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258<br />

1.5 Die Grundworte ICH-DU und ICH-ES<br />

Das Dialogische ist in den Grundworten des Menschen enthalten. Diese<br />

Grundworte bilden immer Wortpaare, und treten nur gemeinsam auf. „Die<br />

Welt ist dem Menschen zwiefältig nach seiner zwiefältigen Haltung. Die<br />

Haltung des Menschen ist zwiefältig nach der Zwiefalt der Grundworte, die<br />

er sprechen kann. Die Grundworte sind nicht Einzelworte, sondern Wortpaare.<br />

Das eine Grundwort ist das Wortpaar Ich-Du. Das andere Wortpaar<br />

Ich-Es; wobei, ohne Änderung des Grundwortes, für Es auch eins der<br />

Worte Er oder Sie eintreten kann. Somit ist auch das Ich des Menschen<br />

zwiefältig. Denn das Ich des Grundwort Ich-Du ist ein andres als das des<br />

Grundworts Ich-Es.“ (BUBER 1992, S. 7)<br />

Die grundlegenden Elemente des Dialogischen Prinzips als „Grundverhaltensweisen“<br />

(WEHR) des Menschen sind die beiden Wortpaare ICH-DU und<br />

ICH-ES. Sie gehören zwei verschiedenen Welten an, die nebeneinander stehen<br />

und doch aufeinander bezogen sind. Da ist die „Du-Welt, die Raum und<br />

Zeit überschreitet, und ... Es-Welt, die Zusammenhang in Raum und in der<br />

Zeit hat. Der Mensch kann sich nun an den Dingen genügen lassen, indem<br />

er Wissen von diesen Dingen einheimst, indem er sie erfährt und gebraucht.<br />

Gemessen an dem, was die Beziehung zu und die Begegnung mit dem Du<br />

aktualisiert, lebt Ich-Es in einer Vergangenheit ... Gegenwart aber ereignet<br />

sich nur als Gegenwärtigkeit, also in der Begegnung und in der Beziehung<br />

... Gegenwärtigkeit aber lebt von der Gegenseitigkeit, also von der Aufkündigung<br />

einer einseitigen Subjekt-Objekt-Situation.“ (G. WEHR 1992, S.<br />

86 f.) Dabei kann auch die gegenwärtige Beziehung nicht unbegrenzt vom<br />

ICH-DU aufrecht gehalten werden, und sie gehört bald auch in die ES-Welt<br />

der Erfahrungen. Der gegenwärtige Dialog zwischen ICH-DU muß immer<br />

wieder neu entstehen. Mit ihm erhascht man dann „einen Zipfel des wirklichen<br />

Lebens“ (G. WEHR, 1992, S. 87).<br />

ICH-DU<br />

„Die dialogische Grundbewegung ist die Hinwendung“ (BUBER 1992, S.<br />

170). Die Hinwendung des Menschen zu seinem Gegenüber ist die Grundvoraussetzung<br />

zur Kontaktaufnahme. Indem eine Person sich zu einer anderen<br />

Person hinwendet, signalisiert sie Bereitschaft zum Kontakt und fragt<br />

Kontakt nach. Sie will eine Antwort und in eine Beziehung eintreten<br />

(BUBER 1992, S. 15). Wenn das ICH seinem DU so hingewendet gegenübersteht,<br />

dann spricht das ICH „das Grundwort Ich-Du zu ihm, ist er kein Ding<br />

unter Dingen und nicht aus Dingen bestehend. ... Sondern nachbarnlos und<br />

fugenlos ist er Du und füllt den Himmelskreis. Nicht als ob nichts andres

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