Immobilien wirtschaft Die Immobilienstrategie der ... - Haufe.de
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38 Markt + Management<br />
Das Feature<br />
Altenheim? Nein danke!<br />
Viele re<strong>de</strong>n von Seniorenimmobilien. Dabei gibt es kaum<br />
einen Grund in das Segment zu investieren. Fast alles<br />
spricht dagegen, <strong>de</strong>nn auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Staat ist nicht wirklich dafür.<br />
Dirk Labusch, Freiburg<br />
Ich hatte einen Flyer gelesen:<br />
„Investiert in Seniorenimmobilien! 3,7<br />
Millionen Menschen sind heute älter als<br />
80 Jahre. <strong>Die</strong>se Altersgruppe wird <strong>de</strong>utlich<br />
größer: Mo<strong>de</strong>llrechnungen <strong>de</strong>s statistischen<br />
Bun<strong>de</strong>samts gehen von einem<br />
Anstieg auf fast sechs Millionen bis 2020<br />
aus. Bis 2050 wer<strong>de</strong>n gut zehn Millionen<br />
Seniorenwohnheime. Lohnen<strong>de</strong>s Investment?<br />
07-08 I 2010 www.immobilien<strong>wirtschaft</strong>.<strong>de</strong><br />
Menschen dieser Altersgruppe angehören<br />
– fast dreimal so viele wie heute. Auch die<br />
Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Pfl egebedürft igen wächst drastisch:<br />
2030 wer<strong>de</strong>n nach Schätzungen<br />
von Experten 3,4 Millionen Menschen<br />
pfl egebedürft ig sein. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
20 Jahren müssen 3.000 neue Pfl egeheime<br />
entstehen. Das ist die Voraussetzung für<br />
eine phänomenale Wachstumsstory!“<br />
Schlechter Flyer, weil einseitig. Aber<br />
Meyer hatte sich drauf verlassen. Er war<br />
drauf und dran in Seniorenimmobilien<br />
zu investieren. Ich sollte ihn abhalten,<br />
dazu war ich beauft ragt wor<strong>de</strong>n. Naja,<br />
dachte ich, einseitig kann ich auch.<br />
<strong>Die</strong> Begegnung<br />
Ich traf ihn am Flughafen, und er sah gut<br />
aus. Er stellte sich vor:<br />
„Meyer. Ich wohne in München.“<br />
Ich wur<strong>de</strong> eiskalt.<br />
„Schlechter Standort für Sie. Ich habe gehört,<br />
Sie wollen in Altenheime ...“ – ich<br />
sagte extra nicht ‚Seniorenimmobilien‘ –<br />
„... investieren. Aber dort gibt es zu viele.<br />
Da müssen Sie wirklich einen guten Betreiber<br />
haben, um Fachkräft e zu halten.<br />
Aber vielleicht haben Sie ja einen ... “<br />
„Klar, meiner ist super!“<br />
„Wissen Sie, Meyer, ein Betreiber pro<br />
Pfl egeheim, das ist schon ein Risiko.<br />
Wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> mal ausfällt …“<br />
„Der fällt nicht aus!“<br />
„Und die Bewohner wollen ja nicht wirklich<br />
rein. Sie verschieben und verschieben<br />
ihren Einzug und sind dann auch<br />
nicht lange drin. Ein Jahr Aufenthaltsdauer.<br />
Ten<strong>de</strong>nz fallend.“<br />
Ich war schon fi es. Aber ich wur<strong>de</strong> verdammt<br />
gut bezahlt. Ich hatte einen<br />
Spickzettel. Und las vor:<br />
„Vergessen Sie eines nie: <strong>Die</strong> Attraktivität<br />
<strong>de</strong>s Arbeitsplatzes ist zum Schlüssel für<br />
die Funktionsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
Foto: Binsdorf Architektur