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Vinz! Ausgabe 6 - Evangelische Kirchengemeinde Harpen

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St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheAus dem alten Athen ist eine Wasseruhr bekannt(Chlepshydra=Wasserdieb), die durchtropfenweisen Auslauf von Wasser auseinem großen in ein kleines, mit Einteilungenversehenes Gefäß Zeiträume erfassenkönnte. Aus Rom sind Wasseruhren bekannt,bei denen Gefäße mit innen angebrachtenStrichen durch ein kleines Loch im BodenWasser verlieren konnten. Die Zeit zwischenden Strichen bestimmte z.B. die Redezeit derSenatoren. Daher kommt der Ausdruck: „DieZeit ist abgelaufen.“Alle drei genannten Zeitmesser haben einengroßen Nachteil. Sie können entweder nuram Tage benutzt werden oder geben nuraußerordentlich fehlerhafte Ergebnisse überlängere Zeiträume.Erst mit der Erfindung der Räderuhr wurdeeine kontinuierliche Zeitmessung, weitgehendunabhängig von Tag oder Nacht bzw.unterschiedlichen Materialien wie Sand oderTongefäßen, möglich. Die Erfindung derRäderuhr liegt im Dunkel der Geschichte.Sicher ist, dass es etwa um das Jahr 1280bereits Räderuhren gab, von denen Resteerhalten sind (z.B. in der Kathedrale vonExeter, England).Diese ersten Räderwerke hatten wederZifferblatt noch Zeiger. Sie ließen lediglicheine Glocke anschlagen und dienten soMönchen in Klöstern dazu, sich im strengenTagesablauf zu orientieren. Die für Räderuhrennotwendige Hemmung (Einrichtung,um den direkten Ablauf der durch Gewichteangetriebenen Räder zu verhindern undstattdessen den Ablauf in kleine Teile zuzerlegen, zu hemmen) war ungenau, anfälliggegen Witterung und Verschleiß. Sie musstenregelmäßig nach der Sonne gestellt undrepariert werden.Trotzdem wurden früh, ab dem 14. Jahrhundert,eine Reihe von bedeutenden Uhren,zum Teil mit riesigen Ausmaßen von 12 mHöhe und mehr, in Kirchen eingebaut. Sieverfügten zum Teil immer noch nicht überMinutenzeiger, konnten aber mit einigerGenauigkeit die Stunden, den Gang desMondes, den Kalender, den Stand der Sonnein den Tierkreiszeichen abbilden.Bald gab es sog. astronomische Uhren mitewigem Kalender, Schaltjahrberechnungenund weiteren „Komplikationen“ (Bezeichnungfür Besonderheiten). Beispiele dafürsind die Uhren im z.B. Straßburger Münster,Dom zu Münster, Dom in Lund (Schweden),Marienkirche in Lübeck u.a., die allesamt inden Innenräumen stehen und keine Zifferblätteram Turm aufweisen. Als neue, bessereHemmungen erfunden wurden, wurdendie Uhren zum Teil entsprechend umgebaut,um höhere Ganggenauigkeiten zu erzielen.Dass sich etwa zeitgleich im 15./16. Jahrhundertauch der Bau von kleineren Uhren(Tisch-, Sack-, Wanduhren) ergab, sei nur amRande erwähnt.Wann das erste Zifferblatt an einem Kirchturmangebracht wurde, ist unbekannt,doch es löste geradezu einen Boom aus.Die Uhrzeit in den Kirchtürmen war nunfür jedermann sichtbar und jeder konntewissen, „was die Uhr geschlagen“ hatte. Esgab dadurch aber auch keine Ausrede mehrfür Verspätungen. Das Zifferblatt der Uhrim Kirchturm in Verbindung mit dem Glo-34

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