FLUG REVUE 11/2015
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Wirtschaft<br />
MAKS <strong>2015</strong><br />
Das begann schon mit einem riesigen<br />
Autozirkus gleich hinter dem<br />
Eingang, wo gepimpte Rennwagen<br />
mit Höllenlärm und quietschenden,<br />
vor allem aber qualmenden Reifen die<br />
Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen suchten,<br />
und es endete mit zweifelhaften<br />
„Rennen“ von Autos gegen Sportflugzeuge<br />
oder Hubschrauber. Der „Höhepunkt“<br />
war, als ein Formel-1-Rennwagen gegen<br />
eine MiG-29 antrat. Kopfschütteln bei<br />
den Fachbesuchern. Dafür hatten sie nun<br />
so viel Geld ausgegeben?<br />
Diesem Salon mangelte es vor allem<br />
an ausländischen Ausstellern. Mit fliegendem<br />
Gerät war nur einer vertreten,<br />
und in den Hallen verloren sich die wenigen<br />
internationalen Gäste. Airbus, die<br />
ESA und das DLR beispielsweise zeigten<br />
wenigstens den guten Willen zur Präsenz<br />
in der angespannten wirtschaftlichen und<br />
politischen Krise, in die sich Russland<br />
Die „lieben Freunde“ aus dem Iran<br />
versuchten mit Raketen zu punkten.<br />
Russland trotzt<br />
den Sanktionen, ...<br />
... aber die Organisation der MAKS mutete eher an wie<br />
Pfeifen im Walde. Die Leistungsschau der russischen Luftund<br />
Raumfahrt hat ihre einstige Attraktivität verloren.<br />
immer mehr selbst hineinmanövriert.<br />
Selbst der einstige Bruder und heutige<br />
Feind Ukraine wurde unter diesen Bedingungen<br />
schmerzlich vermisst.<br />
Die Organisatoren berichteten immerhin<br />
von 600 einheimischen und 155<br />
ausländischen Ausstellern aus 30 Ländern,<br />
doch außer den genannten waren<br />
kaum bekannte Namen darunter. Dennoch<br />
wurde der Salon trotzig als Sieg<br />
über die Sanktionen gefeiert. Mehr als<br />
<strong>11</strong>0 Flugzeuge sollten im Static Display<br />
zu sehen sein, aber dieses wurde am Anfang<br />
und am Ende vor allem von historischen<br />
Maschinen geprägt. Darunter ragte<br />
die 1.44 von Mikojan heraus, die erstmals<br />
öffentlich gezeigt und natürlich von<br />
allen Seiten fotografiert wurde. Zieht<br />
man diese und die Jäger des Zweiten<br />
Die Suchoi Su-35S ist gegenwärtig<br />
der modernste Langstreckenjäger der<br />
russischen Luftstreitkräfte.<br />
Weltkrieges ab – sehr schön anzuschauen,<br />
aber leider nicht im Flug gezeigt –,<br />
dann relativierte sich die Begeisterung<br />
schnell.<br />
Immerhin ragte aus den langen Reihen<br />
gut bekannter Fluggeräte einmal<br />
mehr die Präsentation von Rostvertol heraus.<br />
Die russische Hubschrauberindustrie<br />
verdient gutes Geld auf den internationalen<br />
Märkten, und das zeigte sie<br />
auch. Auffallend war auch in diesem Jahr<br />
wieder die gekonnte Lackierung der Modelle,<br />
doch viel Neues war nicht zu sehen,<br />
sieht man einmal von dem Experimentalhubschrauber<br />
PSW ab (eine Erläuterung<br />
der Abkürzung war nirgends<br />
zu finden). Die Mi-8 mit dem neu gestalteten,<br />
beinahe futuristisch anmutenden<br />
Bug dient vor allem der Erprobung neuer<br />
54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> NOVEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de