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„WEGE ZUR ENERGIESTADT“
Toblach auf Argealp-Tagung in St. Gallen vertreten
„Wie wird eine Gemeinde Vorreiterin in Sachen Energie?“
Diese Frage stellten sich die am 3. und 4.
Mai in St. Gallen tagenden Vertreter verschiedener
Regionen und Kantone der Argealp und versuchten,
erfolgreiche Strategien aufzuzeigen und weiterzugeben.
Neben den 7 Gemeinden Wildpoldsried
(Bayern), Landquart (Graubünden), Weissbach bei
Lofer (Salzburg), Buchs (St.Gallen), Virgen (Tirol),
Trento (Trentino) und Wolfurt (Vorarlberg) war Toblach
als Abgesandte der Provinz Bozen für Südtirol
vertreten. “Die acht Gemeinden haben im Bereich
der erneuerbaren Energien Herausragendes
geleistet und gelten in ihren Ländern, Regionen
und Kantonen als Vorbilder.“(www.argealp.org)
Vizebürgermeister Bernhard Mair hat als Vertreter
der Gemeinde Toblach bei der Tagung in St. Gallen
die Besonderheiten der Gemeinde aber v.a. ihre
Maßnahmen zur nachhaltigen Energieversorgung
vorgestellt. Dabei hat Toblach einiges aufzuweisen:
ALLGEMEINES
Beginnend bei historischen Gebäuden, wie etwa
der Pfarrkirche, der Herbstenburg und dem Grand
Hotel bis hin zu geologischen Monumenten wie den
einzigartigen Drei Zinnen, die gemeinsam mit den
Dolomiten Teil des UNESCO Weltnaturerbes bilden,
ist Toblach nicht nur für seine Bewohner, sondern
auch für Touristen ein attraktiver Ort.
ENERGIEVERSORGUNG UND -BERATUNG
Aufgrund der Meereshöhe und des dadurch bedingten
Klimas ist der Energiebedarf relativ hoch
und beläuft sich auf ca. 27.000 MWh Elektro-
energie und ca. 32.000 MWh Wärmeenergie.
Dieser wird fast ausschließlich durch erneuerbare
Energien abgedeckt. Im Jahr 2011 wurden z.B.
11 Mio. kWh Strom von Seiten des E-Werks Toblach
durch Wasserkraft erzeugt. Ca. 9 Mio. kWh
an Strom und 52.000 MWh an Wärme kommen
durch das Fernheizwerk, also durch die Energiegewinnung
aus Biomasse, hinzu. Im Vergleich zu
Heizöl bringt dies eine Kostenersparnis von 38 %
mit sich. Die Produktion durch Sonnenenergie beläuft
sich auf ca. 1,5 Mio. kWh jährlich und wird
von 1.500 m 2 Sonnenkollektoren getätigt.
Die im November 2008 gegründete Agentur für
Energieeffizienz steht dem Bürger in sämtlichen
Energiefragen bis hin zur Klimahauszertifizierung
zur Seite.
ÖFFENTLICHER TRANSPORT
Durch die Neugestaltung des Bahnhofes und der
Einrichtung des Citybusdienstes wurde die Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver gestaltet.
BEWUSSTSEINSBILDUNG
Die Toblacher Gespräche wurden 1986 von Hans
Glauber ins Leben gerufen, um die Themen Umwelt
und nachhaltige Wirtschaft stets im Blickfeld
zu behalten und ständig nach neuen Perspektiven
und Lösungen Ausschau zu halten. Nach einigen
Jahren Pause wird das Symposium wieder jährlich
aufgelegt.
Auch die Initiative „Klimaneutraler Urlaub“ zielt
darauf ab, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und
Umwelt zu schärfen.
„Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um
die Umstellung der gesamten Zivilisation von Öl auf
Sonne, es geht um den Einstieg in das zweite solare
Zeitalter. Eine faszinierende Herausforderung“,
so Hans Glauber, Ideator der Toblacher Gespräche,
anlässlich der Vorstellung der Toblacher Gespräche
2007.
Toblach darf sich glücklich schätzen, bereits einen
Schritt in dieses zweite solare Zeitalter gesetzt zu
haben. Gleichzeitig ist die Teilnahme an einer Umwelttagung
auch immer Impuls und Auftrag, den
Weg der nachhaltigen Energieversorgung kompromisslos
weiterzugehen und der nächsten Generation
verantwortungsvoll zu übertragen.
Edith Strobl
QUESTO E QUELLO 11