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Schriftleitung - Wandervogelhof Reinstorf

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„[...] Die Wandervogelbewegung gab dem deutschen Wandern in den letzten<br />

Jahrzehnten wieder einen tieferen Sinn. Singen und Wandern wurde inniger<br />

verbunden. Das alte Volkslied wurde zu neuem Leben geweckt. Die Jungen<br />

zogen mit Klampfen, Lauten und Geigen „auf Fahrt“. Sie wollten auf ihren<br />

Wanderungen frei sein von allen Sorgen. Nicht der Gedanke: „Werden wir<br />

auch bequem und gut essen<br />

und trinken können, werden wir<br />

abends in einer Wirtschaft ein<br />

angenehmes Quartier finden?“<br />

drückte sie. Sie kochten selbst<br />

ihr Essen und schliefen nachts,<br />

wenn kein anderes Lager zu<br />

finden war, auf Stroh oder im<br />

Zelt. Welche Fülle schöner Erinnerungen<br />

knüpft sich an ein<br />

solches Leben, wenn Jungen<br />

ihre Wanderungen so selbstständig<br />

durchführten. [...]<br />

Die Jungen, die sich so zum<br />

Wandern zusammenfinden,<br />

brauchen ein eigenes Heim,<br />

Landheim Bruchtorf, 1928<br />

das ihnen ein Ziel auf ihren Fahrten ist. Dort können sie zusammenkommen,<br />

um ihre Lieder zu singen, um gute Bücher zu lesen, um einen Tag unter sich<br />

allein zu sein. Lange Zeit hatten sich die Uelzener Wandervögel in Neumühle<br />

bei Stadensen ein kleines Häuschen gemietet. Das war ihr Landheim. [...]<br />

Nun kam ihnen der Entschluß, ein eigenes Heim zu bauen. Die Gemeinde<br />

Bruchtorf stellte ihnen einen Platz an der Ilmenau zur Verfügung. Hier entstand<br />

[...] das neue Landheim.<br />

Am 26. Juni konnte es eingeweiht werden. Fast den ganzen Tag regnete es.<br />

Aber es war Sonntag an diesem Tage. Und die Freude, die alle Teilnehmer beherrschte,<br />

konnte der Regen nicht beeinflussen. Mit einem weihevollen Gottesdienst<br />

in der Klosterkirche zu Medingen begann die Feier. Hier wurde durch<br />

die Predigt die Grundstimmung geweckt, die später dann alle beherrschte.<br />

Trotz des Regens erklangen die deutschen Volkslieder auf dem Wege nach<br />

Bruchtorf, wo dann die Weihe des Heimes vollzogen wurde. Nachmittags sah<br />

man ein wunderschönes Bild, als Bruchtorfer Jungen und Mädchen in ihrer<br />

farbenfreudigen Tracht die Dorfstraße entlang zum Tanzplatz gingen. [...] Im<br />

Landheim konnte man eine Ausstellung von Zeichnungen und Photographien<br />

sehen, die von den Wandervögeln selbst angefertigt waren. Dort konnte man<br />

sich ein Bild machen von der Art des rechten Wanderlebens, wie es die Bil-<br />

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