FLUG REVUE 11/2015
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Wirtschaft<br />
MAKS <strong>2015</strong><br />
Die Marineversion des „Alligators“<br />
war eigentlich für die „Mistral“-<br />
Landungsschiffe gedacht.<br />
Fotos: Matthias Gründer<br />
Die Tu-154 taugt nur noch als<br />
fliegendes Laboratorium.<br />
Trotz einer Vielzahl von Versionen<br />
findet die Tu-204 keine Kunden.<br />
lange dauern. Also baut man aus den<br />
noch vorhandenen Teilen die letzten Maschinen<br />
zusammen, darunter drei für das<br />
Verteidigungsministerium. Auch die Zukunft<br />
der An-148 in russischen Diensten<br />
ist unsicher; Rossija als größter Betreiber<br />
hat im April bereits sechs Exemplare<br />
außer Dienst gestellt.<br />
DER VERGLEICH F-22 MIT T-50<br />
ENDET ZUGUNSTEN SUCHOIS<br />
Mit Spannung erwartet wurden indessen<br />
wieder die Demonstrationen der Kampfflugzeuge,<br />
die eindeutig das Konstruktionsbüro<br />
Suchoi dominierte. Manöver<br />
der Spitzenklasse wurden vom Publikum<br />
jubelnd begrüßt – 400 000 Besucher sollen<br />
es während der ganzen Woche gewesen<br />
sein –, und natürlich wollten alle die<br />
T-50 in Aktion erleben. Die war vor zwei<br />
Jahren noch ganz neu, wurde aber bereits<br />
recht sportlich vorgeflogen, denn in<br />
diesem Jahr zeigte Cheftestpilot Sergej<br />
Bogdan alles!<br />
Kein Wunder, dass Hersteller und<br />
Organisatoren zufrieden auf Vergleiche<br />
verwiesen, welche in jüngster Zeit in<br />
westlichen Fachblättern mit der F-22<br />
von Lockheed gezogen worden waren.<br />
So kann die T-50 allein vier Anti-Radar-<br />
Raketen Cha-58UshKE in den internen<br />
Waffenschächten befördern, während<br />
die F-22 gerade einmal zwei 450-kg-<br />
Bomben mitführen kann. Auch das Luft-<br />
Luft-Raketen-Arsenal des russischen<br />
Superjägers ist weit vielseitiger. Zudem<br />
verfügt die T-50 über eine Ausstattung<br />
für die elektronische Kriegführung und<br />
Abwehr, während Lockheed auf eine solche<br />
unter Hinweis auf die Stealth-Eigenschaften<br />
des Raptors verzichtet hatte.<br />
Zu guter Letzt wird noch auf die hervorragenden<br />
Manövriereigenschaften<br />
dank der Schubvektorsteuerung verwiesen<br />
sowie auf einige grundlegende Unterschiede<br />
in der Strategie des Luftkrieges.<br />
In den USA überlässt man die elektronische<br />
Luftkriegführung ausschließlich<br />
der Air Force. In Russland hingegen<br />
gibt es ein ausgeklügeltes Zusammenspiel<br />
zwischen den Bodentruppen, der<br />
weitreichenden Luftabwehr und den<br />
Luftstreitkräften, wenn es darum geht,<br />
den Gegner bereits auf große Entfernungen<br />
vom Ziel auszuschalten. Als Beispiel<br />
sei nur das System Krasucha-1 genannt,<br />
das ausschließlich dazu dient, die<br />
AWACS zu blenden. Wohlgemerkt: Das<br />
alles sind Analysen westlicher Experten.<br />
Der Stolz der Russen darauf war überdeutlich<br />
zu spüren.<br />
FR<br />
MATTHIAS GRÜNDER<br />
56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> NOVEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de