04.12.2012 Aufrufe

Dokument 5.pdf - oops

Dokument 5.pdf - oops

Dokument 5.pdf - oops

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

282<br />

falten. So ist die Begleitung der Anvertrauten auf ihrem Weg zur Einheit<br />

ihres persönlichen Seins (vgl. VIERHEILIG, 1996, S. 36) Aufgabe der Erziehung.<br />

Sie gelingt nur über gegenseitiges Vertrauen - auch oder gerade in<br />

Konflikten. Vertrauen als Grundlage des pädagogischen Verhältnisses entwickelt<br />

sich nach BUBER so: Der Lehrer muß „die Präsenz des Kindes in<br />

seinen ,eigenen Bestand aufgenommen haben’. Das Kind muß ihm also in<br />

seinem Dasein und Sosein gegenwärtig sein, d.h. der Lehrer akzeptiert das<br />

Kind in seiner ganzen Eigenheit und bestätigt es als Person“ (VIERHEILIG<br />

1996, S. 46). Dieser zuverlässige Vertrauensvorschuß hilft dem Kind<br />

gleichfalls Vertrauen aufzubringen, die erzieherische „Erschließung“ kann<br />

stattfinden. Die Phänomene der ICH-DU-Beziehung wie „Unmittelbarkeit“,<br />

„Authentizität“, „Gegenwärtigkeit“, Akzeptieren der „ontischen Uranderheit“,<br />

„Vergegenwärtigung“, „Innewerden“ bestimmen die „pädagogische<br />

Erschließung“ des DU in grundlegender Weise. Das Besondere an der „pädagogischen<br />

Umfassung“ ist, daß sie von den Pädagogen einseitig ausgeübt<br />

wird. Auf diese Veränderung innerhalb des Dialogischen Prinzips wird von<br />

Jutta VIERHEILIG hingewiesen. Aus ihrer Sicht ist zu folgern:<br />

- Erziehung spielt sich im Spannungsfeld gegenseitiger Abhängigkeit und<br />

Autonomie ab.<br />

- Der Mensch ist ergänzungsbedürftig und verlangt in der Zeit seiner Personwerdung<br />

nach verantworteter Begleitung.<br />

- Der Lehrer ist zu einer Auslese der Bildungs- und Erschließungsangebote<br />

verpflichtet. In einem Dialog würde das DU auch in die „inneren“<br />

Auswahlprozesse einbezogen. Der Lehrer soll dem Schüler nur die Ergebnisse<br />

vorlegen.<br />

- Kontrolle, Bestätigung und Korrektur der Angebote und des Erzieherverhaltens<br />

geschieht auf dem Wege der „Umfassung“. In ihr ist es dem<br />

Lehrer möglich, zu erfahren, wie sein Angebot und Verhalten im Kind<br />

wirkt - dies gilt auch für die Wirkung wesensfremder Motive in der<br />

dialogischen Erschließung wie „Eros“ (Handeln nach Ab- und Zuneigung)<br />

und „Machtwille“.<br />

2.3 Anforderungen des Dialogischen Prinzips an das „Ethos“<br />

Der dialektische Charakter der BUBERschen Pädagogik spielt sich<br />

„zwischen den Gegensätzen gegenseitiger Abhängigkeit und Autonomie ab“<br />

(VIERHEILIG 1996, S. 38). Indem die Erziehung den „Zöglingen“ dazu verhilft,<br />

über verantwortete Verbundenheit selbst zum ICH zu werden, ver-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!