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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>Zeichen großer Fürsorge und Liebe; - nun istes aber nicht Dieß allein, sondern es sindauch <strong>die</strong> unsterblichen Güter, welche unsdurch ihn bereitet wer<strong>den</strong>. - „Um zuversöhnen <strong>die</strong> Sün<strong>den</strong> des Volkes.“ Warumsagt er nicht: des Erdkreises, sondern: „desVolkes“? Hat er ja doch unser aller Sün<strong>den</strong>getragen. Weil er bis dahin von ihnengesprochen. So sagte ja auch der Engel zuJoseph: „Dem sollst du <strong>den</strong> Namen Jesusgeben, <strong>den</strong>n er wird sein Volk erlösen.“ 124Denn Das sollte zuerst geschehen; darumkam er, um Diese (<strong>die</strong> Ju<strong>den</strong>) selig zumachen, und durch Diese d<strong>an</strong>n Jene (<strong>die</strong> Hei<strong>den</strong>), obgleich das Gegentheilstattf<strong>an</strong>d. Dieß sagten auch <strong>die</strong> Apostel vomAnf<strong>an</strong>g: „Euch zuvörderst hat Gott seinenSohn, <strong>den</strong> er erweckt hat, ges<strong>an</strong>dt, daß ereuch segne;“ 125 und wieder: „Euch ist dasWort des Heiles ges<strong>an</strong>dt.“ 126 Hier zeigt er<strong>den</strong> Vorzug des jüdischen Stammes, indemer sagt: „Um zu versöhnen <strong>die</strong> Sün<strong>den</strong> desVolkes.“ 127 Einstweilen spricht er sich so aus. Daßaber der Heil<strong>an</strong>d (Jesus) wirklich es ist, der <strong>die</strong>Sün<strong>den</strong> nachläßt, zeigte er bei demGichtbrüchigen durch <strong>die</strong> Worte: „Deine Sün<strong>den</strong>sind dir vergeben“ 128 und bei der Taufe; <strong>den</strong>n ersagt ja zu seinen Jüngern: „Gehet hin und lehretalle Völker und taufet sie im Namen des Vatersund des Sohnes und des heiligen Geistes!“ 129 Daer aber Fleisch <strong>an</strong>genommen, bespricht Paulus imVerlaufe der Rede ohne befürchtende Rücksichtdas Unerhabene in ihm; <strong>den</strong>n siehe, was er nunsagt!Kap. III1.2. Weßhalb, heilige Brüder, Mitgenossendes himmlischen Berufes, sehet auf Jesum,<strong>den</strong> Ges<strong>an</strong>dten und Hohenpriester unseresBekenntnisses, welcher treu ist Dem, der ihngemacht hat, wie auch Moses in dem g<strong>an</strong>zenHause desselben.Indem er ihn durch einen Vergleich <strong>über</strong> Mosesstellen will, lenkt er <strong>die</strong> Rede auf das Gesetz desHohenpriesterthums; <strong>den</strong>n von Moses hatten siealle eine nicht geringe Meinung. Gleich schonstreut er <strong>den</strong> Samen der Auszeichnung. Erbeginnt von dem Fleische, steigt aber d<strong>an</strong>n zurGottheit empor, wo kein weiterer Vergleich mehrstattfin<strong>den</strong> konnte. Da er vom Fleische<strong>an</strong>fängt, stellt er eine Ähnlichkeit dar in <strong>den</strong>Worten: „wie auch Moses in dem g<strong>an</strong>zen Hausedesselben“. Er zeigt aber nicht gleich imAnf<strong>an</strong>g <strong>den</strong> Vorr<strong>an</strong>g, damit der Zuhörernicht zurückschrecke und rasch <strong>die</strong> Ohrenverstopfe; <strong>den</strong>n obgleich sie gläubig waren,bewahrten sie <strong>den</strong>noch dem Moses immernoch eine große Verehrung. - „Welcher treuist,“ sagt er, „Dem, der ihn gemacht hat.“ Wozuhat er ihn gemacht? Zum Apostel undHohenpriester. Hier redet er nicht von seinergöttlichen Wesenheit, sondern einstweilennur von seiner menschlichen Würde. „Wieauch Moses in dem g<strong>an</strong>zen Hause desselben,“d.h. im Volke oder im Tempel. Hier aberhaben <strong>die</strong> Worte: „in dem Hause desselben“<strong>den</strong> Sinn, als wenn m<strong>an</strong> sagen würde: inBezug auf Alles, was sich im Hause befindet;<strong>den</strong>n wie ein Aufseher und Hausverwalterst<strong>an</strong>d Moses unter dem Volke. Daß das Wort„Haus“ hier <strong>die</strong> Bedeutung von Volk hat,beweisen <strong>die</strong> Worte: „Welches Haus wirsind,“ 130 d. i. in dessen Besitz wir sind. D<strong>an</strong>nder Vorzug:3. Denn um so größerer Herrlichkeit istJener würdig geachtet wor<strong>den</strong> vor Moses -nun ist wieder <strong>die</strong> Rede vom Fleische: jegrößere Ehre vor dem Hause Dem gebührt,der es gebaut hat.124 Mt 1,21125 Apg 3,26126 Apg 13 ,26127 Mk 2,5128 Mt 9,5129 Mt 28,1945III.130 V. 6

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