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Schiffbau in Deutschland – Werften im Wandel - GL Group

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SCHIFFBAU IN DEUTSCHLAND · WERFTEN IM WANDEL<br />

Saacke ist nur e<strong>in</strong> Beispiel von vielen. Insgesamt umfasst<br />

die deutsche Zuliefer<strong>in</strong>dustrie rund 400 Unternehmen mit<br />

etwa 70.000 Mitarbeitern und e<strong>in</strong>em Jahresumsatz von<br />

zusammen über neun Milliarden Euro. Bezogen auf den<br />

Umsatz stehen die deutschen <strong>Schiffbau</strong>zulieferer an zweiter<br />

Stelle h<strong>in</strong>ter Japan, be<strong>im</strong> Export sogar auf Platz e<strong>in</strong>s. Nach<br />

Angaben des Verbandes Deutscher Masch<strong>in</strong>en- und<br />

Anlagenbau erwarten mehr als die Hälfte aller Firmen für<br />

2006 weiter steigende Auftragse<strong>in</strong>gänge sowohl <strong>im</strong> In- als<br />

auch <strong>im</strong> Ausland. Unter den vorderen ist auch der<br />

Propellerhersteller Mecklenburger Metallguss GmbH, der<br />

nach eigenen Angaben auf e<strong>in</strong>en Weltmarktanteil von über 25<br />

Prozent kommt. Die Firma hat <strong>in</strong>zwischen das neunte<br />

Investitionsprogramm seit der Wiedervere<strong>in</strong>igung aufgelegt<br />

und für dieses Jahr die Erweiterung der Fertigungshalle <strong>in</strong><br />

Waren/Müritz sowie die Anschaffung e<strong>in</strong>er neuen CNC-Fräse<br />

angekündigt. E<strong>in</strong>e Produktionsverlagerung <strong>in</strong>s Ausland kam<br />

für die Mecklenburger bislang nicht <strong>in</strong> Frage. Sie haben es<br />

schlichtweg nicht nötig. Ihr Know-how vor allem <strong>in</strong> der<br />

Fertigung großer Propeller von mehr als 100 Tonnen ist so<br />

konkurrenzlos, dass sie auch <strong>Werften</strong> <strong>in</strong> Korea und Ch<strong>in</strong>a versorgen,<br />

die über ganz eigene Fertigungskapazitäten <strong>im</strong><br />

Propellerbau verfügen.<br />

E<strong>in</strong>en anderen Weg haben die großen Schiffsmotorenhersteller<br />

e<strong>in</strong>geschlagen. Firmen wie MAN B&W lassen e<strong>in</strong>en<br />

Großteil ihrer Motoren durch Lizenznehmer <strong>in</strong> Asien produzieren.<br />

„Unternehmenspartnerschaften spielen sich für uns <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie <strong>im</strong> Bereich der Lizenzvergabe ab. Das hat sich<br />

bewährt und wird weiter verfolgt“, erklärt Prof. Dr. Wolfram<br />

Lausch, Senior Vice President der Mar<strong>in</strong>e Division bei MAN<br />

B&W Diesel. Die Strategie des Konzerns br<strong>in</strong>gt er wie folgt auf<br />

den Punkt: „Durch kont<strong>in</strong>uierliche Weiterentwicklungen, die<br />

sich an die Bedürfnisse des Marktes richten, so viel<br />

Technologievorsprung zu halten, dass es sich Neue<strong>in</strong>steiger<br />

dre<strong>im</strong>al überlegen, ob es nicht besser ist, nach e<strong>in</strong>er Lizenz<br />

zu fragen als selber etwas zu starten.“ Die Anstrengungen<br />

22 nonstop 3/2006<br />

Prof. Dr. Wolfram Lausch,<br />

Senior Vice President<br />

der Mar<strong>in</strong>e Division bei<br />

MAN B&W Diesel<br />

„Der deutsche<br />

Markt ist<br />

deutlich der<br />

größte!“<br />

richten sich vor allem auf die Entwicklung <strong>im</strong>mer emissionsärmerer<br />

Motoren. So wird auf der SMM erstmals der neue<br />

L/V32/44CR für den Viertaktbereich vorgestellt. Dabei handelt<br />

es sich nach Angaben des Unternehmens um den ersten<br />

mittelschnell laufenden HFO-Viertakt-Motor, der ausschließlich<br />

mit Common-Rail-Technologie angeboten wird – lieferbar<br />

ab Mitte 2008. Die elektronische E<strong>in</strong>spritzung sorgt für<br />

höhere Zuverlässigkeit, niedrigeren Verbrauch und ger<strong>in</strong>gere<br />

Emissionen bei den Schiffsdieseln.<br />

Den deutschen Absatzmarkt bezeichnet Lausch als „überaus<br />

wichtig besonders für unsere Zweitaktmotoren“. In den<br />

letzten anderthalb Jahren hätten deutsche <strong>Werften</strong> der Firma<br />

über 1.100 MW Motorleistung abgenommen, was 84 Prozent<br />

des gesamten Marktvolumens hierzulande entspreche. Wenn<br />

man noch die deutschen Reederbestellungen für <strong>Schiffbau</strong>projekte<br />

<strong>im</strong> Ausland dazuzähle, „dann ist der aus <strong>Deutschland</strong><br />

kreierte Markt mit weitem Abstand der größte für unsere<br />

Firma“, so Lausch. ■ MPH<br />

FOTO: MAN B&W DIESEL<br />

FOTO: MICHAEL HOLLMANN

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