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Serie: Hopp hilft!
Gute Vermittlung
ist die halbe Miete
Eine moderne Werkstatt bietet ihren Kunden nicht nur guten
Service, sondern vermittelt wenn nötig auch hervorragende
Anwälte. Das tat auch Hartmut Lönnies aus Bad Doberan –
und bewahrte seine Kundin so vor immensem Schaden.
Manchmal sind Werkstattkunden knapp
bei Kasse. Dennoch würde kein Kfz-Betrieb
auf die Idee kommen, sie wie Menschen
zweiter Klasse zu behandeln. Versicherungen
sind sich dafür hingegen
nicht zu schade, wie ein kurioser Fall aus
Bad Doberan zeigt: Nach einem Unfall
empfahl Hartmut Lönnies vom Meisterhaft-Betrieb
Lönnies seiner Kundin, ihren
Unfallschaden von den Anwälten von
Wandscher und Partner abwickeln zu
lassen – mit der Vermittlung seiner Kunden
an die Juristen hatte er bisher nur die
besten Erfahrungen gemacht. Die Anwälte
aus Oldenburg sind Spezialisten, wenn
es um Schadensabwicklung geht, und
haben eigens dafür ein Formular auf die
Online-Plattform Advomotive gestellt,
das Werkstätten einfach ausdrucken und
ihren Kunden vorlegen können. Noch
schneller geht’s mit der Online-Schadenmeldung
– direkt am Computer.
Miet- statt Ersatzwagen
Die Kundin war auf ein Auto angewiesen,
aber einen neuen Wagen konnte sie sich
nicht leisten. „Rechtlich ist es so, dass die
Kundin einen Kredit hätte aufnehmen
müssen, um sich einen Ersatzwagen zu
kaufen. Die Kreditkosten gelten als Schaden,
den auch die Versicherung trägt“,
erklärt Professor Kai Ullrick Hopp, Partner
und geschäftsführender Gesellschafter
der Anwaltskanzlei Wandscher und Partner.
„Für diesen Fall können Werkstätten
bei uns eine Zinsvereinbarung herunterladen
und mit dem Kunden abschließen.
Das war in diesem Fall allerdings nicht
möglich – das Kreditrisiko wäre zu hoch
gewesen.“ Deshalb mietete sich die Kundin
bei einem Partner der Werkstatt einen
Mietwagen. Dem Vermieter sagte sie
gleich, dass sie mittellos sei und die
Prof. Kai Ullrick Hopp von Wandscher & Partner
Versicherung – in ihrem Fall die HUK-Coburg
– für alles aufkommen werde. Wenn
die Versicherung gleich zahle, habe sie
den Mietwagen ohnehin nur wenige Tage.
7.500 Euro Mietkosten
So verging Woche um Woche, Monat um
Monat und die Mietwagenkosten stiegen,
nur von der Versicherung kam keine
Reaktion. Dabei war der Unfallablauf unstreitig.
„Wir haben der Versicherung von
Anfang an und mehrfach mitgeteilt, dass
die Geschädigte erst dann einen anderen
Wagen kaufen kann, wenn sie ihr rechtmäßig
zustehendes Geld erhält. Bis dahin
werde sie den Mietwagen fahren
müssen“, sagt Hopp. Doch trotz mehrfacher
Mahnungen, Anrufen durch den Vermieter,
die Werkstatt und der Geschädigten
selbst ist nichts geschehen. Als die
Kundin den Mietwagen abgab, betrugen
die Mietwagenkosten stolze 7.500 Euro
– und damit beinahe den Wert des unfallbeschädigten
Fahrzeugs.
Der Prozess vor dem zuständigen Landgericht
war unvermeidbar. Dort meinte
die HUK-Coburg, die Geschädigte hätte
ihre Vollkaskoversicherung in Anspruch
nehmen können, um ein Auto zu kaufen
und somit die Mietwagenkosten gering zu
halten. Kaskoversicherer der Kundin war
übrigens ebenfalls die HUK-Coburg. „Das
Landgericht hat die Versicherung natürlich
in erster Instanz verurteilt. Sie trägt
die vollen Mietwagenkosten zuzüglich
Zinsen“, sagt Hopp, der in dem Fall ein
Paradebeispiel dafür sieht, dass Werkstätten
die Schadenabwicklung in professionelle
Hände geben sollten. „Hier
herrscht viel Aufklärungsbedarf – deshalb
bieten wir 2012 eine Reihe von Seminaren
zum Thema Unfallersatzvermietung
an, die wir gemeinsam mit ATR und den
Gesellschaftern Matthies, Stahlgruber
sowie WM-Fahrzeugteile veranstalten.“
Auch Hartmut Lönnies ist glücklich über
den Ausgang des Falls. „Das war eine
harte Nuss, die die Anwälte von Wandscher
und Partner geknackt haben. Natürlich
geben wir den Juristen zukünftig
alle heiklen Fälle.“ Schlussendlich ist es
einerlei, ob die Werkstatt auf ihr Geld
wartet oder ein Vermieter, mit dem der
Betrieb gerne und oft zusammenarbeitet.
Wichtig ist, dass die Versicherung ihren
Teil zahlt. Dann fühlt sich auch der Kunde
so gut behandelt, wie er es verdient.
62 blinklicht 1/2012 blinklicht 1/2012
In unserer Rechts-Rubrik räumt Prof. Kai Ullrick Hopp
mit juristischen Mythen rund um die Kfz-Werkstatt auf.
„Wenn ich einen 130-Prozent-Fall
repariere, müssen die tatsächlichen
Reparaturkosten innerhalb
der 130-Prozent-Grenze liegen.“
„Stimmt nicht!“, sagt Prof. Kai Ullrick Hopp.
Zur Erinnerung: Von einem 130-Prozent-Fall spricht
man, wenn ein Sachverständiger die Reparaturkosten
höher einschätzt als den Wiederbeschaffungswert,
aber nicht mehr als um 30 Prozent. Wenn die
Reparaturkosten laut Schätzung also beispielsweise
125 Prozent des Wiederbeschaffungswerts betragen,
darf der Versicherte seinen Wagen reparieren
lassen – trotz der höheren Kosten für die Versicherung.
Viele Werkstätten glauben nun, dass sie bei
den Reparaturkosten zwingend unter dieser
130-Prozent-Grenze bleiben müssen. Oft rechnen
sie den tatsächlichen Aufwand dann nicht ab, verwenden
Gebrauchtteile oder machen gar Abstriche
beim Lohn.
Richtig ist: Der Versicherer hat die konkreten Reparaturkosten
zu erstatten, auch wenn sie über der
130-Prozent-Grenze liegen. Allerdings muss die
Reparatur vollständig und fachgerecht ausgeführt
werden, so wie es im Gutachten steht. Und der Geschädigte
muss das Fahrzeug mindestens sechs
Monate weiter nutzen. Passt eine dieser Voraussetzungen
nicht, kommt es nachträglich zur Totalschadenabrechnung
– für Werkstätten ist das nicht gerade
lukrativ.
War’s das? Mitnichten. Es gibt den viel spannenderen
„unechten“ 130-Prozent-Fall. Hier liegt die
Schätzung des Gutachters oberhalb der 130-Prozent-Grenze.
Also eigentlich ein echter Totalschaden,
der nicht repariert werden kann. Allerdings darf
der Geschädigte auch in diesen Fällen reparieren
lassen. Die Voraussetzungen sind die gleichen wie
oben – nur, dass in dieser Variante die konkreten Reparaturkosten
unter 130 Prozent des Wiederbeschaffungswerts
liegen müssen. Für freie Werkstätten,
die guten Service günstig bieten, kann das dennoch
ein rentabler Fall sein.
sind sie
eigentlich noch
ganz
sauber?
Klar, am Anfang schon. Und auch im Betrieb noch eine
ganze Weile. Aber trotz eigens entwickelter Faltengeo metrie,
nie drigem Durchflusswiderstand und spe ziel lem Aufbau der
Vliesschicht – irgendwann setzt sich auch der beste Innenraum
luftfilter zu. Und nur ein sauberer Filter leistet saubere
Arbeit: hohe Partikel­ und Feinstaub ab scheidung und – bei
der Aus füh rung mit Ak tivkohle – Schutz vor schädlichen
Abgasen, hohen Ozonkonzen tra tionen und unangenehmen
Ge rüchen. Dass wir Ihnen das nicht erzählen müssen, ist
klar. Aber vielleicht kön nen Sie diese Seite ja Ihren Kunden
zeigen. www.mahle-aftermarket.com