05.12.2012 Aufrufe

00 Im Raum des Geistes 91 pag - SSpS

00 Im Raum des Geistes 91 pag - SSpS

00 Im Raum des Geistes 91 pag - SSpS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ter. das Sohnesbewusstsein entsprach seinem innersten Wesen. er<br />

stand mit seinem Vater in einer so innigen und vertrauten Beziehung,<br />

wie ein kleines Kind zu seinem Vater oder zu seiner mutter.<br />

daher drückte sich diese Beziehung aus in dem vertrauten und zärtlichen<br />

Wort “abba“, ohne Zweifel eine Gebetsanrede, die in der damaligen<br />

jüdischen Frömmigkeit unbekannt war. dieser ausdruck<br />

war so familiär, dass es ungeziemend erschienen wäre, sich so an<br />

Gott zu wenden.<br />

im Leben Jesu war es die gebräuchlichste anrede Jesu zu seinem<br />

Vater. es ist eines der „ureigensten“ Worte Jesu, die uns die evangelien<br />

überliefert haben, so originell, dass sie selbst im griechischen<br />

urtext in ihrer aramäischen urform erhalten blieben. er war so mit<br />

seinem Vater verbunden, dass diese anrufung ihm unter der drängenden<br />

eingebung <strong>des</strong> Herzens unwillkürlich auf die Lippen kam.<br />

Sie waren das Seufzen <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong>, der das Herz erfüllt. der heilige<br />

Paulus machte nach seiner Bekehrung die erfahrung einer neuen,<br />

kindlichen Vertrautheit mit Gott, die er vorher so nicht kannte. das<br />

bedeutete für ihn die Gegenwart <strong>des</strong> „<strong>Geistes</strong> <strong>des</strong> Sohnes“, der im<br />

Herzen <strong>des</strong> menschen ruft: „abba, Vater“ (Gal 4,6). es ist dieser<br />

Geist, der auch uns bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind, indem er<br />

auch aus unsern Herzen den vertraulich innigen Ruf „abba“ aufsteigen<br />

lässt. es ist der Geist <strong>des</strong> Sohnes selbst, der uns teilnehmen<br />

lässt an der Gemeinschaft Jesu mit dem Vater (vgl. Röm 8,15-17).<br />

das Werden, Wachsen und Reifen <strong>des</strong> menschen gelangt erst im<br />

tode zur Vollendung. erst da wird es end-gültig. Vor dem tode ist<br />

nichts vollendet. eine heute vollzogene tat muss sich, um bleibende<br />

Wirklichkeit zu werden, morgen wiederholen. Keine menschliche<br />

entscheidung ist absolut, endgültig. erst im tode erhält sie ihre endgültigkeit.<br />

im alleinsein, im Geheimnis <strong>des</strong> to<strong>des</strong> gelangt der<br />

mensch zu seiner ewigen Vollendung.<br />

auch Jesus ist mensch im vollen Sinne <strong>des</strong> Wortes, auch in seiner<br />

Begegnung mit dem tode und in seiner Vollendung im tode. Sein<br />

menschliches Sein als Sohn Gottes erfährt erst im tode ihre Vollendung.<br />

der autor <strong>des</strong> Hebräerbriefes erwähnt mehrmals, dass Jesus<br />

im tode „vollendet wurde.“ (Hebr 2,10; 5,9; 7,28)<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!