrautes zu schätzen und Unbekannteskennen zu lernen.Unsere Tageslicht durchflutetenRäumlichkeiten sind bedürfnisorientiert,d.h. abwechslungsreich undbewegungsfördernd gestaltet, so dasssie alle Sinne der Kinder anregen undihnen in allen Bereichen kommunikativeErfahrungsmöglichkeitenbieten.Die Reichhaltigkeit der verwendetenMaterialien, viele Glaselementezum „Durchblick-Ausblick-Weitblick“,Holz, Stein usw., fordert dazu auf,diese Vielfalt zu nutzen und das Hausmit Leben zu füllen.Selbstbildung42


15 weitere herausragende BeispieleNachhaltigkeitDurch den mit Glaselementen gestaltetenEingangsbereich der Biberburggelangt man ins Foyer mit Cafeteria,integriert mit einer sowohl <strong>für</strong> Kinderals auch <strong>für</strong> Erwachsene höhenangepasstenKüche, in der im lebenspraktischenBereich gearbeitet werdenkann. Daran angrenzend befindet sichunsere eigene Zubereitungsküche mithauswirtschaftlichen Fachkräften, dieauch den Wäschebereich versorgen.Das Foyer, u. a. ausgestattet miteinem Salzwasseraquarium und einerBesucher-Sofaecke, verbindet Kindergarten,Krippe und Hort miteinanderund schafft dadurch vielfältigeBegegnungsmöglichkeiten und Raum<strong>für</strong> Kommunikation....Der Krippenbereich verfügt über eineeigene voll ausgestattete Krippenküche,in der eine schnelle Gläschenerwärmung,Desinfektion im Vaporisator,Zubereitung verschiedener Breieusw. möglich ist.Im großzügig vorgelagerten FlurundAktionsbereich, im vertrautenGruppenraum, in den drei separatenSchlafräumen und in Aktionsbereichen(Holzwerkstatt, Künstleratelier, Labor,Mehrzweckhalle/Bewegungsraum,Elterntreff/Medienraum) sowie imGewächshaus/Dachgarten erobern sichdie Kinder „ihre Welt“ im Spiel,begleitet von der mitforschendenErzieherin.Neben den einzelnen Funktionsräumenstehen den Mitarbeitenden im 1.OG zwei Arbeits- und Personalräume(mit angrenzender Teeküche) zurVerfügung, eingerichtet mit PC-Arbeitsplätzen, Leinwänden undmobilem Beamer.Alle <strong>Räume</strong> erhalten viel Tageslicht.Die bodentiefen Fenster sind mehr alsBelichtungs- und Belüftungsmöglichkeiten.Sie sind Durchblicke, Ausblicke,Weitblicke, sind Spielorte, Verbindungen,Wege auf unterschiedlichstemNiveau. Fenster dienen der Transparenzund werden bewusst nicht„zugeklebt“.…Auf Decken-Rasterleuchten in denGruppenräumen wurde verzichtet,stattdessen gibt es ein sogenanntesLichtgebirge mit Hell-Dunkelzonenzum Dimmen, Kombination ausWand-, Pendel- und Deckenleuchten,fest installiert, beweglich und mobil.Der Einsatz von Wind- und Solarenergie(anhand von verschiedenen Modellenkindgerecht visualisiert) ist ebensoselbstverständlich wie schallabsorbierendeEigenschaften vieler DeckenundWandflächen.Zahlreiche Bodenbeläge mitverschiedenen Tastqualitäten von rauüber glatt bis weich und warmermöglichen eine taktile Wahrnehmungsverarbeitung.…Gleiches gilt sowohl <strong>für</strong> die Konstruktionvon Spielgeräten als auch <strong>für</strong>die Rahmung der Sandspielbereichedurch die dominante Verwendungvon Robinienholz. Dessen belasseneWuchsform verleiht dem Außenbereicheinen natürlich wirkendenGrundcharakter. Großer Wert wirdauch hier auf eine nachvollziehbareKonstruktion, vertraute und begreifbareMaterialien, differenzierteOberflächen und Farben gelegt.Erfahrungsraum WasserIn unserer Krippe befinden sich zweianregungs- und kindgerecht gestalteteWaschräume/ Wickelräume, dieeinen lebendigen „ErfahrungsraumWasser“ bieten, der über die Primärfunktionhinausgeht und Platz bietet<strong>für</strong> Wohlbehagen und beziehungsvollePflege. … Eine separateGebrauchtwindelkühlung ist vorhanden.…43


15 weitere herausragende BeispieleKinder im Alter unter drei Jahrenbrauchen ganzheitliche Lernerfahrungenüber alle Sinne.…Das Wasser wird aus- und umgegossen.Wie fühlt es sich an, wie schmecktes, wie sieht es aus, wie hört es sichan? Das Material <strong>für</strong> Wasserexperimente,wie z.B. Bechersätze, Gießkannen,Siebe, Trichtersätze, Spülbürstenund Eimer, finden die Kinder inerreichbarer Nähe.…Die unterschiedlich großen Krippentoilettenbieten durch TrennwändeSchutz in der Intimsphäre eines jedenKindes und erwecken Neugierde. Einschnelles Interesse bedeutet, ohneDruck sauber zu werden. … ImKontakt und in der Interaktionuntereinander lernen sie zum Beispielüber Nachahmung und sind motiviert,selbst auszuprobieren. Eine über demWickelbereich angebrachte Wärmelampe,analog den Wärmelampen ausKinderkliniken, bietet Säuglingen inder Wickelsituation zusätzliche Wärmeund ein angenehmes Licht.…Rutschfeste Matten vor den Wasserrinnenund der Badewanne gewährleistenSicherheit. Die erkletterbarenWickelplätze dienen sowohl derFörderung der Selbstständigkeit derKinder, als auch der Rückenschonungder tätigen Erzieherin (Gesundheitsprävention).Zur Einhaltung derHygienestandards dienen <strong>für</strong> denWickelbereich Einmalunterlagen ausPapier, Flächen- und Handdesinfektionsowie ein Seifenspender sind ingreifbarer Nähe.Jedes Kind hat seine eigene Zahnbürstemit Becher, wodurch die Kinderspielerisch an eine allmähliche Zahnhygieneherangeführt werden.Bewegungserlebnisse undAktionsbereiche… werden den Kindern in Form vonSpaziergängen, Freispiel auf demBewegungsflur und Außengelände,angeleiteten Bewegungsangebotenund Nutzung der Mehrzweck- undBewegungshalle – also an verschiedenenOrten den ganzen Tag ermöglicht.Die Gestaltung des Gruppenraumesorientiert sich an den individuellenmotorischen Entwicklungsstufen derKrippenkinder.So können die Kinder z.B. ihre Geschicklichkeitund Kraft auf der Podestlandschaftausprobieren, welchedurch Höhlen, Schrägebenen undWellen zu vielen verschiedenenBewegungen anregt. Durch dieintegrierte Treppe mit Handläufenkönnen die Kinder einen weiteren,höher gelegenen Bereich des Gruppenraumeserreichen und werdensomit zum Treppensteigen herausgefordert.…Hier finden sich u. a. verschiedeneMaterialien, wie zum Beispiel Puppenwagenund Ziehtiere, welche zumLaufenlernen anregen.…Begegnung undKommunikation…In erreichbarer Nähe, jedoch abseitsder Gruppenräume, befindet sich imHaus ein gut ausgestatteter Elternraummit PC-Arbeitsplatz und weiterenMedien. Dieser Elterntreff wirdvielfältig genutzt: Aufenthalt in derEingewöhnungszeit, Austauschuntereinander, Gespräche mit denFachkräften, Elternkurse. Hier informierensich Eltern über Kinder-undFachliteratur, und zum jeweiligenpädagogischen Stichwort werdenBücher präsentiert. In dem „PädagogischenStichwort“ erscheint in regelmäßigenAbständen ein Elternbriefüber ein entwicklungsrelevantesThema.Neben den regelmäßigen „Bring- undAbholgesprächen“ werden Elterninformiert durch Aushangtafeln vorjedem Gruppenraum, durch Pinwändeund durch Elternbriefe im Postfach inder jeweiligen Kindergarderobe. ImEingangsbereich haben alle Eltern derBiberburg die Möglichkeit, Kita-Postsowie Anregungen, Kritik, Wünscheusw. in einem Briefkasten zu hinterlegen.„Zeit und Raum“ <strong>für</strong> Kinder – Start ineine erfolgreiche Bildungslaufbahn.So bleiben Bildungs-räume keineBildungs-träume.Exploration44


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 35)Kindertagesstätte St. Martin, NienburgWenn sich in diesem Beitrag beimBetrachten die Bilder bewegen,wundern Sie sich nicht, denn in dieserKrippe geht es sehr lebendig zu! DieMitarbeiterinnen entwickelten eingutes Konzept <strong>für</strong> Bewegung undentsprechende Raumgestaltung <strong>für</strong>ihre Kleinkinder.Eine besondere Attraktion <strong>für</strong> dasEntwicklungsschema Transport istein Flaschenzug <strong>für</strong> die Kinder imGruppenraum.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…Bewegung ist das Tor zum Lernen.Kinder erwerben nicht nur fein- undgrobmotorische Fähigkeiten, sielernen auch ihren Körper und dieSinne im Bezug zum Raum kennen:Wie fühlt sich der Untergrund an, aufdem ich stehe? Und wie fühlt es sichan, wenn ich schaukele? Ist der Bodengerade, schief oder rund? Was passiertdann mit meinem Körper?Um diese unterschiedlichen Erfahrungenzu ermöglichen, haben wir <strong>für</strong>uns ein Bewegungskonzept entwickelt.Wir haben eine Empore, die die Kinderüber eine Treppe mit zwei Handläufenerreichen können. Schon das Treppensteigenan sich ist eine Meisterleistung<strong>für</strong> Kleinkinder.Sie lernen nicht nur das Auf- undAbsteigen in mehreren Variationen:das Treppensteigen vor- und rückwärts,mit und ohne Zwischenschritt,mit und ohne Festhalten, Stufenüberspringen, etc. … Außerdem lernendie Kinder, Höhe und die Abständeder einzelnen Treppenstufen einzuschätzen.Wenn die Kinder etwas in der Handhalten, was sie auf der Treppe mitnehmenmöchten, lernen sie, dieStufen zu bewältigen, ohne sichfestzuhalten.…Auf unserer Empore gibt es unterschiedlicheArten von Kletter- undBewegungsmöglichkeiten: es gibt einBällebad, in dem Matten liegen. Hierspringen, hüpfen und rollen sich dieKinder. Die größeren Kinder machenauch gerne hier drin ihre Purzelbäume.Weiterhin haben wir auf derEmpore ein dickes Seil gespannt, wodie Kinder sich dranhängen, sichhochziehen oder darauf schaukelnkönnen.…Wir haben lange Teppichrohreaufgehängt oder zwischen dieGitterstäbe der Empore geklemmt. DieKinder benutzen diese Rohre zumKlettern oder auch als Wippe.…Mit dem Flaschenzug können dieKinder Bälle, Kissen oder Ähnlichesnach oben oder nach unten transportieren.Sie sammeln dabei physikalischeErfahrungen wie zum Beispiel:Wie schwer sind die Gegenstände,die ich im Korb nach oben ziehe? Wiefunk tioniert denn so ein Flaschenzug?Warum bewegt sich der Korb,wenn ich an einem Seil ziehe? DieKinder sammeln Erfahrungen überdie Schwerkraft, indem sie Dinge vonoben fallen lassen oder hinunterwerfen.Was schwer ist, fällt immer nachunten.…Die Kinder lieben es zu experimentieren,die Welt zu entdecken und mitimmer neuen Materialien und MöglichkeitenDinge auszuprobieren. Siestecken Bälle in die Teppichrohre undbeobachten, was passiert. Kommt derBall wieder hinaus, und wenn ja, aufwelcher Seite? Macht es einen Unterschied,wie das Rohr liegt oder steht?Funktioniert das immer wieder genauso,wenn ich es wiederhole?…Unsere Erfahrung zeigt, dass es nichtimmer die teuren Materialien aus demKatalog sein müssen. Es gibt vielekostengünstige Alternativen, um eineBewegungslandschaft zu gestalten.Dazu eignen sich zum Beispiel großeTeppichrohre, alte Taue, Plastikrohrevom Bau und vieles mehr.45


15 weitere herausragende BeispieleGeschicklichkeitAuge-Hand-KoordinationKita Upstalsboom (73), Aurich46


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 42)Kath. Kindergarten St. Josef, Verden/AllerDie Spielräume der Kita St. Josef sindso eingerichtet und ausgestattet, dasssie das natürliche Neugierverhaltender Kinder fördern. Es gibt Orte mitverschiedenen Materialien zumEnt- decken und zum Experimentieren.Der Verbindungsweg zwischenKrippe und Kindergarten wurde <strong>für</strong>die Kinder zu einem Gang der Sinnegestaltet, in dem Farbscheiben undKlangspiele bezaubern.Das Raumkonzept dieser Krippewurde von Sebastian Kneipps Lehre,die wie ein Haus aufgebaut ist,inspiriert.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:...Das Dach bildet dieLebensordnungUnser geregelter Tagesablauf, bekannteRituale, Zeit zum Spielen und spielerischdie Welt zu entdecken sorgenda<strong>für</strong>, dass sich die Kinder in derKrippe wohlfühlen und ihre Persönlichkeitentwickeln können. Grundlage<strong>für</strong> diese Lebensordnung ist eineinnere Ordnung. Ein Gefühl der Sicherheitgibt den Kindern diese innereOrdnung.Sie wissen sicher, wo ihr Schlafplatzist. Jedes Kind konnte sich im Schlafraumeinen Schlafplatz aussuchen, andem sein Kuscheltier, seine Decke odersein Kissen liegt. In der Garderobefindet jedes Kind seine Kleidung, weildas Garderobenmobiliar aus kleinenFächern besteht, an denen ein Fotodes jeweiligen Kindes angebracht ist.Ebenso gibt es im Gruppenraumeinen Eigentumsschrank, in dessenSchubladen persönliche Dinge desKindes liegen, wie zum Beispiel einFotobuch der Familie, ein Schnulleroder das liebste Spielzeug.Das Kind findet sein Foto dann auchim Waschraum neben seinem Handtuchwieder....Das Dach wird von 4 Säulengetragen.Eine Säule bildet das WasserWasser ist das Lieblingselement fastaller Kinder und Grundelement desLebens. Die Kinder haben viel Spaß amvielfältigen Experimentieren. Für die<strong>Kleine</strong>n achten wir auf ganz sanfteReize.Wie in der Einleitung beschrieben,haben wir im Garten einen kleinenBachlauf. Das fließende Wasserermuntert die Kinder, kleine Stöckchenschwimmen zu lassen und genauzu beobachten, wie das Wasser dieSteine umspült. Das Wasser wird ineiner Sandkiste aufgefangen und regtzu Matscherlebnissen an, im Sommernatürlich barfuß. Die Wasserpumpekann von den Kindern in Gang gesetztwerden.In den Waschräumen laden Wasserrinnenzum Spielen ein, sei es nun mitfließendem Wasser und verschiedenenBehältnissen oder als Eis oder Schneeim Winter. Die <strong>Räume</strong> bieten auchgenügend Platz <strong>für</strong> kleine Fußwannenoder Eimer zum Wassertreten, dieflexibel eingesetzt werden.Eine weitere Säule bildendie KräuterWir erleben gemeinsam die freieNatur. Die Kräuter in unseren Gartentöpfensind mit allen Sinnen erlebbar.Mit unserem Geschmackssinn macht esbesonders viel Spaß, die verschiedenenKräuter zu entdecken.Bei der Bepflanzung des Gartenshaben wir Wert darauf gelegt, dassdie Kinder die Pflanzen anfassen,riechen und in bestimmten Bereichensogar essen können. Da die bepflanztenKräutertöpfe auf den jeweiligenTerrassen stehen, können die Kindersie durch die großen Bodenfensterimmer sehen. Außerdem haben sie sodie Möglichkeit, <strong>für</strong> das Frühstücksbrotschnell ein bisschen Schnittlauchoder Petersilie zu ernten.Die nächste Säule enthältdie ErnährungIn keiner Phase ist die Ernährung sowichtig wie in der Kindheit. Hier wirdder Grundstein <strong>für</strong> die körperliche undgeistige Entwicklung gelegt.47


15 weitere herausragende BeispieleJeden Morgen schauen die Kindergespannt nach, was sie Leckeres undGesundes in ihrer Brotdose zumFrühstück haben. Dadurch, dass ihrGarderobenfach mit ihrem Fotoversehen ist, finden die Kinder ihreTaschen auch schnell.In den Gruppenräumen gibt es diesogenannten Kinderrestaurants, die esermöglichen, dass alle Kinder zurgleichen Zeit frühstücken können. DieSitzbänke haben hohe Rückenlehnenund bieten einen kleinen geschütztenRaum, der einzelnen Kindern Ruhegibt, wenn sie einmal in der Wochemit den Erzieherinnen das Frühstück<strong>für</strong> alle Kinder vorbereiten.Jede Gruppe verfügt über eineKüchenzeile mit Herd und Kühlschrank.Im Backofen, der in einerKüchenzeile integriert ist, wird Brotoder der Kuchen <strong>für</strong> ein Geburtstagskindgebacken.Die vierte Säule steht <strong>für</strong> dieBewegungDieses Element nimmt einen großenRaum im Krippenalltag ein. Die Kindernutzen gern die vielen Bewegungsangeboteum sich auszuprobieren. Sieentwickeln so immer mehr Vertrauenin ihre Fähigkeiten.Unsere Spiellandschaften bietenden Kindern vielfältige Bewegungserfahrungen.Durch unterschiedliche Materialienam Boden und an den Wändenwerden die Sinne der Kinder angeregt.Mal ist es weich und lädt zumKuscheln ein, an einer anderen Stellesind kleine Steine im Boden eingelassen,die unter den Füßen kitzeln. Anden Wänden fangen bunte Scheibenden Sonnenschein ein und werfen ihnje nach Sonnenstand in blau, rot odergrün an die Wände oder den Fußboden.Naturmaterialien wie zum BeispielBaumstämme dienen als Abgrenzung.Bunte Murmeln, weiche Fellstücke,Leder und Metalle, die in den Wändeneingelassen sind, werden nicht alle aufeinmal entdeckt. Die Kinder machenimmer neue Erfahrungen.Durch die verschiedenen Ebenenschaffen es nicht alle Kinder gleich, biszum obersten Punkt der jeweiligenSpiellandschaft zu kommen. Sie versuchenes aber immer wieder undwerden von Mal zu Mal geschickter....In den Spiellandschaften gibt es keineHandläufe. Zum Festhalten dienenSeile und Löcher in den Wänden, vondenen aber nicht eins dem anderengleicht. So erfassen die Hände immerwieder andere Formen.Eine Mutprobe stellt ein Netz dar,das in einer Spiellandschaft schwebendgespannt ist.Die Spiellandschaften bieten Möglichkeitenzum Verstecken und Zurückziehen.In einer Höhle muss man sichganz klein machen, um nicht mit demKopf anzustoßen.Etwas größere Höhlen, in denen3-4 Kinder Platz haben, dienen alsRückzugsräume, wenn Freunde nichtgestört werden möchten.Die Kinder nutzen die Spiellandschaftgern zu Rollenspielen. EineWelle wird so zu einer Krankenliege,die schiefe Ebene zum Rodelplatz.Die Kinder erleben ihre Bewegungenoben und unten, im Hellen undDunklen, auf unterschiedlichenMaterialien und so immer wiederneu....Die Gruppen- und Schlafräume habeneine Schallschutzdecke, um den Schallaufzufangen und um <strong>für</strong> eine guteAkustik zu sorgen. Dies wird dadurchunterstützt, indem Teile der <strong>Räume</strong>mit Teppichboden ausgelegt wurden.Auch Gardinen an den Fensterndienen nicht nur der Geborgenheit,sondern auch dem Schallschutz.Spezielle Hänge- und Wandleuchtenbieten ein angenehmes Licht. Siekönnen in kleinen Gruppen je nachBedarf einzeln geschaltet werden. Ineiner Garderobe strahlt eine Wandleuchtewie eine Sonne und gibt dieserGruppe ihren Namen.In der Garderobe der anderenGruppe werden von der Wandleuchtekleine Lichter an die Wand projiziert,die wie Sterne leuchten und alsNamensgeber dienen.Unser Spielplatz draußen dient auchals „Raum“ zum Bewegen, Ausprobierenund Experimentieren. Hier könnendie Kinder eine schiefe Ebene, unserenBerg erklimmen. Wasser und Sandbieten sich zum Spielen ebenso an,wie Steine und Baumrinde.Verschiedene Baumstämme ladenzum Balancieren ein. Der gepflasterteWeg lässt sich sehr gut mit Dreirädernund Rutschautos befahren.Rutschen und Schaukeln gehörenmit zu den Lieblingsbeschäftigungender Kinder. Der kleine Bachlauf miteigener Pumpe lässt die Kinder vieleErfahrungen sammeln.48


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 53)Krippe St. Magni Löhnhorst, SchwanewedeDas schwedenrote Holzhaus derKrippe St. Magni steht nicht inBullerbü, sondern in einem Park inSchwanewede.Von draußen hört man Musik undGesang, drinnen herrscht – dankmoderner Schall dämmung – eine guteAkustik. Dank einer gemütlichenFußbodenheizung wird das Explorierenin den großen Waschräumen zumVergnügen.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…Unsere konzeptionellen Schwerpunktesind sowohl im Krippen- als auch imKindergartenbereich die Natur- undSachbegegnung. Wir verfügen überein insgesamt 12.000 m² großes, parkähnlichesAußengelände, eigene Kinderbeeteund eine Streuobstwiese.Wir sind in kirchlicher Trägerschaftund beteiligen uns mit allen Kindernan Gottesdiensten und Gemeindefesten;religionspädagogische Inhaltesind in unseren Tagesablauf integriert.Unser dritter Schwerpunkt ist diefrühmusikalische Förderung allerKinder.…Unser Krippenhaus ist in Holzrahmenbauweiseerrichtet. Es verfügt über270 m² Wohnfläche. Es ist schwedenrotgestrichen und vermittelt schon vonaußen einen sehr einladenden undansprechenden Eindruck. Es liegtdirekt gegenüber dem Kindergartenund fügt sich sehr gelungen in unsereParklandschaft ein.…Der große, helle Eingangsbereichbietet viele Möglichkeiten der Begegnungund vor allem auch der Bewegung.Er ist 46 m² groß und dortkönnen die <strong>Kleine</strong>n mit Rutscherautosfahren, ein großes Bällebad nutzen,auf Weichelementen turnen oder aberin einer großen Vogelnestschaukelschaukeln.Für die Mitarbeiter und Eltern stehtein fast 20 m² großer, heller undfreundlicher Aufenthaltsraum zurVerfügung.Beide Gruppenräume sind identischgroß mit jeweils 40 m² (Anmerkungder Redaktion: in beiden Gruppenwerden jeweils maximal 10 Kinderaufgenommen) und durch eineSchiebetür zum Schlafraum hinerweiterbar.Die Schlafräume sind 18 m² groß.In den beiden Gruppenräumenbefinden sich bodentiefe Fenster, dieden Kindern eine gute Sicht in dieNatur ermöglichen. Ein bodentiefesFenster zum Waschraum bietet auchvom Gruppenraum aus <strong>für</strong> die KinderBeobachtungsmöglichkeiten.Die Gruppenräume in unsererKrippe verfügen über schöne, individuellgestaltete Hochebenen mitverschiedenen Handläufen, Treppen,Wellenaufgängen, Höhlen undRampen. Die Schlafräume habenverschiedene Schlafmöglichkeiten;Körbe, kleine Betten und Matratzen.Hier befindet sich auch ein kleinesSchlafpodest.Jede Gruppe hat einen eigenenWaschraum, jeweils fast 17 m² groß.Dort befinden sich zwei Toiletten, einegroße Wickeltischanlage mit eigenemAufgang, eine große Waschrinne undeine tiefe Duschwanne. Der Waschraumwird vielfältig genutzt, z.B. <strong>für</strong>Erfahrungen mit Farben und Wasser.Alle Räumlichkeiten in unserer Krippesind in warmen, ansprechendenFarben gestrichen und gestaltet undmit Schallschutzdecken ausgestattet.Das ganze Haus vermittelt schonbeim Betreten eine gemütliche, entspannteund geborgene Atmos phäre.Die verwendeten Baumateria lien, dieFußbodenheizung im ganzen Haus,die vielen bodentiefen Fenster und diegute Isolierung tragen maßgeblichdazu bei.…49


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 54)Kinderkrippe Mäusehöhle, GnarrenburgIn der Mäusehöhle geht es drinnenwie draußen bewegt und lebendig zu.Für alle Wetter gibt es Konzepte <strong>für</strong>Spielumgebungen mit dem Ziel, densinnlichen und freudigen Körpereinsatzzu erkunden.Die vielfältige Materialausstattungzeugt von Er fahrungsreichtum,Kreativität und Aufgeschlossenheitgegenüber kleinkindlicher Exploration.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:...RäumlicheRahmenbedingungenDie Räumlichkeiten der Kinderkrippebestehen aus einem großen Eingangsbereichmit Windfang (28,37 m²), dreiGruppenräumen (je 54,20 m²) mitje einem Garderobenvorraum undje einem Ruheraum sowie aus dreiWaschräumen, zwei weiterenAb stellräumen, Küche, Büro mitBesprechungsraum, einer Erwachsenen-Toiletteund einem Putzmittelraum.Zentral gelegen befindet sichein Bewegungsraum (16,33 m²), dervon allen Gruppen genutzt wird....Wir geben den Kindern Raum undZeit, sich mit ihrem Körper (Gleichgewicht,Bewegungsempfinden, Sinneswahrnehmungen)auseinanderzusetzenund auszuprobieren. Nur wenndas Kind in der Lage ist, mit allenSinnessystemen und mit seinem ganzenKörper, vielfältige Erfahrungen zusammeln und aktiv zu handeln, kannes seine Umwelt verstehen undbegreifen....Materialien <strong>für</strong>Bewegungsspiele:Softbausteine, Kinderrutsche, Fallschutzmatten,Turnmatten, Bällebad(2,50 m x 2,50 m), Softrollen, Trampolin,Hüpfpolster, Sinnesraupe, Bobby-Cars, Igelbälle, verschieden großeBälle, Tunnel, Glockenbälle, Bohnensäcke,Tücher, Schwungtuch, KreativundExperimentierplane <strong>für</strong> Korken,Rasierschaum oder Creme usw....Einrichtung und Ausstattungdes Gruppenraums alsBasisstation:In den Gruppenräumen versuchen wirmit viel Liebe <strong>für</strong> das Detail – Geborgenheitvermittelnd wie im eigenenWohnzimmer – eine angenehmeAtmosphäre herzustellen. JederGruppenraum grenzt an einenseparaten Ruheraum....Die gesamte Einrichtung hat einenterrakottafarbenen Linoleum-Fußboden,welcher wenig schmutzempfindlichund leicht zu reinigen ist. Alle<strong>Räume</strong> sind in einem warmen Gelbtongestrichen....Im Gruppenraum hängt ein großesLichternetz unter der Decke undverringert so optisch die Deckenhöhe....Der Gruppenraum ist unterteilt inkleine funktionale Aktionsräume:• Essbereich: Tresen und Hängeschrankin Höhe <strong>für</strong> Erwachsene,3 Tische (Höhe beginnend bei46 cm), rechteckig 120 cm x 80 cmund quadratisch 80 cm x 80 cm,15 Stapelstühle (Mara 26 cm),...3 Erzieherstühle (Pendelhocker),1 Teewagen...• Materialkästen mit Acrylglas: Lego,Holzbauklötze, Tiere, Autos,Igelbälle oder erstes Baby-GreifspielzeugLebensfreude50


15 weitere herausragende Beispiele(Während des Gruppengeschehensbieten wir den Kindern nur einebegrenzte Anzahl von Spielmaterialienan.)...Kugelbahn, Bücher, Tischspiele(Bilderlotto <strong>für</strong> Krippenkinder,Domino „Rutschnix, „Meine erstenSpiele“, Farben und Formen, Bauenund Stecken, Steckpuzzle, Puzzle 20Teile, „Fädelspaß“ usw.)...• Puppenecke: Kinderküche mitPuppengeschirr, Tisch, Stühle,Puppenbett mit Puppe, ... zumAusruhen eine Höhle und Kinderkörbemit Polsterung und Kissen.Außenspielgelände undnäheres Umfeld:Jeder Gruppenraum hat einen direktenZugang zu einer Terrasse und zumAußengelände....Das gesamte Grundstück umfasst eineFläche von 2.500 m².• Die Sandkiste ist mit Feldsteinenund Holz (hochkant und liegend) inverschiedenen Höhen umrandet.Die Steine dienen der Abgrenzung,laden zum Klettern ein. Es gibt eineNetzabdeckung der Sandkiste undPfeiler <strong>für</strong> Sonnensegel.• Die Trinkwasserpumpe steht aufeinem kleinen Podest. Der Wasserlaufwurde aus Feldsteinen in 40 cmHöhe abfallend gebaut, 2 m langgeschlängelt, am Ende befindet sichein Sand-Matsch-Bereich.An einer Seite steht eine Holzwandmit Gucklöchern, die <strong>für</strong> die <strong>Kleine</strong>nSonnen- und Windschutz ist.• In den Berg wurde ein Tunnel ausPVC-Rohr gearbeitet mit einerhölzernen Wallbefestigung zurSicherheit der Kinder sowie miteiner Rutsche. Zwei Treppen ausMofa-Reifen ... und ein kleiner Pfadaus Rindenmulch führen auf denBerg.• Die Kletterbäume und die Nestschaukelsind in einen Sandbereichintegriert. Unter dem Sand befindetsich eine Schicht Vlies.• Die Fahrzeugstrecke ist gepflastert– in Form einer Acht – <strong>für</strong> die Rollerund Dreiräder zum Fahren undSchieben.• Das Spielzeug wird in einemHolzhaus gelagert. Ein weiteresHolzhaus ist <strong>für</strong> das Gartenwerkzeug,den Rasenmäher und dieSchiebkarre des Hausmeistersaufgestellt.51


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 56)Ev.-lutherischer Kindergarten Holtorf, NienburgDas Krippenteam bereitete sich intensivauf die Betreuung der unterdreijährigenKinder vor. Beim Bau,bei Ausstattung und Einrichtung derRäumlichkeiten waren die pädagogischenFachkräfte maßgeblichbeteiligt.Es gab eine vorbildliche Kooperationmit dem Architekturbüro. Soliest sich dieser Beitrag fast wie einhilfreiches „Raum-Konzept“.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:...Umfeld, Erscheinungsbild,Architektur, Lichtverhältnisse,Perspektiven und TransparenzDas Architekturbüro Ahrens hat mitKompetenz und hohem Sachverstandein Gebäude entwickelt, das auf dieBedürfnisse unserer Jüngsten abgestimmtist....Der neue Baukörper ist kleinteilig undso gegliedert, dass er mit seiner Massedas bereits bestehende Gebäude nichterdrückt, ihm aber ein neues Gesichtgibt.Die Maßstäblichkeit entspricht auchden kleinen „Gebäudenutzern“, diesich dort wohl fühlen sollen....Angaben zu Baumaterialien• Fundamente und Gründungsplatteaus Beton,• Wände: monolitisches Mauerwerk,hoch wärmegedämmt mit Perlitefüllung,diffussionsoffen mitaußenseitigem Faserleichtputz,• Dach: Pultdach in zimmermannsmäßigerFaserzementeindeckung mitHolzkonstruktion Heizungssystem:Nahwärmeversorgung, statischeHeizflächen, Brauchwasserspeichermit Zirkulationsleitung,• zur Salmonellenprophylaxe:Einhebelmischer mit Verbrühschutz,• Fenster: Kunststofffenster mitWärmeschutzverglasung Uw-Wert:1,3 W/q~ K,• Akustikteile: Die Deckenverkleidungbesteht aus einer glattenGipskartondecke, die die Brandschutzanforderungenerfüllt.Außerdem wurden alle <strong>Räume</strong>zusätzlich mit einer schallabsorbierendenAkustikdecke ausgestattet....Für die Fassaden wurden "sonnige"Farben gewählt. Die hellgraueDachfläche dazu wirkt leicht. Es gibtviele Fensterflächen in verschiedenenGrößen und Brüstungshöhen, dieebenfalls auf die Größen der Kinderzugeschnitten sind und unterschiedlichePerspektiven erlauben.Die Fensteranordnung ermöglicht injedem Raum eine Lichtdurchflutungund bewirkt je nach Lichteinfall immerunterschiedliche Lichtspiele im Raum.Die Eingangsbereiche <strong>für</strong> Krippe undKindergarten sind voneinandergetrennt. Die neue Krippe hat einengroßzügig überdachten Eingangsbereichmit angrenzendem Windfangund Krippenwagenabstellrauminnerhalb des Gebäudes....Transparenz52


15 weitere herausragende BeispieleDer Innenhof ermöglicht den Krippenkinderneinen eigenen geschütztenAußenbereich zum Spielen im Freien.Dieser ist leicht erreichbar und gutüberschaubar....Auch im Innern gibt es eine durchgehendeFarbsprache in Orange- undRottönen auf den Fußböden. DieDecken und Wandfarben sind weiß,um Helligkeit und Klarheit zu unterstreichen;denn Leben und Bewegungbringen die Kinder mit....Sieben bodentiefe Fenster umsäumendie 46 m² großen Gruppenräume. Die<strong>Räume</strong> sind nach Süden bzw. Westenausgerichtet, sodass sie hell undfreundlich sind.Die Wände sind bewusst weißgehalten und korrespondieren mitdem orangefarbenen PVC-Fußboden....Möbel und Ausstattung• Multifunktionale Möbel auf Rollen,Tische und Stühle, z.B. <strong>für</strong> Mahlzeiten,• Hocker, große Spiegel, flachesPodest, Bücherwagen,• Kriechröhre, Puppenecke, Kinderküche,• Rückzugsmöglichkeiten (Geborgenheit)in Form von Körben, Zeltenund auf kleinen Matratzensofas,• Haushaltsmaterialien (Schneebesen,Quirl, Töpfe, Schüsseln etc.),• weiches Spielzeug (Lappen, Tücher,Decken, Softbausteine etc.),• hartes Spielzeug (Holzklötze,Baumscheiben etc.),• Spielzeug allgemein (Bücher,Arztkoffer, Puppenwagen, Puppen,Autos, Bagger, Holzfahrzeuge,Bücher, Puzzle, Steckspiele etc.),• Aktionsmaterial (Papier, Scheren,Pinsel, Stifte, Papierrollen, Fingerfarben,Knete, Rasierschaum etc.)....Die Sternchengruppe...Die Sterne als Identifikationsmerkmal<strong>für</strong> die Gruppe sind im Garderobenbereichin Form von Holzsternen undkleinen Türmchen (Laubsägearbeitenmit Kinderbildern) sichtbar. DieseMotive setzen sich fort im Gruppenraumauf dem Teppich, am Spiegelund an den Wänden....Die Pünktchengruppe...Den Punkt, bzw. die Pünktchen alsIdentifikationsmerkmal, finden wirhier im Garderobenbereich sowie imGruppenraum auf dem großflächigenEckspiegel wieder....Alle Möbel und Ausstattungsgegenständesind abgestimmt auf dieEntwicklungsstände und Körpergrößenvon 0- bis 3-jährigen Kindern....Architekturbüro Ahrens GmbH, NienburgZugehörigkeit53


15 weitere herausragende BeispieleAkustikIm Gruppenraum haben wir einenBereich zum Malen, Kneten und <strong>für</strong>andere Materialien zum Gestalten. DieKinder können sich kreativ ausprobieren,wenn sie möchten. Wir habenMalerdecken angeschafft <strong>für</strong> großflächigesArbeiten und zum Ausprobierenauf dem Fußboden.Im Gruppenraum haben wir auf unterschiedlicheUntergründe in denverschiedenen Spielbereichen geachtet....Alle Spielsachen haben bei uns einenfesten Platz mit Aufforderungscharakter.Diese Sachen werden den Kinderngezielt und nicht im Überfluss zurVerfügung gestellt.Pflege und WasserWir haben uns <strong>für</strong> einen separatenWickelraum und <strong>für</strong> einen Waschraummit kleinen Toiletten entschieden. Inbeiden <strong>Räume</strong>n ist jeweils <strong>für</strong> Be- undEntlüftung durch Fenster gesorgt.Zudem sind zusätzliche Lüftungsanlageninstalliert. Der Wickelraum istgroßzügig in warmen hellen Farbengestaltet. Dort haben wir eine Kommodemit integriertem Waschbeckenaufgestellt. Für jedes Kind ist eingroßes Schubfach <strong>für</strong> persönlicheSachen eingebaut und dieses mitseinem Foto versehen....Eine Treppe ermöglicht den Kinderndas selbstständige Aufsteigen auf denWickeltisch.Für Kinder, die sich gerade in derPhase zwischen Windelfreiheit undToilettengang befinden, steht auch imWickelraum eine Toilette zur Verfügung....Wir finden, unser Wickelraum bieteteine angenehme und geschützteAtmosphäre <strong>für</strong> die Kinder....Im Toiletten- und Waschraum habenwir ein Wasserspielbecken eingebaut,das nicht nur zur Hygiene und Zahnpflegegenutzt wird, sondern auchsehr häufig zum Experimentieren mitWasser.Hier<strong>für</strong> gibt es Trichter, Flaschen,unterschiedliche Gefäße und Siebe.Die Kinder können im Becken Wasserstauen und sich sogar hineinsetzen....Bei der Planung und Bauweise unsererRäumlichkeiten wurde <strong>für</strong> eineangemessene Raumakustik gesorgt.Sprechen lernen55


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 74)EV.KINDERGARTEN ST.MARIEN, LILIENTHALAn ein unter Denkmalschutz stehendenBauernhaus wurde eine zusätzlicheKrippengruppe angebaut.Freundlichkeit, Licht, Farben undTransparenz sind den kleinen Forschernin diesem Haus gewiss, ebensowarme Füße beim Welterkunden.Wenn sie zwischendurch Rennstreckenzur Bewegung brauchen, dannklappen die Erzieherinnen einfachein paar Tische hoch.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:…Im historischen Stadtkern von Lilienthalbei Bremen ist in einem unterDenkmalschutz stehendem Bauernhausseit 1969 der Kindergarten derEv. luth. Kirchengemeinde St. Marienzu Hause. Hier sollte eine zusätzlicheKrippengruppe eingerichtet werden.Da nun aus einer 2-Gruppen-Einrichtungeine 3-Gruppen-Einrichtungwerden würde, wurde neben denohnehin erforderlichen neuen Räumlichkeiten<strong>für</strong> eine Kinderkrippe einweiterer Gruppenraum notwendig. Esmusste aus- oder angebaut werden.Die erste Idee, das Dachgeschoss desBauernhauses auszubauen, wurderasch verworfen, da der Denkmalschutzkleine Fenster und Dachgaubengefordert hätte, was mit den Anforderungeneiner Kindestagesstätte anTageslicht und Rettungswegen imBrandfall nicht zusammengepassthätte.So wurde schließlich ein eingeschossigerAnbau geplant und gebaut. DerNeubau mit einer Grundfläche vonetwa 170 qm wird seit Anfang 2010genutzt.Sonnenlicht5656Die Gestaltung des Gebäudes…Ein Schwerpunkt der Planung warweiter eine freundliche und hochwertigeLicht- und Farbgestaltung sowiedie Sichtbeziehungen der Innenräumezum grünen Außenraum durch Fenstermit niedrigen Brüstungen und großflächigebodentiefe Verglasungen.Tageslicht wird zusätzlich durch obenliegende Fenster über die Reflektionan der Decke in die Gruppenräumegeholt.Sonnenschutz an der Südfassade istdurch einen vorhandenen Bestand analten Linden gegeben, deren Baumkronenim Sommer die Glasfassade desGruppenraums Krippe verschatten. ImWinter entfällt diese Verschattung, sodass das Sonnenlicht den Raum aucherwärmen kann.…Aufgrund der Höhenunterschiede aufdem Grundstück liegt der Anbauetwas tiefer als das Bestandsgebäude.So wird im Innenraum wie auch imAußenraum mit Rampen und Treppengearbeitet. Alle <strong>Räume</strong> sind barrierefreizu erreichen.BaumaterialienDer Anbau ist in Holzrahmenbauweiseauf Betonfundamenten und einerBetonsohle mit teilweisen Aufkantungenerrichtet. Das Pultdach ist mitZink eingedeckt. Von außen wurdeauf die Wände ein Wärmedämmverbundsystemmit Holzweichfaser undhellem Putz aufgebracht oder dieHolzkonstruktion wurde verglast. ImInneren wurden die Wände mit einerInstallationsebene versehen, mitGipskartonplatten verkleidet undgestrichen.Die Decken sind mit Akustik-Plattenverkleidet und über dem schwimmendenEstrich des Fußbodens wurdenstrapazierfähige, warme Bodenbelägeverlegt: Linoleum und Kugelgarnteppich.Wände und Fußboden derSanitärräume wurden gefliest. Hierwurde auch eine Fußbodenheizungeingebaut.


15 weitere herausragende BeispieleFür KinderNeben einer sinnvollen Lage der<strong>Räume</strong> zueinander, der Verbindungdurch Türen und Innenfenster, derTransparenz, Offenheit und räumlichenKomplexität, sind folgendeBauelemente und Einrichtungenspeziell <strong>für</strong> die Kinder liebevoll unddetailliert umgesetzt worden:• Eine Podestlandschaft im GruppenraumKrippe,• ein Schlafpodest im RuheraumKrippe,• eine Wickeltischanlage mit Treppchenim Sanitärraum Krippe,• eine kleine Badeecke als Sonderanfertigungvom Fliesenleger imSanitärraum Krippe,• Kinder-Waschrinne und geneigteSpiegel sowie kleinkindgerechteToiletten im Sanitärraum.…Helle freundliche Erdfarben anWänden und Fußböden gestalten imganzen Anbau die Räumlichkeiten.Auch das Mobiliar ist holzfarben.Im Sanitärbereich wurden ebenfallsdiese Farben <strong>für</strong> die Fliesen und denkleinen Badebereich verwendet.…Vielfältige Möglichkeiten, die Kreativitätzu entwickeln, bieten sich z.B.durch Staffeleien, vorbereitete Tischemit Knete, Ton, Papier usw. Alltagsgegenständewie Töpfe, Löffel, Schneebesenu.a. bieten viele Anregungenzum Nachahmen der Erwachsenenwelt.Wir haben uns im Gruppenraum <strong>für</strong>den Kauf eines Klapptisches entschieden,der an der Wand befestigt ist,damit bei Bedarf mehr Fußbodenflächezur Verfügung steht.Ein bequemer Sessel <strong>für</strong> Erwachsenelädt auch hier die Eltern ein, so langebei dem Kind zu verweilen, wie esdieses braucht.…57


15 weitere herausragende Beispiele(Eingangsnummer 85)Kommunale Kindertagesstätte Lühnde, AlgermissenIn enger Kooperation mit verschiedenenFachleuten wurde ein separatesKrippenhäuschen geplant und insLeben gerufen. Es ist mit viel Sachverstandund Liebe ausgestattet.Jeder, der hier eintritt, fühlt sichgleich ein wenig wie Zuhause, weildie Einrichtung so gar nicht mit derüblichen Katalogware versehenwurde. Ein kreativer Tischler schufmit Herz und Hand eine traumhafteSpielburg sowie ein Unterwasserparadies.Die Leiterin surfte sogar nachtsim Internet <strong>für</strong> die Ersteigerungbesonderer Einrichtungsgegenständemit Funktion und Flair.Nachfolgend auszugsweise derWettbewerbsbeitrag:Unsere Krippe„Sternschnuppe“...„Bei uns kann das Kind klein anfangenund groß herauskommen!“In beispielhafter Zusammenarbeitzwischen der Gemeindeverwaltung,dem Architekturbüro Pahlke, derTischlerei Gauer und dem pädagogischenPersonal des Kindergartens, mitwohlwollender Unterstützung vonFachaufsicht, Fachberatung undweiteren beteiligten Ämtern undInstitutionen (TÜV, GUV, Gesundheitsamt,Veterinäramt etc.) wurde inunmittelbarer Nachbarschaft zumKindergarten (Baujahr 1994) einNeubau geschaffen und eingerichtet,der in jeder Hinsicht sowohl dieAnforderungen an eine zeitgemäßeKleinkindpädagogik erfüllt als auchsicherheitstechnischen und hygienischenBedingungen genügt. Es sind<strong>Räume</strong> entstanden, in denen kleineKinder sich selbst und ihre Umwelterfahren und begreifen können, indenen sie sich begegnen und miteinanderumgehen lernen. Die <strong>Räume</strong>sind – nicht zuletzt – <strong>für</strong> Erzieherinnenein attraktiver Ort, kleine Menschenin ihrer Entwicklung zu begleiten....Das Gebäude ist mit einer Fußbodenheizungausgestattet, die über eineLuft-Wärmepumpe beheizt wird. Alle<strong>Räume</strong> (Windfang und Bäder sindgefliest.) sind mit gesundheitlichunbedenklichen, stoß- und geräuschdämmendenPVC-Bodenbelägenausgelegt. Im gesamten Gebäudewurden Materialien mit hoherSchalldämmung an den Deckenangebracht.In allen <strong>Räume</strong>n sind die Fenster soeingebaut worden, dass die Kinderjederzeit einen freien Blick nachdraußen haben; einzige Ausnahmestellt der Pflegeraum dar; hier wollenwir bewusst Einblicke von außenvermeiden....Der Gruppenraum zeichnet sich durchklare Strukturen aus. Durch ein kleinesAtelier mit Über-Eck-Verglasung undBullaugen-Fenster sind schon beimHereinkommen alle Bereiche <strong>für</strong> dieKinder einzusehen. Von der Garderobeaus können die Kinder den Raumentweder wie ihre Eltern durch dieTür oder durch eine Öffnung in derWand betreten. Schon beim Umziehenin der großzügigen Garderobekönnen sie einen Einblick in dieGruppe bekommen.Unser Grundsatz bei der Inneneinrichtungwar: So viele Möbelstücke wienötig und so wenige wie möglich! Wirwollten möglichst viele freie Spielflächenerhalten....Es gibt ein gemütliches Sofa zumDraufklettern, zum Bücher Anschauenoder zum aus dem Fenster Blicken <strong>für</strong>die Kinder und – ganz wichtig – zum„Zwischendurch-mal-kurz-bequem-Sitzen“ <strong>für</strong> die Erzieherinnen. Genutztwird es gern auch von Eltern währendder Eingewöhnungsphase....Das Herzstück unseres Gruppenraumesist die von unserem Tischler IlkGauer liebevoll gefertigte Spielpodestlandschaft.Verschiedene Spielebenenbieten den Kindern ganz unterschiedlicheSichtachsen nicht nur <strong>für</strong>Blicke in den Raum, sondern auchnach draußen ins Außengelände undauf den Parkplatz.Drei Fenster sind in unterschiedlichenHöhen von der Spiellandschaftumbaut worden.Für den Boden und die Treppenstufenwurden unterschiedlicheMaterialien verwendet (Holz, Kork,verschiedene Bodenbelege).58


15 weitere herausragende BeispieleDie Holzwände der Spiellandschaftsind unterschiedlich hoch, geschwungenund bieten viele verschiedeneMöglichkeiten zum Durchschauen.Unter der Spiellandschaft können dieKinder auf einer Matratze kuschelnund spielen. Von hier aus können zweikleine Höhlen begangen werden. DerAufstieg auf die Podestlandschafterfolgt entweder über eine kleineflache Holzrampe oder über eineWellentreppe. Verschiedene Ebenenladen zum Beobachten des Gruppengeschehensund zum Erkunden derverwendeten Materialien ein.Entsprechend ihrem Entwicklungsstandnutzen die Kinder die unterschiedlichenEbenen und Möglichkeiten.Die <strong>Kleine</strong>ren halten sich meist inden unteren Bereichen auf, sind abersehr motiviert, es den Größeren gleichzutunund immer höher hinauf zuklettern. Und wer es geschafft hat,ganz oben anzukommen, kann dortüber eine Sprossenbrücke in einekleine mit Reet gedeckte Hütteklettern und das Gruppengeschehenvon hoch oben beobachten.Sehr dekorativ – aber durchaus auchzum Bespielen gedacht – sind dieunterschiedlichen Materialien, die andem Möbel angebracht wurden(Seidentücher, Wollteppich, Spiegelund ein in sich verdrehter glatter Ast,den man drehen kann und der sichwie ein Handschmeichler anfühlt)....Wir sind in der glücklichen Situation(nach vielen Verhandlungen mit demVeterinäramt und entsprechendenAuflagen), die Mahlzeiten mit denKindern in unserer Küche einnehmenzu können. Daher werden in unseremGruppenraum keine Spielflächendurch entsprechendes Mobiliarblockiert.Das KinderbadezimmerDas Bad unserer Krippe erreicht mandurch eine extra angefertigte Holzschiebetürmit Glasausschnitten, diesowohl den Kindern als auch denErzieherinnen Durchblicke vom Bad inden Gruppenraum und umgekehrtgewähren. Wenn sie geöffnet ist,verschwindet die Tür vollkommen imWandrahmen, eine Klemmgefahr istsomit ausgeschlossen....Der Tischler hat auch im Bad sämtlicheMöbel entsprechend der räumlichenBedingungen – nach ästhetischenGesichtspunkten und gemäß unsererfachlichen und ergonomischenAnsprüche – gefertigt....Die Pflegeeinheit besteht aus einergroßen Wickelkommode mit direktangrenzender Kleinkindwanne, in derdie Kleinsten erste Erfahrungen mitdem Element Wasser sammelnkönnen, die aber auch gerade imBezug auf die Körperpflege <strong>für</strong> unsvon großer Bedeutung ist. Selbst diegrößeren <strong>Kleine</strong>n können hier – wennnötig – abgeduscht werden, ohne dassdie Erzieherinnen sich bücken oder dieKinder heben müssen. Alle Kinder, dielaufen oder krabbeln können, erreichenden Wickelplatz über eine festinstallierte Holztreppe, lediglich dieganz <strong>Kleine</strong>n müssen gehobenwerden....Die Pflegemittel und Windeln derKinder sind in Schubladen unter derWickelfläche untergebracht. Windelvorräteund Ersatzkleidung werden inEigentumskörben im Schrank verstaut,der sich auf der gegenüberliegendenSeite befindet.Die beiden Toiletten sind neben derPflegeeinheit installiert, haben keineTüren oder Trennwand und sind durchdie Sicherheitsumbauten des WickelundBadeplatzes trotzdem vor unerwünschtenBlicken geschützt.Die sehr niedrig befestigteWaschrinne und der Spiegel bietennicht nur eine ideale Möglichkeit zureigenständigen Körperpflege derKinder, sie fordern geradezu dazu auf,mit dem Element Wasser zu experimentierenund zu planschen.Die Rinne ist ausreichend groß, dassdie Kinder darin sitzen können.Überlaufendes Wasser stellt keinProblem dar, da das Bad mit einemBodenablauf ausgestattet ist.Damit die Kinder beim Wickeln undSpielen mit Wasser nicht frieren, liegthier die Raumtemperatur deutlichhöher als in den anderen <strong>Räume</strong>n.Der Schlaf- und RuheraumZiel bei der Gestaltung und Ausstattungdieses Raumes war es, denKindern eine ruhige, entspannendeUmgebung zum Ausruhen und/oderSchlafen zu schaffen. Die Wände sindin einem sehr hellen Lavendeltongestrichen, der Bodenbelag greiftdiesen warmen, entspannendenFarbton in dunklerer Nuance auf(„Blaue Stunde“). Die beiden Fenstersind mit blauen Plissee-Rollos mitkleinen gelben Sternchen ausgestattet.Bei der Beleuchtung haben wir uns(in Abweichung von der Arbeitsstättenverordnung)durchgesetzt und nurLeuchten anbringen lassen, die einwarmes gedämpftes Licht abgeben(gelbe Sonnen und Monde).Die Raumtemperatur liegt bei 18Grad. Die Kinder schlafen bei uns inkleinen Körbchen aus unbehandelterWeide, die ganz individuell von denEltern und Erzieherinnen mit Übergangsobjektenversehen werden.Diese Körbchen waren zum einen –angesichts unseres begrenztenBudgets – eine sehr preiswerte,gesundheitlich unbedenkliche Lösung.Zum anderen – <strong>für</strong> uns viel entscheidender– laden sie die Kinder zumSchlafen und Ausruhen ein. Selbst dieKleinsten können ohne Hilfe in ihrKörbchen oder eben auch herauskrabbeln.Bei uns dürfen Kinder schlafen– sie müssen es nicht.59


Zusammenfassende InformationenZusammenfassende Informationen zur Raumgestaltung in Krippenund altersübergreifenden Gruppen im Kontext der frühkindlichen EntwicklungErgebnisse aus Hirnforschung,Me dizin, Pädagogik und Unfallpräventionbelegen die positive Auswirkungvon sorgsam ausgestatteten<strong>Räume</strong>n <strong>für</strong> Kinder. Diese Bereicheerzeugen Atmosphäre und Wohlbefinden,wirken sich positiv aus aufganzheitliche Gesundheit, auf geistigeund körperliche Entwicklung.Über anregende Umgebungen, imEinklang mit positiven zwischenmenschlichenKontakten (Bindung),werden Intelligenzpotenziale entwickeltund Lebenstüchtigkeit gefördert.Die folgenden Aussagen sind denWettbewerbsbeiträgen sowie Fachbeiträgender Wissenschaft und Begegnungenmit der Praxis entnommenund zu den wichtigsten Themenbereichenzusammengefasst.Grundvoraussetzung <strong>für</strong> die Entwicklungvon Raumkonzepten <strong>für</strong> Kindertagesstättenist ein zeitgemäßesFachwissen über die kindliche Entwicklungvon Geburt an. Ebensowichtige Faktoren sind das Bild vomKind und die positive persönlicheHaltung zur pädagogischen Arbeit inKrippen.Hieraus ergeben sich klare Aufgabenstellungenzur Schaffung vonkleinkindgerechten Räumlichkeiten.Es bedarf nicht immer hoher finanziellerRessourcen um attraktive Bildungsbereichezu schaffen. VernetztesDenken, Einfallsreichtum und manchmalsogar die hohe Kunst des Weglassenssind ebenso bedeutsam.<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder sollensinnliche Wahrnehmung anregen undin angenehmer Atmosphäre Explorations-und Bildungsumgebungen mithohem Aufforderungscharakterbieten. Die räumlich-materielle undsoziale Umgebung muss Erfahrungsreichtumermöglichen und das Kindals aktiven Lerner in seiner Selbstbildungunterstützen.Altersgerechte Materialien zurExploration runden ein gutes Raumkonzeptab. Für das Ausleben kindlicherEntwicklungsschemata sollte„Viel von Etwas“ bereit gestelltwerden. Nachahmung und Verarbeitungkönnen in Spielräumen mitAlltagsgegenständen wie Küche,Puppenwickeltisch, Baustelle, Werkstatt,Supermarkt etc. spielerischerlernt werden.Kinder, die bereits im 1. Lebensjahraufgenommen werden, lernen in derKrippe sich zu drehen, sich aufzurichten,frei zu sitzen, zu krabbeln und zulaufen. Die Kinder brauchen <strong>für</strong> ihreErfolge nicht nur ermunternde Blickeund die Zustimmung ihrer Erzieherinnenund Erzieher, sondern auchentsprechende praktische Bewegungsfreiheit,saubere Bodenflächen,räumliche und materielle Anregungen.Der besonderen Verantwortung beider Betreuung von Säuglingen mussin jedem Raumkonzept mit einemspezifischen Kapitel Rechnunggetragen werden.Kinder bauen in den ersten Lebensmonatenund -jahren ihr gesundheitlichesAbwehrsystem auf, was zunächstmit häufigeren Krankheiten verbundenist. Das kindliche Immunsystementwickelt sich durch Kontakt mit denErregern! Eine Resilienz stärkendeLebensweise (gesunde Ernährung,wettergerechte Kleidung, häufigerAufenthalt im Freien usw.) ist da<strong>für</strong>Voraussetzung. Zu hohe oder zuniedrige Zimmertemperaturen undZugluft können Erkältungen auslösen.Kleinkinder haben hochsensibleSinnesorgane und Atemwege undsehr zarte Haut. Sie sind empfindlicherund verletzlicher als ältere Kinder.Ihr Gehör ist sehr fein, Lärm kann zumkrank machenden Stressor werden.Um einwandfrei Sprechen zu lernenbrauchen sie akustisch günstige Bedingungenmit zureichender Schalldämmung.In vielen Krippen sind Musik undTanz in Raumkonzepte fest eingebettet,was zusammen mit Liedernund Reimen die Sprachentwicklungunterstützt.Bedürfnisse wie Ruhe, Hunger, Durstoder Nähe treten manchmal überraschendund plötzlich auf. Auf dieBefriedigung ihrer momentanenelementaren Bedürfnisse könnenKrippenkinder noch nicht warten.Wenn sie müde sind, sinken ihrebereits erlernten motorischen Fähigkeitenvorübergehend ab, die Unfallgefahrsteigt, Unwohlsein ist nicht zuübersehen. Zum Schlafen ist einausreichend großer Schlafraumnotwendig, in dem jedes Kind seinenvertrauten Platz findet.Wenn sie erschöpft sind, nur einwenig beobachten möchten oder imDämmerzustand neue Eindrücke inWissen transformieren, dann liebendie <strong>Kleine</strong>n angenehme höhlenartigeRückzugsbereiche.Krippenkinder sind leicht, sie habeneine kleine Gestalt, kurze Arme undBeine. Dem angemessen brauchen siekleinere und niedrigere Mobiliar- undSanitärausstattungen als ältereKinder.Krippenkinder tragen noch Windeln.Die Entwicklung der Kontrolle vonBlasen- und Darmentleerung ist einsensibler Reifungsprozess, in den vonaußen nicht unnötig eingegriffenwerden sollte. Aus diesem Grundkommt der achtsamen Pflege einebesonders große Bedeutung zu. Dieda<strong>für</strong> förderliche Umgebung ist einSanitärbereich <strong>für</strong> Kleinstkinder(funktional und angenehm eingerichtet)mit sorgsam platziertem Wickelbereich.Das Erlernen alltäglicher Fertigkeiten(An- und Ausziehen, selbstständigeToilettengänge, Zähneputzen,Waschen) gelingt am besten,wenn die Kinder dabei gleichermaßenzurückhaltend wie akzeptierendbegleitet werden.Bei ihren von Neugier geleitetenBetrachtungen und Versuchen eignensich Krippenkinder ihre jeweiligeLebensumgebung immer wieder neuan. Die Erfahrung etwa des Zusammenhangesvon Ursache und Wirkungentwickelt sich erst durch vielfachesWiederholen. Sie sind Meister derZweckentfremdung und machendabei einiges aus Versehen (oder mitaufmerksamer Absicht) kaputt.Dieser natürliche Forschungsdrangsollte im Budget <strong>für</strong> genügendMaterialien berücksichtigt werden.Wenn Krippenumgebungen entsprechendder kindlichen Bedürfnisseattraktiv eingerichtet und ausgestattetsind, erlebt man die <strong>Kleine</strong>n vielbeschäftigt und vergnügt.60


Zusammenfassende InformationenKleinkinder erkennen viele Gefahrennoch nicht. Sie sind wissbegierig,wagemutig und legen <strong>für</strong> Außenstehendeunkontrolliert erscheinendesHandeln an den Tag. Sie wollen allesgenau sehen, alles Neue mit denHänden und mit dem Mund erkunden.Sie wollen alles berühren, anheben,bewegen, probieren, anlecken,Ursache und Wirkung entdecken. Siesind sehr bestrebt, Grenzen zu testenum wichtige Lernerfahrungen zusammeln. Mitunter gefährden sie sichdabei selbst und andere.Vorbeugende Sicherheit mussdemnach besonders groß geschriebenwerden.Neben dem sinnvoll ausgestattetenErste-Hilfe-Kasten empfiehlt es sich,dass alle Gruppenkräfte Lehrgänge<strong>für</strong> medizinische Notfälle bei Säuglingenund Kleinkindern absolvieren.Kleinkinder verfügen noch nichtüber ausgebildete Filter gegen äußereEinflüsse, aus diesem Grund sind sieschneller erschöpft als große Kinder.Die Gefahr der Reizüberflutung mussvon den Gruppenkräften rechtzeitigerkannt und vermieden werden.Gut geplante räumliche Umgebungenund ausreichender Platz könnenwesentlich dazu beitragen, dassweniger Stress oder Frust auslösendeSituationen auftreten.Kindliche Gefühle zeigen sich unmittelbarin körperlichen Reaktionen.Schon bei kleinen Säuglingen kannman ein deutliches Zittern spüren,Kaskaden im Waschraumwenn sie sich von etwas Interessantemsehr angesprochen fühlen. Liebenswerteslöst umgehend erfreutesLächeln, Zappeln und Strampeln aus.Bei Begeisterung klatschen kleineMädchen und Jungen in die Hände,rennen und hüpfen durch die Gegend,lachen und schreien dabei. Bei stillerFreude röten sich ihre Wangen, dieAugen glänzen, sie sind ganz imEinklang mit Körper und Geist.In Gruppenräumen sollten nur soviele Möbel wie nötig und so wenigeKita Upstalsboom (73), Aurichwie möglich aufgestellt werden, ummöglichst viel Bodenfreiheit zubewahren. Viele Tische und Stühlesind bei Kleinstkindern nicht nötig.Beobachtungen ergaben, dass diemeisten <strong>für</strong> ihre selbstbestimmtenExplorationen und bei künstlerischenAktivitäten den Platz auf dem Boden,niedrige Fensterbänke und sehr gern„Steh-Arbeitsplätze“ wählen.Sehr wichtig sind Ordnung, Orientierungund wiedererkennbare festeingerichtete Funktionsbereiche. Vongleicher Bedeutung sind Möglichkeitendes selbstwirksamen Handelns inveränderbaren Bereichen des Raumes.Der Bewegungsaspekt ist (nicht nur)in Krippen besonders bedeutungsvoll.Bewegungsbereiche mit unterschiedlichenMöglichkeiten zum Klettern,Laufen, Wippen, Wiegen, Schaukelnsind besonders beliebt. Nur bei ungehindertem,freudigem körper lichenTun gibt es das optimale Zusammenspielzwischen der körperlichen Entwicklungund der des Gehirns.So werden Foren <strong>für</strong> den Erwerbvon Geschicklichkeit geboten und <strong>für</strong>die Verarbeitung sensorischer Wahrnehmungen.Groß und KleinKomm. Kita Lühnde (85), Algermissen61


Zusammenfassende Informationen<strong>Kleine</strong> Kinder lernen besondersüber ständig verfügbare anregendeUmgebungen, die sich in ihremSichtfeld, in ihrer Augenhöhe befinden.Sie wissen noch nicht, dass es einpaar <strong>Räume</strong> weiter tolle Spielmöglichkeitengibt, wenn sie sie nicht sehenkönnen. Transparenz und Durchsichtenerweitern ihre Horizonte undzeigen zusätzliche Erfahrungsbereicheauf.Die altersübergreifende Betreuungmit unterdreijährigen Kindern ist eineüberaus anspruchsvolle Aufgabe. DemSicherheitsgedanken ist hier erhöhteBeachtung zu schenken. Die unterschiedlichenEntwicklungsstände vonUnterdreijährigen und denen ältererKinder stellen eine besondere Herausforderungdar.Einrichtung und Ausstattung derGruppenräume und Sanitärbereichemüssen auf die Körpergrößen,Bedürfnisse und Fähigkeiten allergemeinsam betreuten Kinder abgestimmtwerden und erfordern demnachein ausgeklügeltes Raumkonzept.Die Kleinsten sollen ihr eigenesEntwicklungstempo bestimmendürfen. Die Vierjährigen sollen mitihren Bedürfnissen ebenso wahrgenommenwerden wie Kinder mitWindeln oder kurz vor der Einschulung.Die Größten brauchen angemesseneBereiche, die ihrem höherenAnspruch auf Autonomie gerechtwerden.Im Alltag kommt man nicht umhin,zeitweise Aktivitäten <strong>für</strong> altershomogeneKleingruppen in anderen<strong>Räume</strong>n oder gesondert organisiertanzubieten.Einen hohen Stellenwert <strong>für</strong> diekindliche Entwicklung haben Außenspielbereiche.Im Kontakt mit Wetterund natürlichen Umgebungen erlebendie <strong>Kleine</strong>n hautnahe Bildung undabwehrkräftigendes Spiel. FrischeLuft, die Weite der Umgebung unddas freie Spiel der Kräfte fördernWohlbefinden und Gesundheit.Die Spielgeräte müssen – ebenso wieInnenausstattungen – dem kleinkindlichenMaßstab entsprechen. Gefahrenbereichewie Fallhöhen, Wassertiefen,giftige Sträucher, Verunreinigungen,Sonneneinstrahlung etc. erfordernbesondere Beachtung und unterliegender Unfallprävention.ExplorationKindergarten Fintel-Lauenbrück (22)Persönliche Gespräche sind ein Teilder wichtigen Zusammenarbeit mitEltern. Es sollten auch Möglichkeiten<strong>für</strong> die Informationsweitergabe inFluren und Kindergarderobengeschaffen werden, um Eltern täglichz.B. über die Arbeit in der Einrichtungund die Entwicklung ihrer Kinder zuinformieren.Zum SchlussZitate aus der Rede des Leiters derAbteilung 3 des Niedersächsischen<strong>Kultusministerium</strong>s, Herrn Jan terHorst, auf der Fachveranstaltung am15. April 2011 in Hannover:„<strong>Räume</strong> sind Ausgangspunkt <strong>für</strong> alleBildungs- und Lernprozesse derfrühen Kindheit und werden in der sogenannten Reggio-Pädagogik zuRecht als ‚dritter Erzieher’ bezeichnet.“„Ausgangspunkt <strong>für</strong> den Wettbewerb(T)<strong>Räume</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleine</strong> war daher, dieLern- und Entwicklungswelten näherzu betrachten und die Bedeutung von<strong>Räume</strong>n und Raumgestaltung in denBlick zu nehmen.“„<strong>Räume</strong> sind die Umwelt, in der sichKinder bewegen und Weltwissenaneignen.“„Die ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträgezeigen beispielhaft auf, wiegute räumliche Umgebungen <strong>für</strong>Krippenkinder geschaffen werdenkönnen und was durchdachte,altersspezifische Raumkonzepte vonhoher Qualität auszeichnet.“„Die hier identifizierten Einrichtungenkönnen als gute Beispiele <strong>für</strong> dieQualität pädagogischer Angebotelandesweit Schule machen“Aussagen aus verschiedenen Wettbewerbsbeiträgen,mit denen wir Sieeinladen, in der Phantasie einenkleinen Rundgang durch eine imaginäreKinderkrippe zu unternehmen:Für uns lacht die Sonne durch dieGlasfassaden.DRK-Kita 3 (59), HamelnBewegung verbindet Innen- undAußenwelten.Marien-Kindergarten (68), Holsten-BextenUnser Flur ist zugleich Infoplaza,Begegnungsraum und Ausgangspunktzur Orientierung <strong>für</strong> unsere Rasselbandenkinderund ihre Eltern.Kita Rasselbande (82), HildesheimAufgehängte Glaskristalle erzeugenbei Lichteinfall und leichtem WindzugEffekte, die zum Staunen und zurKommunikation anregen.Krippenkinder Puttfarken (19),Rehburg-LoccumDurch menschliche Bewegung imGebäude wird zusätzliche Wärmeerzeugt!Kita Nordcampus (50), GöttingenDie Kinder sollen spüren, dass sie dazugehören und einen Platz in unseremHerzen haben.Kindergruppe Freche Rübe e.V. (79),HannoverIn diesem Bereich des Gruppenraumesgibt es keine festen Einbauten, sodasser immer nach den Bedürfnissen derKinder selbst eingerichtet werdenkann.Kath. Kindergarten St. Klara (84),WerlteBesonderer Wert wurde auch auf dieAkustik gelegt. Ein Ingenieurbüroberechnete den Geräuschpegel undnahm eine entsprechende Planung <strong>für</strong>die Zimmerdecken vor.Kindertagesstätte Philosophenweg(23), OldenburgIm Rollenspielbereich treffen dieKinder auf viele bekannte Gegenstände,mit denen sie ihren Alltag nachspielenund besser begreifen lernen.Scharmbeckstotel (48), Osterholz-Scharmbeck62


Zusammenfassende InformationenIm Werkraum der Krippe stehen denKindern Einzel- und Gruppenarbeitsplätzeim Sitzen oder Stehen zurVerfügung.Städt. Kindertagesstätte Haltenhoffstraße(66), HannoverVerschiedene Materialien regenKinder zu Erkundungen an. Sieexplorieren damit und erkennenZusammenhänge von Ursache undWirkung.Ev. Kindertagesstätte St. Johannis (32),NordstemmenWenn sanitäre Anlagen angelegt undmontiert werden, ist es besser, inReichweite zu bleiben. Für dieMonteure ist es nicht begreiflich, dassWCs und Waschbecken so niedrigangebracht werden sollen.Kindertagesstätte Upstalsboom e.V.(73), AurichDie Waschrinne ist auf der Höhe derKrippenkinder angebracht. Sie istauch ideal <strong>für</strong> Wasserspiele mitSchaum, Eis oder Schnee.Kindergarten Baumhaus Nikolausberg(31), GöttingenDie großen Schaumstoffkissen dortregen die Phantasie der Kinder derKinder an. Sie bauen Schlösser,Höhlen oder Straßen mit Brücken zumDarüber- und Darunterklettern.Kindergarten Fintel (22), Fintel-LauenbrückÜber den Tag verteilt treffen sich dieKinder immer wieder an unseremTrinkbrunnen „unter den Buchen“oder sie kommen zwischen Bewegungsspielen,um sich zu erfrischen.Kindertagesstätte unter den Buchen(10), KirchlintelnDie eigenen Ruheplätzchen sindgekennzeichnet mit dem Photo desKindes und einem Schmusekissen, wasso herrlich nach Mama duftet, weildiese nach dem Waschen immer eineNacht darauf geschlafen hat.Krippengruppe im KindergartenDuingen (4)Ausreichend Nebenräume <strong>für</strong> flankierendeAufgaben sorgen <strong>für</strong> einentspanntes gutes Betriebsklima.Krippengruppe der Kath. KindertagesstätteSt. Georg (9), Saterland-StrücklingenSchließlich ist es aber gelungen, imGarten das „unterirdische Bächlein“anzuzapfen, umzuleiten, den KindernDas bin ich!<strong>für</strong> ihre elementaren Erfahrungenzuzuleiten und wieder versickern zulassen!Kinderkiste Eltern-Kind-Gruppe e.V.(13), HildesheimOb große oder kleine Krippenkinder:Alle lieben ihren Garten!Kindertagesstätte Spatzennest (81),SehndeKita Auezwerge (41), Uetze63


LiteraturLiteraturFachliteratur:Dr. Haug-Schnabel, Gabriele /Dr. Wehrmann, Ilse:Raum braucht das KindBerlin (verlag das netz) 2012von der Beek, Angelika:Bildungsräume <strong>für</strong> Kinder von Null bisDreiWeimar, Berlin (verlag das netz) 2006Franz, Margit; Vollmert, Margit:Raumgestaltung in der Kita – In diesen<strong>Räume</strong>n fühlen sich Kinder wohlMünchen (Don Bosco Verlag), 2005Höhn, Kariane:Gemeinsam <strong>Räume</strong> bilden – <strong>für</strong> dieJüngsten planen Eine Planungshilfezur Raumgestaltung und -ausstattung<strong>für</strong> Tageseinrichtungen mit Kindernunter drei JahrenKronach (Carl Link Verlag) 2010,1. Aufl.Gerwig, Kurt; Schneider Kornelia:KiTas kleinkindgerecht bauen undausstatten (DVD)DJI München gefördert durch dasBundesmininisterium <strong>für</strong> Familie,Senioren, Frauen und Jugend, 2009Österreicher, Herbert/Prokop,Edeltraud:Gärten <strong>für</strong> Kleinkinder, Weimar, Berlin(verlag das netz), 2010Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz(Hg.):Kinderräume – Zukunftschance Kinder– Bildung von Anfang anMainz, o.J. als Online-Veröffentlichung:http://www.kita.rlp.de/fileadmin/downloads/Kinderraeume12rzweb.pdfRegionales Umweltzentrum Schortens/Landkreis Friesland:Natur erleben – Eine Broschüre <strong>für</strong>Kindergarten und GrundschuleJever 2003Schneider, Kornelia:Krippenbilder – Gruppen-Erfahrungs-Spielräume <strong>für</strong> Säuglinge und KleinkinderBerlin (FIPP-Verlag) 1989/2. erw. Aufl. 1993Voigt, Nadine:Reggiopädagogik – Der Raum alsdritter ErzieherZum Einfluss der Raumgestaltung aufdie Entwicklung und Förderung vonKindernMünchen/Ravensburg (Grin Verlag)2007<strong>Niedersächsisches</strong> <strong>Kultusministerium</strong>(Hg.):... damit die <strong>Kleine</strong>n nicht untergehen,Planungshilfe Schritt <strong>für</strong> Schritt,Betreuungsangebote <strong>für</strong> Kinder imAlter 0 bis 3 Jahren in Kindertagesstätten,2. Aufl. 2009<strong>Niedersächsisches</strong> <strong>Kultusministerium</strong>(Hg.):EntwicklungsTräume ... <strong>für</strong> kleineKinder, Qualitätsmerkmale in derBetreuung von Kleinstkindern,Dokumentation des Wettbewerbs2003, 4. Aufl. 2009Spalink-Sievers, Johanna (Zusammenstellung):„Gärten <strong>für</strong> Kinder“ – Materialien<strong>für</strong> die Gestaltung von Kindergartenaußenanlagen,Hannover (1993)zu beziehen über die Autorin:Böttcherstr. 9, 30149 HannoverArtikel in Fachzeitschriften:Kindergarten heute 2010/1, S. 18-23;Diebold, Sigrid (Fotoreportage):Wie Freiräume zu Gestaltungsräumenwerden (1) Raum geben – FreiheitschenkenZeug zum Spielen – SpielzeugKrippe Scharmbeckstotel (48),Osterholz-Sch.Anders schaukelnEv. Kita St. Georg (14), BraunschweigKindergarten heute 2010/2, S. 18-23;Diebold, Sigrid (Fotoreportage):Wie Freiräume zu Gestaltungsräumenwerden (2)Kindergarten heute 2010/3, S. 28-31:Diebold, Sigrid (Fotoreportage):Wie Gestaltungsräume draußenzu Spielräumen werden (3) Raumgeben – Freiheit schenkenKindergarten heute 2010/5, S. 17-19:Piech, Christine (Fotoreportage):263 Schuhkartons – Mit AlltagsmaterialBewegungsanlässe schaffenklein und gross Heft 04, 2010, S. 36-39:Ostendorf-Servissoglou, Eike:Preisgekrönte Raumgestaltung – AnregungsreicheEinrichtungen <strong>für</strong> Kinderunter drei JahrenKlein und gross Heft 02-03, 2010Wagner, Yvonne:Wände, Boden, Tisch und Stuhl – KindgerechteRaumgestaltung in derKrippeWelt des Kindes spezial Beilage zuHeft 3/2010 – Fiehr, Sandra/Hermann,Petra:<strong>Kleine</strong> Krabbler in freier Wildbahn –Spielräume <strong>für</strong> Kinder unter drei64


LiteraturOnlinetexte:www.erzieherin.dewww.familienhandbuch.dewww.kindergartenpaedagogik.de(Nr. 1986) Becker-Textor, Ingeborg:Die <strong>Kleine</strong>n kommen. Braucht dieKinderkrippe eine eigene Pädagogik?,(Referat Würzburg 2009)(Nr. 2076) Knauf, Tassilo:Bildungsräume <strong>für</strong> Kinder von 0 bis 6:der Raum als „dritter Erzieher“, o.J.(Nr. 2104) Rohnke, Hans-Joachim:Konzeptionelle Aspekte der OffenenArbeit mit Kleinstkindern (siehe auchKita-aktuell HRS, 03/2010)www.liga-kind.deThemen-Heft 6 2009Für die Jüngsten das Beste – GuteQualität in Krippe und Kindertagesbetreuung(als online-Ausgabe:http://liga-kind.de/fruehe/609.php)darin: Haug-Schnabel, Gabriele:Alltag, Bildung und Förderung in derKrippeThemen-Heft 1 2011Bildung in Krippe und Kindertagespflege(als online-Ausgabe:http://liga-kind.de/fruehe/111.php)Heft 3 2009 von Gosen, Andrea:Selbständig Spielen und Lernen im„SpielRaum <strong>für</strong> Bewegung“(als online-Ausgabe:http://www.liga-kind.de/fruehe/309_von_gosen.php)Unfallversicherung GUV Richtlinien:„UnfallverhütungsvorschriftKinder tageseinrichtungen“ 2007http://www.guvh.de/downloads/GUV-V_S2.pdfGUV Merkblatt:„Sicherheitsgerechte Gestaltung vonKrippenplätzen in Kindertageseinrichtungen“,als Download über:http://schule.ukni.vur.jedermann.de/index.jsp (dort: „Kindertagesstätten“„Arbeitshilfen“)Ein- und AusblickeHolunderschule zur Spielplatzgestaltung<strong>für</strong> Krippenkinder:http://www.holunderschule.de/argufuerkrippe.htmlReggio Children – Domus AcademyResearch Center:children, spaces, relations – metaprojektfor an environment foryoung children o.J. (Reggio 2003)(als Online-Ressource:) http://llk.media.mit.edu/courses/readings/reggio.pdfvon Mirbach, Klaus:<strong>Räume</strong> sind Träumehttp://klausvonmirbach.blogspot.com/2011/07/blog-post_13.htmlFilmeKita St. Monika (72), GehlenbergBundesministerium <strong>für</strong> Familie,Senioren, Frauen und Jugend (Hg.):„Im Frühlicht – Die ersten dreiLebensjahre als Bildungszeit“Ein Film von Donata Elschenbroichund Otto Schweitzer, Berlin,September 200565


Herausgeber:<strong>Niedersächsisches</strong> <strong>Kultusministerium</strong>Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitSchiffgraben 1230159 HannoverPressestelle@mk.niedersachsen.deBestellungen:Fax: 0511 120 7451oder per E-Mail: bibliothek@mk.niedersachsen.deDiese Broschüre steht außerdem im Internet zur Verfügung:www.mk.niedersachsen.de>Service>PublikationenDruck:BWH GmbH – Die Publishing CompanyDiese Broschüre darf, wie alle Broschüren derLandesregierung, nicht zur Wahlwerbung inWahlkämpfen eingesetzt werden.Januar 201266

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