Schriftleitung - Wandervogelhof Reinstorf
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durch eine Motorradslalomfahrt in der Formation schnell beendet.<br />
Mit Schrecken dachte so mancher Ältere einige Jahre zurück an die Verhandlungen<br />
mit der Gemeinde Bruchtorf, wo auch von Aufmärschen etc.<br />
gesprochen worden war. Wie überzeugt hatte man damals argumentiert, daß<br />
es so etwas im Wandervogel nie<br />
geben würde. Aber Juja, Koppel,<br />
Schulterriemen, Exerzieren<br />
und Trommeln sowie die<br />
Bezeichnung „Stamm“ fanden<br />
insbesondere bei den jüngeren<br />
Jungengruppen schnell weite<br />
Verbreitung im Bund. Nach<br />
einem Führerwechsel im Sommer<br />
1953 hielten diese Dinge<br />
auch in Uelzen Einzug, was<br />
einen deutlichen Einschnitt in<br />
der Außenwahrnehmung darstellte.<br />
Gleichzeitig begann der<br />
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Stamm I Hannover, Ostern 1953<br />
Ortsring zu schrumpfen, wobei<br />
jedoch zwischen beiden Ereig-<br />
nissen kein direkter Zusammenhang bestehen muß. Vielmehr können darin<br />
bereits die Vorzeichen der großen Rezession in der Jugendbewegung gesehen<br />
werden, die den Wandervogel und andere Bünde in Uelzen wesentlich<br />
früher als anderswo trafen. Darüber hinaus war auch das Landheim bald<br />
kein „Schmuckkästchen“ mehr. Es gab Beschwerden sowohl von Nachbarn<br />
als auch von Gastgruppen, die dorthin kamen. Die damalige Chronistin<br />
Irene („Ignatz“) schrieb 1956:<br />
„Alles in Allem seid Ihr gar kein Ortsring mehr. Ihr seid der Rest vergangener<br />
Zeiten. [...] Die Ortsringfahne gebt entweder an Horst oder an Dietus zurück,<br />
bis wieder ein zünftiger Ortsring steht. [...]“<br />
Im Mitteilungsblatt des „Stammes Uelzen“, der „Fanfare“, stand 1961 zu<br />
lesen:<br />
„Wenn wir im Wandervogel wieder auf die Beine kommen wollen, müssen<br />
wir alle auf dieses Ziel hinarbeiten. [...] Heute besteht der Stamm aus einer<br />
Älterengruppe, einer Pimpfengruppe, die schon recht gut zu sein scheint, und<br />
einer Pimpfengruppe, von der man noch nichts Positives gehört hat. Wir haben<br />
drei Mädelgruppen, über die geteilte Meinungen im Umlauf sind. Außerdem<br />
scheint Ebstorf sich wieder erholt zu haben. Das ist der Stamm Heide<br />
– Uelzen.“