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Hl. Johannes Chrysostomos, Homilien über den Brief an die Hebräer

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<strong>Hl</strong>. <strong>Joh<strong>an</strong>nes</strong> <strong>Chrysostomos</strong>, <strong>Homilien</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Hebräer</strong>alten Testamente wegen seines l<strong>an</strong>genBest<strong>an</strong>des eine hohe Meinung hatten, <strong>die</strong>sesaber als neu gering geachtet wurde, weist eraus seinem Werthe nach, daß sie sichvorzugsweise <strong>an</strong> <strong>die</strong>ses zu halten hätten. Wie<strong>den</strong>n? Weil beide, will er ungefähr sagen,von Gott herstammen, aber nicht auf gleicheArt und Weise. Das aber zeigt er uns später;bis dahin ist <strong>die</strong> Beweisführung mehroberflächlich, später aber klarer, indem ersagt: „Denn wenn jener erste (Bund) nichtm<strong>an</strong>gelhaft gewesen wäre;“ und wieder:„Denn was veraltet ist und hinfällig wird, istseinem Ende nahe.“ 71 Allein er wagt es nochnicht, gleich Anf<strong>an</strong>gs Dieses zu sagen,sondern wartet, bis er <strong>den</strong> Zuhörer durchmehr Gründe gewonnen hat und festhält. -Warum müssen wir also mehr Acht haben?„Damit wir nicht,“ sagt er, „etwa zerfließen,“d. i. daß wir nicht zu Grunde gehen, nichtdas Heil verlieren. Hier zeigt er, wie mißlichder Fall ist, weil es schwer hält, daß daseinmal Entschwun<strong>den</strong>e wieder zurückkehre,insoferne <strong>die</strong> Quelle des Übels Sorglosigkeitist. Diesen Satz entlehnte er <strong>den</strong>Sprichwörtern, wo es heißt: „O Sohn,damit du nicht zerfließest,“ 72 wodurch erzeigt, wie leicht der Fall und wie schwer dasUnglück, d. h. wie gefahrvoll für uns derUngehorsam sei. Und durch Dasjenige, waser hier darthun will, zeigt er, daß <strong>die</strong> Strafegrößer sein werde. In der Untersuchungschweigt er davon und zieht keinen Schluß.Denn das heißt der Rede das Lästigenehmen, wenn m<strong>an</strong> nicht <strong>über</strong>all <strong>die</strong>Entscheidung von sich ausgehen läßt,sondern <strong>den</strong> Zuhörer zum Herrn macht, sodaß er selbst das Urtheil fällt; Das gewinnt<strong>die</strong>sem auch eine größere Zuneigung ab.Dasselbe thut im alten Bunde der ProphetNath<strong>an</strong> und bei Matthäus Christus, wo erspricht: „Was wird er wohl <strong>den</strong> Arbeiterndes Weinberges thun?“ 73 und wo er sienöthigt, das Urtheil selber zu sprechen. Dasist aber der größte Sieg. Den Worten: „Dennwenn das durch <strong>die</strong> Engel verkündigte Wort festgewor<strong>den</strong> ist“ fügt er nicht bei: um wie vielmehr das durch Christus; Dieß unterläßt erund schreibt <strong>die</strong> weniger besagen<strong>den</strong> Worte:„Wie wer<strong>den</strong> wir entfliehen, wenn wir ein sogroßes Heil ausser Acht lassen?“ Siehe nun, wieer <strong>den</strong> Vergleich macht! „Denn wenn,“ sagter, „das durch <strong>die</strong> Engel verkündigte Wort;“ -dort durch „Engel“, hier aber durch <strong>den</strong>„Herrn“, und dort nur das „Wort“, hier aberdas „Heil“. Damit aber nun nicht Jem<strong>an</strong>dfrage: Wie so, ist Das, was du sagst, o Paulus,Christi Wort? kommt er zuvor und zeigt <strong>die</strong>Glaubwürdigkeit seiner Worte. DieseZuverlässigkeit beweist er dadurch, daß ersie von Jenem gehört habe, und daß sie jetztvon Gott gesprochen wur<strong>den</strong>, nicht durchbloßen Wortkl<strong>an</strong>g, wie zu Moses geredetwurde, sondern durch Zeichen und Zeugnißgebende Thaten.IV.Was heißt aber Das: „Denn wenn das durch <strong>die</strong>Engel verkündigte Wort fest gewor<strong>den</strong> ist“? Ähnlich schreibt er auch im <strong>Brief</strong>e <strong>an</strong> <strong>die</strong>Galater: „Angeordnet ist es wor<strong>den</strong> durchEngel, durch <strong>die</strong> H<strong>an</strong>d eines Mittlers;“ 74 undwieder: „Ihr habt das Gesetz durch <strong>die</strong>Dienstleistung der Engel empf<strong>an</strong>gen, abernicht beobachtet.“ 75 Und <strong>über</strong>all sagt er, daßdasselbe durch Engel gegeben wor<strong>den</strong> sei.Einige behaupten nun, hier werde auf Mosesgedeutet; Das stimmt aber nicht; <strong>den</strong>n hier ist<strong>die</strong> Rede von vielen Engeln, und zwar von<strong>den</strong> Engeln im Himmel. Was soll m<strong>an</strong> alsosagen? Entweder meint er hier <strong>den</strong> Dekalogallein; <strong>den</strong>n dort redet Moses und Gott71 Kap. 8, 7 u. 1372 Spr 3,212773 Mt 21,4074 Gal 3,1975 Apg 7,53

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