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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>immer bei dem Hohen verweilt, sondernneuerdings dessen niedere Seite zeigt, damitSabellius sich nicht wieder geltend mache. Ersagte: „Sohn“, und alsbald stützte sichPaulus von Samosata darauf mit derBehauptung, er sei ein Sohn wie <strong>die</strong> vielen<strong>an</strong>deren; allein der Apostel versetzt ihmeinen gemessenen Schlag, indem er <strong>den</strong> Sohneinen „Erben“ nennt. Aber er (Paulus vonSamosata) und Arius verharren in ihrerUnverschämtheit, indem Beide <strong>den</strong>Ausdruck: „Er hat ihn zum Erben gesetzt“festhalten, woraus Jener <strong>den</strong> Beweis derSchwäche führen, Dieser aber seinen Kampfauch noch gegen das Folgende fortsetzenwill. In <strong>den</strong> Worten: „Durch <strong>den</strong> er auch <strong>die</strong>Welt gemacht hat“ hat Paulus jenenschamlosen Samosatener g<strong>an</strong>z und gar zuBo<strong>den</strong> gestreckt; Arius aber scheint nochKampfeskraft zu besitzen. Aber siehe, wie erauch Diesen durch <strong>die</strong> Worte: „Welcher, da erder Abgl<strong>an</strong>z seiner Herrlichkeit ist,“darniederwirft! Allein es rüsten sich wiederzum Anlauf Sabellius, Marcellus undPhotinus; jedoch auch Diesen allen versetzter einen einzigen Schlag, indem er spricht:„Und das Ebenbild seines Wesens, welcher durchdas Wort feiner Kraft Alles trägt.“ Hier versetzter auch wieder dem Marcion einen wennauch nicht sehr kräftigen Streich, jedoch ertrifft ihn; <strong>den</strong>n durch <strong>den</strong> g<strong>an</strong>zen <strong>Brief</strong>streitet er gegen sie. Allein wie ich schongesagt habe, nennt er <strong>den</strong> Sohn <strong>den</strong> „Abgl<strong>an</strong>zseiner Herrlichkeit“. Daß <strong>die</strong>se Bezeichnungeine zutreffende sei, erschließe aus <strong>den</strong>Worten Christi, <strong>die</strong> er von sich selberaussagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ 46Darum n<strong>an</strong>nte er ihn aber „Abgl<strong>an</strong>z“, um zuzeigen, daß er auch dort so gen<strong>an</strong>nt sei, undzwar offenbar als ein Licht vom Lichte. Abernicht allein Das wird gezeigt, sondern daß erauch unsere Seelen erleuchtet hat. Durch <strong>den</strong>Ausdruck „Abgl<strong>an</strong>z“ aber zeigt er <strong>die</strong>Gleichheit der Wesenheit mit dem Vater undsein nahes Verhältniß zu ihm. Betrachte, wiescharfsinnig Das ausgedrückt ist! Er nimmteine Wesenheit und eine Person, um zweiPersonen zur Vorstellung zu bringen, was erauch in Bezug auf <strong>die</strong> Erkenntniß desheiligen Geistes thut. Denn wie er sagt, daßnur eine Erkenntniß des Vaters und desheiligen Geistes sei, <strong>die</strong> thatsächlich nur eineund ohne alle Verschie<strong>den</strong>heit ist: so hat erauch hier nur eine Bezeichnung gewählt, umzwei Wesenheiten zu zeigen. Ferner fügt erbei: „und Ebenbild;“ <strong>den</strong>n das Ebenbild ist ein<strong>an</strong>deres neben dem Urbilde, aber es ist nichtg<strong>an</strong>z und gar ein <strong>an</strong>deres, sondern nur nebendem Urbilde, da <strong>den</strong>n auch hier <strong>die</strong>Bezeichnung „Ebenbild“ nicht nur keineVerschie<strong>den</strong>heit mit dem Urbilde, sondernvielmehr eine allseitige Ähnlichkeit zeigt. Daer ihn nun gar „Gestalt und Ebenbild“ nennt,was wer<strong>den</strong> sie sagen? „Der Mensch ist jaauch ein Bild,“ heißt es. 47 Wie aber? etwa sowie der Sohn? Keineswegs; <strong>den</strong>n ein Bildzeigt noch keine Wesensähnlichkeit. Und dochwird der Mensch nur insoferne ein Bildgen<strong>an</strong>nt, als er eine Ähnlichkeit mit ihmzeigt, wie sie im Menschen stattfin<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n.Denn was Gott im Himmel ist, Das ist derMensch auf der Erde, nämlich in Bezug auf<strong>die</strong> Herrschaft; und wie <strong>die</strong>ser <strong>über</strong> Alles aufder Erde gebietet, so regiert Gott Alles imHimmel und auf der Erde. Übrigens wird derMensch nicht Abbild, nicht Abgl<strong>an</strong>z, nichtGestalt gen<strong>an</strong>nt, was <strong>die</strong> Wesenheit oderauch <strong>die</strong> Wesensähnlichkeit <strong>an</strong>zeigt. Wie nun<strong>die</strong> Gestalt des Menschen nichts Anderes erkennen läßt als einen natürlichenMenschen, so zeigt auch <strong>die</strong> Gestalt Gottesnichts Anderes als Gott. - „Welcher, da er derAbgl<strong>an</strong>z seiner Herrlichkeit ist;“ - siehe, wasPaulus thut! Den Worten: „Welcher, da er derAbgl<strong>an</strong>z seiner Herrlichkeit ist,“ fügt er wiederhinzu: „sitzet zur Rechten der Majestät.“ Siehe,46 Joh 8,121747 Gen 1,26

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