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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>wie er wieder <strong>den</strong> Paulus von Samosata mitvernichtendem Schlage trifft, indem er, wasin Bezug auf <strong>den</strong> Vater stattfindet, auch demSohne zuschreibt. Hierauf kommt er sobeiläufig auf etwas Anderes zu sprechen,was ebenfalls von großer Wichtigkeit ist; erweist hin auf <strong>die</strong> Umgestaltung der Welt,indem er sagt: „Wie ein Kleid wer<strong>den</strong> sieveralten, und wie ein Gew<strong>an</strong>d wirst du siewen<strong>den</strong>, und sie wer<strong>den</strong> sich verändern.“Dasselbe schreibt er auch im <strong>Brief</strong>e <strong>an</strong> <strong>die</strong>Römer, daß Gott nämlich <strong>die</strong> Weltumgestalten werde. Und um zu zeigen, daßDieß leicht geschehe, fügt er hinzu: „Du wirstsie wen<strong>den</strong>.“ Denn wie Jem<strong>an</strong>d ein Kleidwendet, so wird er <strong>die</strong> Welt wen<strong>den</strong> undverändern. Wenn er aber der Schöpfung soleicht eine bessere und vollkommenereUmgestaltung zu geben vermag, sollte erd<strong>an</strong>n zur Erschaffung, <strong>die</strong> doch weniger ist,eines Anderen bedurft haben? Wie l<strong>an</strong>geschämt ihr euch nicht? Zugleich fin<strong>den</strong> wiraber <strong>den</strong> größten Trost in dem Bewußtsein,daß <strong>die</strong> Dinge in ihrer gegenwärtigen Gestaltnicht verbleiben, son<strong>den</strong> daß alle eineUmw<strong>an</strong>dlung erfahren, alle sich ändernwer<strong>den</strong>: er aber lebt immer, lebt ewig. „Unddeine Jahre,“ heißt es, „wer<strong>den</strong> nicht aufhören.“13. Und zu welchem Engel hat er je gesagt:Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deineFeinde zum Schemel deiner Füße gelegthabe?Siehe, wie er ihren Muth neu belebt durch<strong>die</strong> Aussicht, daß ihre Feinde unterliegenwer<strong>den</strong>, und ihre Feinde sind eben auch <strong>die</strong>Feinde Christi. Das ist ein Zeichen derHerrschaft und der gleichen Ehre; Dasbeweist Auszeichnung und keineswegsUnvermögen; daß der Vater <strong>über</strong> Daserzürnt, was gegen <strong>den</strong> Sohn geschehen, dasist ein Ausdruck großer Liebe, wie sie einwirklicher Vater zu seinem Sohne hat: <strong>den</strong>nwer wegen Jem<strong>an</strong><strong>den</strong> in Zorn gerät, wie k<strong>an</strong>n er einem Solchen abgeneigt sein?„Bis ich deine Feinde gelegt habe.“ So heißt es25auch im zweiten Psalm: „er im Himmelwohnt, lachet ihrer, und der Herr spottetihrer. D<strong>an</strong>n redet er zu ihnen in seinem Zornund verwirrt sie in seinem Grimme.“ 65 Undwieder sagt er selbst: „Die, so nicht wollten,daß ich <strong>über</strong> sie herrsche, bringet herbei undermordet sie vor mir!“ 66 Daß es aber seineWorte sind, vernimm aus einer <strong>an</strong>dern Stelle;er spricht: „Wie oft wollte ich deine Kinderversammeln, und ihr habt nicht gewollt.Siehe, euer Haus wird euch wüstegelassen;“ 67 und wieder: „Das Reich Gotteswird von euch genommen und einem Volkegegeben wer<strong>den</strong>, das <strong>die</strong> Früchte desselbenhervorbringt;“ ferner: „Und wer auf <strong>die</strong>senStein fällt, <strong>den</strong> wird er zermalmen.“ 68Übrigens wird Der, welcher sie dort richtenwird, um so mehr hier ihnen vergelten, wiesie es ob ihrer Bosheit gegen ihn ver<strong>die</strong>nen.Ebenso sprechen g<strong>an</strong>z und gar für <strong>die</strong> Ehredes Sohnes <strong>die</strong> Worte: „Bis ich deine Feindezum Schemel deiner Füße gelegt habe.“14. Sind sie nicht alle <strong>die</strong>nende Geister,ausges<strong>an</strong>dt zum Dienste um Derer willen,welche <strong>die</strong> Seligkeit ererben sollen?Was Wunder, will er sagen, daß sie demSohne <strong>die</strong>nen, da sie ja auch uns zu unsererSeligkeit förderlich sind? Siehe, wie er ihrenSinn hebt, indem er ihnen <strong>die</strong> große Ehrevorstellt, deren Gott uns würdigt, da erEngel, <strong>die</strong> höher stehen als wir, füruns mit <strong>die</strong>sem Dienste betraut. Wie m<strong>an</strong>sich etwa ausdrücken könnte: Das ist ihreBestimmung, das ist das Amt der Engel, daßsie Gott <strong>die</strong>nen zu unserm Heile. Demnachist Dieß <strong>die</strong> Wirksamkeit der Engel, daß sieAlles vollbringen zur Rettung der Brüder.Das ist aber in noch höherem Grade auch dasWerk Christi; <strong>den</strong>n er spendet das Heil alsHerr, <strong>die</strong>se aber als Diener. Und wenn auchwir Diener sind, so theilen ja <strong>die</strong> Engel mit65 Ps 2,4.566 Lk 19,2767 Lk 13,3468 Mt 21,43.44

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