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Die Saubermänner des schmutzigen Stroms - Sonnenzeitung

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Sonderpreis für Bad Vöslau<br />

Aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen<br />

haben Gemeindebund und<br />

Partner auch noch einen Sonderpreis<br />

verliehen, und zwar an die Stadtgemeinde<br />

Bad Vöslau in Niederösterreich,<br />

weil sie, so die Begründung der<br />

Jury, „ihre Energieversorgung durch<br />

den Einsatz erneuerbarer Energien<br />

revolutioniert hat“.<br />

Keines der eingereichten Projekte, so<br />

Kommunalkredit-Generaldirektor Reinhard<br />

Platzer, sei technologisch so hochwertig<br />

und beeindruckend gewesen wie die<br />

Energieprojekte dominierten<br />

Sechs weitere der ausgezeichneten Gemeinden überzeugten ebenfalls durch Energieprojekte:<br />

St. Margareten an der Raab (Stmk.)<br />

peilt die Energieunabhängigkeit an. <strong>Die</strong><br />

Gemeinde fand private Investoren und<br />

Betriebe, die bereit waren, zu den zwei<br />

bestehenden Hackschnitzel-Kraftwerken<br />

zwei weitere zu errichten. Dazu wurde von<br />

Landwirten eine Biogasanlage gebaut. <strong>Die</strong><br />

Kraftwerke decken nicht nur den Strombedarf<br />

der Gemeinde, sondern können auch<br />

einen Überschuss ins Netz einspeisen.<br />

Laakirchen (OÖ.)<br />

wurde hingegen zur Sonnenstadt. Durch<br />

das Projekt „Solaranlagen-Gemeinschaftseinkauf“,<br />

das auf einer Initiative der<br />

Forschungsgesellschaft für integrierte<br />

Solarplanung in Gmunden basiert, wurden<br />

allein im Vorjahr hundert Solaranlagen auf<br />

die Dächer gebracht.<br />

SONNENZEITUNG 2/05<br />

www.gemeindebund.at<br />

Bad Vöslauer Kombination von mehreren<br />

Möglichkeiten der alternativen Energienutzung.<br />

<strong>Die</strong> Details: Im November 2004<br />

wurde ein Biomasse-Fernheizwerk fertig<br />

gestellt. Betreiber ist eine regionale landwirtschaftliche<br />

Genossenschaft mit rund<br />

40 Mitgliedern. Das Heizwerk versorgt<br />

derzeit ca. 600 Kunden (Privathaushalte,<br />

Schulen, Industrie, Altersheime, Kurhotel)<br />

mit Energie und spart dadurch jährlich<br />

290.000 Liter Heizöl, eine Million Kubikmeter<br />

Gas und 180 Tonnen Kohle ein.<br />

Parallel dazu – und das ist die technologische<br />

Innovation – wurde im Oktober<br />

Ansfelden (OÖ.)<br />

hat mit seinem „Thermofit“-Projekt,<br />

einem Energie-Contractingmodell, die<br />

Verbesserung und Aufwertung öffentlicher<br />

Gebäude vorangetrieben. Durch<br />

den Einsatz von Solaranlagen wurde die<br />

dauerhafte Senkung <strong>des</strong> Energieeinsatzes<br />

bei öffentlichen Gebäuden und bei der<br />

Straßenbeleuchtung erreicht. Kostenersparnis:<br />

fast 800.000 Euro, CO 2-Reduktion:<br />

mehr als 500 t.<br />

Lengau (OÖ.)<br />

Der erste Passivhaus-Kindergarten Oberösterreichs<br />

wurde errichtet. Das Gebäude<br />

in Holzbauweise ist für zwei Kindergartengruppen<br />

konzipiert. Es fallen erheblich<br />

weniger Heiz- und Stromkosten an, die<br />

Be- und Entlüftung erfolgt mit einem Wärmerückgewinnungsgrad<br />

von 90 %.<br />

© Gemeinde Bad Vöslau<br />

REPORTAGE<br />

Christoph Prinz<br />

Bürgermeister von Bad Vöslau<br />

2004 eine Klärschlammverwertungsanlage<br />

(KALOGEO) errichtet. Dort werden jährlich<br />

rd. 14.000 t Klärschlamm solar getrocknet<br />

und thermisch verwertet. Dimensioniert<br />

ist die Anlage für die dreifache Menge.<br />

In zwei Blockheizkraftwerken wird das<br />

während der Faulung entstehende Biogas<br />

in Strom umgewandelt. „<strong>Die</strong> Anlage wird<br />

sich in drei Jahren amortisiert haben“,<br />

freut sich der Bad Vöslauer Bürgermeister<br />

Christoph Prinz, der mit seiner „Liste<br />

Flammer“ bei den Gemeinderatswahlen<br />

im März 2005 mit 68 % der Stimmen eine<br />

absolute Mehrheit erreichen konnte.<br />

Lingenau (Vlbg.)<br />

Ein neues Biomasseheizwerk beheizt seit<br />

Dezember 2004 die kommunalen Gebäude,<br />

viele Gewerbebetriebe, Privathäuser<br />

und die Badearena. Und seit Februar 2005<br />

wird mittels Sterlingkessel auch Strom aus<br />

Holz produziert. Damit kann der CO 2-Ausstoß<br />

in der Tourismusgemeinde um rund<br />

1.300 t reduziert werden.<br />

Krumbach (Vlbg.)<br />

<strong>Die</strong> Vorarlberger Gemeinde stellte vollständig<br />

auf „Reinigung ohne Chemie“ um.<br />

Jeder der 350 Haushalte bekam kostenlos<br />

ein Reinigungsset im Wert von 270 Euro<br />

aus Faserprodukten (Fa. Enjo) zur Verfügung<br />

gestellt. Dazu wird in Kindergärten, Schulen<br />

und in Kursen für Erwachsene Bewusstseinsbildung<br />

betrieben. Das Projekt lief von<br />

Oktober 2004 bis Mai 2005. <strong>Die</strong> positiven<br />

Effekte: Eine messbare Umweltentlastung<br />

und dadurch ein geringerer Energieverbrauch<br />

für die Kläranlage sowie Einsparungen<br />

von Verpackungsabfällen und bei der<br />

Produktion von Reinigungsmitteln.<br />

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