Schriftleitung - Wandervogelhof Reinstorf
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Privatwaldbesitz von Otto Meyer und war nun damals im April 1947 wieder<br />
vollkommen verwüstet. Irgendwelche Herren hatten dort drinnen gehaust<br />
und dementsprechend ausgeräumt: Alles, was zu klauen war, wurde mitgenommen,<br />
der Rest zertrümmert.<br />
Putz hatte uns nun gebeten, ein wenig aufzuräumen, und dafür konnten<br />
wir die Hütte als Landheim benutzen. Also ran ans Werk! Der nächste Sonnabend<br />
und Sonntag, 19./20. April 1947, wurde dafür angesetzt, und dann<br />
fuhren wir mit sieben Mann per Fahrrad, ausgerüstet mit genügend Werkzeug<br />
und mit Klamotten zum Übernachten rauf. Nach kurzer Suche wurde<br />
die Hütte gefunden, aber wie sah sie aus! Man merkte es besonders an den<br />
vielen herumliegenden Dosen und Flaschen mit englischer Aufschrift, daß<br />
hier ganz besonders feine Leute gehaust hatten! Es wurde nicht lange mit<br />
der Vorrede aufgehalten. Jeder bekam seine Arbeit zugewiesen, und gegen<br />
Abend, nachdem die einzelnen Schutthaufen aus Hütte und Umgebung zusammengeharkt<br />
und beerdigt worden waren, sah die Hütte schon erheblich<br />
wohnlicher aus.<br />
Nach gemeinsamem Abendessen und anschließendem Singen ging‘s dann<br />
bald in die neu aus Moos hergerichteten Kojen. Am nächsten Tag besuchten<br />
uns die restlichen Uelzener Pimpfe, sodaß in und um die Hütte herum<br />
ein fröhliches Treiben von 20 Wandervögeln war. Ein gemeinsamer Ausflug<br />
nach der etwa 2 km entfernten Neumühle von Stadensen, dem ehemaligen<br />
Wandervogel-Landheim, bestärkte uns in der Meinung, daß es doch etwas<br />
wunderbares sei, in einer solchen<br />
Gemeinschaft zu sein.“<br />
Allerdings waren die Fahrten<br />
zu jener Zeit mit allerlei Problemen<br />
behaftet und verlangten<br />
Improvisationstalent:<br />
„Unsere Fahrten in der Zeit vor<br />
Juni 1948 – also bevor es die<br />
Währungsreform mit der Einführung<br />
der DM gab – waren<br />
oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Zu jener Zeit waren fast alle Dinge,<br />
die man zum (Über-) Leben benötigte, zwangsbewirtschaftet und rationiert.<br />
Ob es sich um Bekleidung, Schuhwerk, Fahrradteile, Feuerung oder Lebensmittel<br />
handelte, für alles gab es Marken und Bezugsscheine.<br />
Wenn wir dann auf Fahrt gehen wollten, mußte vorher die Verpflegungsfrage<br />
geklärt werden. Es wurde eingehend besprochen, wer und was jeder mitbringen<br />
konnte. Oftmals drohte die Teilnahme einzelner daran zu scheitern,<br />
weil sie z.B. kein Brot oder Aufstrich usw. mitbringen konnten, da die Mutter<br />
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