00 Im Raum des Geistes 91 pag - SSpS

das deckengemälde des Chorraums, das erst später, in den 70-er
Jahren angebracht wurde, ist ein Symbol der dreifaltigkeit: drei ineinander
greifende und sich überschneidende Ringe, Zeichen der
untrennbaren einheit und des
miteinanders der drei göttlichen
Personen. die griechische theologie
sprach von der „perichoresis”
9 der göttlichen Personen, ein
Wort, das eine zyklische Bewegung,
ein Kreisen, ähnlich der
umdrehung eines Rades bedeutet.
dieser ausdruck bedeutet
auch ein „ineinander Wohnen
und einander umgeben”, ein
umkreisen einer jeden und eines
jeden um die anderen, wie wir
sie uns adäquat weder vorstellen
noch beschreiben können. in der
lateinischen Übersetzung des
Begriffs als „circumincessio” 10 erscheint
die Vorstellung, dass je-
Symbol der heiligsten Dreifaltigkeit: drei ineinander
greifende und sich überschneidende Ringe,
Zeichen der untrennbaren Einheit und des Miteinanders
der drei göttlichen Personen.
das deckengemälde des Chorraums
de Person die anderen umfasst und mit den anderen in einer freudigen
Bewegung miteinander geteilten Lebens in der anderen wohnt
und lebt. das göttliche Leben kreist ohne irgendein Vorher oder
Nachher, ohne jegliche Überlegenheit oder unterlegenheit einer Person
den anderen gegenüber. es ist ein flutender austausch von Leben,
ein echt gemeinsames Kreisen, das die ewige, aktive, göttliche
„koinonia”, die göttliche einheit, konstituiert.
die darstellung ruft auch das Bild eines Reigens herauf, ein göttlicher
Reigen, der den rhythmischen Bewegungen eines Volkstanzes
nachgebildet ist als eine möglichkeit, die gegenseitige einwohnung
und das umkreisen des heiligen Geheimnisses Gottes darzu-
9 umkreisen, einander umgeben, ineinander wohnen
10 ineinander wohnen, umeinander sein
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