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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>Grunde schämt er sich nicht, sie Brüder zunennen.Siehe, wie er sie wieder zusammenstellt, wieer sie ehret und tröstet, indem er sie zuChristi Brüdern macht, da sie ja von Einemseien. D<strong>an</strong>n fügt er, um seiner RedeGewißheit zu geben und zu zeigen, daß er<strong>über</strong> ihn dem Fleische nach rede, <strong>die</strong> Wortehinzu: „Denn Der heiliget und Die geheiligetwer<strong>den</strong>.“ Siehst du, wie groß der Unterschiedist? Er heiliget, wir aber wer<strong>den</strong> geheiliget.Oben n<strong>an</strong>nte er ihn <strong>den</strong> Urheber ihres Heiles;<strong>den</strong>n es ist nur ein Gott, von dem Alles ist.„Aus <strong>die</strong>sem Grunde schämt er sich nicht, sieBrüder zu nennen.“ Siehst du, wie er nochmalsseine Erhabenheit klar macht? Denn durch<strong>die</strong> Worte: „Er schämt sich nicht“ zeigt er <strong>an</strong>,daß das G<strong>an</strong>ze nicht in der Natur der Sacheliege, sondern dem Wohlwollen und dergroßen Demuth Dessen entstamme, der sichnicht schämt. Denn wenn auch Alle vonEinem sind, so ist er der Heiligende, wir aberempf<strong>an</strong>gen <strong>die</strong> Heiligung. Das ist ein großerUnterschied. Er stammt aus dem Vater alsgezeugter, d. h. wesensgleicher Sohn; wiraber sind von demselben aus Nichts erschaffen wor<strong>den</strong>. Also ein großerUnterschied! Daher sagt er: „Er schämt sichnicht, sie Brüder zu nennen, indem er spricht:“12. Ich will deinen Namen <strong>den</strong> Brüdernverkün<strong>den</strong>.Denn da er Fleisch <strong>an</strong>nahm, wurde er auchunser Bruder, und mit seinerMenschwerdung trat er seine Bruderschaft<strong>an</strong>. Und <strong>die</strong>se Worte gebraucht er mit Recht.Was soll aber Das heissen:13. Ich will auf ihn vertrauen?Denn auch das Folgende sagt er g<strong>an</strong>z<strong>an</strong>gemessen: „Siehe, ich und meine Kinder, <strong>die</strong>mir Gott gegeben hat.“ Wie er sich nämlichdort als Vater zeigt, so hier als Bruder. Denn„ich will,“ sagt er, „deinen Namen meinenBrüdern verkün<strong>den</strong>.“ Und wieder hebt erseine Erhabenheit und große Verschie<strong>den</strong>heitdurch <strong>die</strong> folgen<strong>den</strong> Worte hervor:3714. Da nun <strong>die</strong> Kinder des Fleisches undBlutes theilhaftig gewor<strong>den</strong> sind.IV.Siehst du, sagt er, inwieferne Ähnlichkeit ist?Nach dem Fleische. „So hat er auch gleichfallssich derselben theilhaftig gemacht.“ Erröthensollen alle <strong>die</strong> Häretiker und sich gar nichtmehr sehen lassen, <strong>die</strong> da sagen, er sei nurscheinbar in <strong>die</strong> Welt gekommen, nicht aberwirklich. Denn er sagt nicht einfach, daß er<strong>an</strong> <strong>die</strong>sen 104 Theil nahm, und schweigt(obwohl auch <strong>die</strong>ser Ausdruck hingereichthätte), sondern läßt noch etwas Anderes, Wichtigeres aufleuchten (ἐνέϕηνε),indem er das Wort „gleichfalls“ beifügt; -nicht unter dem Scheine noch unter demBilde, sagt er, sondern in Wahrheit; <strong>den</strong>nsonst wäre der Ausdruck „gleichfalls“ wohlnicht am Platze.Nachdem er nun <strong>die</strong> Bruderschaftnachgewiesen, zeigt er auch <strong>die</strong> Ursache derMenschwerdung <strong>an</strong>. „Damit er durch <strong>den</strong> TodDem <strong>die</strong> Macht nähme, der des Todes Gewalthatte, das ist dem Teufel.“ Hier zeigt er dasWunderbare, daß der Teufel durch Das<strong>über</strong>wun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>, wodurch ergeherrscht, und daß Christus durch <strong>den</strong> Tod,der in jenes H<strong>an</strong>d eine so gewaltige Waffegegen <strong>die</strong> Welt war, ihn selbst schlug, was<strong>die</strong> große Macht des Siegers <strong>an</strong>zeigt. Siehstdu, welch herrliches Gut der Tod bewirkthat?15. Und Diejenigen erlöste, welche in derFurcht des Todes durch das g<strong>an</strong>ze Lebender Knechtschaft unterwarfen waren.Warum, sagt er, bebt ihr? Was fürchtet ihr<strong>den</strong> (Tod), der sein Ende gefun<strong>den</strong>? Denn erist nicht mehr furchtbar, sondernniedergetreten und verachtet, geringfügigund ohne alle Bedeutung. Was heißt aber104 Fleisch und Blut

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