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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>Chrysostomus († 407)<strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong><strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>Erste Homilie. I.Kap. I.1. 2. M<strong>an</strong>nigfaltig und auf vielerlei Weisehat einst Gott zu <strong>den</strong> Vätern durch <strong>die</strong>Propheten geredet, zuletzt hat er in <strong>die</strong>senTagen zu uns durch <strong>den</strong> Sohn geredet, <strong>den</strong>er zum Erben des All gesetzt, durch <strong>den</strong> erauch <strong>die</strong> Welt gemacht hat.„Wirklich, als <strong>die</strong> Sünde <strong>über</strong>schwenglichwar, wurde <strong>die</strong> Gnade noch<strong>über</strong>schwenglicher.“ 33 Auf <strong>die</strong>se Wahrheitdeutet der heilige Paulus auch hier imEing<strong>an</strong>ge seines <strong>Brief</strong>es <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong> hin.Denn weil <strong>die</strong>se von Mühen undBeschwer<strong>den</strong> fast aufgezehrt waren unddarnach <strong>die</strong> Dinge beurtheilten, und für sieder Schluß nahe lag, daß sie selbst geringerals alle Anderen wären: so zeigt er, daß sieeiner viel größern, ja <strong>über</strong>schwenglichenGnade gewürdiget seien, und gibt gleich in<strong>den</strong> ersten Worten des <strong>Brief</strong>es dem Zuhörereine besondere Anregung. Darum sagt er: „M<strong>an</strong>nigfaltig und auf vielerlei Weise hateinst Gott zu <strong>den</strong> Vätern durch <strong>die</strong> Prophetengeredet, zuletzt hat er in <strong>die</strong>sen Tagen zu unsdurch <strong>den</strong> Sohn geredet.“ Warum stellt er sichselber <strong>den</strong> Propheten nicht gegen<strong>über</strong>? Warer doch weit größer als <strong>die</strong>se, da ihmGrößeres <strong>an</strong>vertraut war. Das thut er abernicht. Warum? Erstens, weil er sich selbernicht rühmen wollte; zweitens, weil <strong>die</strong>Zuhörer noch nicht <strong>die</strong> nöthige Reifebesaßen; drittens, weil er sie zu hebenbeabsichtigte und zeigen wollte, daß sie einergroßen Auszeichnung theilhaftig wür<strong>den</strong>, -als wollte er sagen: Was Großes liegt darin,daß Gott zu unseren Vätern <strong>die</strong> Prophetenges<strong>an</strong>dt, da er uns seinen eigeneneingebornen Sohn geschickt hat? - Rechtschön beginnt er mit <strong>den</strong> Worten:„M<strong>an</strong>nigfaltig und auf vielerlei Weise;“ <strong>den</strong>n erzeigt, daß nicht einmal <strong>die</strong> Propheten Gottgeschaut haben, wohl aber der Sohn ihngeschaut hat. Denn der Ausdruck:„M<strong>an</strong>nigfaltig und auf vielerlei Weise“ hat <strong>die</strong>Bedeutung: in verschie<strong>den</strong>en Gesichten undGleichnissen; <strong>den</strong>n er spricht: „Ich mehre <strong>die</strong>Gesichte und erscheine in Gleichnissen durch<strong>die</strong> Propheten.“ 34 Das ist also nicht der einigeVorzug, daß zu Jenen zwar Prophetenges<strong>an</strong>dt wur<strong>den</strong>, zu uns aber der Sohn,sondern daß auch keiner der Propheten Gottgeschaut hat, wohl aber der eingeborne Sohn.Das aber schreibt er nicht gleich im Anf<strong>an</strong>g,sondern beweist es erst im Folgen<strong>den</strong>, wo ervon der Menschheit (Christi) spricht: „Dennzu welchem der Engel sprach Gott je: Du bistmein Sohn?“ und: „Setze dich zu meinerRechten.“ 35 Betrachte seine große Klugheit.Zuerst zeigt er <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Sendung derPropheten ihnen gewor<strong>den</strong>e Auszeichnung,und nachdem er Dieß als Thatsachedargelegt hat, beweist er das Übrige, daßnämlich Gott zu Jenen durch <strong>die</strong> Propheten,zu uns aber durch seinen Eingeborenen gesprochen. Hätte er abersogar durch Engel zu ihnen geredet (und inder That haben Engel mit ihnen verkehrt), sohätten wir auch in <strong>die</strong>ser Beziehung <strong>den</strong>Vorzug, und zwar in so weit, als zu uns derHerr, zu Jenen aber <strong>die</strong> Diener geredet; <strong>den</strong>n<strong>die</strong> Engel sind wie <strong>die</strong> Propheten nur Diener.Schön spricht er auch: „Zuletzt in <strong>die</strong>senTagen;“ <strong>den</strong>n auch Das richtet sie auf undtröstet sie in ihrer Betrübniß; wie er <strong>den</strong>nauch <strong>an</strong> einer <strong>an</strong>deren Stelle schreibt: „Der33 Röm 5,20934 Osee 12,1035 Hebr 1,5.13

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