FLUG REVUE 11/2015
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Der erste Betreiber der in Europa<br />
gebauten F.27 war Aer Lingus.<br />
Klassiker<br />
der Luftfahrt<br />
Spannende Dokumentationen<br />
über historische Flugzeuge<br />
und ihre faszinierende Technik.<br />
Ausgabe 8<br />
jetzt am Kiosk<br />
erhältlich<br />
Die Friendship wurde auch als Militärtransporter (oben eine Maschine für den<br />
Iran) sowie als Seeüberwachungsflugzeug eingesetzt.<br />
Seine Vielseitigkeit stellte das Fokker-<br />
Produkt auch als Wasserbomber unter<br />
Beweis.<br />
8. Juni 1961 nach fast 850 Flugstunden<br />
außer Dienst gestellt. Die erste Bestellung<br />
kam interessanterweise nicht aus<br />
Europa, sondern aus Australien: Trans<br />
Australia Airlines kaufte am 9. März<br />
1956 sechs F.27. Als Nächstes entschieden<br />
sich Braathens und Aer Lingus für<br />
den Turboprop.<br />
Von der anderen Seite des Atlantiks<br />
beobachtete Fairchild den Fortschritt<br />
des Programms genau, da das Unternehmen<br />
auch in den USA einen großen<br />
Markt sah. Schließlich unterzeichneten<br />
Fokker und Fairchild am 26. April 1956<br />
in New York eine Vereinbarung zur Lizenzproduktion<br />
des in Amerika als F-27<br />
vermarkteten Turboprops.<br />
Der zweite Prototyp stieß im Januar<br />
1957 zur Flotte, und nach rund 800<br />
Flugstunden erhielt die F.27 am 29. Oktober<br />
1957 ihre Zulassung von der Civil<br />
Aeronautics Administration (CAA),<br />
dem Vorgänger der FAA. Bei Fairchild<br />
in Hagerstown startete die erste F-27<br />
am 14. April 1958 zu ihrem Jungfernflug.<br />
Nach der Zulassung am 30. Juli<br />
konnte West Coast Airlines am 28. September<br />
1958 den Liniendienst aufnehmen.<br />
Damit kamen die Amerikaner den<br />
Europäern zuvor, die ihre ersten Exemplare<br />
erst im November 1958 an Aer<br />
Lingus übergaben. Die Stimmung auf<br />
beiden Seiten des Atlantiks war jedoch<br />
nicht die beste, da die erwarteten weiteren<br />
Bestellungen ausblieben. Fokker<br />
musste sogar Kredite aufnehmen, um<br />
die Produktion aufrechtzuerhalten. Erst<br />
eine Order der niederländischen Luftstreitkräfte<br />
über zwölf Transporter im<br />
Jahr 1959 schuf Abhilfe, bis schließlich<br />
der Rubel rollte. Fokker baute bis 1986<br />
insgesamt 581 Exemplare der F.27. Hinzu<br />
kamen 205 bis ins Jahr 1968 in den<br />
USA gefertigte F-27 und FH-227.<br />
FR<br />
Der zweite Prototyp der F.27 Friendship<br />
flog später in Deutschland bei der WDL.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> NOVEMBER <strong>2015</strong> 85