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1937 Für Clara ist es ein Herzensbedürfnis, zu stehen, wenn sie ...

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<strong>1937</strong>die ihr haben möchtet, nicht mit Gewalt <strong>zu</strong> verhindern, <strong>wenn</strong> ihr <strong>sie</strong> mitfriedlichen Mitteln erhaltet.“ 66Die Londoner Politik <strong>ist</strong> etwas für Genießer und nichts für Leute mit denschwachen Nerven. Wenn Sie logisch denken, <strong>ist</strong> das für Sie auch nichts.Die Eliten in Großbritannien haben Angst vor <strong>ein</strong>em Krieg, den Sowjetsoder Deutsche auslösen könnten. Sie sollen d<strong>es</strong>halb <strong>ein</strong>gezwängt und<strong>zu</strong>m Frieden gezwungen werden. Dafür wird ihnen Europa <strong>zu</strong>m Fraßvorgeworfen – und all<strong>es</strong> nur, damit <strong>sie</strong> <strong>ein</strong>ander näher kommen, wasschließlich <strong>zu</strong> <strong>ein</strong>em Krieg führen soll. Anders sprach Hitler auch nicht.Würde so <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>facher Brite, <strong>ein</strong> Franzose oder gar <strong>ein</strong> Tscheche oderPole erfahren, was sich die Londoner ausgedacht haben, er würde sichjetzt da<strong>zu</strong> entschließen, <strong>sie</strong> unsanft aus dem Amt <strong>zu</strong> treiben und die entsprechendenFranzosen ebenfalls. Anfang d<strong>es</strong> Monats hatte <strong>es</strong> nämlichKonsultationen zwischen London und Paris gegeben, bei denen sich dieChefetagen der zwei Großmächte <strong>ein</strong>ig wurden, „die Tschechoslowakeiab<strong>zu</strong>treten, <strong>wenn</strong> die Annexion d<strong>es</strong> Sudetenland<strong>es</strong> ohne groß<strong>es</strong> Aufsehenvor sich ginge“ 67 , wobei di<strong>es</strong>er Gentleman natürlich nur m<strong>ein</strong>t, dass<strong>es</strong> ohne Aufsehen in Großbritannien und Frankreich vor sich gehen soll.Sterbt leise, aber sterbt. Die Londoner Außenpolitik <strong>ist</strong> schon heftig. Sieholen sich den Segen von Paris für ihre ego<strong>ist</strong>ische Außenpolitik und si<strong>es</strong>ehen die Französische Republik schon als <strong>ein</strong>e w<strong>es</strong>tliche Provinz ihr<strong>es</strong>mittleren Block<strong>es</strong>, <strong>wenn</strong> man den Globus von London aus betrachtet.Zur Sache geht <strong>es</strong> am 19. November <strong>1937</strong>. Auch Hermann Göring, derebenfalls Kontakte nach England unterhält, wird hin<strong>zu</strong>gezogen. Weil wirsehr verg<strong>es</strong>slich sind, können wir jetzt ohne Scheu verg<strong>es</strong>sen, was unserKanzler am Freitag vor zwei Wochen <strong>zu</strong> führenden deutschen Militärs inBerlin g<strong>es</strong>agt hatte. Schwupp, verg<strong>es</strong>sen. Jetzt erleben wir <strong>ein</strong>en frischenKanzler, den Staatsmann von Format. Der edle Gast Lord Halifax stattetihm <strong>ein</strong>en B<strong>es</strong>uch ab. Später berichtet Hans Speidel*: „In der Öffentlichkeitdagegen, vor dem Reichstag wie gegenüber Halifax betonte Hitlerb<strong>es</strong>chwichtigend, dass die Politik der Überraschungen <strong>zu</strong>gunsten <strong>ein</strong>erEntspannungs- und Friedenspolitik aufgegeben würde. Damals warendie mittlere und untere Führung sowie die Truppe in tiefer Überzeugungdefensiv <strong>ein</strong>g<strong>es</strong>tellt. Der Bau d<strong>es</strong> W<strong>es</strong>twalls schien nur der Verteidigung66 Falin, S. 50367 Falin, S. 5428

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