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1937 Für Clara ist es ein Herzensbedürfnis, zu stehen, wenn sie ...

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<strong>1937</strong>natürlich? – Nun, die Ziege wurde wegen Meckerei ins KZ gebracht. DieSchnecke aber blieb still und <strong>ist</strong> nur gekrochen! – Die Moral: Meckernmusste nicht, kriechen musste! 46 Doch nicht jedem liegt di<strong>es</strong><strong>es</strong> dummeKlappe-Halten. Davon zeugt di<strong>es</strong>er Spruch: Lehmann, der <strong>ein</strong>e Drogerieb<strong>es</strong>itzt, trifft s<strong>ein</strong>en Freund Krause und erzählt ihm niederg<strong>es</strong>chlagen,dass ihm das G<strong>es</strong>chäft g<strong>es</strong>chlossen wurde. „Aber warum denn?“ fragtKrause. „Aus politischen Gründen.“ Krause <strong>ist</strong> überrascht: „Was denn,du und Politik? Das musst du mir erklären!“ Woraufhin Lehmann sagt:„Nun, ich habe Reklame gemacht, wie jeder G<strong>es</strong>chäftsmann, und hab’ans Fenster g<strong>es</strong>chrieben: »Heilerde <strong>zu</strong>m Essen« und drunter: »Heil-Quellen <strong>zu</strong>m Trinken«. Und da hat mir doch <strong>ein</strong><strong>es</strong> Tag<strong>es</strong> <strong>ein</strong>er druntergemalt: »Heil Hitler <strong>zu</strong>m Kotzen!« – Na, <strong>sie</strong>hste, und da war <strong>es</strong> aus!“ 47Di<strong>es</strong>e Männer betreten am 5. November das Gebäude der Reichskanzleiund versammeln sich bei Hitler. Di<strong>es</strong>er betont <strong>zu</strong> Beginn die Bedeutungd<strong>es</strong> Treffens und wünscht, dass die Erklärung, die er vortragen will, imFalle s<strong>ein</strong><strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> als s<strong>ein</strong> letzter Wille und T<strong>es</strong>tament betrachtet werde.Der Reichskanzler kommt danach von den Rohstoffproblemen und dermangelhaften Ausrüstung von Wehrmacht und Luftwaffe <strong>zu</strong>m rasantenBevölkerungswachstum infolge s<strong>ein</strong>er erfolgreichen Sozialpolitik. Langfr<strong>ist</strong>igmuss <strong>es</strong> dem<strong>zu</strong>folge darum gehen, die Ernährungsgrundlage derDeutschen <strong>zu</strong> sichern. Daraus ergibt sich <strong>ein</strong> Raumproblem. Er erörtertdi<strong>es</strong>e und jene Überlegung, nur um <strong>sie</strong> im langen Monolog gleich wieder<strong>zu</strong> verwerfen. Konflikte zwischen verschiedenen europäischen Ländernwerden themati<strong>sie</strong>rt, die <strong>zu</strong> Kriegen zwischen ihnen führen können. Di<strong>es</strong>o ent<strong>stehen</strong>de Lage könnte man nutzen, um Österreich mit dem Reichwieder<strong>zu</strong>ver<strong>ein</strong>igen und die Tschechei <strong>zu</strong> annektieren. 48 Für Göring <strong>ist</strong>das k<strong>ein</strong>e Eröffnung mehr; er weiß von Hitlers Ideen schon lange, hatteMussolini, der eigentlich manchmal wegen Österreich lieber Krieg gegenDeutschland geführt hätte, schon im April d<strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> darüber berichtet.Hitler sagt, <strong>zu</strong>r Verb<strong>es</strong>serung unserer militär-politischen Lage müsse injedem Falle <strong>ein</strong>er kriegerischen Entwicklung unser erst<strong>es</strong> Ziel s<strong>ein</strong>, dieTschechei und gleichzeitig Österreich nieder<strong>zu</strong>werfen, um die Flankenbedrohung<strong>ein</strong><strong>es</strong> etwaigen Vorgehens nach dem W<strong>es</strong>ten aus<strong>zu</strong>schalten.Er führt auch aus, die Angliederung der beiden Staaten an Deutschland46 Hirche, S. 11747 Hirche, S. 10748 Schultze-Rhonhof, S. 43522

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