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1937 Für Clara ist es ein Herzensbedürfnis, zu stehen, wenn sie ...

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<strong>1937</strong>Adolf will hinter der Badehose den letzten Arbeitslosen verbergen, aberBenito will herabschauen können auf den letzten Rebell. 44Folgender Witz nimmt Hitlers arrogante innenpolitische Art auf’s Korn:Chamberlain, Mussolini und Hitler <strong>stehen</strong> an <strong>ein</strong>em Teich und wollenausprobieren, nach w<strong>es</strong>sen Methode die me<strong>ist</strong>en Fische gefangen werdenkönnen. Chamberlain beginnt. Er zündet sich <strong>ein</strong> Pfeifchen an, setztsich gemächlich ans Ufer, wirft s<strong>ein</strong>e Angel aus – und hat nach zweiStunden <strong>ein</strong>en Eimer voll gefangen. Nun kommt Mussolini dran. Derspringt kopfüber in den Teich und greift sich <strong>ein</strong>en fetten Hecht. Hitlerlächelt, streicht s<strong>ein</strong>e Locke <strong>zu</strong>rück und befiehlt, das Wasser d<strong>es</strong> Teich<strong>es</strong>ab<strong>zu</strong>lassen. Zu Hunderten zappeln jetzt die Fische am Boden. Hitlersteht, triumphierend um sich blickend, daneben. „Nun, so nehmen Siedoch die Fische!“ drängen Chamberlain und Mussolini. Da sagt Hitler:„Erst sollen <strong>sie</strong> mich darum bitten!“ 45 Vielleicht <strong>ist</strong> <strong>es</strong> ja auch gerade di<strong>ein</strong> di<strong>es</strong>er Form b<strong>es</strong>chriebene Art Hitlers, die die Ereignisse vorantreibt.Er drängelt nicht; er wartet den geeigneten Zeitpunkt ab.Wenn Hitler etwas beherrscht, dann <strong>ist</strong> <strong>es</strong> die Ausnut<strong>zu</strong>ng vorgegebenerSituationen. Er hat s<strong>ein</strong>e Vorstellungen, was g<strong>es</strong>chehen soll, doch er trittdamit nicht hervor, sondern wartet Situationen ab, in denen er s<strong>ein</strong>eVorstellungen unterbringen kann. Eine der ganz großen Visionen <strong>ist</strong> dievon der Ausdehnung d<strong>es</strong> Lebensraum<strong>es</strong> d<strong>es</strong> deutschen Volk<strong>es</strong>. Er hattedas Thema ja schon in der Woche s<strong>ein</strong>er Amts<strong>ein</strong>führung fünf Jahre <strong>zu</strong>vorim Kreis der führenden Generäle der Reichswehr angerissen – undwar damals auf taube Ohren g<strong>es</strong>toßen. Nach dem Fiasko d<strong>es</strong> Weltkrieg<strong>es</strong><strong>ist</strong> die übergroße Mehrheit der Deutschen vom Kriegspielen bedient. Sokam <strong>es</strong> ja überhaupt <strong>zu</strong>m Ende d<strong>es</strong> Kaiserreich<strong>es</strong>. Di<strong>es</strong>en Krieg nahmendoch viele Deutsche dem Kaiser arg übel. Klug, wie Hitler <strong>ist</strong>, lässt er dasThema für Jahre ruhen; er wartet, bis sich s<strong>ein</strong>e Herrschaft hinreichendgef<strong>es</strong>tigt hat und bis <strong>ein</strong>er di<strong>es</strong>er Generäle <strong>ein</strong> Thema anreißt, bei demer s<strong>ein</strong>e Visionen neu an den Mann bringen kann.Die Generäle sehen die innen- und außenpolitischen Erfolge Hitlers und<strong>sie</strong> sehen die militärische Unterlegenheit d<strong>es</strong> Reich<strong>es</strong>. Sie wissen um dieÜberlegenheit der Staaten rund um das Reich und <strong>sie</strong> fürchten den Neid44 Hirche, S. 9445 Hirche, S. 7720

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