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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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I.<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>5. 6. 7. Denn nicht Engeln hat Gott <strong>die</strong>zukünftige Welt unterworfen, von der wirpredigen. - Bezeugt hat aber irgendwo Einerund gesagt: Was ist der Mensch, daß duseiner ge<strong>den</strong>kst, oder der Menschensohn,daß du nach ihm siehst? - Du hast ihn einwenig unter <strong>die</strong> Engel verringert.Ich möchte bestimmt wissen, ob Einige mitdem gebühren<strong>den</strong> Eifer, was gesagt wird,<strong>an</strong>hören, so daß wir <strong>den</strong> Samen nicht auf<strong>den</strong> Weg streuen; <strong>den</strong>n alsd<strong>an</strong>n wür<strong>den</strong> wirnoch freudiger das Lehramt ausüben. Zwarwer<strong>den</strong> wir sprechen, wenn auch Niem<strong>an</strong>daufmerkt, weil <strong>die</strong> Furcht vor dem Erlöseruns drängt. Denn gib Zeugniß, sagt er,<strong>die</strong>sem Volke, und wenn sie nicht auf dichhören, wirst du keine Rechenschaft geben.Wenn ich aber von euerem Eifer <strong>über</strong>zeugtwäre, würde ich nicht allein wegen derFurcht sprechen, sondern auch mit FreudeDas thun. Denn wenn jetzt Niem<strong>an</strong>daufmerkt, so k<strong>an</strong>n, obgleich mir keineGefahr droht, da ich meine Pflicht erfülle,<strong>die</strong> Arbeit doch nicht mit Vergnügenvollbracht wer<strong>den</strong>. Denn was nützt es,wenn zwar ich ohne Schuld bin, Niem<strong>an</strong>daber einen Vortheil hat? Wenn nunEinige aufmerken wollten, so würde mirdaraus, daß ich ungestraft bleibe, kein sogroßer Vortheil erwachsen wie aus euerenFortschritten. Wie soll ich nun aber Daswissen? Wenn ich unter euch Solchebemerkt haben werde, <strong>die</strong> nicht rechtaufmerksam sind, werde ich siegelegenheitlich unter vier Augen befragen,und wenn ich finde, daß sie Einiges vondem Vorgetragenen wissen, nehme ichnicht Alles vor; <strong>den</strong>n Das möchte für euchnicht so leicht sein, sondern wenn sie ausdem Vielen auch nur Einiges wissen, binich offenbar auch in Betreff des Vielennicht weiter im Zweifel. Es wäre zwar nicht33nöthig gewesen, euch vorher davon inKenntniß zu setzen; wir hätten euch einerunerwarteten Prüfung unterwerfen können;jedoch k<strong>an</strong>n es uns lieb sein, auch so zumerwünschten Ziele zu gel<strong>an</strong>gen, um somehr, da ich auch auf <strong>die</strong>se Weise euchimmer noch zu <strong>über</strong>raschen vermag. Denndaß ich euch fragen werde, habe ich vorhergesagt; w<strong>an</strong>n ich aber <strong>die</strong>se Prüfungvornehmen werde, bestimm’ ich noch nicht:vielleicht heute, vielleicht morgen,vielleicht nach zw<strong>an</strong>zig oder auch nachdreissig Tagen; sie k<strong>an</strong>n auch früher oderspäter stattfin<strong>den</strong>. So hat uns auch Gott inBetreff unseres Todestages in Ungewißheitgelassen, und weder ob heute, noch obmorgen, noch ob nach Verlauf eines vollenJahres, noch ob nach mehreren Jahren derHerr kommen wird, hat er uns geoffenbart,damit wir durch <strong>die</strong> ungewisse Erwartungst<strong>an</strong>dhaft in der Tugend ausharren, und nurdaß wir einmal von hier abschei<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>, hat er gesagt, <strong>über</strong> das W<strong>an</strong>n aberNichts. So habe auch ich ausgesprochen,daß ich euch fragen werde, w<strong>an</strong>n aber, hab’ich nicht beigefügt, weil ich euch in steterSorge erhalten will. Da soll auch Keinersagen: Ich habe Dieses vor vier oder fünfoder mehreren Wochen gehört und k<strong>an</strong>n esnicht behalten. Denn ich will, daß derZuhörer, was er vernommen, mitunvergeßlichem und treuem Gedächtnissefesthalte und das Gesagte nicht schnödevon sich weise. Denn ich verl<strong>an</strong>ge, daß ihres behalten sollet, nicht um mir zu<strong>an</strong>tworten, sondern um daraus Nutzen zuziehen, und Das ist meine wichtigsteSorge. Nachdem euch nun das zum sichernBehalten Erforderliche mitgetheilt wor<strong>den</strong>,müssen wir weiter mit Dem beginnen, wasder Ordnung nach folgt. Was liegt uns nunheute als Redestoff vor? „Denn nichtEngeln,“ sagt er, „hat Gott <strong>die</strong> zukünftigeWelt unterworfen, von der wir predigen.“Spricht er da von irgend einer <strong>an</strong>deren

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