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Betriebspraxis ¦ ATR-Akademie
Sicherheitsregeln für Arbeiten an Hochvolt-Systemen
Hoch spannend
Hybrid-, Brennstoffzellen- und reine Elektrofahrzeuge liegen im Trend. Meistens kommen darin
Hochvolt-Systeme zum Einsatz. Bei Arbeiten an diesen Systemen gibt es einiges zu beachten.
Als Hochvolt (HV)
gelten Spannungen
oberhalb von
25 Volt Wechselstrom
oder 60 Volt
Gleichstrom. In der
Kfz-Werkstatt wird
unterschieden zwischenHV-eigensicheren
und nicht eigensicherenFahrzeugen.
HV-eigensicher
bedeutet, dass die
Technik des Fahrzeugs
einen vollständigen Berührungs-
und Lichtbogenschutz
sicherstellt.
An eigensicheren HV-
Komponenten dürfen nur
„Elektrofachkräfte für Arbeiten
an HV-Systemen“ arbeiten oder Mitarbeiter
unter deren Anleitung. Allgemeine
Service- und Reparaturarbeiten an
HV-Fahrzeugen – übrigens auch am
12-V-Bordnetz – dürfen hingegen alle
Mitarbeiter durchführen, die eine Ausbildung
mit bestandener Gesellenprüfung
in einem Kfz-technischen Beruf haben.
Sie müssen vor der Arbeit allerdings darüber
unterrichtet werden, welche Gefahren
drohen und welche Bauteile und Kabelstränge
sie nicht berühren dürfen.
Fahrzeuge, die nicht HV-eigensicher
sind, muss der Kfz-Profi mit besonderer
Vorsicht behandeln – hier sieht die Wartung
und Reparatur immer anders aus,
sodass der Mechaniker eine fahrzeugspezifische
Qualifikation braucht.
Drei wichtige Regeln
Nach der Normenreihe DIN VDE 0105
gibt es Sicherheitsregeln für den Umgang
mit HV-Systemen. Für Arbeiten an HVeigensicheren
Fahrzeugen reichen normalerweise
drei Regeln aus:
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Spannungsfrei schalten: Die Zündung
ausschalten. Vor der Arbeit
die HV-Sicherheitshandschuhe auf
Risse hin prüfen und anziehen. Den
Wartungs- oder Sicherheitsschalter
betätigen und die Wartezeiten für
Kondensatorentladungen
einhalten. Dann das Massekabel
der 12-V-Batterie abklemmen
und die besonderen
Hinweise des Herstellers
beachten.
Gegen Wiedereinschalten
sichern: Zündschlüssel abziehen
und einstecken. Keyless-Karten
außerhalb der
Funkreichweite aufbewahren.
Sicherheitsschalter einstecken
und am Körper tragen oder gesichert
aufbewahren. Weitere
Herstellerangaben beachten.
Spannungsfreiheit des HV-
Systems prüfen: Bei HV-Systemen
bis 1000 Volt Gleichspannung
ist ein Duspol erforderlich.
Einige Hersteller weisen in den
Fahrzeuginstrumenten auf die
Spannungsfreiheit hin.
Das HV-Netz schließt, anders als
das 12-Volt-Bordnetz, den Stromkreis
nicht über Masse, sondern
über eine separate Rückleitung.
HV- und 12-Volt-Netz sind voneinander
getrennt, nur der DC/
DC-Wandler verbindet die beiden
Stromkreise. Eine farbliche Kennzeichnung
hilft bei der Identifizierung:
Hochvolt-Kabel außerhalb von
HV-Komponenten sind orange. Die HV-
Komponenten selbst sind durch Warnhinweise
gekennzeichnet. Nur besonders
qualifizierte Personen dürfen die
Komponenten öffnen.
Was tun beim Stromunfall?
Bei einem Elektrounfall hat der Eigenschutz
der Retter absoluten
Vorrang.
1. Strom durch Ausschalten, Ziehen
des Steckers oder Herausnahme
der Sicherung unterbrechen.
2. Verletzte mit nicht leitenden
Gegenständen von der Stromquelle
trennen.
3. Erste Hilfe leisten.
4. Notrufnummer 112 wählen
und Notdienst informieren
a. Wo geschah es?
b. Was ist geschehen?
c. Wie viele Verletzte?
d. Welche Art von Verletzung
liegt vor?
e. Warten auf Rückfragen
Ihr Ansprechpartner:
Sascha Tädcke
Trainmobil, ATR-Akademie
Telefon: (040) 23 72 1-555
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