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Die Verantwortung aber bleibt - GEW

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dem Befindlichkeitsrad neu zu setzen, da das vorher<br />

Gelegte dem jetzigen Zustand nicht mehr entspreche.<br />

Dabei wurde nach Absprache mit der Gruppe als Vorgabe<br />

gemacht, dass diesmal einer nach dem anderen<br />

die Änderung vornehme und eine kurze Begründung<br />

dazu abgebe.<br />

Anschließend stellte jeder/jede ihr Bild vor und erzählte<br />

die dazugehörende Geschichte. <strong>Die</strong> Darstellungen<br />

und das sich daraus ergebende Gespräch<br />

nahm die gesamte restliche für den Workshop zur<br />

Verfügung stehende Zeit in Anspruch. <strong>Die</strong> Inhalte<br />

können hier nicht referiert werden, nur dass eine Teilnehmerin<br />

hervorhob, jetzt über etwas sprechen zu<br />

können, was ihr so bisher nicht möglich war. Allen<br />

Darstellungen war gemeinsam, dass die Bilder eine<br />

intensive Auseinandersetzung ausgelöst hatten.<br />

3. Reflexion des Ansatzes<br />

<strong>Die</strong> Intensität der Diskussion machte eine systematische<br />

Reflexion nicht möglich. <strong>Die</strong> angesprochene persönliche<br />

Geschichte kam immer wieder durch – und<br />

da dies Sinn des Ansatzes war, kann dies nur für ihn<br />

sprechen. <strong>Die</strong> pädagogische Reflexion fand in Zwischenbemerkungen<br />

statt, die hier nun zusammengetragen<br />

werden sollen – ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit.<br />

a. Zum Befindlichkeitsrad<br />

Trotz der anfänglichen Verwirrung wurde die Arbeit<br />

mit dem Befindlichkeitsrad als Rahmen positiv bewertet.<br />

Es wurde kritisiert, dass wesentliche Begriffe<br />

fehlen: Neugier – Interesse – Hochgefühl – Verzweiflung<br />

– Verwirrung – vor allem: Hoffnung. Solches Ergänzen<br />

oder auch Ersetzen sollte grundsätzlich bei<br />

dieser Arbeit möglich sein. Bei längerer gemeinsamer<br />

Arbeit an einem Thema in einer Gruppe kann das<br />

Rad als „Begleiter“ bleiben und dann eventuell gemeinsam<br />

verändert werden. Dadurch wird die Entwicklung<br />

und Veränderung, die durch die Arbeit an<br />

einem Thema geschieht, deutlich. Das weiße Feld ist<br />

wichtig, da es die individuelle Ergänzung ermöglicht<br />

und auch ein Raum für Dinge sein kann, die man<br />

nicht öffentlich machen will. Vielleicht wäre es sinnvoll,<br />

die Gefühle nicht durch Begriffe, sondern durch<br />

Adjektive zu bezeichnen.<br />

b. Zu der Arbeit mit den Bildern<br />

Bilder, und zwar nicht Fotos von realen Gegenständen,<br />

sondern Abbildungen von Kunstwerken, sind für eine<br />

solche Arbeit geeignet, weil sie eine internationale<br />

Sprache sprechen und weil sie eine nonverbale Sprache<br />

sprechen und damit unmittelbarer Un- oder Vorbewusstes<br />

ansprechen, den emotionalen Bereich<br />

zugänglich machen. Es sollten Abbildungen von Werken<br />

bildender Kunst sein, weil dadurch Begegnung mit<br />

von Menschen gestalteter Wirklichkeit gegeben ist, also<br />

kommentierte Wirklichkeit, die den eigenen Kommentar<br />

freisetzt, eine Sicht von Wirklichkeit, die eigene<br />

Sicht greifbar macht. <strong>Die</strong> Zeitbeschränkung ist sinnvoll.<br />

Um die Spontaneität zu fordern, muss sie <strong>aber</strong> jederzeit<br />

bei Bedarf aufhebbar sein, um nicht etwa<br />

Prozesse zu blockieren. Bei der Bildauswahl war die Teilung<br />

in verschiedene Gruppen gut als Vororientierung.<br />

Es hat sich auch als richtig erwiesen, keine Vorschriften<br />

für die Auswahl zu machen. Als sehr gut hat sich das<br />

Vorhandensein „schöner“ Bilder erwiesen: Dadurch<br />

ergab sich die Möglichkeit des Kontrastes, der Gegenüberstellung,<br />

ergab sich die Realisierung dessen, dass<br />

55<br />

5<br />

Felix Nussbaum:<br />

„Saint Cyprien“<br />

und<br />

„Selbstbildnis mit<br />

Judenpass“

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