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Schriftleitung - Wandervogelhof Reinstorf

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dem unser Herz hängt. Seit der Zeit beruhigte ich mich wieder, da die Gründe<br />

mir nicht schwerwiegend genug erschienen und Becks und mein Urlaub noch<br />

ausstand.<br />

Also Beck war der erste. Er hatte Helberg [den Vermieter von Neumühle]<br />

bearbeitet, aber bald bemerkt, daß nicht er der Treibende war, sondern seine<br />

Frau Gemahlin. Entweder war das nun Eifersucht, weil ihr Alter sich in unsere<br />

Bundesschwester verguckte (das hielte ihn von der Arbeit ab), oder Geiz,<br />

weil ein Hamburger Jagdpächter ihm eine höhere Pacht geboten hatte, oder<br />

es war sittliche Entrüstung, weil mal Leute gemischt im Landheim gepennt<br />

haben (und das glaube ich nicht). Jedenfalls schrieb Beck traurig, er habe<br />

jede Hoffnung aufgegeben. Anton war dann mal draußen, konnte den Müller<br />

aber nicht fassen.<br />

Dann kam ich. Kurt Henning und meine Schwester kamen mit raus, sonst<br />

wollte keiner seinen Sonntagsbraten missen. Beim Vorsteher tranken wir<br />

Kaffee. Als uns Hellberg sah, verkrümelte<br />

er sich schleunigst und<br />

machte solch ein merkwürdiges<br />

Gesicht, daß ich dachte: „Aha,<br />

erkannt, schlechtes Gewissen!“<br />

Auf dem Rückwege sahen wir<br />

ihn vor der Tür stehen. Sobald er<br />

uns erkannte, verdünnisierte er<br />

sich schleunigst, aber sein kleiner<br />

Neffe mußte ihn rausholen. Frisch<br />

drauf! Aber er wich immer aus<br />

und dachte mich durch allerhand<br />

Döntjes von dem Stoff abzubringen.<br />

Seine Gründe von „Müller reinsetzen“<br />

usw. wollte ich nicht<br />

gelten lassen. Und so hatte er<br />

gesagt: „Joo, so halb und halb<br />

reute es mich selbst schon; ich<br />

habe mir schon überlegt, ob ich<br />

nicht die Kündigung zurück nehme.<br />

Ich gönne der Jugend das<br />

Vergnügen ja gerne (Oh, du alter<br />

Gauner!) ...“. Da kam seine Frau,<br />

diese Hexe rausgesaust. „Willem,<br />

Ihr seid doch nicht schon wieder<br />

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