Fünf Jahre später ... - Gesamtschule Geistal

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2. Befragung Gesamtschule Geistal 18 dass sich in 2004 der "weitere Bildungsweg" fast ausschließlich auf Erfahrungen in weiterführenden Schulen bezieht, während sich in 1998 immerhin 31 Prozent der Ehemaligen in einer beruflicher Phase befanden. In der genannten Rangfolge (Mehrfachangaben waren möglich) steht "Praktikumserfahrung" interessanterweise am höchsten im Kurs, mit 55 Prozent in 2004. Dies ist auch der Punkt, der den dramatischsten Bedeutungsgewinn gegenüber 1998 zu verzeichnen hat, es erfolgte nahezu eine Verdreifachung. Da sich aber 2004 sehr viel weniger Probanden in einer Phase der beruflichen Orientierung befanden, als in 1998, kann dies nur bedeuten, dass die Bedeutung der Praktikumserfahrung von den Ehemaligen heute allgemein als wesentlich wichtiger betrachtet wird, als noch in 1998, selbst in ihrer Wertigkeit für den Besuch weiterführender Schulen. Das bestätigt sich bei vertiefter Datenanalyse: Selbst unter den Ehemaligen, die jetzt die gymnasiale Oberstufe besuchen, wird von 33 Prozent die Praktikumserfahrung als wichtig erachtet. Ehemalige: Welche Kenntnisse waren für den weiteren Bildungsweg wichtig? Fachkompetenz in Naturwissenschaften Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften Phantasie und Kreativität Musische Fähig-/Fertigkeiten Angaben in Prozent Mehrfachantworten Sprachkenntnisse Praktikumserfahrung Sportliche Fähigkeiten keine Sonstige 2 5 6,3 6,3 Kenntnisse in Naturwissenschaften und Sprachen folgen 2004 an zweiter und dritter Stelle der Bedeutungsskala, gegenüber 1998 wurden beide Kenntnisbereiche kaum abweichend bewertet. An Bedeutung abgenommen haben deutlich die Bereiche "Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit" - sie sind möglicherweise erst in der Phase der beruflichen Ausbildung stärker gefragt -, Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften und "Phantasie und Kreativität". Dass beim Besuch weiterführender Schulen der Punkt "sportliche Fähigkeiten" größere Bedeutung hat, als in einer beruflichen Lebensphase, liegt auf der Hand. Die Aussage, dass keine der auf der GS Geistal vermittelten Fähigkeiten von Wichtigkeit gewesen sei, hat sich in den fünf Jahren zwischen den Befragungen von 12 auf sechs Prozent halbiert. © Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667 eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de 7,8 11,8 15 19,6 21,3 21,6 22,5 28,8 2004 1998 33,3 33,3 35 35,3 43,1 41,3 41,2 55
2. Befragung Gesamtschule Geistal 19 Die Befragung von Unternehmen vor Ort 4 sollte uns Hinweise darauf liefern, "in welchem Kurs" Absolventen der GS Geistal stehen. Zunächst ist festzustellen, dass viele Schüler/innen nach Verlassen der Schule weiterführende Schulen besuchen, das betrifft nicht nur die Schüler/innen des Gymnasialzweigs. Insofern treten bei einer späteren Berufsausbildung oder Berufstätigkeit nicht alle ehemaligen Geistalschüler als solche in Erscheinung, es sei denn, auch die zeitlich weiter zurückliegenden Zeugnisse in den Bewerbungsunterlagen werden von Geschäftsführern bzw. Personalleitern aufmerksam betrachtet. Die Methode der Befragung beruht auf einer Zufallsauswahl von Wirtschaftsunternehmen aus dem Bad Hersfelder Telefonbuch. Weiterhin erhielten wir Hinweise auf geeignete Unternehmen von der Gesamtschule Geistal. Es folgte eine telefonische Befragung anhand eines Gesprächsleitfadens. Anders als in der Befragung 1998 wurde die Eingangsfrage gestellt, ob das Unternehmen ausbildet und/oder Praktikanten beschäftigt. Es wurden 67 Unternehmen angerufen, wovon sich 28 Prozent an der Befragung beteiligten. Die übrigen Wirtschaftsunternehmen beschäftigen entweder keine Auszubildenden/Praktikanten oder waren nicht bereit, an der Befragung teilzunehmen. Für knapp 52 Prozent der von uns befragten Zielpersonen aus den Unternehmen (Inhaber, Personalchefs, Ausbildungsleiter) ist die GS Geistal ein Begriff. In acht Fällen beschäftigt das betreffende Unternehmen Praktikanten, die aus der GS Geistal kommen. In fünf Fällen bildet das befragte Unternehmen ehemalige Geistalschüler aus. Wie auch schon in 1998 hielten sich die Befragten bei der Beurteilung von Beschäftigten nach Schulherkunft grundsätzlich zurück, zum überwiegenden Teil mit der Begründung, man sei sich nicht sicher, wer ehemaliger Geistalschüler sei, zum Teil auch deshalb, weil man der Überzeugung sei, die Schulherkunft spiele keinerlei Rolle bei der Beurteilung von Beschäftigten. Die letztere Begründung zieht sich durch die Beantwortung vieler unserer Fragen: So werde auch heute bei der Einstellung nach Persönlichkeitsbild, Testergebnis und Zeugnis geurteilt, die ehemalige Schule werde nicht als Kriterium herangezogen. Die Herkunftsschule spiele für die Personalentscheidung keinerlei Rolle, entscheidend sei allenfalls die Schulform, aus der die Bewerber/innen kämen. Eine häufige Aussage war, Geistalschüler würden sich "nicht unterscheiden von Abgängern anderer Schulen". 4 Statistische Angaben aus den Unternehmen/Verwaltungen: Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl liegt bei 43 Mitarbeitern, der Kern der befragten Unternehmen hat jedoch zwischen 5 und 20 Beschäftigte. Die größten Unternehmen beschäftigen in zwei Fällen 200 und in einem Fall 170 Mitarbeiter. Von denen, die Angaben hierzu machten, gehören 5 zur Industrie, 6 zum Handwerk, 3 zum Handel, 3 zu privaten Dienstleitungen und 1 zu öffentlichen Dienstleistungen. Alle befragten Unternehmen bilden aus bzw. beschäftigen Praktikanten. Die meisten Unternehmen erklären, dass die Auszubildenden im Anschluss übernommen werden, es sei denn, Auftragslage/Betriebsergebnis, Eignung oder der Wunsch der Betroffenen spräche dagegen. In einigen Fällen wird nach Bedarf ausgebildet. In 8 Fällen dauern die Praktikantenverhältnisse 3 Wochen, in zwei Fällen 4 Wochen, in zwei Fällen ein halbes Jahr, in zwei Fällen bis zu einem Jahr, in einem Fall 3 Monate, in einem Fall 2 Wochen, in einem weiteren Fall 1 Woche. © Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667 eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de
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