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Vinz! Ausgabe 6 - Evangelische Kirchengemeinde Harpen

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KulturProf. Brakelmann dankte bei der Vorstellungseines Buches dem GemeindearchivarPfarrer i.R. Hartmut Grajetzky und ganzbesonders dem inzwischen über 90-jährigenHelmut Leich, der mit bisher nicht veröffentlichenFotos und einem sensationellenTondokument die Veröffentlichung, die auchein Teil Familiengeschichte ist, unterstützte.Dieses Tondokument, eine Ansprache vonPfarrer Karl Leich (Pfarrer von 1900 bis1942) bei der Beschlagnahme der „Maria“-Glocke, ist dem Buch als CD beigefügt.Das kirchliche Geschehen in der Zeit desNationalsozialismus ist und bleibt ein dunklesKapitel. Die Zerrissenheit der Gemeindearbeit– die Zerrissenheit von Gemeindemitgliederund Pfarrern in dieser Zeit – hat derAutor gründlich recherchiert und anschaulichgeschildert.Die Rolle des Protestantismus im DrittenReich wird in <strong>Harpen</strong> schon fast „exemplarisch“für alle Gemeinden in der Zeit desDritten Reiches deutlich. Spannend undaufregend ist der Blick auf die Gemeinde undihre Pfarrer. Das „gnädige GeschichtshandelnGottes am deutschen Volk“ hat 1933 auch in<strong>Harpen</strong> und im gesamten Kirchenkreis Begeisterungund Zustimmung gefunden.Die heutigen Leser verstehen anhand derDokumente aus unserem Gemeindearchiv,wie Hitler den nationalkonservativen Protestantismusfür seine politischen Zieleskrupellos missbrauchte. Der Blick in die<strong>Harpen</strong>er Gemeinde belegt über die Zeitspannevon 1933 – 1945 wie dominant diePolitik das Denken und Handeln prägte undwie sich schleichend, aber unaufhaltsamdie Erkenntnis bei den Christen durchsetzte,dass „man sich verlaufen“ hat. „Wer hat sichin dieser Zeit nicht verlaufen“, fragte derAutor bei der Vorstellung seines Buches undzog das Fazit: „Uns heute kann die <strong>Harpen</strong>erGemeindegeschichte ein Lehrstück sein, wieschnell sich Kirche an einen dominierendenZeitgeist schuldhaft verlieren, aber auch, wiesie wieder zurückfinden kann zu ihrem unverwechselbarenAuftrag in dieser Welt.“Das Buch eignet sich dank seiner anschaulichenNähe zu den Ereignissen vor Ort hervorragendfür den Konfirmandenunterichtund in den Schulen für den Geschichts- undReligionsunterricht.Ich habe mich kreuz und quer durch Romaneund Sachbücher gelesen, um eine kleineAhnung vom damaligen „Zeitgeist“ zu gewinnen,unterstützt von beeindruckendenFilmproduktionen. Da haben sich viele Bildergeformt und ich habe eine Sensibilität fürstaatliche Gewalt, für Demagogie und Fanatismusgewonnen.Aber so richtig verstanden habe ich dieseZeit erst mit den gesprochenen und gedrucktenWorten von Prof. Brakelmann.Band 3 –incl. CD- der Schriftreiheist über das Gemeindebüro(info@vinzentiuskirche.deoder Tel. 925 6690) zu beziehen.Alfred Schiske65

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