Jahresbericht 2004 - Schweizer Tourismus-Verband
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Rückblick:<br />
Das <strong>Tourismus</strong>-Jahr <strong>2004</strong><br />
International<br />
Nach drei Jahren Stagnation erlebte der internationale<br />
<strong>Tourismus</strong> im Jahr <strong>2004</strong> einen bemerkenswerten<br />
Aufschwung und erreichte<br />
einen neuen Rekord von 760 Millionen Touristenankünften.<br />
Mit einem Wachstum von<br />
10 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnte<br />
die höchste jährliche Zuwachsrate der letzten<br />
20 Jahre realisiert werden. Eine Zunahme der<br />
Logiernächtezahlen wurde in allen Grossregionen<br />
beobachtet, war aber in der Region<br />
Asien/Pazifik (+29%) und im Mittleren Osten<br />
(+20%) besonders ausgeprägt. Ein zweistelliges<br />
Wachstum wurde auch in Amerika<br />
(+10%) registriert, während Afrika (+7%) und<br />
Europa (+4%) unterdurchschnittlich<br />
am weltweiten Wachstum beteiligt waren.<br />
Wesentliche Gründe für diesen Aufschwung<br />
liegen in den externen Faktoren, die <strong>2004</strong><br />
eindeutig besser waren als im Vorjahr, wo sich<br />
SARS und der Irakkrieg besonders negativ auswirkten.<br />
Die Erholung der Weltwirtschaftslage<br />
und die Neuverteilung der Touristenströme in<br />
Europa und Amerika wegen des Dollarkurses<br />
hatten einen markanten Einfluss auf das<br />
Jahresergebnis, so dass die Mehrkosten im Zusammenhang<br />
mit dem gestiegenen Erdölpreis<br />
die erstarkte Nachfrage kaum beeinflussen<br />
konnten.<br />
Der Welttourismus, der zum Jahresende durch<br />
die tragischen Ereignisse in Südostasien erneut<br />
gezeichnet wurde, zeigte sich rückblickend<br />
ausserordentlich widerstandsfähig und bewies<br />
seine Fähigkeit zur raschen Erholung. Deshalb<br />
darf damit gerechnet werden, dass die Auswirkungen<br />
des Seebebens vom 26. Dezember<br />
mittel- bis langfristig keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf die weitere <strong>Tourismus</strong>entwicklung<br />
in der betroffenen Region haben werden.<br />
Die <strong>Tourismus</strong>zahlen in Europa profitierten<br />
vom Wachstum in Osteuropa (+8%) und in<br />
Nordeuropa (+7%), während Südeuropa<br />
(+3%) und Westeuropa (+2%) den Durch-<br />
schnitt nach unten drückten. Die traditionellen<br />
<strong>Tourismus</strong>länder wurden dabei verstärkt durch<br />
Destinationen in Nordafrika und im Mittleren<br />
Osten konkurrenziert.<br />
Schweiz<br />
Die Beurteilung des <strong>Schweizer</strong> <strong>Tourismus</strong>jahrs<br />
<strong>2004</strong> ist mangels Beherbergungsstatistik, die<br />
vom Bund Ende 2003 eingestellt wurde, äusserst<br />
schwierig. Während sich die Städte wie<br />
Basel (+21%), Bern (+16%), Genf (+1.5%)<br />
und Zürich (+7%) über eine Zunahme der<br />
Logiernächte freuen und Top-Destinationen<br />
wie Zermatt (+8%) Rekordergebnisse feiern,<br />
fällt die Gesamtbilanz des Bundesamtes für<br />
Statistik mit –0.3 Prozent ernüchternd aus.<br />
Wohl sind die ausländischen Gäste zurückgekehrt<br />
(+1.7%). Demgegenüber haben jedoch<br />
die <strong>Schweizer</strong>innen und <strong>Schweizer</strong> den Ferien<br />
im eigenen Land weniger Priorität eingeräumt<br />
als im Vorjahr (–2.8%). Der Anteil der ausländischen<br />
Gäste in der Hotellerie ist mit 56 Prozent<br />
wieder etwas höher als im Vorjahr (55%).<br />
Im Vergleich mit den Nachbarländern lässt sich<br />
das <strong>Schweizer</strong> Resultat durchaus sehen.<br />
Während Österreich (–0.6%) und Frankreich<br />
(–0.2%) ebenfalls eine Stagnation feststellen<br />
mussten, verzeichnete Italien einen überdurchschnittlichen<br />
Rückgang der Übernachtungen<br />
um 2.2 Prozent.<br />
Das Gesamtergebnis, das über eine Stichprobenerhebung<br />
bei 500 Hotels in der Schweiz<br />
berechnet worden ist, lässt sich nicht bezüglich<br />
der einzelnen Ferienregionen oder bezüglich<br />
der Herkunftsmärkte analysieren. Es kann<br />
jedoch festgestellt werden, dass der Städtetourismus<br />
von der besseren Nachfrage im Geschäftstourismus<br />
profitieren konnte und dass<br />
die alpinen Ferienregionen in einer verstärkten<br />
Konkurrenz zu günstigen Nachbarländern und<br />
zu Fern-Destination standen.<br />
Die Zahlen der Parahotellerie fehlen weitgehend,<br />
obwohl sie in etwa die Hälfte der Übernachtungen<br />
in der Schweiz liefern. Der Trend,<br />
dass Familien weniger Ferien buchten, bekam<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
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