00 Im Raum des Geistes 91 pag - SSpS

en Gaben, Gold, Weihrauch und myrrhe, mit denen sie dem Kinde
huldigen (vgl. mt 2,11). diese Gaben wurden von alters her auf die
Bedeutung des Kindes bezogen: Gold dem König, Weihrauch dem
Sohne Gottes, myrrhe in anbetracht seines zukünftigen Leidens. in
goldenen Buchstaben steht unter dem Bild geschrieben: deO OBtu-
LeRuNt, dOmiNO auRum, tHuS + mYRRHam. Sie brachten Gott dem
Herrn Gold, Weihrauch und myrrhe dar.
die Gaben haben zu verschiedenen Zeiten immer wieder neue
Bedeutungen erhalten. Karl Rahner nennt sie einmal in einem Gedicht:
das Gold der Liebe, den Weihrauch der Sehnsucht und die
myrrhe der Schmerzen. Sie stehen für die Sehnsucht der menschen,
die sich auf den Weg machen, um Gott zu suchen, deren Herz zu
Gott pilgert. doch während sie ihn suchen, werden sie schon geführt.
dafür steht der Stern. die Gaben werden auch als Symbole
der Ordensgelübde genommen: das lautere Gold eines von irdischen
Gütern losgelösten Herzens; die myrrhe des Verzichtes auf irdisches
Glück, um anteil am Leben und Leiden Christi zu erhalten; den
Weihrauch eines Willens, der sich selbst aufgibt, um sich im göttlichen
Willen zu verlieren. 34
als suchende menschen sind die Weisen Vorbilder aller gottsuchenden
menschen geworden. die Kirche feiert ihr Fest am 6. Januar
als „erscheinung des Herrn“ für alle Völker. mit der Geburt Jesu ist
allen menschen die Güte und menschenfreundlichkeit Gottes erschienen
(tit 2,11), wie es in der Lesung der eucharistiefeier an diesem
tage heißt. allen menschen und Völkern ist Jesus als Heiland
und erlöser erschienen.
Für den heiligen arnold war dieser tag vor allem ein missionsfest
und er ist es für die Steyler Ordensgemeinschaften und alle, die mit
ihnen verbunden sind, bis heute geblieben. arnold Janssen hat das
Steyler missionswerk gegründet, um eine antwort zu geben auf die
Not der Völker und einzutreten in den Sendungsauftrag der Kirche,
das evangelium allen Völkern zu verkünden.
34 Stein, edith: das Weihnachtsgeheimnis. - Freiburg, 1988, S. 75
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