Fünf Jahre später ... - Gesamtschule Geistal
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<strong>Fünf</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>später</strong> ...<br />
Evaluation eines Schulprogrammes<br />
Ergebnisse einer Befragung<br />
an der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong><br />
in Bad Hersfeld<br />
Carolin Engel<br />
Jan Hauck<br />
Wolfgang Rudolph<br />
Büro für Sozialforschung<br />
Kassel, August 2004<br />
Diese Studie wurde in Auftrag gegeben<br />
von der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>, Bad Hersfeld
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 2<br />
1.<br />
2.<br />
Zielsetzung der Studie<br />
Gliederung<br />
Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> im Überblick<br />
3. Methodische Verfahren 6<br />
4. Gründe, warum man die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> besucht 9<br />
5. Zufriedenheit an der Schule / mit der Schule 10<br />
6. Perspektiven - der <strong>später</strong>e Schulerfolg 17<br />
7. Das Image der Schule 21<br />
8. Die Qualität des Unterrichts 25<br />
9. Die Organisation des Unterrichts 30<br />
10. Die Qualifikation der Lehrer/innen 34<br />
11. Fragen der Leistungsbeurteilung 37<br />
12. Hausaufgaben, Unterstützung durch Eltern, Nachhilfe 39<br />
13. Über den Unterricht hinaus: Was die Schule noch bieten kann 41<br />
14. Das Praktikum 47<br />
15. Organisation, Leitung und Verwaltung der Schule 50<br />
16. Das soziale Leben an der Schule 53<br />
17. Die Ausstattung der Schule, Zustand und Räumlichkeiten 58<br />
18. Was hat sich in fünf <strong>Jahre</strong>n an der Schule verändert? 60<br />
© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />
eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
3<br />
4
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 3<br />
1. Zielsetzung der Studie<br />
Im Dezember 1998 wurde eine Studie vorgelegt, die im Rahmen eines zu erstellenden<br />
Schulprogrammes für die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> in Bad Hersfeld eine Befragung<br />
aller für die Schule relevanten Zielgruppen vorgenommen hat. Aus den Ergebnissen<br />
wurden Erkenntnisse abgeleitet, die das Profil der Schule deutlich machen, aber<br />
auch Hinweise auf die zukünftigen Anforderungen an die Schule erkennbar werden<br />
lassen sollten. Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> war eine der ersten Schulen Hessens, an<br />
denen ein Schulprogramm entwickelt wurde. Begleitet und koordiniert wurde das gesamte<br />
Projekt von einer schulischen "Planungsgruppe Schulprogramm <strong>Gesamtschule</strong><br />
<strong>Geistal</strong>".<br />
Nach Entwicklung des Schulprogrammes und fünfjähriger Weiterentwicklung und<br />
Praxiserfahrung wurde die Aufgabe formuliert, die damalige Befragung zu wiederholen.<br />
Ziel war, der 1998 erstmalig durchgeführten Bestandsaufnahme eine erneute<br />
analytische Studie hinzuzufügen, die sowohl den aktuellen Stand der bisher gemachten<br />
Erfahrungen aufnehmen, aber auch den Vergleich hinsichtlich möglicher Änderungen,<br />
die sich im Urteil der Schulgemeinde gegenüber 1998 ergeben, verzeichnen<br />
sollte. Auftraggeber ist die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>. Beauftragt wurde das Kasseler Büro<br />
für Sozialforschung, das bereits auch die erste Studie in 1998 durchführte.<br />
Mit diesem Bericht wird nun das Ergebnis vorgestellt. Ziel der Befragungen war, Antworten<br />
auf folgende Fragen zu finden:<br />
→ Zwischenbilanz: Wie erfolgreich waren die Bemühungen der letzten <strong>Jahre</strong>, der<br />
<strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> ein eigenes Profil zu verleihen? Welche Rolle spielte dabei<br />
das Schulprogramm?<br />
→ Wo steht die Schule heute? Über welches Image (in der Außen- und Innensicht)<br />
verfügt sie? Wie hat sich dieses seit 1998 verändert?<br />
→ Welche verschiedenen Anforderungen haben heute die zu befragenden Gruppen<br />
an die Schule? Sind dies andere als vor fünf <strong>Jahre</strong>n? Inwieweit werden diese Anforderungen<br />
bislang erfüllt?<br />
→ Welche weiteren Schritte eignen sich dazu, das Profil der Schule "zukunftssicher"<br />
zu machen? Hat sich der eingeschlagene Weg bewährt und welche Möglichkeiten<br />
der Optimierung bestehen?<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 4<br />
2. Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> im Überblick<br />
Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> in Bad Hersfeld ist eine kooperative <strong>Gesamtschule</strong> für die<br />
Jahrgänge 5 – 10 im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg (Schulamtsbereich<br />
Bad Hersfeld/Eschwege). Sie umfasst folgende Schulstufen/-zweige:<br />
• Förderstufe<br />
• Hauptschulzweig<br />
• Realschulzweig<br />
• Gymnasialzweig<br />
An der GS <strong>Geistal</strong> gibt es zum Berichtszeitpunkt 956 Schülerinnen und Schüler in 41<br />
Klassen, sowie 59 Lehrerinnen und Lehrer zzgl. 11 Referendare.<br />
Übersicht über Schwerpunkte und Organisation:<br />
Pflichtbereich • 4 Fremdsprachen (E/F/L/R)<br />
• Förderkonzept<br />
• Sinus (naturwissenschaftlicher Unterricht)<br />
• Bilingualer Unterricht<br />
• Hauptschulprojekt "Hau-Ruck"<br />
Wahlpflichtbereich • WPU in 5/6<br />
• Orientierungsphase Jgst. 7<br />
• Schülerzeitung<br />
• Ganztagsangebote: Hausaufgabenbetreuung, Lerntraining, AG´s, Mittagessen<br />
Wahlbereich und AGs • Chor<br />
• Tanz<br />
• Basketball<br />
• Schach<br />
• Instrumentalspiel<br />
• Theater<br />
• Fußball<br />
Schulöffnung/Schulleben<br />
• Ganztagsangebote: Hausaufgabenbetreuung, Lerntraining, AG´s, Mittagessen<br />
• Beratungsteam<br />
• Literatur-Cafe/Bibliothek<br />
• Partnerschulen in Moskau, USA und Frankreich<br />
• Schulsozialarbeit<br />
• Streitschlichtergruppe<br />
• Buslotsen<br />
• Anti-Konflikttraining<br />
Organisation/Struktur • Partnerklassensystem<br />
• Integration junger Aussiedler<br />
• Übergangskonzept 4/5<br />
• Freiwillige Nachmittagsangebote<br />
• Projekttag H9<br />
• Assessment Center R9<br />
• Obligatorische Wettbewerbe G7-G10<br />
Schulleitung Schulleiter, Stellvertreter, Päd. Leiter, FöS-Leiter, R-Leiterin, Gym.-Leiterin, H-Leiter<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 5<br />
Die GS <strong>Geistal</strong> hat folgendes Leitbild formuliert:<br />
"Unsere Schule mit ihren Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und ihren Lehrerinnen und<br />
Lehrern versteht sich als Spiegelbild der sie umgebenden Gesellschaft. Dem tragen wir mit<br />
der Ausgestaltung unserer Schule, der Umsetzung unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages<br />
und der Auswahl von Inhalten und Methoden Rechnung.<br />
Für unsere schulische Konzeption ergeben sich daher folgende Leitlinien:<br />
1. Wir setzen Fragen der Erziehung gleichberechtigt neben Fragen der Wissensvermittlung.<br />
2. Wir setzen Wege und Ziele des Lebens gleichberechtigt nebeneinander.<br />
3. Wir setzen außerschulische Arbeit gleichberechtigt neben das innerschulische Lernen.<br />
Damit setzen wir uns das Ziel, jede Schülerin und jeden Schüler in die Lage zu versetzen die<br />
für sie bestmögliche Leistung zu erbringen und sie auf diesem Weg durch die Vermittlung<br />
von Kenntnissen, Fertigkeiten und Selbstvertrauen zu unterstützen."<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 6<br />
3. Methodische Verfahren<br />
Zielgruppenbestimmung<br />
Entsprechend der ersten Befragung in 1998 und in Abstimmung mit den externen<br />
Projektnehmern wurde festgelegt, folgende Zielgruppen zu befragen:<br />
a) alle 956 Schülerinnen und Schüler aller Schulzweige (Totalbefragung)<br />
b) 500 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte Eltern aus allen Schulzweigen und<br />
Jahrgangsstufen (Zufallsstichprobe)<br />
c) das Lehrerkollegium (Totalbefragung)<br />
d) 170 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte ehemalige Schüler/innen jüngerer<br />
Abgangsjahre (Zufallsstichprobe)<br />
e) ca. 50 Zielpersonen aus örtlichen Wirtschaftsunternehmen und Verwaltungen<br />
(Zufallsstichprobe).<br />
Die schriftlichen Befragungen wurden anonym, d.h. ohne Namenserfassung der Ausfüllenden<br />
durchgeführt.<br />
Die in 1998 verwendeten Fragebögen wurden wiederverwandt, einige Änderungen in<br />
Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wurden vorgenommen. Diese<br />
bestanden im Wegfall als auch in der Hinzufügung einiger Fragen. Wie schon in<br />
1998 wurden demnach für die Zielgruppen der Eltern, der Ehemaligen, der Lehrer/innen<br />
sowie der Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen differenziert<br />
gestaltete standardisierte Fragebögen eingesetzt. Art und Umfang der<br />
Formulierungen sind weitgehend den rezeptiven Lesegewohnheiten der jeweiligen<br />
Gruppe angepasst. Die Befragung der Wirtschaftsunternehmen wurde mittels telefonischer<br />
Interviews anhand eines vorgefertigten Gesprächsleitfadens durchgeführt.<br />
Auch hier ergaben sich einige Änderungen gegenüber 1998.<br />
Fragebögen-Verteilung und Rücklauf-Verfahren<br />
Die Befragung der verschiedenen Zielgruppen wurde im Verlauf des April 2004 vorgenommen.<br />
Dabei kamen unterschiedliche Verteilungs- und Rücklauf-Verfahren zum<br />
Einsatz:<br />
a) Die Fragebögen für die Schülerinnen und Schüler wurden im Klassenverband<br />
ausgeteilt und in Einzelarbeit während der Unterrichtszeit ausgefüllt (paper and<br />
pencil test). Die ausgefüllten Bögen wurden im Sekretariat gesammelt und von<br />
der Forschungsgruppe abgeholt.<br />
b) Die Elternbögen wurden über die Schüler/innen ausgegeben und weitergereicht,<br />
zur Annahmekontrolle wurde ein Zettel mit Unterschrift eines Elternteils zurückerbeten.<br />
Der Fragebogen-Rücklauf (im verschlossenen Umschlag) wurde ebenfalls<br />
über die Schüler/innen organisiert. Rücklaufdatum war der 30 April. Bis zur Abholung<br />
verblieben die gesammelten Umschläge im Sekretariat.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 7<br />
c) Die Lehrer/innen-Bögen wurden im Kollegium ausgegeben und in einer Urne im<br />
Lehrerzimmer (ebenfalls in verschlossenen Umschlägen) gesammelt und der<br />
Forschungsgruppe weitergereicht.<br />
d) Die Fragebögen für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler wurden von der<br />
Schule direkt an Angehörige der Zielgruppe ausgegeben, die sich zur Zeit an weiterführenden<br />
Schulen befinden. 1 Per Rückumschlag wurden die ausgefüllten Bögen<br />
bis zum 30. April an die <strong>Geistal</strong>schule erbeten.<br />
Rücklauf der Fragebögen<br />
Fragebogenrücklauf in der Zielgruppe der ...<br />
Schüler<br />
95<br />
94<br />
Der Rücklauf-Zeitraum der Bögen wurde<br />
nach einer Nachfrist im Mai 2004 beendet,<br />
die letzten Fragebögen erhielt die<br />
Forschungsgruppe Mitte Mai.<br />
Nebenstehender Grafik sind die Rücklaufquoten<br />
der einzelnen Fragebögen zu<br />
entnehmen. Alle hier gezählten Fälle waren<br />
auswertbar. Die hohe Quote innerhalb<br />
der Schülerschaft erklärt sich durch<br />
das gewählte Verfahren beim Ausfüllen<br />
im Klassenverband und unterscheidet<br />
sich kaum vom Ergebnis in 1998. Der Rücklauf der Elternfragebögen ist um 5 Prozentpunkte<br />
leicht zurückgegangen, ebenso der der Lehrer 2 Eltern<br />
83<br />
78<br />
Lehrer<br />
Ehemaligen<br />
26<br />
47<br />
65<br />
60<br />
Angaben in Prozent<br />
2004 1998<br />
. Die Rücklaufquote unter<br />
den Ehemaligen ist erheblich gestiegen, dies liegt in der veränderten Ausgabeweise<br />
der Bögen begründet.<br />
Rücklauf in absoluten Zahlen 2004 1998<br />
Schüler 902 von 956 895 von 946<br />
Eltern 392 von 500 413 von 500<br />
Lehrer 42 von 70 42 von 65<br />
Ehemalige 80 von 170 51 von 200<br />
1 Im Gegensatz zu 1998 wurden diesmal nur Schulabgänger der letzten zwei <strong>Jahre</strong> befragt - es<br />
antworteten 2,5 Prozent aus dem Abgangsjahr 2002 und 97,5 Prozent aus dem Jahr 2003. 36 Prozent<br />
der Befragungsteilnehmer kamen aus dem Hauptschulzweig der GSG, 32 Prozent aus dem Realschulzweig<br />
und 31 Prozent aus dem Gymnasialzweig. 34 Prozent sind heute an der gymnasialen Oberstufe,<br />
28 Prozent an der FOS, 30 Prozent an der Berufsfachschule und 8 Prozent machen eine<br />
Ausbildung.<br />
2 Wie bereits in 1998 kann über die Gründe bezüglich des Lehrerfragebogen-Rücklaufs hier nur<br />
gemutmaßt werden. Zu den Gründen könnten Befürchtungen hinsichtlich des Anspruchs an die Anonymität<br />
der Befragung gehören, die insbesondere in einer kleinen geschlossenen Zielgruppe in der<br />
Tat problematisch ist. Natürlich lässt allein die Kombination von Alters- und Geschlechtsangabe Rückschlüsse<br />
auf die Identität der ausfüllenden Person zu. Wir haben allerdings in dem von uns gewählten<br />
Befragungsverfahren sichergestellt, dass die Anonymität der Befragung gegenüber allen Beteiligten<br />
an der Schule gewahrt bleibt. Alle ausgefüllten Fragebögen verbleiben im externen Forschungsbüro<br />
und werden nach Abschluss der Befragung vernichtet.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 8<br />
Auch bei den Zielgruppen der Lehrer und Ehemaligen lassen die Rückläufe in absoluten<br />
Zahlen eine statistische Auswertung zu, bei Kreuzungen nach Geschlecht, Alter<br />
oder anderen Kriterien lassen sich zumindest Trends erkennen – die quantitative Beurteilung<br />
der Ergebnisse sollte hier allerdings eher in den Hintergrund treten, zugunsten<br />
einer qualitativen Beurteilungsmethode (Antworten auf die offenen Fragen).<br />
Die Befragung der örtlichen Wirtschaftsunternehmen und Verwaltungen erfolgte auf<br />
telefonischem Weg. Die Anrufe wurden im Zeitraum zwischen April und Mai 2004<br />
vorgenommen. Im Gegensatz zu 1998 wurden nur Unternehmen befragt, die ausbilden<br />
und/oder Praktikanten beschäftigen. Wie 1998 konnte nur ein verhältnismäßig<br />
kleiner Anteil der befragten Einrichtungen etwas über Absolventen der GS <strong>Geistal</strong><br />
aussagen.<br />
Insgesamt kann festgehalten werden, dass mittels der gewählten Methode Angaben<br />
und Beurteilungen von wiederum ca. 1.450 Personen an und im Umfeld der Schule<br />
in die Untersuchung Eingang fanden 3 .<br />
Die Vercodung der Daten, Systemeingabe, Auswertung und Beurteilung der Ergebnisse<br />
seitens der Forschungsgruppe erfolgten von Mai bis Juli, die Berichterstellung<br />
im August 2004.<br />
Die Mitarbeiter der Forschungsgruppe im Büro für Sozialforschung waren Carolin<br />
Engel, Jan Hauck und Wolfgang Rudolph.<br />
3 Bei ca. 1.730 Personen, die die Chance zur Mitwirkung hatten, ist die Beteiligungsquote von<br />
unverändert etwa 83 Prozent außerordentlich hoch. Die Zahl der Beteiligten ist eher noch höher anzusetzen,<br />
da etliche Elternfragebögen von beiden Elternteilen gemeinsam ausgefüllt wurden.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 9<br />
4. Gründe, warum man die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> besucht<br />
Wie auch in 1998 sagt die Mehrheit (69%) der Schülerinnen und Schüler aus, dass<br />
man sich für die GS <strong>Geistal</strong> entschieden habe, weil die "... Freunde auch dorthin gegangen<br />
sind". Zwar ist der Anteil dieser Antwort gegenüber 1998 (78%) zurückgegangen,<br />
es handelt sich jedoch immer noch eindeutig um die als am wichtigsten erachtete<br />
Begründung. "Weil meine Eltern das so wollten" äußern 29 Prozent (1. Befragung:<br />
31%) der Schüler, 10 Prozent (vormals 18%) verweisen auf die Wohnortnähe.<br />
Schüler: Aus welchen Gründen bist du auf die GS <strong>Geistal</strong> gegangen?<br />
Verwandte/Geschwister gingen auch auf diese Schule<br />
Angaben in Prozent<br />
Mehrfachantworten<br />
Weil meine Freunde auch dorthin gegangen sind<br />
Weil meine Eltern es so wollten<br />
Günstige Lage zum Wohnort<br />
Weil die GS <strong>Geistal</strong> einen guten Ruf hat<br />
Weil es eine <strong>Gesamtschule</strong> ist<br />
Auf Empfehlung von Grundschullehrern<br />
Weil ich es so wollte<br />
Sonstiges<br />
Im Unterschied zu den Ergebnissen von 1998 werden die Antworten in 2004 "weil die<br />
<strong>Geistal</strong>schule einen guten Ruf hat" (heute 23%) und "auf Empfehlung von Grundschullehrern"<br />
(heute 18%) höher bewertet. Möglicherweise deutet dies bereits darauf<br />
hin, dass sich das Image der GS <strong>Geistal</strong> verbessert hat. Denn auch die Empfehlung<br />
von Grundschullehrern folgt nicht zuletzt auch dem Image, das eine weiterführende<br />
Schule genießt, bzw. ihrem Ruf. Kaum Unterschiede in der Bewertung von 1998 und<br />
2004 gibt es bei den Antworten "weil Verwandte/Geschwister auch auf die Schule<br />
gehen" und "weil ich es so wollte," zudem spielen diese Antworten hinsichtlich ihrer<br />
Häufigkeit eine eher untergeordnete Rolle.<br />
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4<br />
4<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
10<br />
12<br />
15<br />
18<br />
12<br />
18<br />
23<br />
31<br />
29<br />
2004 1998<br />
69<br />
78
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 10<br />
5. Zufriedenheit an der Schule / mit der Schule<br />
Für alle am Schulalltag Beteiligten ist<br />
das Kriterium des Sich-Wohlfühlens<br />
ein wichtiger Maßstab für die Zufriedenheit<br />
und Motivation, mit der man<br />
sich auf den täglichen Schulweg begibt.<br />
Sicher fließen in die Beantwortung<br />
einer solchermaßen allgemeinen<br />
Fragestellung ("Fühlst du dich /<br />
fühlen Sie sich wohl?") individuell<br />
verschieden geartete Kriterien ein,<br />
dennoch erlauben die Antworten einen<br />
ersten Hinweis auf die emotio-<br />
Schüler 2004: Fühlst du dich wohl an der<br />
GS <strong>Geistal</strong>?<br />
teils/teils<br />
38,2%<br />
nein<br />
5,5%<br />
ja<br />
56,3%<br />
Schüler 1998: Fühlst du dich wohl an der<br />
GS <strong>Geistal</strong>?<br />
teils/teils<br />
46,7%<br />
nein<br />
6,0% ja<br />
47,3%<br />
nale Grundhaltung, die man mit der<br />
Schule verbindet.<br />
Mehr als die Hälfte der Schüler/innen<br />
antwortet mit einem "ja", eine etwas<br />
kleinere Gruppe mit einem "teils/teils".<br />
Nur 5,5 Prozent vergeben ein klares<br />
"nein". Vergleicht man die Antworten mit<br />
denen aus 1998, fällt auf, dass die<br />
Schülerinnen und Schüler sich heute offensichtlich<br />
wohler fühlen, denn 56,3<br />
Prozent antworten 2004 mit "ja", in 1998<br />
waren es nur 47,3 Prozent. Auch der Anteil derer, die mit einem kategorischen "nein"<br />
antworten, ist 2004 etwas geringer als 1998.<br />
Die Ursachen dafür, dass man sich wohlfühlt, sind vielfältig, die häufigsten Nennungen<br />
sind: "Viele Freunde sind auf der Schule" (21%), "Die Lehrer sind nett" bzw. "Die<br />
meisten Lehrer haben einen guten Ruf" (20%), "Gutes Klima unter den Schüler/innen"<br />
(9%), "Es gibt einen Kiosk an der Schule" (4%). Die Ursachen unterscheiden<br />
sich in der Rangfolge nicht von den Ergebnissen aus 1998. Allerdings löst der<br />
"Kiosk" als Wohlfühlgrund die Aussage "die Schule ist schön groß" von damals ab.<br />
23 Schülerinnen und Schüler nannten zudem noch den Grund, dass Gewalt bzw.<br />
Lehrer 1998: Fühlen Sie sich wohl an der<br />
GS <strong>Geistal</strong>?<br />
eher nein<br />
4,9%<br />
eher ja<br />
95,1%<br />
Lehrer 2004: Fühlen Sie sich wohl an der<br />
GS <strong>Geistal</strong>?<br />
eher nein<br />
2,4%<br />
beides<br />
2,4%<br />
eher ja<br />
95,2%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 11<br />
Schlägereien kaum auftreten. Warum fühlen sich Schüler/innen auf der GS <strong>Geistal</strong><br />
nicht wohl? "Wegen der Lehrer" (3%) wird an erster Stelle genannt. Darauf folgt "Die<br />
Schüler sind untereinander rücksichtslos bzw. gewalttätig" (2,7%). Beide Antworten<br />
haben gegenüber 1998 ihre Rangfolge getauscht. "Die Schule ist hässlich" (2%) ist<br />
ein weiterer Grund, warum Schülerinnen und Schüler sich nicht an der Schule<br />
wohlfühlen.<br />
Die Zufriedenheit der Lehrer (Grafik auf voriger Seite) scheint ebenfalls zugenommen<br />
zu haben, misst man sie am Anteil derer, die mit "eher nein" antworten. Dieser ist<br />
gegenüber 1998 noch gesunken, obwohl er sich ohnehin auf geringem Niveau befand.<br />
Demgegenüber gibt es heute einen gleich großen Anteil, der sich einerseits<br />
wohl, andererseits unwohl fühlt.<br />
Hier wird stärker differenziert als<br />
in 1998, wenngleich wir nicht<br />
wissen, auf welche Situationen<br />
oder Umstände sich die jeweilige<br />
Aussage bezieht.<br />
Lehrer: Bekommen Sie genügend Anerkennung für<br />
Ihre Arbeit? Von ...<br />
Bleiben wir noch bei der Gruppe<br />
1998<br />
66,7 26,2 7,1<br />
der Lehrer: Nach unserer Ein-<br />
Schulleitung 2004<br />
73,8 16,7 9,6<br />
schätzung tragen Anerkennung<br />
und Arbeitsbelastung ebenfalls<br />
1998<br />
71,4 16,7 11,9<br />
entscheidend zum Gefühl der<br />
Kollegen 2004<br />
71,4 14,3 14,2<br />
Zufriedenheit bei. Die im Ar-<br />
1998<br />
64,3 16,7 19,0<br />
beitsalltag erfahrene Anerken-<br />
ja nein teils/teils, k.A.<br />
nung differiert nach Auskunft<br />
Angaben in Prozent<br />
der Lehrer stark, je nach Zielgruppe,<br />
von der man sich Anerkennung erwartet. Von der Schulleitung fühlen sich<br />
die meisten Lehrer/innen anerkannt, die Eltern hingegen stellen die Gruppe dar, von<br />
der am wenigsten Anerkennung empfunden wird - dies galt auch für die Ergebnisse<br />
von 1998. Die empfundene Anerkennung seitens der Eltern ist in der aktuellen Befragung<br />
um fast 15 Prozentpunkte (auf 41%) erheblich zurückgegangen. Ebenfalls<br />
wenig Anerkennung für ihre Arbeit erhalten die Lehrer nach eigenen Angaben von<br />
den Schülern, auch hier ist der Wert um 12 Prozentpunkte (auf 55%) gesunken. Auffällig<br />
ist, dass sich das Gefühl der Anerkennung grundsätzlich in zwei Richtungen<br />
entwickelt: Von der zu betreuenden Klientel (Schüler/innen, Eltern) wird drastisch<br />
sinkende Anerkennung empfunden, während die Anerkennung, die man seitens der<br />
Lehrer 1998: Ist Ihre Arbeitsbelastung zu<br />
hoch?<br />
nein<br />
12,2%<br />
gerade richtig<br />
ja<br />
36,6%<br />
51,2%<br />
Eltern 2004<br />
Schüler/innen 2004<br />
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1998<br />
40,5<br />
54,8<br />
54,8<br />
28,6<br />
Lehrer 2004: Ist Ihre Arbeitsbelastung zu<br />
hoch?<br />
nein<br />
14,6%<br />
gerade richtig<br />
41,5%<br />
ja<br />
43,9%<br />
47,6<br />
11,9<br />
16,7<br />
38,1 7,2
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 12<br />
Kolleg(inne)n und der Schulleitung empfindet, tendenziell steigt. Eine zweite Auffälligkeit<br />
liegt darin, dass man sich im großen und ganzen 2004 eher positioniert, d.h.,<br />
der Anteil derer, die sich bei der Antwort unentschlossen oder indifferent verhalten,<br />
hat gegenüber 1998 abgenommen.<br />
Die Arbeitsbelastung (Grafik auf vorhergehender Seite) empfindet mittlerweile weniger<br />
als die Hälfte der Lehrer/innen als "zu hoch". Während in der ersten Befragung<br />
noch 51,2 Prozent die Arbeitsbelastung als "zu hoch" empfanden, sehen dies heute<br />
nur noch 43,9 Prozent ebenso. Als "gerade richtig" beurteilen heute 41,5 Prozent die<br />
Arbeitsbelastung, 1998 waren es nur 36,6 Prozent.<br />
Schüler 1998: Belastet dich die Schule?<br />
nein<br />
59,2%<br />
manchmal<br />
5,5%<br />
ja<br />
35,3%<br />
Schüler 2004: Belastet dich die Schule?<br />
manchmal<br />
9,3%<br />
nein<br />
53,1%<br />
Zurück zu den Schüler/innen: Wir fragten auch "Belastet dich die Schule?" Etwas<br />
weniger als in 1998 (59%) verneinen dies heute 53 Prozent. 9 Prozent sagen<br />
"manchmal" und 38 Prozent "ja". Die empfundene Belastung ist nur geringfügig angestiegen.<br />
Hierzu liegen uns auch Angaben über die Art der empfundenen Belastung<br />
vor, von 38 Prozent der Befragten (1998: 35%): Von denen, die Angaben machten,<br />
werden "zuviel Hausaufgaben" an erster Stelle als belastend dargestellt (38%),<br />
20 Prozent sagen: "Häufiges Lernen durch zu viele Arbeiten hintereinander". Für 17<br />
Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler stellen "die Lehrer" eine Belastung<br />
dar. Vor fünf <strong>Jahre</strong>n gaben nur 7 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Lehrer<br />
als Belastungsgrund an. Scheinbar ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler<br />
heute, neben Hausaufgaben und Lernfrequenz ein ausschlaggebender Punkt dahingehend,<br />
ob die Schule als belastend empfunden wird oder nicht. Es folgen:<br />
"Druck/Schulstress" (11%), "Zu viele Stunden" (5%), "Frühes Aufstehen" (5%).<br />
Zufriedenheit mit der Schule beeinflusst sicherlich auch die Lernmotivation. "Lernst<br />
Du gerne?" lautete eine unserer Fragen. Während in 1998 noch 20 Prozent diese<br />
Frage verneinten, antworteten heute 29 Prozent der Befragten mit "nein". Den 34<br />
Prozent von 1998, die gerne lernen, stehen heute nur noch 30 Prozent der Schüler<br />
und Schülerinnen gegenüber. Für mittlerweile fast die Hälfte der Schüler/innen gilt:<br />
"manchmal lerne ich gerne" (46%). Die meisten Begründungen fallen, wie auch in<br />
1998, in die Kategorie "weil ich einen guten Abschluss haben will" (34% der Befragten),<br />
bzw. "weil mit einem guten Abschluss die Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />
höher sind" (27%). 23 Prozent sagen "weil ich Spaß am Lernen habe". "Weil meine<br />
Eltern mich dazu auffordern" beantworten 19%, 12% sagen "weil ich besser sein will,<br />
als meine Mitschüler/innen", und 6 Prozent geben an: "weil ich dem Lehrer/der Leh-<br />
ja<br />
37,6%<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 13<br />
Schüler 1998: Lernst du gerne?<br />
nein<br />
19,5%<br />
manchmal<br />
46,3%<br />
ja<br />
34,2%<br />
rerin gefallen will". In der Rangfolge ist hier zu den Ergebnissen von 1998 keine Änderung<br />
eingetreten. Warum lernt man nicht gerne? "Weil ich keinen Spaß am Lernen<br />
habe" (31%), "weil ich nicht mit dem Lehrer/der Lehrerin klarkomme"(10%), "weil ich<br />
nicht als Streber dastehen will" (8%), "weil mir niemand hilft" (6%). Gegenüber 1998<br />
hat sich auch hier die Rangfolge nicht verändert. Insbesondere der Anteil derer, die<br />
"fehlenden Spaß" vermerken, ist um 10 Prozentpunkte angestiegen.<br />
"Gehst du gerne in die Schule?" lautete unsere Frage, die möglicherweise hilft, die<br />
Frage nach der Zufriedenheit insgesamt zu bilanzieren.<br />
Schüler 1998: Gehst du gerne in die<br />
Schule?<br />
teils/teils<br />
72,1%<br />
ja<br />
17,6% nein<br />
10,3%<br />
Schüler 2004: Lernst du gerne?<br />
Während der Anteil der "ja"-Antworten mit etwa jeweils 17 Prozent fast gleich geblieben<br />
ist, gibt es 2004 doch erheblich mehr "nein"-Antworten (Anstieg um 9 Prozentpunkte).<br />
Um etwa den gleichen Prozentpunkt-Wert reduziert sich dadurch der Anteil<br />
der "teils/teils"-Antwort. Immerhin noch fast 2/3 der Schüler/innen sagen 2004, dass<br />
sie teils gerne, teils nicht gerne in die Schule gehen, während die Zahl derer, die<br />
nicht gerne in die Schule gehen, inzwischen die Zahl derer übertrifft, die gerne in die<br />
Schule gehen.<br />
Auf die Gruppe der Eltern übertragen kann sich das Thema "Zufriedenheit" mit der<br />
GS <strong>Geistal</strong> sinnvollerweise nur auf den Erfolg des Schulbesuchs ihrer Kinder erstrecken.<br />
Auf die Frage, ob die Eltern zufrieden mit dem Wissen sind, das ihr Kind auf<br />
der Schule vermittelt bekommt, antworten immerhin 84 Prozent mit "meistens" oder<br />
"immer" - ein leichter Anstieg gegenüber 1998. Der Anteil derer, die "selten" oder<br />
"nicht zufrieden" sind, hat dem gegenüber abgenommen.<br />
Zufriedenheit ist immer auch das Ergebnis eines Abgleichs, nämlich der empfundenen<br />
Realität gegenüber der Erwartungshaltung, den Ansprüchen, die man an die<br />
nein<br />
29,4%<br />
manchmal<br />
40,3%<br />
ja<br />
30,3%<br />
Schüler 2004: Gehst du gerne in die<br />
Schule?<br />
teils/teils<br />
63,5%<br />
ja<br />
17,1% nein<br />
19,4%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 14<br />
Eltern 1998: Sind Sie mit dem Wissen<br />
zufrieden, das Ihr Kind vermittelt<br />
bekommt?<br />
selten<br />
15,6%<br />
ja, immer<br />
nein, nie<br />
5,7%<br />
5%<br />
ja, meistens<br />
73,9%<br />
Eltern 2004: Sind Sie mit dem Wissen<br />
zufrieden, das Ihr Kind vermittelt<br />
bekommt?<br />
Wertigkeit bestimmter Kriterien knüpft. Wir fragten deshalb die Lehrer/innen, welche<br />
Wertigkeit für sie bestimmte Aussagen haben, die wir ihnen im Fragebogen vorgaben.<br />
Daraus wurde eine Rangordnung erstellt.<br />
"Mit den Schüler(inne)n klarkommen" hat für sie eindeutig Präferenz, am geringsten<br />
wird von den Lehrer(inne)n "Anerkennung erlangen" bewertet, im Kontext der vorgegeben<br />
Aussagen. Dass der vergebene Rangplatz 1 dem Verhältnis zu den Schüler(inne)n<br />
zukommt, ist verständlich und nachvollziehbar. Schwieriger zu interpretieren<br />
ist der weit hinten rangierende Punkt "Mit den Eltern klarkommen", aber auch das<br />
'Schlusslicht' "Anerkennung erlangen". Man fragt sich z.B., ob auch andere Berufsgruppen<br />
das Ziel, Anerkennung im Rahmen der ausgeübten Tätigkeit zu erlangen,<br />
dermaßen gering bewerten würden.<br />
selten<br />
13,0%<br />
nein, nie<br />
3%<br />
ja, meistens<br />
75,1%<br />
Lehrer: Welche Wertigkeit geben Sie folgenden Aspekten?<br />
wichtig ......................... unwichtig<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Gut "gelaufener" Unterricht<br />
2004<br />
1998<br />
Organisation muss stimmen<br />
Arbeitszeit muss stimmen<br />
Die technischen Arbeitsbedingungen<br />
Mit Eltern klarkommen<br />
Anerkennung erlangen<br />
ja, immer<br />
8,8%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 15<br />
Eine erkennbare Veränderung zur ersten Befragung liegt nicht in der Rangfolge, jedoch<br />
sind die am Ende der Skala rangierenden Aussagen "technische Arbeitsbedingungen",<br />
"mit Eltern klarkommen" und "Anerkennung verlangen" in der Wertigkeit etwas<br />
gestiegen, haben demnach in der Bedeutung für die Ausübung der Tätigkeit aus<br />
Sicht der Lehrer/innen zugenommen.<br />
Untersucht man das Ergebnis getrennt nach Männern und Frauen, so ergeben sich<br />
einige Abweichungen. Den Lehrerinnen ist wichtiger als den Lehrern: Die räumlichen<br />
und technischen Arbeitsbedingungen. Den Lehrern ist wichtiger als den Lehrerinnen:<br />
"Mit den Schüler(inne)n klarkommen", "gutes Verhältnis zur Schulleitung", "mit den<br />
Eltern klarkommen", "Kollegialität", "gut gelaufener Unterricht", Anerkennung erlangen".<br />
Rangliste Lehrer: Bewertung von Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen Belastungsfaktor*<br />
2004/1998<br />
von "sehr belastend" bis "nicht belastend"<br />
2004/1998<br />
1. - Ausstattung des Lehrerzimmers 2,88 -<br />
2. 1. Korrektur von Klassenarbeiten 2,76 3,00<br />
3. 2. Zeugnisvorbereitungsphase 2,76 2,76<br />
4. 8. Pausenaufsicht 2,61 2,68<br />
5. 9. meine Arbeitsbedingungen allgemein 2,54 2,64<br />
6. 5. Konferenzen allgemein 2,50 2,61<br />
7. 13. Klassenfahrten 2,47 2,60<br />
8. 3. organisatorische Abläufe allgemein 2,46 2,54<br />
9. 4. Integration junger Aussiedler/innen 2,33 2,49<br />
10. 10. Krankenstand im Kollegium 2,29 2,41<br />
11. 14. Fachkonferenzen 2,24 2,26<br />
12. 6. Integration ausländischer Schüler/innen 2,19 2,21<br />
13. 16. Unterrichtsablauf 2,19 2,21<br />
14. 11. Unterrichtsablauf 2,16 2,17<br />
15. 7. Beurteilung von Schüler/innen 2,16 2,08<br />
16. 19. Umgang mit Eltern allgemein 2,07 2,05<br />
17. 18. Unterricht 2,07 2,00<br />
18. 15. Unterrichtsvorbereitungen 2,07 1,98<br />
19. 12. Entwickeln von Klassenarbeiten 2,00 1,98<br />
20. 21. Stundenplangestaltung 1,97 1,86<br />
21. 17. Elternabend 1,93 1,77<br />
22. 22. Umgang mit Schülern allgemein 1,80 1,73<br />
23. 20. Umgang mit Elternvertretern 1,71 1,64<br />
24. 23. Verhalten im Lehrerzimmer 1,38 1,50<br />
25. 24. Umgang mit SV 1,35 1,45<br />
26. 25. Umgang mit Schulleitung allgemein 1,30 1,29<br />
*) Mittelwert der Bewertung von 1 = nicht belastend, 2 = kaum belastend, 3 = eher belastend und 4 =<br />
sehr belastend<br />
Wir fragten die Lehrer/innen auch nach dem Grad der empfundenen Belastung hinsichtlich<br />
einiger (von uns vorgegebener) Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen. Man<br />
erhält auf diese Weise die zwei nachstehenden Listen, die - in absteigender Reihen-<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 16<br />
folge - den Grad an Belastung darstellen, wie ihn die an der Befragung beteiligten<br />
Lehrer/innen insgesamt für häufige Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen empfinden.<br />
Die Sortierung erfolgte in absteigender Rangfolge vom höchsten Grad an Belastung<br />
(Platz 1) bis zum niedrigsten (Platz 25).<br />
Rangliste Lehrer : Bewertung von Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen Zufriedenheits-<br />
2004/1998<br />
von "sehr negativ" bis "sehr positiv"<br />
faktor* 2004/1998<br />
1. 1. Schulpolitik in Hessen 3,05 3,38<br />
2. 3. Klassengröße 3,01 3,12<br />
3. 9. Ansehen meines Berufes in der Öffentlichkeit 2,85 2,95<br />
4. 4. Ausstattung der Klassenräume 2,83 3,12<br />
5. 17. Rahmenpläne 2,80 2,40<br />
6. 6. Absprache der Fächer untereinander 2,70 3,05<br />
7. 10. die räumlichen Bedingungen allgemein 2,69 2,90<br />
8. 15. Schüler/in Motivation 2,68 2,49<br />
9. 7. Zustand der Fachräume 2,63 3,03<br />
10. 16. Schüler/in Aufmerksamkeit 2,57 2,41<br />
11. 14. mein Freizeitbudget 2,56 2,55<br />
12. 11. Gestaltungsmöglichkeiten der Klassenräume 2,53 2,76<br />
13. 22. Interessenvertretung durch Personalrat 2,41 1,77<br />
14. 2. Erscheinungsbild der Schulgebäudes 2,29 3,29<br />
15. 18. Kopierpraxis 2,28 2,31<br />
16. 5. Hilfsmittel 2,24 3,07<br />
17. 12. Kursgrößen 2,14 2,64<br />
18. 8. Nachmittagsangebote in der Schule 2,09 3,00<br />
19. 13. Meine Möglichkeit zum Abschalten 2,07 2,59<br />
20. 21. Umgang mit dem Hausmeister 1,95 1,88<br />
21. 19. Kollegialität 1,86 1,98<br />
22. 20. Klima in meinen Klassen/Kursen 1,79 1,88<br />
23. 24. Art, wie die Schule geleitet wird 1,59 1,52<br />
24. 23. Umgang mit der Verwaltung 1,47 1,55<br />
*) Mittelwert der Bewertung von 1 = sehr positiv, 2 = eher positiv, 3 = eher negativ und 4 = sehr negativ<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 17<br />
6. Perspektiven - der <strong>später</strong>e Schulerfolg<br />
Schüler 1998: Hast du bereits<br />
Vorstellungen, was du nach Verlassen der<br />
GS <strong>Geistal</strong> machen willst?<br />
nein<br />
32,1%<br />
weiß nicht<br />
0,3%<br />
ja<br />
67,6%<br />
Wir fragten die Schüler/innen, ob sie bereits über Vorstellungen verfügen, was sie<br />
nach dem Verlassen der GS <strong>Geistal</strong> machen wollen. Gut zwei Drittel bejahten dies,<br />
leicht mehr als in 1998. Dennoch unterscheiden sich die damaligen Ergebnisse im<br />
Vergleich zu den aktuellen kaum. Sehr viel mehr Befragte als 1998 hatten aber bereits<br />
konkrete Vorstellungen von ihren zukünftigen Plänen (61% gegenüber 42% in<br />
1998). 40 Prozent derer, die hierzu Angaben machten, sagen, sie wollten sich nach<br />
Beendigung der Schulzeit sofort beruflich orientieren (der überwiegende Teil in einer<br />
Ausbildung), während 60 Prozent weiterführende Schulen besuchen wollen. Für beide<br />
Kategorien werden auch darüber hinausweisende Ziele benannt, wie z. B. "zur<br />
Bundeswehr gehen", "in das Geschäft der Eltern einsteigen", "Studieren", etc.<br />
Die Ergebnisse der Ehemaligen-Befragung sind mit den Antworten auf die vorige<br />
Frage, nach den Perspektiven der derzeitigen Schüler, nur bedingt vergleichbar. Die<br />
Antworten der Ehemaligen aus 1998 bestätigten zwar grob den Trend bei den damaligen<br />
Schülern (69% haben eine weiterführende Schule besucht, 31% sich eher beruflich<br />
orientiert), für 2004 kann dieser Vergleich nicht mehr vorgenommen werden.<br />
Grund ist, dass 2004 fast ausschließlich Ehemalige befragt wurden, die sich zu diesem<br />
Zeitpunkt an weiterführenden Schulen befanden, so dass hier die Angaben zur<br />
beruflichen Orientierung zwangsläufig unterrepräsentiert sein müssen.<br />
Ehemalige 1998: Was haben Sie nach dem<br />
Besuch der GS <strong>Geistal</strong> gemacht?<br />
eine weiterführende<br />
Schule<br />
besucht<br />
68,6%<br />
Sonstiges<br />
3,9%<br />
eine<br />
Ausbildung<br />
gemacht<br />
27,5%<br />
Schüler 2004: Hast du bereits<br />
Vorstellungen, was du nach Verlassen der<br />
GS <strong>Geistal</strong> machen willst?<br />
Hinsichtlich der Befragung der Ehemaligen lag nahe beurteilen zu lassen, welche<br />
Kenntnisse, die auf der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> vermittelt wurden, im Nachhinein für<br />
den weiteren Bildungsweg von Wichtigkeit waren. Auch hier ist zu berücksichtigen,<br />
nein<br />
31,7%<br />
ja<br />
68,3%<br />
Ehemalige 2004: Was haben Sie nach dem<br />
Besuch der GS <strong>Geistal</strong> gemacht?<br />
eine weiterführende<br />
Schule<br />
besucht<br />
92,4%<br />
eine<br />
Ausbildung<br />
gemacht<br />
7,6%<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 18<br />
dass sich in 2004 der "weitere Bildungsweg" fast ausschließlich auf Erfahrungen in<br />
weiterführenden Schulen bezieht, während sich in 1998 immerhin 31 Prozent der<br />
Ehemaligen in einer beruflicher Phase befanden.<br />
In der genannten Rangfolge (Mehrfachangaben waren möglich) steht "Praktikumserfahrung"<br />
interessanterweise am höchsten im Kurs, mit 55 Prozent in 2004. Dies ist<br />
auch der Punkt, der den dramatischsten Bedeutungsgewinn gegenüber 1998 zu verzeichnen<br />
hat, es erfolgte nahezu eine Verdreifachung. Da sich aber 2004 sehr viel<br />
weniger Probanden in einer Phase der beruflichen Orientierung befanden, als in<br />
1998, kann dies nur bedeuten, dass die Bedeutung der Praktikumserfahrung von den<br />
Ehemaligen heute allgemein als wesentlich wichtiger betrachtet wird, als noch in<br />
1998, selbst in ihrer Wertigkeit für den Besuch weiterführender Schulen. Das bestätigt<br />
sich bei vertiefter Datenanalyse: Selbst unter den Ehemaligen, die jetzt die gymnasiale<br />
Oberstufe besuchen, wird von 33 Prozent die Praktikumserfahrung als wichtig<br />
erachtet.<br />
Ehemalige: Welche Kenntnisse waren für den weiteren Bildungsweg<br />
wichtig?<br />
Fachkompetenz in Naturwissenschaften<br />
Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit<br />
Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften<br />
Phantasie und Kreativität<br />
Musische Fähig-/Fertigkeiten<br />
Angaben in Prozent<br />
Mehrfachantworten<br />
Sprachkenntnisse<br />
Praktikumserfahrung<br />
Sportliche Fähigkeiten<br />
keine<br />
Sonstige<br />
2<br />
5<br />
6,3<br />
6,3<br />
Kenntnisse in Naturwissenschaften und Sprachen folgen 2004 an zweiter und dritter<br />
Stelle der Bedeutungsskala, gegenüber 1998 wurden beide Kenntnisbereiche kaum<br />
abweichend bewertet. An Bedeutung abgenommen haben deutlich die Bereiche "Soziale<br />
Kompetenz, Teamfähigkeit" - sie sind möglicherweise erst in der Phase der beruflichen<br />
Ausbildung stärker gefragt -, Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften und<br />
"Phantasie und Kreativität". Dass beim Besuch weiterführender Schulen der Punkt<br />
"sportliche Fähigkeiten" größere Bedeutung hat, als in einer beruflichen Lebensphase,<br />
liegt auf der Hand. Die Aussage, dass keine der auf der GS <strong>Geistal</strong> vermittelten<br />
Fähigkeiten von Wichtigkeit gewesen sei, hat sich in den fünf <strong>Jahre</strong>n zwischen den<br />
Befragungen von 12 auf sechs Prozent halbiert.<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
7,8<br />
11,8<br />
15<br />
19,6<br />
21,3<br />
21,6<br />
22,5<br />
28,8<br />
2004 1998<br />
33,3<br />
33,3<br />
35<br />
35,3<br />
43,1<br />
41,3<br />
41,2<br />
55
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 19<br />
Die Befragung von Unternehmen vor Ort 4 sollte uns Hinweise darauf liefern, "in welchem<br />
Kurs" Absolventen der GS <strong>Geistal</strong> stehen. Zunächst ist festzustellen, dass viele<br />
Schüler/innen nach Verlassen der Schule weiterführende Schulen besuchen, das<br />
betrifft nicht nur die Schüler/innen des Gymnasialzweigs. Insofern treten bei einer<br />
<strong>später</strong>en Berufsausbildung oder Berufstätigkeit nicht alle ehemaligen <strong>Geistal</strong>schüler<br />
als solche in Erscheinung, es sei denn, auch die zeitlich weiter zurückliegenden<br />
Zeugnisse in den Bewerbungsunterlagen werden von Geschäftsführern bzw. Personalleitern<br />
aufmerksam betrachtet.<br />
Die Methode der Befragung beruht auf einer Zufallsauswahl von Wirtschaftsunternehmen<br />
aus dem Bad Hersfelder Telefonbuch. Weiterhin erhielten wir Hinweise auf<br />
geeignete Unternehmen von der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>. Es folgte eine telefonische<br />
Befragung anhand eines Gesprächsleitfadens.<br />
Anders als in der Befragung 1998 wurde die Eingangsfrage gestellt, ob das Unternehmen<br />
ausbildet und/oder Praktikanten beschäftigt. Es wurden 67 Unternehmen<br />
angerufen, wovon sich 28 Prozent an der Befragung beteiligten. Die übrigen Wirtschaftsunternehmen<br />
beschäftigen entweder keine Auszubildenden/Praktikanten oder<br />
waren nicht bereit, an der Befragung teilzunehmen.<br />
Für knapp 52 Prozent der von uns befragten Zielpersonen aus den Unternehmen<br />
(Inhaber, Personalchefs, Ausbildungsleiter) ist die GS <strong>Geistal</strong> ein Begriff. In acht Fällen<br />
beschäftigt das betreffende Unternehmen Praktikanten, die aus der GS <strong>Geistal</strong><br />
kommen. In fünf Fällen bildet das befragte Unternehmen ehemalige <strong>Geistal</strong>schüler<br />
aus.<br />
Wie auch schon in 1998 hielten sich die Befragten bei der Beurteilung von Beschäftigten<br />
nach Schulherkunft grundsätzlich zurück, zum überwiegenden Teil mit der Begründung,<br />
man sei sich nicht sicher, wer ehemaliger <strong>Geistal</strong>schüler sei, zum Teil<br />
auch deshalb, weil man der Überzeugung sei, die Schulherkunft spiele keinerlei Rolle<br />
bei der Beurteilung von Beschäftigten. Die letztere Begründung zieht sich durch die<br />
Beantwortung vieler unserer Fragen: So werde auch heute bei der Einstellung nach<br />
Persönlichkeitsbild, Testergebnis und Zeugnis geurteilt, die ehemalige Schule werde<br />
nicht als Kriterium herangezogen. Die Herkunftsschule spiele für die Personalentscheidung<br />
keinerlei Rolle, entscheidend sei allenfalls die Schulform, aus der die Bewerber/innen<br />
kämen. Eine häufige Aussage war, <strong>Geistal</strong>schüler würden sich "nicht<br />
unterscheiden von Abgängern anderer Schulen".<br />
4 Statistische Angaben aus den Unternehmen/Verwaltungen: Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl<br />
liegt bei 43 Mitarbeitern, der Kern der befragten Unternehmen hat jedoch zwischen 5 und 20<br />
Beschäftigte. Die größten Unternehmen beschäftigen in zwei Fällen 200 und in einem Fall 170 Mitarbeiter.<br />
Von denen, die Angaben hierzu machten, gehören 5 zur Industrie, 6 zum Handwerk, 3 zum<br />
Handel, 3 zu privaten Dienstleitungen und 1 zu öffentlichen Dienstleistungen. Alle befragten Unternehmen<br />
bilden aus bzw. beschäftigen Praktikanten. Die meisten Unternehmen erklären, dass die<br />
Auszubildenden im Anschluss übernommen werden, es sei denn, Auftragslage/Betriebsergebnis, Eignung<br />
oder der Wunsch der Betroffenen spräche dagegen. In einigen Fällen wird nach Bedarf ausgebildet.<br />
In 8 Fällen dauern die Praktikantenverhältnisse 3 Wochen, in zwei Fällen 4 Wochen, in zwei<br />
Fällen ein halbes Jahr, in zwei Fällen bis zu einem Jahr, in einem Fall 3 Monate, in einem Fall 2 Wochen,<br />
in einem weiteren Fall 1 Woche.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 20<br />
Keine Veränderung zeigt die aktuelle Befragung hinsichtlich der Beurteilung der<br />
Schulbildung. Die Befragten äußern sich zu großen Teilen kritisch über das mitgebrachte<br />
Schulwissen der Auszubildenden. Es mangele an Schulbildung allgemein,<br />
insbesondere seien schlechte Deutsch- und Mathematik-Kenntnisse feststellbar, die<br />
Rechtschreibe-Sicherheit sei äußerst schlecht. In einigen Fällen wurde das Sozialverhalten<br />
kritisiert (schlechte Umgangsformen der Auszubildenden, fehlende Disziplin<br />
etc.). Ein Gesprächspartner bemerkte, dass heutzutage im vorbereitenden Unterricht<br />
der Wert einer Ausbildung nicht hinreichend vermittelt würde. Übereinstimmend<br />
wurde aber hinzugefügt, dass dies heute ein allgemeines Problem sei, es beträfe<br />
Abgänger aller Schulen. Man habe auch die Einstellung, dass man das nicht immer<br />
der Schule und deren Ausbildung/Erziehung vorwerfen könne, viele Probleme seien<br />
in der Persönlichkeit der Einzelnen begründet und lägen zudem in der Verantwortung<br />
der Eltern.<br />
Die Einstellungskriterien für die Ausbildung sind nach wie vor breit gefächert und<br />
sehr unterschiedlich, sie umfassen die ganze Bandbreite an Möglichkeiten von Anforderungen<br />
an handwerkliche Berufe (mit Hauptschul-/Realschulabschluss) bis zu<br />
gehobenen Verwaltungstätigkeiten mit der Voraussetzung eines guten Abiturabschlusses.<br />
Kriterien im Einzelnen: Rechtschreibung, Deutsch, Mathe, Motivation,<br />
räumliches Vorstellungsvermögen, Leistungsbereitschaft, Kreativität, Kommunikations-<br />
und Teamfähigkeit .<br />
Die Frage nach der Kritikfähigkeit als soziale Kompetenz der Auszubildenden bzw.<br />
Praktikanten wurde zum überwiegenden Teil positiv beantwortet. Die Mehrheit der<br />
Azubis könne sowohl mit Konflikten umgehen, als auch selbst Kritik äußern. Weiterhin<br />
wurde positiv angemerkt, dass die meisten Auszubildenden Kritik annehmen und<br />
daraus lernen.<br />
Die Frage, ob Schule ausreichend auf die Ausbildung vorbereitete, wurde sehr unterschiedlich<br />
beantwortet. 32 Prozent der Gesprächspartner finden, dass Schule nicht<br />
genügend Vorbereitung auf die Ausbildung leiste. Ein Unternehmer bemerke dies<br />
daran, dass die Auszubildenden mit falschen Erwartungen in die Lehre gingen und<br />
<strong>später</strong> enttäuscht seien. Ca. 30 Prozent der Befragten beurteilten die schulische<br />
Vorbereitung als gut, ohne dies jedoch genauer erläutern zu können.<br />
Einige der Gesprächspartner hoben die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Gesamtschule</strong><br />
<strong>Geistal</strong> hervor und lobten die gute Zusammenarbeit mit Industrie und Handel, die sie<br />
von anderen Schulen abhebe.<br />
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Auskunftsbereitschaft der angerufenen<br />
Wirtschaftsunternehmen gegenüber der ersten Befragung zurückgeblieben ist. Möglicherweise<br />
ist dies auf die zum Zeitpunkt unserer Befragung in den Medien geführte<br />
Debatte über die Einführung einer Ausbildungsabgabe zurück zu führen. Ggf. war<br />
der eine oder andere Befragte deshalb unsicher, was denn eine telefonische Auskunft<br />
über das Ausbildungsverhalten des Betriebes an möglichen Konsequenzen<br />
nach sich ziehen könnte.<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 21<br />
7. Das Image der Schule<br />
Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg einer Einrichtung ist das Ansehen, das<br />
sie genießt, sowohl im Innen- wie im Außenverhältnis. Das Ansehen einer Einrichtung<br />
hängt davon ab, welches Bild man sich von ihr macht, es wird in diesem Zusammenhang<br />
vom "Image" gesprochen. Wir unterscheiden hier zwischen dem persönlichen<br />
Image-Urteil, das man selbst über die Schule abgibt, und dem vermuteten<br />
Fremd-Image, also dem Urteil über die Schule, wie man es innerhalb bestimmter<br />
Gruppen vermutet. Beide Urteile kann man miteinander in Bezug setzen.<br />
Als Bewertungsmaßstab gilt die Skala der Schulnoten. Die Vergabe einer 1 entspricht<br />
infolgedessen einem "sehr guten" Image, die einer 6 einem "sehr schlechten".<br />
Wir entschieden uns für eine sechsteilige Skala, um (wie dies etwa bei nur 5 enthaltenen<br />
Werten auftritt) den Effekt einer Nivellierung auf den Mittelwert 3 zu vermeiden.<br />
Die Darstellung der Image-Ergebnisse fußt auf der Berechnung des jeweiligen Mittelwertes<br />
innerhalb der befragten Zielgruppen.<br />
Ein übliches Missverständnis bei der Abgabe von Image-Urteilen ist zu glauben, man<br />
müsse über die zu beurteilende Einrichtung möglichst viele und detaillierte Fakten<br />
kennen, um sich ein Urteil zuzutrauen. Dies blendet aus, dass es sich bei der Image-<br />
Ermittlung weniger um ein kognitives Herangehen handelt, als vielmehr um eine Beurteilung<br />
"aus dem Bauch" heraus. In den meisten Fällen ist eigentlich vorauszusetzen,<br />
dass man bezüglich einer Einrichtung, zu der man gebeten wird ein Image-Urteil<br />
abzugeben, bereits ein bestimmtes Verhältnis besitzt, dass man längst über ein Bewertungsurteil<br />
verfügt, ohne sich dieses bewußt "erarbeitet" zu haben. Auf die spontane<br />
Benennung dieser Bewertung kam es uns an. Dies gelang trotz Erläuterung<br />
nicht in allen Fällen. Insbesondere bei "schulferneren" Personen (vor allem bei der<br />
telefonischen Befragung der örtlichen Wirtschaft) trauten sich etliche Befragte nicht<br />
zu, eine solche Bewertung vorzunehmen - man wisse zuwenig über die Schule.<br />
Der Wert einer Image-Untersuchung liegt darin, statistische Daten über Zusammenhänge<br />
zu erhalten, die sich in der Regel einer auf Messzahlen beruhenden Analyse<br />
entziehen. Damit sind sog. "weiche" Beurteilungsfaktoren gemeint, die eher Grundhaltungen<br />
und gefühlsmäßige Einstellungen reflektieren, als "harte" Fakten. Auch für<br />
den Fall der GS <strong>Geistal</strong> gilt also, dass ihr ermitteltes Image eine Art gefühlsmäßige<br />
Bilanz darstellt, in deren Beurteilung Erfahrungen, angesammeltes Wissen, Gehörtes<br />
und Vermutetes zusammenfließen. Bei der Bewertung der Ergebnisse wäre im Einzelfall<br />
jeweils zu überlegen, ob Erklärungsansätze für abweichende Image-Werte<br />
vorhanden sind, und inwieweit sich diese durch die Hinzuziehung "harter" Resultate<br />
deuten lassen. Ein negatives Image bildet zudem Grundlage zu Überlegungen, wie<br />
man dieses ggf. verbessern kann. Eine diesbezügliche Handlungsebene beinhaltet<br />
nicht allein "harte" Faktoren (z.B. Angebotserweiterung, Qualitätsverbesserung), sondern<br />
auch die Außen- (und Innen-) Darstellung, Verhaltens- und Umgangsweisen,<br />
PR- und Corporate Identity-Aktivitäten.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 22<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
(Selbst)<br />
(Selbst)<br />
3,31<br />
3,09<br />
2,64<br />
3,01<br />
2,56<br />
A<br />
3,45<br />
3,26<br />
3,17<br />
2,93<br />
Lehrer<br />
Lehrer<br />
2,75<br />
2,48<br />
Schuleltern<br />
2,65<br />
2,46<br />
Schuleltern<br />
Persönliches Image-Urteil<br />
und vermutetes Fremd-Image<br />
3,12<br />
2,72<br />
andere Eltern<br />
3,08<br />
2,72<br />
andere Eltern<br />
(Selbst)<br />
2,83<br />
2,45<br />
3,58<br />
3,43<br />
3,64<br />
3,32<br />
Ehemalige<br />
Ehemalige<br />
3,36<br />
3,07<br />
Schüler<br />
Unternehmen<br />
3,04<br />
2,84<br />
3,04 3<br />
2,72 2,73<br />
Unternehmen<br />
Eltern<br />
3,33<br />
3,05<br />
3,21<br />
2,85<br />
Wirtschaft*<br />
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5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
(Selbst)<br />
(Selbst)<br />
2,65<br />
2,19<br />
2,97<br />
2,71<br />
2,82<br />
2,73<br />
2,79<br />
2,48<br />
2,77<br />
2,25<br />
3,32<br />
3,03<br />
© Büro für Sozialforschung Kassel, 2004<br />
Lehrer<br />
Lehrer<br />
2,61<br />
2,54<br />
Schuleltern<br />
Schuleltern<br />
andere Eltern<br />
2,98<br />
2,79<br />
andere Eltern<br />
3,3<br />
3,1<br />
3,4<br />
3,11<br />
Ehemalige<br />
Ehemalige<br />
2,29<br />
Unternehmen<br />
2,86<br />
2,78<br />
Unternehmen<br />
Lehrer<br />
2,74<br />
2,38<br />
Ehemalige<br />
2,82<br />
2,41<br />
3,17<br />
3,02<br />
2,84 2,86<br />
A Schüler 5. und 6. Klasse (keine Angaben<br />
zum Fremd-Image). Die übrigen Schüler-<br />
Ergebnisse stammen aus den Klassen 7-<br />
10<br />
∗ Geringe Datengrundlage, nur Angaben<br />
zum persönlichen Image-Urteil auswertbar<br />
Das auffälligste Ergebnis der Image-Bewertung erschließt sich bereits auf dem ersten<br />
Blick: Das Ansehen der <strong>Geistal</strong>schule scheint 2004 im Vergleich zu 1998 nahezu<br />
durchgängig gestiegen zu sein. Es handelt sich, je nach Zielgruppe, um Anstiege<br />
zwischen einer drittel und einer halben "Note". Einzige Ausnahme hiervon bildet die<br />
Zielgruppe der Wirtschaft, allerdings muss man deren Ergebnis mit Vorsicht betrachten,<br />
da sowohl in 1998 wie in der aktuellen Befragung die Teilnahme gering war, zudem<br />
etliche Befragte dieser Gruppe zum Ausdruck brachten, dass sie über die Schu-
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 23<br />
le wenig oder gar nichts wüssten. Wenn demzufolge von den Vertretern der lokalen<br />
Wirtschaft der Schule in 2004 ein schlechteres Image als in 1998 zugewiesen wird,<br />
ist davon auszugehen, dass damit ggf. eher das in den Augen der Geschäftsleute<br />
weiter gesunkene Niveau von Schulabgängern ganz allgemein Bewertung findet, als<br />
ein konkretes Urteil über eine einzelne Schule.<br />
Auffällig ist jedoch das für die gesamte Schulgemeinde geltende Ergebnis der deutlich<br />
besseren Image-Bewertung gegenüber 1998. Dies kann keinem Zufall geschuldet<br />
sein - hier hat sich offensichtlich "etwas bewegt". Dies gilt ja nicht nur für das<br />
ganz persönliche Urteil der jeweiligen Zielgruppenvertreter, man denkt ja offensichtlich,<br />
dass auch die Angehörigen der anderen Zielgruppen ähnlich urteilen.<br />
Am optimistischsten bewerten die Lehrer die Schule. Sie vergeben mit der Durchschnittsnote<br />
von 2,19 nicht nur das beste Imageurteil aller beteiligten Gruppen, sie<br />
"verbessern" ihren Wert von 1998 (auch damals führten sie bereits das Ranking an)<br />
auch noch einmal um fast eine halbe Note. Aber auch bei den Schülern, die das<br />
Schulimage wie schon in 1998 am zurückhaltendsten bewerten, gibt es deutliche<br />
Verbesserungen gegenüber 1998 zu beobachten. Wie bei der ersten Befragung beurteilen<br />
die jüngeren Schüler (5. und 6. Klasse) das Schulimage positiver als die älteren.<br />
Auffällig ist, dass das Image-Urteil, das man selbst über die Schule abgibt, i.d.R.<br />
günstiger ausfällt, als das, von dem man glaubt, es werde von den anderen Befragten<br />
aus der eigenen Gruppe vergeben.<br />
In allen an der Befragung beteiligten Gruppen wird vermutet, dass das Image der<br />
Schule unter den Eltern, die keine Kinder auf der GS <strong>Geistal</strong> haben, am niedrigsten<br />
sei. Möglicherweise wird hier unterstellt, dass die Tatsache, dass deren Kinder eine<br />
andere Schule besuchen, eine bewußte Entscheidung gegen die GS <strong>Geistal</strong> gewesen<br />
sei. Dies muss natürlich nicht zutreffen. Leider ist dies eine Gruppe, die im Rahmen<br />
der Untersuchung nicht befragt werden konnte.<br />
In allen befragten Gruppen wird geglaubt, dass innerhalb der Lehrerschaft die Schule<br />
das beste Image genießt - bis auf die Lehrer selbst. Sie glauben eher, dass die Eltern<br />
die Schule am positivsten beurteilen - ganz im Gegensatz zu 1998, da waren die<br />
Lehrer gegenüber einer positiven Beurteilung durch die Eltern noch wesentlich skeptischer.<br />
In 2004 wie in 1998 vermuten die Lehrer auch bei den Ehemaligen ein positives<br />
Urteil - vielleicht, weil diese "Objekt" der eigenen Erziehungsaktivitäten waren?<br />
Von allen Gruppen wird unterstellt, dass die sog. "Öffentlichkeit" die Schule nicht nur<br />
positiv sieht, das angenommene Urteil für diese Gruppe rangiert eher im Mittelfeld.<br />
Allerdings wird auch hier eine Verbesserung des Ergebnisses gegenüber 1998 deutlich.<br />
Da die bisher dargestellten Image-Noten Mittelwerte darstellen, wird in der folgenden<br />
Tabelle die Häufigkeit der Vergabe der einzelnen Noten dargestellt, innerhalb der befragten<br />
Gruppen, bezogen auf das eigene Image-Urteil über die Schule. So kann die<br />
Bandbreite der Noten-Vergabe als zusätzliches Beurteilungskriterium der Ergebnisse<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 24<br />
dienen. Auffällig sind die mitunter gravierenden Verschiebungen, die zur deutlich höheren<br />
Bewertung der Note "2" in 2004 führen.<br />
Noten Schüler 5.+6. Kl. Schüler ab 7. Kl. Lehrer Eltern Ehemalige<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
1 11% 11% 1% 1% - 5% 1% 3% 4% 4%<br />
2 37% 45% 16% 29% 38% 69% 18% 49% 29% 51%<br />
3 34% 26% 47% 41% 57% 24% 63% 39% 45% 26%<br />
4 11% 9% 26% 19% 5% - 16% 7% 9% 10%<br />
5 5% 5% 8% 7% - - 2% 1% 12% 8%<br />
6 1% 5% 3% 3% - - 1% 1% - 1%<br />
Zusammenfassend kann man feststellen:<br />
1. Das Image der Schule fällt in der Schülerschaft gravierend auseinander: Bei den<br />
jüngeren Schülern verfügt die GS <strong>Geistal</strong> nicht nur über ein deutlich besseres<br />
Image, als bei ihren älteren Mitschüler/innen, sie sehen auch unter allen beteiligten<br />
Gruppen die Schule am positivsten.<br />
2. Das Image der Schule, das man unter den Angehörigen der jeweils eigenen<br />
Gruppe vermutet, wird i.d.R. schlechter gesehen, als das eigene Urteil ausfällt.<br />
3. Alle glauben, dass die Lehrer die Schule am positivsten sehen, nur die Lehrer<br />
selbst nicht.<br />
4. Durchgängig gilt: Das Image der Schule ist generell gegenüber 1998 deutlich gestiegen.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 25<br />
8. Die Qualität des Unterrichts<br />
Die Lehrer an der GS <strong>Geistal</strong> wurden gefragt, welche Sozialform von Unterricht sie<br />
hauptsächlich praktizieren. Von den Lehrern, die uns antworteten, werden vor allem<br />
Gruppenunterricht und Partnerarbeit bevorzugt. Hier zeigt sich, dass die Unterrichts-<br />
form Partnerarbeit<br />
gegenüber der<br />
Unterrichtsform<br />
Frontalunterricht in<br />
der Häufigkeit zugenommen<br />
hat<br />
und somit in der<br />
aktuellen Befragung<br />
an zweiter<br />
Stelle steht. Der<br />
gegenüber 1998<br />
deutlich seltener<br />
favorisierte Frontalunterricht<br />
und<br />
das Schüler-Lehrer-Gesprächstehen<br />
an Häufigkeit<br />
des Einsatzes zu-<br />
Lehrer: Welche Sozialform von Unterricht praktizieren Sie<br />
hauptsächlich?<br />
Schüler-Lehrer-Gespräch<br />
rück. Einzelarbeit, sowie Lernen an Stationen werden eher selten benannt. Auch<br />
aufgrund der Tatsache, dass hier Mehrfachangaben in das Ergebnis einfließen, ergibt<br />
sich allein in statistischer Hinsicht, dass aus den erhaltenen Daten keine Korrelation<br />
zwischen gewählter Sozialform des Unterrichts und deren Bevorzugung seitens<br />
einzelner Lehrerinnen und Lehrer abzuleiten ist. Unterrichtsformen kommen i.d.R.<br />
entsprechend ihrer Zweckmäßigkeit und Eignung zur Vermittlung des Stoffes zum<br />
Einsatz, je nach Situation und pädagogischer Erfordernis.<br />
Aufschlussreich könnte vielmehr die Antwort auf die Frage sein, ob sich in der Wahrnehmung<br />
der Schülerinnen und Schüler die dargebotene Form des Unterrichts wiederspiegelt.<br />
Dies scheint bedingt der Fall zu sein. Als in relevantem Umfang erlebte<br />
Sozialformen des Unterrichts werden Lehrervortrag und Gruppenarbeit, zum Teil<br />
auch Einzelarbeit empfunden bzw. benannt, andere Formen stehen dem gegenüber<br />
Schüler 1998: Wie läuft der Unterricht bei<br />
euch überwiegend ab?<br />
Lehrer /<br />
Lehrerin trägt<br />
allein vor und<br />
erklärt<br />
55,8%<br />
Gruppenarbeit<br />
Frontalunterricht<br />
Lernen an Stationen<br />
Lehrervortrag Lehrer /<br />
und Gruppen- Lehrerin lässt<br />
Sonstiges<br />
arbeit uns in Grup-<br />
4%<br />
19,4% pen arbeiten<br />
20,9%<br />
Partnerarbeit<br />
Projektarbeit<br />
Einzelarbeit<br />
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5<br />
Angaben in Prozent<br />
Mehrfachantworten<br />
7,1<br />
10<br />
16<br />
19<br />
31<br />
40,5<br />
2004 1998<br />
50<br />
69<br />
71<br />
66,7<br />
Schüler 2004: Wie läuft der Unterricht bei<br />
euch überwiegend ab?<br />
Lehrer /<br />
Lehrerin trägt<br />
allein vor und<br />
erklärt<br />
35,9%<br />
Lehrer /<br />
Lehrerin<br />
verwendet<br />
alle Formen<br />
11%<br />
69<br />
Lehrer /<br />
Lehrerin lässt<br />
Einzelarbeit<br />
uns in<br />
20,3%<br />
Gruppen<br />
arbeiten<br />
32,8%
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 26<br />
deutlich zurück. Sicherlich sind Schülern die pädagogischen Begrifflichkeiten und Unterscheidungsmerkmale<br />
nicht hinlänglich vertraut, so fällt es ihnen sicher schwer,<br />
zwischen Gruppenarbeit und Partnerarbeit zu differenzieren. Jedenfalls wird auch<br />
von den Schülern reflektiert, was die Lehrer gegenüber 1998 als verändert beurteilen:<br />
Die Form des Frontalunterrichts hat an Bedeutung offensichtlich verloren.<br />
Wir fragten die Schüler/innen auch, bei welcher Unterrichtsform sie ihrer Meinung<br />
nach mehr lernen würden. 27 Prozent entschieden sich für den Lehrervortrag, 58<br />
Prozent für Gruppen- oder Projektarbeit. In der Bewertung der Unterrichtsform ergeben<br />
sich zum Teil gravierende Unterschiede gegenüber 1998. So wird die Form des<br />
Lehrervortrags deutlich geringer beurteilt, was den Lernerfolg angeht. (1998: 48%,<br />
2004: 27%). Höheren Lernerfolg verspricht man sich von Gruppen- oder Projektarbeit.<br />
(1998: 44%, 2004: 58%). In 2004 sagen 14 Prozent der Befragten aus, dass sie<br />
bei Einzelarbeit am meisten lernen würden. In 1998 wurde diese Angabe nicht abgefragt.<br />
"Bei welcher Arbeitsform fühlst du dich wohler?" Wie auch schon in 1998 wird die<br />
Gruppenarbeit bei 60 Prozent der Befragten eindeutig bevorzugt (1998: 54%), Einzelarbeit<br />
vereinigt auf sich 10 Prozent (1998: 9%), der Lehrervortrag 6 Prozent der<br />
Antworten (1998: 4%). Die Anzahl derer, die sich bei jeder Arbeitsform wohl fühlen,<br />
ist in der aktuellen Befragung mit 20 Prozent deutlich gesunken (1998: 32%). Die<br />
restlichen Antworten verteilen sich auf Mischformen zwischen den genannten Arbeitsformen.<br />
Die Nachfrage lautete: "Wovon hängt es noch ab, ob du dich wohl<br />
fühlst?". Ziel war, die Unterrichtszufriedenheit nicht nur auf der Grundlage der Unterrichtsform<br />
beurteilen zu lassen.<br />
Schüler: Wovon hängt es ab, ob du dich wohl fühlst? Von ...<br />
Mehr Schüler als 1998<br />
entscheiden sich dafür,<br />
dass Wohlfühlen vor allem<br />
von den Mitschülern<br />
abhängt. Die Angaben<br />
den Lehrern<br />
den Mitschülern<br />
25,7<br />
19,4<br />
33,2<br />
40,2<br />
"Klassenklima" und "Ar-<br />
Klassenklima<br />
13,3<br />
beitspartner" (unter<br />
"Sonstige") wurden hier<br />
zu der Angabe "Mitschüler"<br />
dazuaddiert. Etwas<br />
verloren haben dagegen<br />
räumlichen Bedingungen<br />
Thema<br />
den Anforderungen<br />
Lautstärke in Klasse<br />
9,8<br />
4<br />
8<br />
3,8<br />
6,7<br />
1,5<br />
1,8<br />
5,5<br />
andere Ursachen von<br />
"Wohlfühlen", stark verlo-<br />
Sonstigem<br />
0,3<br />
26,8<br />
ren haben die Lehrer<br />
(von 40% auf 26%). Hinsichtlich<br />
der Lautstärke<br />
Angaben in Prozent<br />
2004 1998<br />
in der Klasse sind die Schüler von heute etwas sensibler als 1998: Knapp 6 Prozent<br />
halten dies für wichtig, gegenüber 2 Prozent in 1998.<br />
Abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung kann auch durch Medieneinsatz bereichert<br />
werden. Wir fragten die Schüler/innen nach der Häufigkeit der eingesetzten<br />
Medien im Unterricht. Dabei wurde bei folgenden Unterrichtsmaterialien mit "oft" ge-<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 27<br />
antwortet: Folie (18% aller Nennungen), Lernplakat (11% aller Nennungen), Kassettenrecorder<br />
(8%), Pinnwand (7%), Computerraum (6%), Video (5%), Beamer (4%)<br />
und Laptop (2%). In dieser Differenziertheit wurde 1998 nicht gefragt, sodass kein<br />
Vergleich möglich ist. Wir fragten bei den Schüler/innen der 5. und 6. Klasse nach:<br />
"Findest du, dass du durch den Einsatz dieser Medien den Stoff besser vermittelt bekommst?".<br />
Dies bestätigten 82 Prozent (1998 unter allen Schülern: 85%). 15 Prozent<br />
antworten mit "nein". 3 Prozent sagten: "nicht unbedingt" oder "zum Teil". Um ein genaueres<br />
Ergebnis zur Bewertung der Unterrichtsmaterialen zu erhalten, wurde die<br />
Frage für die Klassen 7-10 in der aktuellen Befragung weiter differenziert. Hier wurde<br />
jedes einzelne Unterrichtsmaterial nach seinen Vermittlungsqualitäten abgefragt. Folgende<br />
Rangfolge ergab sich: Video (85% aller Nennungen), Computer (75%), Folien<br />
(74%), Lernplakat (70%), Laptop (62%), Beamer (57%), Kassettenrecorder (51%)<br />
und Pinnwand (40%).<br />
Engagement und Motivation im Unterricht hat vermutlich auch mit dem Grad an Beteiligung<br />
und Mitverantwortung zu tun. Die Schüler/innen wurden daher gefragt "Würde<br />
es dir Spaß machen, selber eine Unterrichtsstunde zu gestalten?" Die Schülerschaft<br />
ist in dieser Frage eher gespalten, dennoch plädiert eine geringe Mehrheit dafür:<br />
52 Prozent antworten mit "ja" (1998: 56%), 47 Prozent mit "nein" (1998: 44%).<br />
Fragt man nach den Gründen,<br />
warum es Spaß machen<br />
könnte, eine Unterrichtsstunde<br />
zu gestalten, so<br />
erhält man nebenstehende<br />
Antworten - von insgesamt<br />
412 Schüler(inne)n (1998:<br />
333).<br />
Viele Schüler/innen trauen<br />
sich die Gestaltung einer<br />
Unterrichtsstunde nicht zu -<br />
diese Antwort führt die Aussagenliste<br />
zu der Frage<br />
"Gründe, warum es keinen<br />
Spaß macht, eine Unterrichtsstunde<br />
zu gestalten"<br />
"Man kann unterrichten, was einen interessiert,<br />
und es macht Spaß"<br />
"Rollentausch mit Lehrer/in"<br />
"Was man erklären kann, hat man auch<br />
gut gelernt"<br />
"Es macht einfach Spaß"<br />
"Bringe gerne anderen etwas bei"<br />
"Will wissen, wie schwer das ist"<br />
"Traue ich mir nicht zu"<br />
"Will lernen, nicht lehren"<br />
"Zuviel Arbeit!"<br />
"Es hört sowieso niemand zu"<br />
"Ich kann nicht gut erklären"<br />
"Macht keinen Spaß/keine Lust"<br />
an. 352 Schüler/innen machten hierzu Angaben (236 waren es in 1998).<br />
Wir fragten die ehemaligen Schüler/innen nach der Rolle der <strong>Geistal</strong>schule bei der<br />
Vermittlung bestimmter Kenntnisse und Fähigkeiten. Hier hat sich gegenüber 1998<br />
doch einiges verändert. Kenntnisse und Fähigkeiten, die 2004 besser bewertet wurden<br />
als 1998: Fähigkeiten/Fertigkeiten im Sport, soziale Kompetenz und Teamfähigkeit,<br />
Phantasie und Kreativität, sowie Sprachkenntnisse. Eine schlechtere Bewertung<br />
als 1998 erhielten: Fachkenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern, in geisteswissenschaftlichen<br />
Fächern, sowie in musischen Fächern. Grob beurteilt heißt das<br />
eigentlich: Beim "Kerngeschäft" der Schule, der Wissensvermittlung in klassischen<br />
Unterrichtsfächern, beurteilen die Ehemaligen von heute die Vermittlungsleistung der<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
1998<br />
48%<br />
44%<br />
7%<br />
2%<br />
-<br />
-<br />
1998<br />
59%<br />
15%<br />
12%<br />
9%<br />
5%<br />
-<br />
2004<br />
19%<br />
13%<br />
-<br />
22%<br />
4%<br />
4%<br />
2004<br />
30%<br />
-<br />
13%<br />
10%<br />
-<br />
15%
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 28<br />
Schule kritischer, als die von 1998. Kompetenzenvermittlung und vor allem der Sport<br />
werden hingegen 2004 wesentlich besser bewertet als 1998. Dies mag aber auch mit<br />
den Ehemaligen selbst etwas zu tun zu haben. Im Gegensatz zu 1998 haben wir es<br />
heute mit einer Gruppe zu tun, die überwiegend weiterführende Schulen besucht. Da<br />
kann es gut sein, dass beim naturwissenschaftlichen Niveau an der gymnasialen<br />
Oberstufe der Vermittlungserfolg von Naturwissenschaften seitens der <strong>Geistal</strong>schule<br />
geringer bewertet wird, als bei jemandem, der nach Abgang von der GS <strong>Geistal</strong> eine<br />
Lehre gemacht hat.<br />
Angaben in Prozent<br />
Ehemalige: Wie fanden Sie die Rolle der Schule bei der Vermittlung von ...<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
Sprachkenntnisse 2004<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
11,3<br />
8,8<br />
9,8<br />
10,0<br />
10,0<br />
10,0<br />
11,8<br />
2,0<br />
5,1<br />
4,0<br />
5,0<br />
7,8<br />
8,2<br />
© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />
eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
21,0<br />
25,0<br />
31,3<br />
30,0<br />
31,4<br />
38,0<br />
40,5<br />
45,1<br />
54,9<br />
45,0<br />
42,5<br />
48,8<br />
56,0<br />
56,3<br />
38,8<br />
19,6<br />
40,5<br />
49,0<br />
sehr gut gut weniger gut eher schlecht<br />
Ein ähnliches Bild, auch was die Entwicklung von 2004 gegenüber 1998 angeht, ergibt<br />
sich auf die Frage, welche Vermittlungserfahrungen bei der Anleitung zum selbständigen<br />
Handeln in den oben genannten Fächern bzw. Kompetenzbereichen gemacht<br />
wurden.<br />
Bilanzierend die Meinung der ehemaligen Schüler/innen zu der von uns vorgegebenen<br />
Aussage "Das im Unterricht Gelernte konnte ich für meinen <strong>später</strong>en Lebensweg<br />
gebrauchen": 11 Prozent sagen "ich stimme voll zu" (10% in 1998), 46 Prozent "ich<br />
stimme zu" (32%), 33 Prozent sagen "ich stimme nicht ganz zu". (Hier wird der größte<br />
Unterschied zur ersten Befragung sichtbar, denn diese Antwort ist erheblich seltener,<br />
1998 lag sie noch bei 54%). 6 Prozent sagen "ich stimme überhaupt nicht zu"<br />
(4%).<br />
Noch einmal zum Erziehungsziel "Teamfähigkeit": Auch in 2004 war uns wichtig zu<br />
erfahren, ob die Eltern glauben, dass ihr Kind in der Schule zur Teamfähigkeit erzogen<br />
wird. 11 Prozent sagen aus, "ja, mein Kind wird von allen es unterrichtenden<br />
54,7<br />
25,0<br />
38,0<br />
64,2<br />
28,0<br />
45,0<br />
35,5<br />
25,0<br />
13,7<br />
19,4<br />
25,5<br />
27,5<br />
18,8<br />
21,3<br />
21,8<br />
20,0<br />
9,8<br />
10,0<br />
14,0<br />
13,9<br />
12,0<br />
11,8<br />
5,0<br />
5,0<br />
8,2
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 29<br />
Lehrer(inne)n zur Teamfähigkeit erzogen" (1998: 8%). 52 Prozent schränken diese<br />
Aussage daraufhin ein, dass dies seitens "der meisten Lehrer/innen" geschehe<br />
(43%), 20 Prozent formulieren "ja, aber nur von wenigen Lehrer/innen" (25%), und 2<br />
Prozent verneinen generell, dass ihr Kind zur Teamfähigkeit erzogen werde (1998:<br />
5%). Der Rest sagt: "weiß nicht".<br />
Angaben in Prozent<br />
Unterstützen die Eltern das Erziehungsziel "Teamfähigkeit" überhaupt? Dies ist in<br />
überzeugender Weise der Fall: 98 Prozent (1998: 97%) halten es für wichtig, dass ihr<br />
Kind Teamfähigkeit vermittelt bekommt, 2 Prozent sagen "nein".<br />
Gibt es sonstige Kritik, die die Eltern bezüglich der Qualität des Unterrichts formulieren?<br />
Der Unterricht allgemein (ohne Spezifizierung) wird von 18 Prozent (1998: 30<br />
%) der Eltern kritisiert 5 . "Bestimmter Fachunterricht" wird von 39 Prozent (1998: 57%)<br />
der Eltern kritisch gesehen 6 . Über den Gegenstand dieser Art von Kritik wissen wir<br />
nichts - allerdings sagen die Eltern dazu aus, dass sie diese Kritik im Schulalltag<br />
auch äußern bzw. geäußert haben. Die beiden Befragungszeitpunkte unterscheiden<br />
sich hier deutlich im Ergebnis: Die Kritik der Eltern am Unterricht allgemein ist merklich<br />
zurückgegangen, ebenso wird der Fachunterricht weniger stark kritisiert als in der<br />
ersten Befragung.<br />
5 Genauer gesagt: Von 18% der Eltern, die Kritik im Schulalltag äußern und uns dies mitteilen<br />
(72 von 392 Befragten)<br />
6 152 von 392<br />
Ehemalige: Anleitung zum selbständigen Arbeiten bei der Vermittlung von ...<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
Sprachkenntnisse 2004<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
6,0<br />
5,1<br />
6,1<br />
10,0<br />
8,9<br />
10,0<br />
1,3<br />
8,0<br />
6,3<br />
4,0<br />
9,8<br />
12,2<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
18,0<br />
20,4<br />
29,1<br />
28,0<br />
27,5<br />
31,3<br />
36,7<br />
40,5<br />
29,4<br />
36,0<br />
40,0<br />
42,0<br />
34,0<br />
53,1<br />
35,0<br />
44,9<br />
43,0<br />
55,7<br />
41,3<br />
30,0<br />
39,2<br />
43,1<br />
44,3<br />
sehr gut gut weniger gut eher schlecht<br />
46,0<br />
41,3<br />
45,6<br />
32,7<br />
24,1<br />
30,0<br />
34,0<br />
27,5<br />
21,5<br />
22,0<br />
21,3<br />
19,0<br />
20,4<br />
13,9<br />
17,6<br />
8,7<br />
11,3<br />
10,0<br />
10,2<br />
4,0<br />
3,8
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 30<br />
9. Die Organisation des Unterrichts<br />
Verbleiben wir noch bei der Kritik der Gruppe der Eltern. Falls sie in der Schule überhaupt<br />
Kritik äußern, so sagen sie selbst aus, betrifft dies auch zu 10 Prozent der betreffenden<br />
Befragten den Bereich der Organisation des Schulalltags - 1998 nahm<br />
diese Kritik noch 33 Prozent ein.<br />
ja, regelmäßig 2004<br />
1998<br />
ja, häufig 2004<br />
1998<br />
ja, manchmal 2004<br />
1998<br />
selten 2004<br />
1998<br />
nie 2004<br />
1998<br />
Angaben in Prozent<br />
Schüler / Eltern: Fällt Unterricht aus?<br />
2,6<br />
1,4<br />
4,9<br />
3,0<br />
8,5<br />
1,8<br />
6,8<br />
7,2<br />
7,9<br />
2,0<br />
4,5<br />
18,4<br />
48,3<br />
42,8<br />
45,9<br />
Ein von uns untersuchter Kritikpunkt ist der Ausfall von Unterricht. Nach wie vor gibt<br />
es hier erhebliche Beurteilungsunterschiede zwischen Eltern und Schülern - Eltern<br />
meinen zu wesentlich höheren Anteilen, dass es an der Schule zu Unterrichtsausfällen<br />
kommt, während Schüler dies in geringerem Maße feststellen. Diese Erscheinung<br />
gilt sowohl für die Befragung in 1998 wie für die in 2004. Was allerdings die Häufigkeit<br />
dieser festgestellten Unterrichtsausfälle angeht, so wird diese in 2004 weitaus<br />
geringer gesehen, als in 1998 - von beiden Gruppen. Der Anteil derer, Schülern wie<br />
Eltern, der 1998 noch "häufigen" Unterrichtsausfall bemerkte, hat sich heute auf etwa<br />
ein Viertel reduziert. In den beiden am höchsten bewerteten Antwortblöcken<br />
"manchmal" und "selten" ergibt sich zwischen 1998 und 2004 eine deutliche Verschiebung<br />
zum Block "selten".<br />
Untersucht man die Ergebnisse getrennt nach Schulzweigen, so stellen sich für<br />
Schüler im Gymnasialzweig die Ausfälle etwas gravierender dar, als in den anderen<br />
Schulzweigen. Auch für die Eltern trifft dies zu. Im Realschulzweig beobachten sie offenbar<br />
weniger stark Unterrichtsausfall, als 5 <strong>Jahre</strong> zuvor.<br />
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21,2<br />
26,5<br />
35,9<br />
42,8<br />
Schüler Eltern<br />
67,7
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 31<br />
Die Eltern fragten wir zu diesem Thema, wer oder was ihrer Meinung nach für Unterrichtsausfall<br />
verantwortlich sei. Die am häufigsten genannten Punkte sind: Krankheit<br />
der Lehrer/innen (2004: 60%, 1998: 62%), es werden zu wenig Lehrer/innen eingestellt<br />
(2004: 28%, 1998: 58%), schlechte Organisation der Schulleitung (2004: 7%,<br />
1998: 14%), die unterrichtenden Lehrer/innen arbeiten zu wenig (2004: 5%, 1998:<br />
8%). Abgesehen vom Krankheitsfall als Verursachung fällt auf, dass die Lehrer wie<br />
die Schulleitung in wesentlich geringerem Maße für Unterrichtsausfall verantwortlich<br />
gemacht werden.<br />
Die Schüler fragten wir nach vermuteten Konsequenzen für ihre Ausbildung: "Falls<br />
bei euch regelmäßig oder häufig Unterricht ausfällt, glaubst du, dass du dadurch <strong>später</strong><br />
Nachteile haben wirst?". Hier sind die Schüler/innen eher unentschieden: 29 Prozent<br />
sagen "ja" (1998: 34%), 39 Prozent "nein" (1998: 30%) und 32 Prozent "weiß<br />
nicht" (1998: 36%). Der Grund dafür, dass Nachteile heute in geringerem Maße gesehen<br />
werden, als 1998, könnte u.a. darin liegen, dass nach Angaben der Befragten<br />
auch wesentlich weniger Unterricht ausfällt, als vor fünf <strong>Jahre</strong>n. Nach Schulzweigen<br />
betrachtet ergeben sich deutliche Unterschiede (im Gegensatz zu 1998), am stärksten<br />
befürchteten Nachteile die Schüler/innen des Hauptschulzweigs, am geringsten<br />
die des Gymnasialzweigs.<br />
80 Prozent der Schüler/innen sagen aus, dass sie Unterricht in festen Klassenverbänden<br />
gut fänden, 16 Prozent antworten "nicht so gut", 4 Prozent mit "schlecht".<br />
Hier gibt es kaum Unterschiede zur ersten Befragung.<br />
Welche Vorteile werden bezüglich der festen Klassenverbände gesehen? In erster<br />
Linie: "Alle bleiben zusammen, man kennt sich gut, ist befreundet" (2004: 80%, 1998:<br />
90%). "Kein Raumwechsel" (2004: 8%, 1998: -), "Gegenseitige Unterstützung" (2004:<br />
5%, 1998: 7%).<br />
Nachteile von festen Klassenverbänden<br />
Angaben 1998 Angaben 2004<br />
"Man lernt nicht soviel Leute kennen" 37% 19% "Höherer Geräuschpegel"<br />
"Oft keine Klassengemeinschaft - Streit" 22% 17% "Man ist immer zusammen"<br />
"Unterschiedliches Niveau, Stoffvermittlung<br />
wird verzögert"<br />
13% 13% "Prügeleien/Streit"<br />
"Die man nicht leiden kann, sind auch immer 13% 9% "Oft keine Klassengemeinschaft"<br />
da!"<br />
"Höherer Geräuschpegel" 10% 9% "Man lernt nicht soviel"<br />
"Sind oft zu groß" 5% 7% "Sind oft zu groß"<br />
"Immer dieselben Lehrer" 2% 2% "Unterschiedliches Niveau"<br />
Die Nachteile fächern sich stärker auf, wie aus obenstehender Antwortliste hervorgeht.<br />
Unterricht in verschiedenen Kursen finden 41 Prozent (44% in 1998) der Schüler/innen<br />
gut, 39 Prozent (44% in 1998) meinen, dies sei "nicht so gut", 19 Prozent<br />
finden dieses Art Unterricht schlecht (12%). Für beide Befragungen gilt, dass die sozialen<br />
Beziehungen offensichtlich das wesentliche Beurteilungskriterium darstellen.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 32<br />
Vorteile von Kursen<br />
Angaben 1998 Angaben 2004<br />
"Man gewinnt neue Freunde" 68% 42% "Kennenlernen von neuen Freunden"<br />
"Gleiches Leistungsniveau" 15% 10% "Andere Kinder"<br />
"Man kann wählen, was einem gefällt" 6% 7% "Man kann den Kurs selbst wählen"<br />
"Neue Lehrer kennenlernen" 4% 6% "Nette Lehrer/innen"<br />
"Kleinere Gruppen" 4% 5% "Gruppe ist kleiner"<br />
"Mehr Allgemeinbildung" 4% 4% "Gleiches Niveau"<br />
Nachteile von Kursen<br />
Angaben 1998 Angaben 2004<br />
"Freunde sind nicht dabei - viel Neue" 53% 32% "Häufige Raumwechsel"<br />
"Häufiger Raumwechsel" 30% 30% "Freunde sind nicht dabei"<br />
"Es entsteht kein Gemeinschaftsgefühl" 10% 9% "Fremde Kinder aus anderen Klassen"<br />
"Sind überfüllt" 2% 9% "Gruppe zu groß"<br />
"Keine Identifikation mit Räumen/Unordnung"<br />
2% 4% "Kritik am Lehrer/ an der Lehrerin"<br />
Wenn der Kurs nicht gefällt, kann man 1% 2% "Streit unter Schülern"<br />
nicht wechseln"<br />
"Zu geringes Angebot" 1% 1% "Gruppe zu klein"<br />
"Nachmittagsunterricht" 1% 1% "Man kann nicht wechseln"<br />
Die Zusammensetzung der Klassen (z. B. nach Mädchen und Jungen) finden 71<br />
Prozent (78% in 1998) der Schüler/innen gut, 21 Prozent (16%) "nicht so gut", 8 Prozent<br />
(6%) schlecht.<br />
Wie wird die Klassenstärke beurteilt? Dass die Anzahl der Schüler/innen in den Klassen<br />
"gerade richtig" sei, finden 74 Prozent (1998: 73%), 22 Prozent (1998: 25%) sagen<br />
"zu groß" und 4 Prozent (2%) "zu klein". In den Kursen wird die Zahl der Schüler/innen<br />
in 60 Prozent der Fälle als "gerade richtig" (1998: 73%) beurteilt, 27 Prozent<br />
sagen, sie sei "zu groß" (1998: 19%), und 12 Prozent "zu klein" (1998: 8%). Während<br />
die Klassenstärke heute wie früher ähnlich beurteilt wird, zeigt sich in der Beurteilung<br />
der Kursgröße, dass sie häufiger als "zu groß" empfunden wird, gegenüber 1998. In<br />
der Frage der Klassen- und Kursstärken unterscheiden sich die Antworten gravierend<br />
nach Schulzweigen, so dass wir diese Unterschiede in nachfolgender Tabelle<br />
wiedergeben möchten.<br />
Wie wird die Anzahl der Schüler/innen in Klassen und Kursen empfunden?<br />
Klassenstärke Kursstärke<br />
zu groß genau richtig zu klein zu groß genau richtig zu klein<br />
Förderstufe 1998 7% 91% 2% 15% 75% 11%<br />
Förderstufe 2004 18% 78% 4% 22% 62% 15%<br />
Hauptschulzweig 1998 2% 92% 6% 32% 65% 3%<br />
Hauptschulzweig 2004 9% 84% 7%<br />
Realschulzweig 1998 37% 61% 1% 18% 72% 10%<br />
Realschulzweig 2004 25% 74% 1%<br />
Gymnasialzweig 1998 47% 53% 1% 17% 78% 5%<br />
Gymnasialzweig 2004 31% 65% 3% 42%* 52%* 6%*<br />
Alle 1998 25% 73% 2% 19% 73% 8%<br />
Alle 2004 22% 74% 4% 27%* 60%* 12%*<br />
*Schüler der 7.-10. Klasse wurden nicht nach ihrem Empfinden zu den Kursstärken befragt, nur 5.+ 6. Klasse<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 33<br />
Die auftretenden Differenzierungen lassen vermuten, dass hinter diesen Beurteilungen<br />
auch reale Sachverhalte stehen. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, müsste<br />
man über die Frage nachdenken, warum die tatsächlichen Bedingungen in oben dargestellter<br />
Weise empfunden werden - eine Bewertung kann in dieser Frage nur<br />
schulintern erfolgen, unsere Kenntnisse lassen eine Beurteilung nicht zu.<br />
Genau wie 1998 stellten wir auch in der aktuellen Untersuchung die Frage, wie die<br />
Zahl der unterrichtenden Lehrer/innen in der eigenen Klasse empfunden wird. Mehr<br />
als drei Viertel der Schüler/innen entschieden sich für die Aussage "gerade richtig"<br />
(2004: 80%, 1998: 76%), 10 Prozent urteilen mit "zu hoch" (1998: 12%), ebenfalls 10<br />
Prozent mit "zu niedrig" (1998: 12%). Es gibt kaum Unterschiede über den betrachteten<br />
Zeitraum zu dieser Frage. Gravierende Unterschiede nach Schulzweigen gibt es<br />
ebenfalls nicht.<br />
In diesem Zusammenhang interessierte uns auch die Frage nach der Bedeutung der<br />
"Institution Klassenlehrer/in": "Findest du, dass man Klassenlehrer/innen überhaupt<br />
braucht?". 84 Prozent bejahten diese Frage (1998: 88%), 15 Prozent verneinten sie<br />
(1998: 12%). Das Ergebnis unterscheidet sich kaum nach Schulzweigen, überraschend<br />
erscheint jedoch, dass in der Förderstufe sowohl in 1998 als auch in 2004 die<br />
Zustimmung mit 80 Prozent (85% in 1998) leicht unter und im Gymnasialzweig mit 85<br />
Prozent (92% in 1998) leicht über dem Schnitt liegt.<br />
Zum Thema "Organisation des Unterrichts" interessierte uns auch, ob die Eltern stärker<br />
in die Planung von Unterricht einbezogen werden möchten. 7 Prozent sind dazu<br />
"grundsätzlich" bereit (6% in 1998), 40 Prozent sagen in 1998 wie in 2004, "manchmal"<br />
möchten sie dies, 54 Prozent lehnen dies ab. Hier gibt es kaum Unterschiede<br />
zur Befragung von 1998. Hinsichtlich der Planung von Schul- oder Klassenaktivitäten<br />
stellt sich die Beteiligungsbereitschaft etwas positiver dar: 9 Prozent sagen "ja,<br />
grundsätzlich" (1998: 7%), 57 Prozent "ja, manchmal" (1998: 46%) und 34 Prozent<br />
"nein" (1998: 47%). Im Vergleich zu 1998 sind die Eltern heute eher bereit, sich an<br />
"Zeitmangel"<br />
"Aufgabe der Lehrer"<br />
"Planungen werden von Lehrer gut übernommen"<br />
"Kinder sollen selbstständig planen"<br />
"Nicht kompetent genug"<br />
2004<br />
42%<br />
25%<br />
16%<br />
10%<br />
-<br />
1998<br />
54%<br />
30%<br />
-<br />
10%<br />
4%<br />
der Planung von Schul-<br />
und Klassenaktivitäten<br />
zu beteiligen. Gründe<br />
für die Nichtbeteiligung<br />
wurden uns von 95 Eltern<br />
übermittelt, die<br />
häufigsten sind nebenstehend<br />
dargestellt.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 34<br />
10. Die Qualifikation der Lehrer/innen<br />
Dieses Thema ist sicherlich nach fachlich-methodischen Aspekten sowie nach verhaltensbezogenen<br />
Aspekten zu unterscheiden. In etlichen unserer Fragestellungen<br />
durchmischen sich diese Aspekte, so dass eine Unterteilung bei der jeweiligen Beurteilung<br />
der einzelnen Ergebnisse vorgenommen werden muss.<br />
Gewiss sind die Aussagen der ehemaligen Schülerinnen und Schüler zu diesem<br />
Thema von Bedeutung. Aus nachstehender Tabelle ergibt sich ein differenziertes<br />
aber insgesamt für die Lehrer/innen nicht über Erwarten negatives Bild.<br />
Wie beurteilen Sie die Fähigkeiten Ihrer ehemaligen Lehrer?<br />
Der Lernstoff wurde überwiegend ...<br />
sehr gut gut befriedi- schlecht sehr<br />
vermittelt vermittelt gendver- vermittelt schlecht<br />
mittelt<br />
vermittelt<br />
von allen Lehrern/innen 1998 2% 6% 12% - -<br />
von allen Lehrern/innen 2004 8% 44% 35% 6% 6%<br />
von den meisten Lehrer/innen 1998 12% 41% 28% 16% 2%<br />
von den meisten Lehrer/innen 2004 19% 46% 28% 4% 1%<br />
von wenigen Lehrer/innen 1998 49% 24% 6% 43% 37%<br />
von wenigen Lehrer/innen 2004 18% 16% 41% 18% 7%<br />
Wie auch in 1998 sagte keiner der Befragten, dass alle Lehrer den Lernstoff schlecht<br />
oder sehr schlecht vermittelt hätten, bezüglich der meisten Lehrer bestätigen dies nur<br />
5 Prozent (1998: 18%). Diese Beurteilung der ehemaligen <strong>Geistal</strong>schüler stellt sich<br />
2004 also erheblich günstiger dar. Dabei beziehen sich die Begriffe "meiste" oder "alle"<br />
nur auf die Lehrer, die man im Unterricht auch hatte. An wenigen Lehrern wird jedoch<br />
Kritik geübt: Hier meinen 25 Prozent der Ehemaligen (1998: 80%), von der Erfahrung<br />
schlechter oder sehr schlechter Vermittlung sprechen zu können. Auch hier<br />
wird deutlich, dass in 2004 die ehemaligen Schüler/innen die Kompetenz ihrer Lehrer/innen<br />
rückblickend sehr viel besser einschätzen als in der ersten Befragung. Zwar<br />
meinen ebenfalls fast 80 Prozent, dass (nur) wenige Lehrer den Stoff "sehr gut" bis<br />
"befriedigend" vermitteln konnten, auf die meisten Lehrer bezieht das aber eine ebenso<br />
große Gruppe. Die Überschneidungen kommen durch Mehrfachangaben zustande,<br />
so dass die Tabelle eher "clusterhaft" zu betrachten ist. Verdichtet man die<br />
Angaben in der nachfolgenden Weise, wird dieser Effekt deutlicher.<br />
Der Stoff wurde eher gut vermittelt eher schlecht vermittelt<br />
von allen Lehrern/innen 1998 20% -<br />
von allen Lehrern/innen 2004 87% 12%<br />
von den meisten Lehrern/innen 1998 81% 18%<br />
von den meisten Lehrern/innen 2004 93% 5%<br />
von wenigen Lehrern 1998 79% 80%<br />
von wenigen Lehrern 2004 75% 19%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 35<br />
Wir fragten die Schüler/innen "Findest du, dass dein Klassenlehrer / deine Klassenlehrerin<br />
wichtig für dich ist, als Ansprechpartner/in für deine Sorgen?". Die knappe<br />
Mehrheit aller Schüler/innen erwartet dies in der Tat: 54 Prozent antworten mit "ja"<br />
(1998: 55%). Entgegen den Ergebnissen von 1998 finden mehr Schüler der Klassen<br />
7-10 (56%), als die der Klassen 5-6 (49%), dass der Klassenlehrer auch Ansprechpartner<br />
ist.<br />
Die Ehemaligen fragten wir, ob die Lehrer für sie Vorbildfunktion hatten. Wie das<br />
nachstehende Ergebnis zeigt, ist dies vor allem bei einigen wenigen Lehrer(inne)n<br />
der Fall, bezüglich der meisten Lehrer/innen wird dies kritischer gesehen.<br />
Das Verhalten der Lehrer/innen hatte für mich eine Vorbildfunktion (Mehrfachangaben waren möglich)<br />
stimme voll zu stimme zu stimme nicht stimme über-<br />
ganz zu haupt nicht zu<br />
bei allen Lehrer/innen 1998 2% 6% 12% 12%<br />
bei allen Lehrer/innen 2004 6% 20% 37% 37%<br />
bei den meisten Lehrer/innen 1998 2% 28% 29% 26%<br />
bei den meisten Lehrer/innen 2004 16% 37% 40% 6%<br />
bei wenigen Lehrer/innen 1998 33% 29% 20% 22%<br />
bei wenigen Lehrer/innen 2004 13% 47% 27% 13%<br />
Wir fragten die Ehemaligen auch, was die Lehrer hätten verbessern können. An erster<br />
Stelle der Antworten steht "mehr Anregung zum eigenständigen Arbeiten" (67%).<br />
Nebenstehende Grafik zeigt alle Antworten im Überblick. Die Antworten beinhalten<br />
sowohl fachlich-methodische wie verhaltensbezogene Aspekte.<br />
Ehemalige: Was hätten die Lehrer verbessern können?<br />
Mehr Anregung zum eigenständigen Arbeiten<br />
den persönlichen Kontakt zu uns, z.B. durch<br />
Sprechzeiten<br />
Unterstützung bei den Hausaufgaben<br />
Mehr gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />
Präsentation des Stoffes durch Arbeitsblätter<br />
Sonstiges<br />
Angaben in Prozent<br />
Mehrfachantworten<br />
Der Wunsch der Schüler/innen, ihren Lehrern gern einmal Zeugnisse ausstellen zu<br />
wollen, ist nach wie vor recht ausgeprägt (97% stimmen zu, dieser Wert hat sich<br />
© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />
eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
17,6<br />
17,6<br />
18,0<br />
23,0<br />
25,5<br />
31,3<br />
37,3<br />
39,7<br />
42,0<br />
2004 1998<br />
57,7<br />
66,7<br />
65,4
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 36<br />
leicht erhöht, 1998: 91%), erlaubt aber nach unserer Einschätzung noch keinen<br />
Rückschluss auf die generelle Zufriedenheit mit den Lehrer(inne)n. Die Zustimmung<br />
könnte ja auch unter dem Aspekt der "ausgleichenden Gerechtigkeit" getroffen worden<br />
sein.<br />
Aufschlussreicher sind hingegen die Antworten auf die Frage "Was würdest du benoten?"<br />
(im Fall der Vergabe von Zeugnissen an die Lehrer/innen). Interessant erscheint<br />
uns, dass hier die Frage der Stoff-Vermittlung am häufigsten benannt wird,<br />
gegenüber 1998 ist dieser Anteil sogar noch gestiegen. Einerseits könnte dies auf<br />
Unzufriedenheit an der Vermittlung hindeuten, andererseits kann es auch heißen,<br />
dass man meint, dies sei ein adäquates Feld der Benotung, schließlich wird man als<br />
Schüler/in dafür benotet, wie man den Stoff begriffen und verarbeitet hat. Unzufriedenheit,<br />
oder, positiv ausgedrückt, dass einem die Stoff-Vermittlung sehr wichtig erscheint,<br />
ist sicherlich ein gravierender Faktor.<br />
Schüler: Was würdest du bei den Lehrer/innen benoten?<br />
Wie der Lehrer/die Lehrerin uns den Stoff vermittelt<br />
... Sich mit den Problemen meiner Klasse/ meines<br />
Kurses beschäftigt<br />
Wie oft mit uns etwas außerhalb des Unterrichts<br />
gemacht wird<br />
wie der Lehrer/die Lehrerin sich mit mir beschäftigt<br />
Angaben in Prozent<br />
Mehrfachantworten<br />
Sonstiges<br />
3,8<br />
8,9<br />
Die Lehrer/innen<br />
selbst wurden nach ihrem<br />
Interesse an Fort-<br />
und Weiterbildungs-<br />
Maßnahmen befragt.<br />
88 Prozent (1998:<br />
91%) sagen, sie verfügten<br />
über ein solches<br />
Interesse. Wir<br />
wollten weiterhin wissen,<br />
ob dieses Interesse<br />
von der Schulleitung<br />
unterstützt und<br />
anerkannt wird. Dies<br />
bestätigen 76 Prozent.<br />
Dieser Wert ist gegenüber<br />
1998 zurückgegangen,<br />
er lag damals<br />
bei 97 Prozent. Auch hier muss die Interpretation schulintern erfolgen, möglicherweise<br />
gibt es konkrete Begebenheiten oder Anlässe, die hierfür Erklärungen bereitstellen.<br />
Sicherlich ist aufgrund von Arbeitsbelastung und Stellenknappheit Fort- und Weiterbildung<br />
immer ein Problem. Wir wollten daher wissen, in welchem zeitlichen Rahmen<br />
FuW-Maßnahmen angeboten werden könnten. Tagesangebote stehen wie auch in<br />
1998 dabei am Höchsten im Kurs (2004 und 1998: 88%), es folgen Nachmittagsangebote<br />
(2004: 21%, 1998: 41%), Mehrtages-Angebote/Bildungsurlaub (2004 und<br />
1998: 21%) und Wochenendangebote (2004: 19%, 1998: 14%). Hier ist auffällig,<br />
dass der Wunsch nach Nachmittagsangeboten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
fast um die Hälfte zurückgegangen ist (1998: 41%). Wochenangebote<br />
wünschen sich 2 Prozent der befragen Lehrer.<br />
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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />
42,6<br />
40,5<br />
50,1<br />
52,8<br />
2004 1998<br />
64,6<br />
62,2<br />
73,6<br />
77,0
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 37<br />
11. Fragen der Leistungsbeurteilung<br />
Die Schüler/innen wurden gefragt, ob sie sich von ihren Lehrer(inne)n gerecht beurteilt<br />
fühlen.<br />
Fühlst du dich von deinen Lehrern gerecht beurteilt?<br />
Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
immer 18% 13% 12% 7% 6% 7% 4% 6% 11% 8%<br />
meistens 54% 53% 55% 53% 67% 65% 77% 73% 63% 63%<br />
selten 23% 22% 23% 31% 24% 23% 18% 17% 22% 23%<br />
nie 5% 9% 10% 8% 3% 5% 1% 4% 4% 6%<br />
Der Grad an Zufriedenheit, auch wenn man kaum glaubt, "immer" gerecht beurteilt zu<br />
werden, scheint im Gymnasialzweig am höchsten. Die Zufriedenheit mit der Beurteilung<br />
weicht kaum ab von den Angaben in 1998. Die größte Veränderung ist die Einschätzung<br />
von Schülern des Hauptschulzweiges. Hier ist die Antwort "selten" von 23<br />
Prozent auf 31 Prozent gestiegen.<br />
Adäquat hierzu verhält sich das Ergebnis der Antworten auf die Frage "Ist die Beurteilung<br />
für dich nachvollziehbar?". Auch hier scheint es so zu sein, dass im Gymnasialzweig<br />
der Grad an Transparenz am höchsten ist, obwohl beispielsweise in der Förderstufe<br />
ein wesentlich höherer Anteil an Schülern zum Ausdruck bringt, die Beurteilung<br />
sei immer nachvollziehbar. Die Angaben weichen nur unwesentlich ab von den<br />
Ergebnissen aus 1998.<br />
Ist die Beurteilung für dich nachvollziehbar?<br />
Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
immer 22% 14% 10% 9% 6% 4% 3% 7% 11% 8%<br />
meistens 45% 49% 47% 47% 60% 62% 73% 68% 57% 58%<br />
selten 24% 26% 30% 34% 27% 26% 22% 20% 25% 26%<br />
nie 9% 11% 13% 10% 8% 8% 2% 5% 7% 8%<br />
Diese Frage stellten wir auch den Eltern: "Ist es für Sie nachvollziehbar, wie Ihr Kind<br />
benotet/beurteilt wird?". "Immer" bzw. "meistens" vollziehen 84 Prozent der Eltern die<br />
Beurteilung nach - hier scheint eine höhere Transparenz gegeben zu sein, als bei<br />
den Schüler(inne)n selbst. Die Antworten aus dem Gymnasialzweig unterscheiden<br />
sich deutlich von den übrigen: mit "selten" oder "nie" antworten hier nur 8 Prozent der<br />
Eltern. An diesem Ergebnis hat sich gegenüber 1998 nur wenig verändert.<br />
Ist es für Sie nachvollziehbar, wie ihr Kind benotet/beurteilt wird?<br />
Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
immer 16% 8% 17% 8% 13% 7% 6% 6% 13% 7%<br />
meistens 66% 80% 62% 64% 67% 76% 85% 83% 71% 77%<br />
selten 15% 10% 17% 25% 19% 14% 6% 9% 14% 14%<br />
nie 4% 2% 4% 3% 1% 3% 2%1 2% 3% 2%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 38<br />
Es lag nahe, die ergänzende Frage zu stellen, ob die Eltern sich eine größere Transparenz<br />
der Kriterien wünschen, die von den Lehrer(inne)n bei der Beurteilung angewandt<br />
werden. Dies ist insgesamt gesehen deutlich der Fall, je nach Schulzweig unterschiedlich<br />
ausgeprägt. Während in 1998 diese Erfordernis am stärksten von den<br />
Förderstufen-Eltern gesehen wird, sind es in 2004 die Eltern der Hauptschüler, die<br />
sich eine größere Transparenz der Beurteilungskriterien wünschen. In der Hauptschule<br />
fallen die Ergebnisse 2004 gegenüber 1998 gravierend auseinander.<br />
Wünschen Sie sich eine größere Transparenz der von den Lehrern zugrunde gelegten<br />
Beurteilungskriterien?<br />
Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
ja 80% 76% 59% 78% 73% 75% 69% 73% 73% 75%<br />
nein 20% 24% 41% 22% 27% 25% 31% 27% 27% 25%<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 39<br />
12. Hausaufgaben, Unterstützung durch Eltern, Nachhilfe<br />
Fragt man Eltern und Schüler/innen, ob die Eltern Hilfestellung bei den Hausaufgaben<br />
geben, so erhält man durchaus unterschiedliche Resultate. Grund dafür könnte<br />
sowohl ein "Beschönigungseffekt" seitens der Elternangaben sein, möglich wäre<br />
auch die unterschiedliche Definition insbesondere von "manchmal" und "selten". Zu<br />
bedenken ist auch, dass es sich bei der Gruppe von Eltern um eine Auswahl handelt<br />
(s. Kapitel 3), es kann also nur in einem Teil der Fälle davon ausgegangen werden,<br />
dass auch die Eltern den Fragebogen ausfüllten, deren Kinder auf diese Frage antworteten.<br />
Insgesamt bestätigen 60 Prozent (1998: 65%) der Eltern, sie würden immer bzw.<br />
manchmal bei den Hausaufgaben helfen, 39 Prozent (1998: 36%) sagen aus, dies<br />
geschehe selten oder nie. 55 Prozent (1998: 52%) der Schüler/innen jedoch geben<br />
an, dass sie selten oder nie von den Eltern geholfen bekommen. Die gravierendsten<br />
Unterschiede werden deutlich, wenn man die Zeile "nie" betrachtet - hier sagen nur<br />
6 Prozent (1998: 10%) der Eltern, sie würden nie bei den Hausaufgaben helfen, die<br />
Schüler/innen konstatieren fehlende Hilfe aber zu 22 Prozent. Trotz aller Unterschiede<br />
zeigt das Ergebnis zumindest auch, dass die Schüler/innen der Förderstufe am<br />
meisten Hilfe aus dem Elternhaus bekommen, die des Realschul- und Gymnasialzweigs<br />
am wenigsten. Die Angaben unterscheiden sich insgesamt nur gering von<br />
denen aus 1998.<br />
immer<br />
Elternangaben<br />
immer<br />
Schülerangaben<br />
manchmal<br />
Elternangaben<br />
manchmal<br />
Schülerangaben<br />
selten<br />
Elternangaben<br />
selten<br />
Schülerangaben<br />
nie<br />
Elternangaben<br />
nie<br />
Schülerangaben<br />
Helfen die Eltern bei den Hausaufgaben ?<br />
Förderstufe HauptschulRealschulGymnasial- Alle<br />
zweigzweigzweig 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
23% 15% 8% 9% 3% 5% 3% 3% 11% 8%<br />
15% 19% 8% 6% 3% 5% 4% 6% 8% 9%<br />
52% 62% 63% 53% 52% 50% 53% 50% 54% 53%<br />
57% 46% 38% 41% 35% 36% 29% 36% 41% 39%<br />
20% 17% 19% 27% 33% 43% 30% 40% 26% 33%<br />
20% 22% 27% 26% 33% 35% 39% 35% 30% 30%<br />
4% 6% 10% 11% 11% 2% 14% 7% 10% 6%<br />
8% 13% 26% 27% 29% 24% 28% 23% 22% 22%<br />
Wir fragten auch nach dem Zeitaufwand für die Hausaufgabenunterstützung. Von<br />
denen, die hierzu Angaben machten (2004: 532 Schüler und 302 Eltern, 1998: 569<br />
Schüler und 323 Eltern) sagen 77 Prozent (Eltern) bzw. 73 Prozent (Schüler), der<br />
Zeitaufwand betrage etwa bis zu einer Stunde am Tag. 1998 betrugen die Angaben<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 40<br />
noch 90 Prozent (Eltern) und 82 Prozent (Schüler). Die Angabe "mehr als eine Stunde"<br />
kommt 2004 von 4 Prozent der Eltern (1998: 9%) und 13 Prozent der Schüler/innen<br />
(1998: 12%). Sonstige Angaben betreffen i.d.R. Zeiträume, die sich auf eine<br />
Woche verteilen, aber kaum von Relevanz sind.<br />
Neben der Elternunterstützung interessierte uns, wie verbreitet die Gewährung von<br />
Nachhilfeunterricht ist.<br />
ja<br />
Elternangaben<br />
ja<br />
Schülerangaben<br />
Bekommen die Schüler/innen Nachhilfeunterricht?<br />
Förderstufe HauptschulRealschulGymnasial- Alle<br />
zweigzweigzweig<br />
1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />
20% 18% 19% 23% 21% 33% 19% 23% 20% 24%<br />
18% 25% 15% 15% 24% 33% 21% 24% 20% 25%<br />
Hier differieren die Angaben zwischen Eltern und Schüler/innen weniger stark, dies<br />
erscheint auch einleuchtend, da es sich um eine im wesentlichen formal organisierte<br />
Unterstützungsform handelt, die weniger von subjektiver Betrachtungsweise oder gar<br />
Wunschdenken geprägt ist. Durchgängig erhielten wir die Angabe, dass 24 Prozent<br />
(20% in 1998) der Schüler/innen der GS <strong>Geistal</strong> Nachhilfeunterricht bekommen.<br />
Auch die Verteilung nach Schulzweigen gestaltet sich relativ einheitlich - dieses Ergebnis<br />
überrascht eher. Betrachtet man die geringen Unterschiede in den Prozentangaben<br />
für aussagekräftig, so würden die Schüler/innen der Förderstufe am seltensten<br />
Nachhilfeunterricht bekommen, die des Realschulzweigs am häufigsten.<br />
Von wem bekommen die Schüler/innen Nachhilfeunterricht? In erster Linie von<br />
Nachhilfeinstitutionen (knapp ein Drittel), ansonsten, etwa in der Reihenfolge der<br />
Häufigkeit: Von Mitschülern, Eltern, Geschwistern, und Bekannten/Verwandten. Hier<br />
hat sich eine deutliche Veränderung ergeben: "Nachhilfeunterricht von Mitschülern"<br />
steht 2004 auf Platz 1, 1998 stand er noch auf dem vorletzten Platz.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 41<br />
13. Über den Unterricht hinaus: Was die Schule noch bieten kann<br />
Nachmittagsangebote<br />
Wir fragten die Eltern: "Halten Sie ein Betreuungsangebot am Nachmittag grundsätzlich<br />
für sinnvoll?". 71 Prozent antworten mit "ja" (1998: 52%), 29 Prozent mit "nein"<br />
(1998: 48%). Wir fragten weiter, welche Angebote dies sein sollten. In 231 Fällen<br />
(1998: 179 Fälle) wurden Angaben gemacht, sie sind in nachstehender Liste enthalten<br />
und nach Häufigkeit sortiert. Verglichen mit 1998 ist zu erkennen, dass heute<br />
mehr Eltern ein Betreuungsangebot am Nachmittag für sinnvoll halten. Auch die Zahl<br />
derer, die konkrete Vorschläge hierzu machen, ist angestiegen.<br />
Eltern: Nachmittagangebote<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Hausaufgabenbetreuung 99 184 Hausaufgabenbetreuung<br />
Sport 35 61 Sport<br />
Kreative Angebote 10 51 Nachhilfe<br />
Selbstständige AG`s 10 22 Mahlzeiten<br />
Bereich EDV 8 16 Kreative Angebote<br />
Musik 6 12 Selbstständige AG`s<br />
Vollzeitunterricht 3 9 Freizeitbetreuung<br />
Berufsbezogene Angebote 2 5 Angebote. die soziales verhalten fördern<br />
Fremdsprachen 2 5 Musik<br />
Schreibmaschine 1 2 Fremdsprachen<br />
Deutsch 1 2 EDV<br />
Naturwissenschaftliche Fächer 1 2 Ernährungslehre<br />
Mahlzeiten 1 1 Deutsch<br />
Wir fragten auch danach, warum Nachmittagsangebote nicht für sinnvoll gehalten<br />
werden. Die genannten Argumente verdichten sich zu folgenden Aussagen: Mein<br />
Kind wird zu Hause betreut (fast die Hälfte aller Angaben); mein Kind soll seine Zeit<br />
selbst gestalten (bzw. gestaltet seine Zeit selbst); die Eltern brauchen Zeit für Erziehung;<br />
Kinder wären überfordert.<br />
Zum Vergleich die Aussagen von 1998: Mein Kind soll seine Zeit selbst gestalten (über<br />
ein Drittel der Nennungen); die Eltern brauchen Zeit für Erziehung; keine Termine<br />
frei; Kind wird zu Hause betreut; ist zu umständlich (An- und Abfahrt); Kinder wären<br />
überfordert; bringt keine Ergebnisse; Eltern sollen sich gegenseitig helfen.<br />
Die Eltern wurden auch gefragt, ob sie sich als Eltern(teil) an der Durchführung solcher<br />
Angebote beteiligen würden. Unter den 370 Eltern, die auf diese Frage antworteten,<br />
gestaltet sich das Ergebnis wie folgt: "Nein" sagen 70 Prozent (1998: 62%), ein<br />
"ja" kommt von 17 Prozent (16%), "wenn es zeitlich möglich ist" 8 Prozent (unverändert),<br />
"unter bestimmten Bedingungen" würden sich 2 Prozent beteiligen (3%), 1 Prozent<br />
"wenn das eigene Wissen ausreicht". Die Zahl der befragten Eltern, die sich<br />
nicht beteiligen wollen, ist leicht angestiegen.<br />
Auch in der vorliegenden Befragung stellten wir die Frage "Halten Sie es für wahrscheinlich,<br />
dass Ihr Kind solche Angebote wahrnehmen würde?". 44 Prozent aller be-<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 42<br />
fragten Eltern sagen "ja" (1998: 41%), 27 Prozent "nein" (28%) und 28 Prozent "weiß<br />
nicht" (25%).<br />
Die Schüler/innen antworten auf die Frage "Findest du Nachmittagsangebote in der<br />
Schule gut?" wie folgt: 51 Prozent sagen "ja" (1998: 57%), 48 Prozent "nein" (1998:<br />
39%), 3 Schüler antworten mit "teils/teils" (2). Im Vergleich zu 1998 ist die Zufriedenheit<br />
mit den Nachmittagsangeboten leicht zurückgegangen.<br />
Schüler: Nachmittagangebote<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Sportangebote (Fußball, Reiten, Schwim- 235 196 Sportangebote (Fußball, Reiten, Schwimmen,<br />
Radfahren)<br />
men, Radfahren, Tennis, Boxen)<br />
Kreativarbeit 57 26 Tanzen<br />
Computerkurse 54 21 Kreative Angebote (Malen,Theater)<br />
Theater 39 15 Computerkurse<br />
Fachunterricht 17 15 Hausaufgabenbetreuung<br />
Spezielles für Mädchen 11 11 Spezielles für Mädchen<br />
Hausaufgabenbetreuung 8 8 Theater<br />
Arbeit mit Tieren 5 7 Sprachen<br />
Informationen über Ausbildung 2 6 Arbeit mit Tieren<br />
Sauna 1 6 Spiel und Spaß<br />
Gebärdensprache 1 5 Fachunterricht<br />
Politische Diskussionen 1 3 Musikangebote<br />
Auch die Schüler/innen wurden nach gewünschten (zusätzlichen) Nachmittagsangeboten<br />
befragt. Die Aufstellung der Antworten findet sich in obenstehender Liste.<br />
Angebote, die die GS <strong>Geistal</strong> von anderen Schulen unterscheidet<br />
Die Eltern fragten wir: "Welche Aktivitäten sind Ihnen an der GS <strong>Geistal</strong> bekannt?"<br />
Eine zweite, anschließende Frage, lautete: "Gibt es Aktivitäten, die die Schule von<br />
anderen unterscheidet?"<br />
Eltern: Bekannte Aktivitäten<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Literaturcafe 52 186 Tag der offenen Tür<br />
Sport AGs 45 185 Kiosk<br />
Projektunterricht 41 177 Bibliothek<br />
Chor 23 173 Schülerzeitung<br />
Musikveranstaltung, AGs 20 171 Sport AGs<br />
Tag der offenen Tür 18 168 Chor<br />
Bibliothek 17 161 Schach AG<br />
Schülerzeitung 10 160 Streitschlichtergruppe<br />
Sozialarbeiter 10 156 Sozialarbeiter<br />
Theater 8 149 Projektunterricht<br />
Schulband 6 148 Theater<br />
Schach AG 5 143 Bilingualer Unterricht<br />
HOPS-Club 5 135 Musikveranstaltung<br />
Schulfest 4 134 Schulpartnerschaften<br />
Schulpartnerschaften 2 132 Hausaufgabenhilfe<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 43<br />
Kiosk 1 121 Schulband<br />
92 Lernwerkstatt<br />
65 Unterrichtsgarantie Plus<br />
56 "Hau Ruck"<br />
52 "Junior Koffer"<br />
42 Literaturcafe<br />
39 "Sinus" (naturwiss. Unterricht)<br />
Der Unterschied in der Bewertungshäufigkeit zwischen den Ergebnissen von 1998<br />
und 2004 ergibt sich dadurch, dass 1998 keine Vorgaben gemacht wurden, es handelte<br />
sich damals um eine "offene Frage". In 2004 wurden alle oben angeführten<br />
Antworten als Liste vorgegeben.<br />
Eltern: Welche Aktivitäten unterscheidet die Schule von anderen?<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Sozialpädagoge 5 16 "Sinus"<br />
Literaturcafe 4 9 Streitschlichter<br />
Vernetzte Bibliothek 2 7 engagierter Schulleiter<br />
Schulfest 2 6 " Sozialpädagoge<br />
Schwimmbad 1 5 "Hau Ruck"<br />
DaF, DaZ 1 4 Literaturcafe<br />
Austauschschüler 1 3 großes Sportangebot<br />
Aufenthaltsräume 1 2 Offenheit der Allgemeinheit gegenüber<br />
Warmes Essen 1 2 Unterrichtsgarantie Plus<br />
2 Offenheit gegenüber neuen Programmen<br />
2 Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe<br />
2 Junior Koffer<br />
1 Bilingualer Unterricht<br />
1 Angebote, die soziale Kompetenz vermitteln<br />
Wir fragten die Eltern auch, welche dieser Aktivitäten die GSG von anderen Schulen<br />
unterscheidet. Die Ergebnisse sind obenstehender Tabelle zu entnehmen. Die relativ<br />
geringe Zahl an Aussagen ist sicher dadurch zu erklären, dass nur wenige wissen,<br />
welches Angebot an anderen Schulen vorhanden ist.<br />
Natürlich wurden auch die Schüler/innen nach ihnen bekannten Aktivitäten gefragt,<br />
aber auch nach Aktivitäten, an denen man sich beteiligen würde. Die Antworten werden<br />
nachstehend in zusammengefasster Form aufgelistet.<br />
Schüler: Bekannte Aktivitäten<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Schulsportfest 83 251 Computer AG<br />
Fußball 74 141 Ballspiel AGs<br />
Literaturcafe 69 122 Lernwerkstatt<br />
keine 67 86 Streitschlichter<br />
Bibliothek 58 76 Chor<br />
Chor 56 71 Bibliothek<br />
Ballspiele AGs 54 71 Küche<br />
Kiosk 33 60 WP<br />
Schach-Turniere 24 58 Fußball AG<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 44<br />
Schreibmaschine 16 54 Sanitätsraum<br />
Schülerzeitung 14 51 Musik AG<br />
Theater 14 50 Hausaufgabenhilfe<br />
Sozialarbeiter 12 42 Tanzen<br />
Vorlesewettbewerb 7 41 Kiosk<br />
Disco 5 36 Bilingualer Unterricht<br />
Wandertage 4 34 Schülerzeitung<br />
Tag der offenen Tür 4 33 Holz/Ton<br />
Raucherecke 4 32 Schachturniere<br />
HOPS-Club 3 31 Sozialarbeiter<br />
Yoga 2 29 Sporthalle<br />
Abendschule 1 22 Tastatur schreiben<br />
Fahrradhalle 1 22 Cheerleading<br />
Schulgarten 1 22 Schulband<br />
22 Theater AG<br />
20 Kunst AG<br />
14 Schüleraustausch<br />
13 Nähraum<br />
12 Naturwissenschaftsräume (AG)<br />
11 Junior Koffer<br />
In beiden Befragungen handelte es sich um eine "offene Frage", d.h., dass keine<br />
Vorgaben gemacht wurden.<br />
Mit der folgenden Frage wurde erfasst, an welchen der Aktivitäten sich die Schüler/innen<br />
beteiligen würden:<br />
Schüler: An welchen Aktivitäten würdet ihr euch beteiligen ?<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />
Sport allgemein 100 99 Computer AG<br />
Fußball AG 69 98 Sport allgemein<br />
Chor 23 45 Fußball AG<br />
Computerkurse 19 28 Küche<br />
Tanzen 16 23 Kunst AG<br />
Theater AG 11 23 Tanzen<br />
Schreibmaschine 11 20 Chor<br />
Literaturcafe 10 19 Sanitäter/Sanitätsraum<br />
Schülerzeitung 9 13 Holz-/Tonarbeiten<br />
Küche 8 13 Schülerzeitung<br />
HOPS_Club 7 12 Theater AG<br />
Schulbücherei 7 10 Basketball<br />
Kulturveranstaltungen 6 10 Bilingualer Unterricht<br />
Aktivitäten mit Sozialarbeiter 5 9 Basteln<br />
Wandertag 5 8 Schach<br />
Schwimm AG 3 8 Schüleraustausch<br />
Schülerband 2 8 Hausaufgabenhilfe<br />
Raucherecke 2 7 Bibliothek<br />
Tag der offenen Tür 1 7 Musik AG<br />
Malschule 1 7 Kiosk<br />
Modellbau 1 7 Streitschlichter<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 45<br />
Schach 1 5 Schach<br />
5 Schülerband<br />
5 Cheerleading<br />
5 Tischtennis<br />
4 Tasten schreiben<br />
4 Schwimm AG<br />
Klassenaktivitäten<br />
Drei Viertel der Schüler/innen haben schon einmal eine Klassenfahrt unternommen<br />
(2004: 74%, 1998: 66%) – die Erfahrungen damit werden einhellig als positiv empfunden,<br />
von 99 Prozent (damals wie heute) derer, die schon einmal auf Klassenfahrt<br />
waren. Was genau hat den Schüler/innen gefallen? An erster Stelle von insgesamt<br />
533 Aussagen (1998: 329) steht wie auch in 1998, dass man auf intensivere Art als<br />
üblich mit den Mitschüler/innen zusammen sein konnte (1998: 36%, 2004: 34%). Die<br />
Aussage, dass es einfach "Spaß macht/lustig ist" kam 1998 kaum vor und verzeichnet<br />
in 2004 31 Prozent. Weiterhin verzeichnen wir einen Rückgang der Aussagen,<br />
dass "man viele tolle Sachen" unternehmen konnte (1998: 24%, 2004: 7%), aber<br />
auch: dass man in dieser Zeit nicht in die Schule musste (1998: 24, 2004: 9%). Nach<br />
wie vor überwiegen die positiven Erfahrungen, die Schüler/innen zur Klassenfahrt<br />
mitteilen. Kritik gab es nur von wenigen Schülern: Darunter fällt allgemeine Kritik am<br />
Lehrer, sowie "Die Unterbringung war schlecht", "es wurde geklaut", "mussten zuviel<br />
wandern" und "keine Gemeinschaft". Der Erfolg verlangt nach Wiederholung: 93 Prozent<br />
finden, es solle öfter eine Klassenfahrt geben (unverändert zu 1998).<br />
Eine Theaterfahrt haben nach Auskunft der Schüler/innen 30 Prozent unternommen<br />
(1998: 50%). Die Frage, ob die Theaterfahrt gut gefunden wurde, beantworteten 150<br />
Schüler/innen mit "ja". Folgende konkrete Aussagen haben wir hierzu von 70 Befragten<br />
erhalten: jeweils 21 Prozent antworten zu positiven Erfahrungen: "Es trägt zur guten<br />
Gemeinschaft bei" und "Es macht Spaß/ist lustig". Wenige sagten aus: "Man unternimmt<br />
etwas" , "War interessant". Negative Erfahrungen: "Ist langweilig" (11 Teilnehmer/innen),<br />
einer teilt mit: "Ich musste ruhig sein!", weitere zwei sagen: "ist albern/doof".<br />
Die wenigsten Erfahrungen in diesem Kontext haben die Schüler/innen mit Klassenfesten<br />
– 36 Prozent (35% in 1998) berichten von der Teilnahme an einer solchen Aktivität.<br />
Die Erfahrungen damit sind von denen, die sich dazu äußerten, überwiegend<br />
positiv. Bei der Vermittlung der Gründe ist man eher sparsam, nur 83 Antworten erreichten<br />
uns. Zu ihnen gehören: "Zusammensein mit anderen, Spaß haben", "Gute<br />
Atmosphäre" , "konnten machen, was wir wollten", "kein Unterricht", "Geschenke"<br />
und "Abwechslung". Negative Erfahrungen werden von vier Schüler/innen mitgeteilt:<br />
"langweilig" , "weil ich geärgert werde" , "nur saufen ist langweilig" und "es war zu<br />
laut".<br />
Projektunterricht (in 1998 hieß es noch Projekttage)<br />
59 Prozent der befragen Schüler/innen geben an, dass in ihrer Klasse Projektunterricht<br />
statt findet. Wir fragten, ob während des Projektunterrichts mehr gelernt wurde,<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 46<br />
als während des "normalen" Unterrichts. 55 Prozent sagen "ja" (1998: 44%), 44 Prozent<br />
"nein" (1998: 54%), ca. 1 Prozent: "teils/teils", "kann ich nichts zu sagen". Auffällig<br />
ist hier, dass sich das Ergebnis im Vergleich zu 1998 genau umkehrt hat. Warum<br />
wird der Lernerfolg des Projektunterrichts heute besser eingeschätzt als vor fünf <strong>Jahre</strong>n?<br />
Gründe für die mehrheitlich positive Einschätzung des Lernerfolgs: An erster<br />
Stelle stehen Antworten wie: "Intensivere Beschäftigung mit dem Thema" (33%),<br />
"macht Spaß, dadurch lernt man mehr" (22%) und "eigenständiges Lernen" (13%).<br />
Weiterhin wurde genannt: "Weil man in einer Gruppe arbeitet" (8%), "bessere Erklärung<br />
des Themas" (5%), "ist interessant" (4%) und "der Unterricht ist lockerer" (3%).<br />
In diesen Antwortkategorien sind 292 (241 in 1998) einzelne Aussagen über positiven<br />
Lernerfolg enthalten. Es erreichten uns aber auch 143 negative Aussagen (249),<br />
sie sind wie folgt zusammenzufassen: "Ist wie normaler Unterricht" (29%), "immer<br />
nur ein Thema" (8%), "man hört kaum zu" (7%), "es war zu laut" (7%) und "lerne<br />
besser bei Lehrervortrag" (5%).<br />
Waren die an der Befragung teilnehmenden Schüler/innen bei der Vorbereitung der<br />
Projekttage, Themensuche etc. beteiligt? 47 Prozent sagen "ja" (1998: 42%), 53 Prozent<br />
"nein" (1998: 58%). Wenn man nicht beteiligt war, würde man sich gerne beteiligen?<br />
Dies bejahen 60 Prozent (1998: 56%) der betreffenden Schüler/innen. Hier ist<br />
zu beiden Befragungszeitpunkten nur eine geringe Veränderung zu verzeichnen.<br />
Wir wollten wissen: "Habt ihr bei Euren Projekttagen Vereine, Verbände, Initiativen<br />
oder ähnliches aus der Region einbezogen?". "Nein, nie" antworten 57 Prozent (43%<br />
in 1998), der Rest bestätigt die Einbeziehung, mit folgender Abstufung: "Ja, meistens"<br />
(5%, 1998: 11%), "ja, manchmal" (17% / 25%), "selten" (22% / 21%). Auf die<br />
Frage "Findest du, dass eure Projekttage dadurch spannender geworden sind?" antworten<br />
60 Prozent (1998: 62%) mit "ja", 40 Prozent (38%) mit "nein". Letztere (201)<br />
fragten wir nach der Begründung für die negative Erfahrung, uns erreichten aber nur<br />
wenige Antworten (29 Nennungen, 1998 war es nur eine): "Person war langweilig"<br />
(6x), "langweilig" (6x), "wegen des Lehrers" (3x), "war uninteressant" (3x). Die restlichen<br />
Antworten verteilen sich auf: "Weil es normaler Unterricht ist" , "zu zeitaufwendig"<br />
und " war zu laut".<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 47<br />
14. Das Praktikum<br />
Grundsätzlich betrachten Eltern<br />
wie Schüler das berufliche<br />
Praktikum als sinnvolle<br />
Einrichtung: 97 Prozent (1998:<br />
93%) der Eltern und 95 Prozent<br />
(1998: 96%) der Schüler<br />
sehen dies so.<br />
Jeweils eine Mehrheit der befragten<br />
Gruppen halten ein<br />
Praktikum aber nicht für ausreichend,<br />
die meisten aus dieser<br />
Gruppe halten 2-3 Praktika<br />
für sinnvoll (Details sind<br />
Eltern / Schüler: Falls ja, ist e i n Praktikum ausreichend?<br />
Eltern 2004<br />
1998<br />
Schüler 2004<br />
1998<br />
28,5<br />
31,2<br />
40,6<br />
42,4<br />
65,8<br />
49,4<br />
68,5<br />
57,1<br />
Eltern / Schüler: Ist ein berufliches Praktikum grundsätzlich<br />
sinnvoll?<br />
nachstehender Grafik zu entnehmen).<br />
Anzumerken ist, dass in<br />
beiden Gruppen der Anteil der<br />
Befürworter mehrerer Praktika<br />
wesentlich gestiegen ist. Während<br />
in 1998 nur 49 Prozent der Eltern<br />
sich mehr Praktika wünschten<br />
sind es heute 66 Prozent. Bei den<br />
Schüler/innen steigt der Anteil von<br />
57 Prozent auf 68 Prozent.<br />
Bezüglich der grundsätzlichen<br />
Angaben in Prozent<br />
ja nein weiß nicht<br />
Sinnhaftigkeit eines Praktikums<br />
und der gewünschten Dauer eines<br />
Praktikums stimmen die Ergebnisse<br />
zu beiden Befragungszeitpunkten überein. Hinsichtlich der Häufigkeit von<br />
Praktika gibt es hingegen deutliche Abweichungen, zwischen Eltern und Schü-<br />
Schüler: Falls nein, wieviele Praktika sind sinnvoll?<br />
2 Praktika<br />
3 Praktika<br />
4 Praktika<br />
5 u. mehr<br />
1,8<br />
7,5<br />
5,0<br />
8,0<br />
2004 1998<br />
39,9<br />
45,4<br />
43,8<br />
46,9<br />
Eltern 2004<br />
Schüler 2004<br />
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1998<br />
1998<br />
Angaben in Prozent<br />
96,7<br />
93,2<br />
95,4<br />
95,6<br />
ja nein weiß nicht<br />
Eltern: Falls nein, wieviele Praktika sind sinnvoll?<br />
2 Praktika<br />
3 Praktika<br />
4 Praktika<br />
5 u. mehr<br />
Angaben in Prozent<br />
1,0<br />
1,6<br />
3,8<br />
4,6<br />
29,5<br />
2004 1998<br />
48,1<br />
46,0<br />
63,9
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 48<br />
ler/innen und nach Befragungszeitpunkten.<br />
Gewünscht wird von<br />
beiden Gruppen eine größere<br />
Zahl von Praktika, als dies in<br />
1998 der Fall war. Vor allem die<br />
Eltern favorisieren 2004 ein zweites<br />
Praktikum.<br />
Allerdings beurteilen beide befragten<br />
Gruppen die gewünschte<br />
Dauer unterschiedlich. Eine Ausweitung<br />
der Dauer eines Praktikums<br />
wird von der Mehrheit nicht<br />
Schüler: Falls nein, wie lange sollte das Praktikum<br />
kürzer<br />
4,3<br />
3,7<br />
dauern?<br />
4 Wochen<br />
26,6<br />
35,8<br />
5 Wochen<br />
24,0<br />
31,6<br />
6 Wochen<br />
23,1<br />
19,2<br />
7 Wochen<br />
1,2<br />
1,8<br />
8 Wochen<br />
5,1<br />
5,9<br />
1,2<br />
für sinnvoll erachtet. Die Zufriedenheit<br />
mit der derzeitigen Dauer des<br />
Praktikums bei den Eltern (fast<br />
70%) ist deutlich höher als bei den<br />
Schüler/innen (55%).<br />
Fragt man nach Alternativen zur<br />
Dauer des Praktikums, so liegen die<br />
meisten Angaben im Bereich von 4-<br />
6 Wochen.<br />
9 Wochen<br />
0,4<br />
Es ist die Frage, inwieweit die<br />
10 u. länger<br />
4,7<br />
3,8<br />
Schule Einflussmöglichkeiten auf<br />
die Veränderung von Praktikumsanzahl<br />
und -dauer hat. Dennoch hiel-<br />
Angaben in Prozent<br />
2004 1998<br />
ten wir es für richtig, diese Fragen<br />
zu stellen, zumindest lassen die Ergebnisse<br />
Raum für mögliche schulübergreifende Initiativen im Politik- und Verwaltungsbereich.<br />
Wie schätzen die Beteiligten<br />
die Praktikumserfahrungen<br />
ein? In 2004 kamen folgende<br />
Antworten: "Kennen lernen<br />
des Berufsbildes" (14%), "Umgang<br />
mit Kollegen" (4%), "Gute<br />
Erfahrungen" (4%), "Selbständiges<br />
Arbeiten" (2%). In<br />
1998 wurden folgende Antworten<br />
gegeben: "Erfahren,<br />
wie das Arbeitsleben ist" sagen<br />
41 Prozent der Eltern. Es<br />
folgen: "Selbständiges Arbeiten"<br />
(18%), "Hilfe bei der Berufswahl"<br />
(16%), "Praktische<br />
Eltern / Schüler: Ist ein dreiwöchiges Praktikum<br />
ausreichend?<br />
Eltern 2004<br />
Schüler 2004<br />
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1998<br />
1998<br />
Angaben in Prozent<br />
55,3<br />
54,5<br />
69,3<br />
69,3<br />
ja nein weiß nicht<br />
44,6<br />
45,2<br />
24,8<br />
23,1<br />
Eltern: Falls nein, wie lange sollte das Praktikum dauern?<br />
kürzer<br />
4 Wochen<br />
5 Wochen<br />
6 Wochen<br />
7 Wochen<br />
8 Wochen<br />
9 Wochen<br />
10 u. länger<br />
1,0<br />
5,3<br />
10,0<br />
6,7<br />
6,4<br />
2,0<br />
3,2<br />
Angaben in Prozent<br />
5,4<br />
8,9<br />
19,1<br />
25,6<br />
26,7<br />
34,1<br />
2004 1998<br />
36,7
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 49<br />
Erfahrungen sammeln" (11%), "Zusammenarbeit" (5%). Dies sind die positiven Aspekte,<br />
die von den Eltern gesehen werden. Negative Aspekte sind: "Billige Arbeitskraft"<br />
(7%), "keine Nachbereitung seitens der Schule" (2%).<br />
Von den Schülern, die bereits ein berufliches Praktikum gemacht haben und uns<br />
antworteten (2004: 305, 1998: 156), werden deren Erfahrungen in folgender Rangfolge<br />
angegeben: "Berufsleben kennen gelernt" (34%), "gute Erfahrungen" (11%),<br />
"wie es ist, mit Kollegen zu arbeiten/Teamarbeit" (10%), "hat Spaß gemacht" (10%),<br />
"war anstrengend" (10%), "Vorstellungen für Berufswahl bekommen" (9%), "Selbstständigkeit/Verantwortung"<br />
(6%), "Kollegen waren nett" (6%), "werde den Beruf nicht<br />
ergreifen" (4%) und "langweilig" (2%). Im wesentlichen entsprechen diese Antworten<br />
auch denen aus 1998.<br />
Zu diesem Kapitel passt auch das Thema "Berufsberatung". Wir fragten die Eltern:<br />
"Reicht die angebotene Berufsberatung für Ihr Kind aus, um daraus ein <strong>später</strong>es Berufsziel<br />
zu formulieren?". 9 Prozent (1998: 8%) der Eltern bejahen dies, 28 Prozent<br />
(1998: 21%) sagen "nein", 16 Prozent wissen es nicht, und 47 Prozent (1998: 55%)<br />
sagen "mein Kind ist noch nicht in dieser Phase".<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 50<br />
15. Organisation, Leitung und Verwaltung der Schule<br />
Beginnen wir mit der Sicht der Lehrer/innen. Wir fragten nach der Selbsteinschätzung<br />
des Kollegiums, ob man es eher als eine Ansammlung von Individualisten oder<br />
eher als ein Team erfährt. Das Ergebnis zeigt, dass über die Hälfte (53%) der befragten<br />
Lehrer, das Kollegium überwiegend als ein Team ansehen. In 1998 waren es lediglich<br />
ein Drittel, die diese Meinung vertraten. Trotzdem ist die Mehrheit auch in<br />
2004 skeptisch oder verneint dies. 66 Prozent glauben, dass das Kollegium überwiegend<br />
eine Ansammlung von Individualisten sei.<br />
Mit der Leitung der Schule sind die Lehrer/innen, die auf unsere Befragung antworteten,<br />
überwiegend zufrieden. 78 Prozent sagen auf die entsprechende Frage uneingeschränkt<br />
"ja" (1998: 64%), 18 Prozent schwächen dies mit "eher ja" etwas ab<br />
(1998: 36%). "Eher nein" wird einmal genannt. Weitere negative Aussagen gibt es<br />
hierzu nicht. Mit dem Schulleiter sind knapp 80 Prozent zufrieden (1998: 92%), 19<br />
Prozent "eher ja" (8%).<br />
Instanzen wie Schulamt und Kultusministerium werden von Lehrer(inne)n zu 13 Prozent<br />
(1998: 11%) als Unterstützung wahrgenommen, von 39 Prozent (1998: 26%)<br />
der Antwortenden als kontrollierend bzw. reglementierend. Weitere 39 Prozent<br />
(1998: 26%) sagen "beides", 5 Prozent (1998: 32%) "keines von beiden". Weitere<br />
Antworten: "restriktiv/hemmend" und "gar nicht" (jeweils 1 Angabe).<br />
Information<br />
Fühlen sich die Eltern ausreichend darüber informiert, was in der Schule passiert? 10<br />
Prozent (auch in 1998) antworten auf diese Frage mit "immer", 60 Prozent mit "meistens"<br />
(1998: 56%), 26 Prozent sagen "selten" (1998: 28%) und 5 Prozent "nein, nie"<br />
(1998: 6%). Am schlechtesten fühlen sich die Eltern im Hauptschulzweig informiert,<br />
am besten die im Gymnasialzweig. Die Ergebnisse weichen kaum von denen aus<br />
1998 ab. Nach wie vor fühlt sich die Mehrheit der befragten Eltern meistens ausreichend<br />
darüber informiert, was in der Schule passiert.<br />
Zum Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern<br />
Wir fragten: "Sind die Lehrer/innen bereit, mit Ihnen Gespräche über Ihr Kind zu führen,<br />
wenn Sie als Eltern dies möchten?". 88 Prozent sagen "ja, in der Regel" (1998:<br />
86%), 11 Prozent "ja, manchmal" (1998: 12%) und nur 2 Prozent "nein". Es gibt<br />
kaum Unterschiede zu den Ergebnissen der ersten Befragung.<br />
"Haben Sie Kritik an den Lehrer(inne)n Ihres Kindes?" lautete eine weitere Frage an<br />
die Eltern. Nur 20 Prozent haben keine Kritik (1998: 22%), 8 Prozent "sehr oft" (1998:<br />
5%) und 72 Prozent "manchmal" (1998: 74%).<br />
Wie auch in 1998 fragten wir danach, wie die Kritik geäußert wird. Zumeist wird der<br />
direkte Weg gewählt, indem man die Lehrerin/den Lehrer anspricht, oder den Elternabend<br />
dafür wählt. 30 Prozent lassen ihren Unmut auch im Freundes- oder Verwand-<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 51<br />
tenkreis ab (1998: 54%) – aufgrund von Mehrfachangaben wird deutlich, dass oftmals<br />
mehrere Wege parallel beschritten werden. 7 Prozent geben an, dass sie ihre<br />
Kritik niemandem gegenüber äußern (1998: 12%).<br />
Wie äußern Eltern ihre Kritik an Lehrern?<br />
Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />
Bei Elternabenden 76% 53% Direkt gegenüber dem betroffenen Lehrer<br />
Direkt gegenüber dem betroffenen Lehrer 61% 38% Bei Elternabenden<br />
Bei Freunden/Bekannten/Verwandten 54% 30% Bei Freunden/Bekannten/Verwandten<br />
Beim Elternbeirat 26% 14% Beim Elternbeirat<br />
Bei der Schulleitung 14% 10% Bei der Schulleitung<br />
Bei niemandem 12% 7% Bei niemandem<br />
Bei Vertrauenslehrer(inne)n 5% 3% Bei Vertrauenslehrer(inne)n<br />
Wie erfolgsträchtig ist das Äußern von Kritik? "Haben Sie das Gefühl, durch Ihre Kritik<br />
etwas zu verändern?" wurden die Eltern gefragt. "Immer" sagen nur 1 Prozent<br />
(1998: 2%), "ja, manchmal" 53 Prozent (1998: 46%), "nein" sagen 45 Prozent (1998:<br />
52%). Während in der ersten Befragung die elterliche Mehrheit der Meinung war,<br />
dass sich nach geäußerter Kritik nichts ändert, sind die Befragten heute doch mehrheitlich<br />
der Meinung, dass ihre Kritik manchmal etwas ändert. Offensichtlich wird seitens<br />
der Schule mehr auf die Kritik der Eltern eingegangen. Die Einflussmöglichkeiten<br />
der Eltern scheinen demnach im Verlauf der vergangenen fünf <strong>Jahre</strong> größer geworden<br />
zu sein.<br />
Uns interessierte natürlich auch, welche Bereiche diese Kritik betrifft. Hier trifft man<br />
auf eine große Bandbreite von Bereichen. Die Ergebnisse finden sich in der nachstehenden<br />
Tabelle. Mehrfachangaben waren möglich.<br />
Welche Bereiche betrifft ihre Kritik an Lehrern?<br />
Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />
Das Verhalten der Lehrer/innen gegenüber 58% 46% Das Verhalten der Lehrer/innen gegenüber<br />
meinem Kind<br />
meinem Kind<br />
Bestimmten Fachunterricht 57% 39% Bestimmten Fachunterricht<br />
Das soziale Verhalten der Kinder untereinan- 48% 31% Das soziale Verhalten der Kinder untereinanderder<br />
Die Organisation des Schulalltags 33% 18% Den Unterricht allgemein<br />
Den Unterricht allgemein 30% 11% Die Klassenleitung<br />
Die Klassenleitung 13% 10% Die Organisation des Schulalltags<br />
Andere Eltern 4% 2% Andere Eltern<br />
Die Leitung der gesamten Schule 3% 2% Die Leitung der gesamten Schule<br />
Schülervertretung<br />
Die Schüler/innen fragten wir nach ihrem Verhältnis zur Schülervertretung. 66 Prozent<br />
(1998: 58%) der Befragten wissen, was die Schülervertretung macht, 34 Prozent<br />
(1998: 42%) wissen es nach eigenen Angaben nicht.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 52<br />
Zur Bewertung: "Findest du gut, was die SV macht?" 79 Prozent sagen hierzu "ja"<br />
(1998: 77%), 20 Prozent "nein" (1998: 23%). Diese Frage wurde nur den Schüler(inne)n<br />
der Förderstufe gestellt, 226 (1998: 204) Antworten flossen in das obige<br />
Ergebnis ein. Im Vergleich zu den Ergebnissen von 1998 ist das Wissen über die Arbeit<br />
der SV deutlich angestiegen. Ebenso fällt die positive Beurteilung der SV-Arbeit<br />
leicht höher aus.<br />
Alle Schüler/innen fragten wir "Bist du bereit, in der SV mitzuarbeiten?". 8 Prozent<br />
(68 Schüler/innen, gegenüber 70 in 1998) arbeiten nach ihrer Auskunft bereits mit,<br />
weitere 33 Prozent (1998: 31%) können sich das vorstellen ("ja"), 58 Prozent (1998:<br />
61%) nicht ("nein"). In beiden Befragungszeitpunkten ergab sich hinsichtlich dieser<br />
Frage nur eine geringe Veränderung.<br />
Warum sind Schüler/innen nicht bereit, in der SV mitzuarbeiten?<br />
Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />
Keine Zeit 25% 40% Macht keinen Spaß/ interessiert mich nicht<br />
Zu viel Arbeit/ zu stressig 20% 12% Keine Zeit<br />
Erreichen sowieso nichts 16% 11% Zu viel Arbeit/ zu stressig<br />
Traue ich mir nicht zu 15% 10% Man versäumt Fachunterricht<br />
Macht keinen Spaß/ interessiert mich nicht 12% 8% Erreichen sowieso nichts<br />
Man versäumt Fachunterricht 11% 6% Traue ich mir nicht zu<br />
Will mich nicht für andere einsetzen 2% 2% Verlasse die Schule<br />
Will meine Probleme alleine lösen 1% 2% kann mich nicht für andere einsetzen<br />
Die Gründe, warum man nicht mitarbeiten will sind ähnlich den genannten Gründen<br />
in 1998. Jedoch hat sich die Rangfolge der Häufigkeiten etwas verschoben. Die<br />
Mehrheit der befragten Schüler/innen sagt heute aus: "Es macht keinen<br />
Spaß/interessiert mich nicht". Diese Antwort wird von 40 Prozent aller Teilnehmer<br />
genannt. Danach folgen "keine Zeit" (12%), " zuviel Arbeit" (11%), "versäume Fachunterricht"<br />
(10%), "erreichen sowieso nichts" (7%), "traue ich mir nicht zu" (6%) und<br />
"weiß nicht, was die machen" (5%).<br />
"Glaubst du, dass durch die Arbeit der SV eure Wünsche und Bedürfnisse von der<br />
Schulleitung berücksichtigt werden?" Während in 1998 die Mehrheit hier noch skeptisch<br />
war: 51 Prozent sagten "nein", 45 Prozent vergaben ein "ja", hat sich in 2004<br />
das Ergebnis zugunsten der SV-Arbeit umgekehrt: 52 Prozent sagen "ja", 45 Prozent<br />
sehen dies eher skeptisch. Mit "vielleicht" antworten 3 Prozent der Schüler/innen. Wir<br />
fragten auch nach, woran es liegen könne, dass die Bedürfnisse nicht berücksichtigt<br />
werden – an den Leuten, die zur Zeit in der SV arbeiten oder an der Schulleitung? 52<br />
Prozent geben der Schulleitung die Schuld (1998: 60%), 34 Prozent sehen den<br />
Grund in der Zusammensetzung der SV (1998: 25%), 8 Prozent in beidem (1998:<br />
14%). Zusätzliche Antwort: "fehlende Gelder" (1 Nennung). Zwar wird nach wie vor<br />
die Schulleitung als Hauptschuldiger betrachtet, wenn Bedürfnisse der Schüler/innen<br />
nicht berücksichtigt werden, dennoch ist der Anteil derer, die die Zusammensetzung<br />
der SV dafür verantwortlich machen, gestiegen, der Anteil der Angabe "Schulleitung"<br />
um 12 Prozent gesunken.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 53<br />
16. Das soziale Leben an der Schule<br />
Dieses Kapitel betrifft das Miteinander-Umgehen der verschiedenen Gruppen der<br />
Schule (Lehrer, Schüler, Eltern), aber auch die Art der Behandlung von Problemgruppen<br />
und Problembereichen.<br />
Rückzug in soz. Isolation 2004<br />
Angaben in Prozent<br />
Lehrer: Werden Sie im Schulalltag mit folgenden Problemen konfrontiert?<br />
Gewalt 2004<br />
1998<br />
Alkohol 2004<br />
1998<br />
Drogen 2004<br />
1998<br />
Diebstahl 2004<br />
1998<br />
Erpressung 2004<br />
1998<br />
1998<br />
Sonstiges 2004<br />
1998<br />
4,9<br />
2,4<br />
2,4<br />
7,1<br />
7,1<br />
2,0<br />
4,9<br />
9,5<br />
14,3<br />
14,0<br />
16,7<br />
28,6<br />
19,5<br />
40,5<br />
31,7<br />
52,4<br />
Wir fragten zum letztgenannten Komplex die Lehrer, ob sie in ihrem Schulalltag mit<br />
bestimmten Problemen konfrontiert werden. Gewaltprobleme und der Rückzug in soziale<br />
Isolation scheinen an erster Stelle der Probleme zu stehen, es folgen Diebstahl,<br />
Erpressung, Alkohol und Drogen. Das Drogenproblem scheint noch die geringste<br />
Rolle für das Gros der Lehrer zu spielen, sagen doch über zwei Drittel aus, sie hätten<br />
noch nie damit zu tun gehabt.<br />
17 Prozent (1998: 38%) der Lehrer sagen, sie fühlten sich mit den geschilderten<br />
Problemen allein gelassen, weitere 4 Prozent (1998: 5%) zumindest "manchmal". 78<br />
Prozent (1998: 57%), also die Mehrheit, sagen, sie fühlten sich nicht allein gelassen.<br />
Die Ergebnisse lassen hier eine eindeutige Interpretation zu. Die Anzahl der Lehrer,<br />
die sich mit oben genannten Problemen allein gelassen fühlen ist um die Hälfte zurückgegangen.<br />
Im Gegenzug steigt der Anteil derer, die sich gut unterstützt fühlen<br />
um fast 20 Prozentpunkte. Daraus kann man schließen, dass die Schulleitung einen<br />
erfolgreichen Weg gefunden hat, die Lehrer beim Umgang mit oben genannten Problemen<br />
zu unterstützen. Einen Beitrag dazu könnte die Streitschlichtergruppe leisten,<br />
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36,6<br />
40,5<br />
64,3<br />
40,5<br />
66,7<br />
71,4<br />
83,3<br />
immer häufig selten nie<br />
70,7<br />
81,0<br />
83,3<br />
69,0<br />
56,1<br />
59,5<br />
59,5<br />
63,4<br />
59,5<br />
45,2<br />
28,6<br />
23,8<br />
14,3<br />
9,5<br />
9,8<br />
2,4
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 54<br />
die es in 1998 noch nicht gab. Das bestätigt sich dadurch, dass 93 Prozent der<br />
Lehrer die Streitschlichtergruppe mit sehr wichtig bzw. wichtig bewerten.<br />
Wir fragten weiter: "Falls solche Probleme existent sind, sollte durch die Schule darauf<br />
in stärkerem Maße reagiert werden?" Dies bejahen 83 Prozent (1998: 92%) der<br />
Antwortenden, 17 Prozent (1998: 8%) sagen "nein". Auch diese Ergebnisse scheinen<br />
die verbesserte Unterstützung der Lehrer seitens der Schulleitung mit Schülerproblemen,<br />
wie Gewalt, Alkohol, Drogen, Diebstahl, Erpressung, Ausgrenzung etc. zu<br />
bestätigen.<br />
Gewalt 2004<br />
Alkohol 2004<br />
1998 2,0<br />
Drogen 2004<br />
Diebstahl 2004<br />
Erpressung 2004<br />
Ausgrenzung<br />
Sonstiges 2004<br />
Angaben in Prozent<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
1998<br />
5,4<br />
7,4<br />
7,8<br />
7,6<br />
6,4<br />
5,1<br />
7,6<br />
7,8<br />
Auch die Schüler/innen wurden von uns gefragt, wie sie die oben genannten Probleme<br />
wahrnehmen: Ausgrenzung von Mitschüler/innen, Gewalt, Diebstahl und Erpressung<br />
rangieren auf den ersten Plätzen der Wahrnehmung. Dies hat sich in 2004 nicht<br />
verändert.<br />
Integrationsprobleme<br />
12,0<br />
9,1<br />
Schüler: Gibt es in der Schule folgende Probleme?<br />
11,2<br />
26,8<br />
19,9<br />
14,4<br />
10,8<br />
19,2<br />
45,7<br />
24,0<br />
45,4<br />
61,3<br />
33,1<br />
41,3<br />
33,7<br />
32,8<br />
32,8<br />
34,6<br />
Wir fragten die Lehrer, inwieweit sie sich der Aufgabe, ausländische Schüler/innen zu<br />
integrieren, gewachsen fühlen. Damit war gemeint, ob sie auf die Integration hinreichend<br />
vorbereitet und unterstützt wurden. 69 Prozent (1998: 41%) der Lehrer/innen<br />
antworten mit "ja", 31 Prozent (1998: 59%) mit "nein". Während in 1998 die Mehrheit<br />
der befragten Lehrer sich nicht ausreichend unterstützt fühlte, antworten heute Drei-<br />
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36,6<br />
43,9<br />
immer häufig selten nie<br />
44,1<br />
36,4<br />
44,7<br />
48,0<br />
48,8<br />
41,5<br />
24,7<br />
44,4<br />
45,1<br />
45,1<br />
46,4<br />
42,0<br />
19,9<br />
37,1<br />
31,9<br />
24,1<br />
8,6<br />
16,0<br />
19,0<br />
11,5<br />
11,8<br />
34,1<br />
7,0<br />
9,8<br />
8,6
2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 55<br />
viertel mit "ja". Hingegen ist der Anteil derer, die sich nicht ausreichend unterstützt<br />
fühlen um fast 20 Prozent gesunken. Diese Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung<br />
zu, dass auch hier die Schulleitung deutlich mehr Maßnahmen ergreift, um die Lehrer<br />
in ihrer Arbeit mit ausländischen Schüler/innen und Aussiedlern erfolgreich zu unterstützen.<br />
Während in 1998 nur ein Drittel der Lehrer/innen sich der Integration junger Aussiedler<br />
gewachsen fühlt, steigt deren Anteil in 2004 auf 66 Prozent.<br />
"Was du schon immer mal sagen wolltest"<br />
So lauteten drei Rubriken am Ende des Schüler/innen-Fragebogens, in denen eingetragen<br />
werden konnte, was man der Schulleitung, den Lehrer(inne)n und den Mitschüler(inne)n<br />
gern "mitgeben" möchte. Wir haben die einzelnen Angaben Kategorien<br />
zugeordnet, sie auf diese Weise verdichtet und nach Häufigkeit der Nennung<br />
sortiert.<br />
Anmerkungen zur Schulleitung<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=393) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=334)<br />
Sollen sich mehr um Schüler kümmern 71 111 Gutes Schulleitungsteam/ haben viel Verständnis<br />
Gutes Schulleitungsteam/ haben viel Ver- 67 58 Verbesserung von Schulgebäuständnisde/Schulhof/Räumen<br />
Verbesserung von Schulgebäude/Schulhof/Räumen<br />
56 37 'Schimpfwörter'<br />
'Schimpfwörter'7 34 24 Sollen sich mehr um Schüler kümmern<br />
'Personelles' 8 31 17 Sollen freundlicher sein<br />
Geld wird für unnötige Dinge ausgegeben/ 24 17 'Personelles'<br />
brauchen mehr Geld<br />
Kritik an Sekretärin 13 15 Zu viele Stunden<br />
Zu viele Stunden 12 13 Lob für den Schulleiter<br />
Alte Lehrer entlassen/junge einstellen 9 5 Mehr Veranstaltungen<br />
Rauchen soll offiziell erlaubt werden 9 5 Alte Lehrer entlassen/junge einstellen<br />
Mehr Lehrer und Stunden 8 4 Mehr Freundlichkeit<br />
Sollen freundlicher sein 8 3 Sollen sich um Gewalt an der Schule kümmern<br />
Öffentliches Telefon fehlt 5 3 Geld wird für unnötige Dinge ausgegeben/<br />
brauchen mehr Geld<br />
Sollen sich nicht so aufspielen 5 3 Sollen strenger sein<br />
Nicht gleich Briefe nach Hause schicken 5 2 Vertretungsplan soll ausgehangen werden<br />
Soll dafür sorgen, dass die Kleinen den Bus 4 2 Rauchen soll offiziell erlaubt werden<br />
kriegen<br />
'negative Äußerungen gegenüber Ausländern' 4 2 Mehr Klassenfahrten<br />
Im Herbst/Winter Heizung anstellen 4 2 Aussagen über/an den Schulleiter<br />
'Kritik an bestimmten Lehrern' ³ 4 2 Soll fair sein<br />
Sollen sich mehr um Sauberkeit kümmern 3 2 Mehr Ferien<br />
Sollen sich um Gewalt an der Schule küm- 3 2 Wandertag mit der ganzen Schule<br />
7 Hierbei handelt es sich um die bloße Nennung von Schimpfwörtern aller Art.<br />
8 Aussagen, die konkrete Namensnennungen beinhalten.<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 56<br />
mern<br />
Vertretungsplan soll ausgehangen werden 3 1 Weniger Stunden<br />
Mehr Wandertage 3 1 Bei Durchsagen nicht lügen<br />
Weniger Durchsagen während des Unterrichts<br />
2 1 Die Schule ist gut<br />
Kiosk zu teuer 2 1 Kritik an Sekretärin<br />
Leere Versprechungen, ändert sich nichts 2 1 'Kritik an bestimmten Lehrern'<br />
Die Großen sollen den Kleinen keine Drogen 1 1 Sich beim Schulminister für die GSG einsetzen<br />
andrehen<br />
'Petze' 1 1 Leere Versprechungen<br />
1 Konferenz zwischen Schülern<br />
1 Mehr Wandertage<br />
Anmerkungen zu den Lehrern<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=531) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=513)<br />
Lehrer sollen mehr Spaß verstehen/ nicht so<br />
ernst sein<br />
97 80 'Schimpfwörter'<br />
Weniger Hausaufgaben 88 79 Sind in Ordnung/ Lob<br />
'Kritik an bestimmten Lehrern' 70 64 Sollen gerechter sein<br />
'Schimpfwörter' 62 60 Lehrer sollten mehr mit Schüler/innen üben<br />
Sind im großen und ganzen in Ordnung 56 59 Weniger Hausaufgaben<br />
Sollen gerechter sein 35 29 Unterricht ist langweilig<br />
Respekt vor den Schülern haben 32 27 Nicht so streng sein<br />
Unterricht ist langweilig 32 19 'Kritik an bestimmten Lehrern'<br />
Sollen nicht so rumschreien 16 12 Mehr Geduld/ Sachen öfters erklären<br />
Bringen den Schülern viel bei 15 10 Anforderungen sind zu hoch<br />
Sollen mehr durchgreifen 6 9 Respekt vor den Schülern<br />
Können Stunden nicht richtig einteilen 5 8 Sollten netter sein<br />
Sind unordentlich 3 7 Sollten nicht so rumschreien<br />
Sollen mehr mit Schülern unternehmen 3 7 Sollten auch andere Meinungen gelten lassen<br />
Mehr Geduld, Sachen öfter erklären 3 7 Mehr Ausflüge<br />
Sprachlehrer sollen mehr mit Schülern üben 2 6 Sollten mehr durchgreifen<br />
Anforderungen sind zu hoch 2 3 Sollten innovativer sein<br />
Schlechte Arbeiten sollen nachgeschrieben<br />
werden<br />
2 3 Mehr Gruppenarbeit<br />
Probleme mit Fachlehrern 1 2 Sollten sich mehr um Schüler kümmern<br />
'Petze' 1 2 Sollten sich um Gewalt in den Klassen kümmern<br />
2 Nicht so viele Arbeiten schreiben<br />
2 Bessere Erklärung der Noten<br />
2 Schüler in Ruhe rauchen lassen<br />
1 Lehrer bringen den Schülern viel bei<br />
1 Sollten mehr mit Schülern unternehmen<br />
1 Können Stunden nicht richtig einteilen<br />
1 Mehr Rücksicht nehmen<br />
1 Weniger Druck ausüben<br />
1 Mehr Freude am Beruf<br />
1 Sie haben nicht immer Recht<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 57<br />
Anmerkungen zu den Mitschüler/innen<br />
Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=402) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=390)<br />
Sind überwiegend nett 116 147 Sind überwiegend nett/ in Ordnung<br />
Sollen toleranter sein 63 51 'Schimpfwörter'<br />
'Schimpfwörter' 56 33 Mitschüler nerven<br />
Sollen ruhiger sein 52 31 Sollen mehr zusammenhalten<br />
Sollen mehr zusammenhalten 24 26 Sollen sich besser benehmen<br />
Sollen sich ihrem Alter entsprechend beneh- 20 25 Sollen sich nicht gegenseitig ärgern/ schlagen<br />
men<br />
Sollen freundlicher sein 15 24 Mehr Toleranz/ Akzeptanz<br />
Sollen aufhören zu rauchen 14 17 Sollen netter sein<br />
Sollen sich nicht schlagen 14 7 Sollen weniger rauchen<br />
Die Kleinen sollen auf ihrem Schulhof bleiben/ 4 3 Sollen ruhiger sein<br />
nicht so frech sein<br />
Sollen ihre Hausaufgaben machen 3 2 Manche sollten sich öfter waschen<br />
Sollen die Schule ernster nehmen 3 1 Mitschüler und Lehrer nerven<br />
Die Kleinen sollen sich benehmen 3 1 Sollen die Toiletten nicht zerstören/ beschmutzen<br />
Sollen auf Klassensprecher hören 2 1 Sollen nicht randalieren<br />
'negative Äußerungen gegenüber Ausländern' 1 1 Sollen auf Lehrer hören<br />
1 Sollen modischer sein<br />
1 Kritik an SV<br />
1 Sollen keine Drogen nehmen<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 58<br />
17. Die Ausstattung der Schule, Zustand und Räumlichkeiten<br />
Wie schon in 1998 interessierte uns, wie die Schüler/innen, Eltern und Ehemaligen<br />
die Ausstattung der Schule empfinden. Die "Ja"-Antworten auf die Frage "Ist die <strong>Gesamtschule</strong><br />
<strong>Geistal</strong> gut ausgestattet mit ..." findet man in nachstehender Grafik. Was<br />
den Grad an Übereinstimmung zwischen den Gruppen angeht, ist folgendes festzustellen:<br />
Schüler/innen und Ehemalige weisen das höchste Maß an Übereinstimmung<br />
auf, was nicht verwun-<br />
1998: Ist die Schule gut ausgestattet mit ... ?<br />
derlich ist, wenn man bedenkt,<br />
dass die Ehemali-<br />
Videorecordern<br />
20,0<br />
42<br />
47,0<br />
gen z.T. vor nicht allzu<br />
langer Zeit die Schule<br />
49<br />
erst verlassen haben.<br />
Lehrmaterialien<br />
Computern<br />
Turngeräten<br />
Fachräumen<br />
Musikinstrumenten<br />
23,0<br />
24<br />
24,0<br />
29,0<br />
37<br />
46,0<br />
44,0<br />
45,0<br />
48,0<br />
Schüler Eltern Ehemalige Angaben in Prozent<br />
52,0<br />
60,0<br />
71,0<br />
75<br />
78<br />
Dass von den Eltern eine<br />
geringere Zahl an "Ja"-<br />
Aussagen kommt, hängt<br />
mit der häufigeren Vergabe<br />
von "weiß nicht"<br />
zusammen – sie sind<br />
z.T. mit der Beurteilung<br />
der Ausstattungssituation<br />
an der Schule überfordert.<br />
Die Schüler/innen geben auch Auskunft über zusätzlich gewünschte Ausstattung. Bei<br />
den nachstehend aufgeführten Häufigkeiten (in absoluten Zahlen) stehen bei Antworten,<br />
die auch in 1998 gegeben wurden, deren Häufigkeit an zweiter Stelle in der<br />
Klammer. Am häufigsten<br />
werden Computer genannt<br />
(93x/136x), Sportgeräte, -<br />
2004: Ist die Schule gut ausgestattet mit ... ?<br />
platz und Hilfsmittel folgen<br />
52,5<br />
(75x/52x), Videorecorder/<br />
Videorecordern<br />
28,9<br />
53,0<br />
DVD wünschen 68 Schüler/<br />
innen, 52 (112) bessere Bü-<br />
Lehrmaterialien<br />
42,5<br />
37,1<br />
61,3<br />
cher und Lehrmaterialien. 46<br />
(54) wünschen sich bessere<br />
Computern<br />
44,1<br />
58,8<br />
72,3<br />
Musikinstrumente und 20<br />
Turngeräten<br />
44,8<br />
62,5<br />
(25) wünschen sich eine<br />
64,3<br />
Verbesserung bezüglich der<br />
Fachräume, weitere einzel-<br />
Fachräumen<br />
61,3<br />
45,3<br />
59,7<br />
52,5<br />
ne Antworten sind: "Kantine",<br />
"Aufenthaltsräume" sowie<br />
"Playstation".<br />
Musikinstrumenten<br />
28,9<br />
53,7<br />
Angaben in Prozent<br />
Schüler Eltern Ehemalige<br />
Das Schulgebäude stößt bei den Schüler/innen auch in der aktuellen Befragung<br />
weitgehend auf Kritik. "Wie findest du das Schulgebäude?" lautete unsere Frage. 41<br />
Prozent finden das Gebäude hässlich (1998: 63%). 33 Prozent finden das Gebäude<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 59<br />
nach wie vor schön, 49 Prozent sagen, sie fühlten sich wohl im Schulgebäude (1998:<br />
48%). Zu klein empfinden es 24 Prozent (1998: 36%), zu groß 7 Prozent (1998:<br />
14%). 23 Prozent finden, dass Räume fehlen (1998: 37%).<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 60<br />
18. Was hat sich in fünf <strong>Jahre</strong>n an der Schule verändert?<br />
Eines der auffälligen Ergebnisse der aktuellen Untersuchung ist, dass bei der<br />
Kommunizierung schulischer Angebote ganz offensichtlich Erfolge zu verzeichnen<br />
sind. Zum einen bezieht sich diese Erkenntnis auf die Kommunikation innerhalb der<br />
Schulgemeinde, sie wirkt offensichtlich aber auch nach außen. Ggf. gab es auch<br />
Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, die sich positiv im Image der Schule wiederspiegeln.<br />
Die Eltern wurden gefragt: "Welche Aktivitäten unterscheidet die <strong>Geistal</strong>schule von<br />
anderen Schulen?". Hier fällt auf, dass die Eltern in 2004 mehr als dreimal so viele<br />
Angaben machen als in 1998 (in beiden Befragungen handelte es sich um eine "offene<br />
Frage", also ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten). Das damals eher enttäuschende<br />
Ergebnis mit insgesamt nur 18 Antworten wird diesmal deutlich übertroffen<br />
(62) und zeigt mehr Wissen über die schulischen Aktivitäten. Verständlich ist,<br />
dass nicht alle Eltern sich ein Urteil zutrauen, man weiß oft nicht, was andere Schulen<br />
bieten. Der Anteil derer, die den "Marktwert" der <strong>Geistal</strong>schule in dieser Frage<br />
positiv beurteilen, ist jedenfalls deutlich gestiegen.<br />
Noch gravierender ist der Unterschied zwischen 1998 und 2004, wenn man die Antworten<br />
auf die Elternfrage "Welche besonderen Aktivitäten der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong><br />
sind ihnen bekannt?" betrachtet. In 1998 wurden insgesamt 268 Aktivitäten benannt,<br />
in 2004 jedoch 2.845 - also fast 11mal so viel. Allerdings wäre es unzulässig, hier einen<br />
direkten Vergleich anstellen zu wollen, da diese Frage 1998 als "offene Frage"<br />
formuliert war, in 2004 jedoch mit 22 verschiedenen Antwortmöglichkeiten. Dennoch<br />
ist zu vermuten, dass nicht nur mehr Angaben gemacht wurden, weil man diesmal<br />
die Aktivitätenliste vor Augen hatte, es spricht vieles dafür, dass auch das Wissen<br />
über diese Aktivitäten gestiegen ist. Das ergibt sich auch dadurch, dass die Angaben<br />
der Liste nicht systematisch "durchgekreuzt" wurden, sondern sich deutliche Differenzierungen<br />
im Bekanntheitsgrad der einzelnen Aktivitäten ergeben, zwischen 186<br />
Nennungen für die bekannteste Aktivität, und 39 für die am wenigsten bekannte.<br />
Die erfragten Image-Werte stellen das auffälligste Ergebnis der neuen Untersuchung<br />
dar: In allen befragten Gruppen an der Schule werden der GSG 2004 bessere "Noten"<br />
vergeben, als in 1998. Das bezieht sich nicht nur auf das jeweils eigene Urteil,<br />
man glaubt auch, dass die jeweils anderen Gruppen an der Schule ähnlich empfinden.<br />
Bei den Lehrern bietet sich ein differenziertes Bild. Die Zufriedenheit an der Schule<br />
allgemein ist in etwa gleich geblieben. Was den Grad an Anerkennung angeht, den<br />
sie verspüren, spielen Kollegium und Schulleitung eine positivere Rolle als in 1998,<br />
Schüler und vor allem Eltern eine deutlich negativere. Offensichtlich scheint jedoch<br />
eine geringere Anerkennung, die man seitens der Eltern und Schüler empfindet, nicht<br />
grundsätzlich am Gefühl der Zufriedenheit etwas zu verändern oder gar als Belastungsfaktor<br />
eine gewichtige Rolle zu spielen. Dies wird auch bestätigt, indem die<br />
Lehrer bezüglich der Frage nach der Wertigkeit bestimmter Aspekte "Anerkennung<br />
erlangen" und "mit den Eltern klarkommen" am Ende der Wertigkeitsskala angesie-<br />
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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 61<br />
delt sehen. Überraschend ist nämlich, dass sich die Lehrer keiner höheren Arbeitsbelastung<br />
ausgesetzt fühlen, als in 1998. Ganz im Gegenteil: Waren es damals über 50<br />
Prozent der Lehrer, die eine zu hohe Arbeitsbelastung verspürten, sind es in 2004<br />
nur noch 43 Prozent. Dieses Bild bestätigt sich, wenn man einzelne Belastungsfaktoren<br />
in ihrer Bewertung durch die Lehrer betrachtet. Hier haben sich offensichtlich die<br />
Bedingungen bei einzelnen Faktoren leicht verbessert. Bezüglich anderer Faktoren<br />
ist die Belastung gestiegen, allerdings ist auch hier festzuhalten, dass dies<br />
offensichtlich nicht den Grad an allgemeiner Zufriedenheit tangiert. Es scheint ja<br />
auch plausibel zu sein, dass verstärkte Nachmittagsangebote in der Schule<br />
einerseits zu erhöhter persönlicher Belastung führen, andererseits aber als<br />
befriedigend im Sinne der Bedarfserfüllung und der pädagogischen Sinnhaftigkeit<br />
angesehen werden.<br />
Wichtiger scheint sicherlich zu sein, wie sich die Problemlösungsstrukturen an der<br />
Schule entwickeln. Dazu ist es interessant, sich die Ergebnisse zur Frage zu betrachten<br />
"Fühlen Sie sich (beim Umgang mit bestimmten Problemen) allein gelassen?".<br />
Darauf antwortete 1998 zwar schon eine Mehrheit (57%) mit "nein", in 2004 sind es<br />
aber deutlich mehr, nämlich 78 Prozent.<br />
Bezüglich der Integration ausländischer Schüler sagten 1998 immerhin bereits 41<br />
Prozent der Lehrer aus, dass sie sich entsprechend vorbereitet und unterstützt fühlten,<br />
in der aktuellen Befragung sind es sogar 69 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei<br />
der Unterstützung von Aussiedler-Schülern.<br />
Bezüglich der Eltern fällt auf, dass sie die Lehrer weniger stark kritisieren, als sie es<br />
noch 1998 taten. Dennoch gilt umgekehrt, dass die Lehrer sinkende Anerkennung<br />
seitens der Eltern verspüren.<br />
Deutlich wird, dass Nachmittagsangebote von den Eltern stark unterstützt werden.<br />
Dies gilt unabhängig vom Status der Eltern, etwa bezogen auf die Berufstätigkeit.<br />
Ähnlich bedeutend ist das Praktikum: Insgesamt wird ausgesagt, dass die Schule<br />
stärker berufsvorbereitend tätig sein soll, Projekte wie Hauruck sind dabei sinnvoll.<br />
Dem Praktikum wird eine größere Bedeutung beigemessen als noch in 1998. Diese<br />
Tendenz unterstützen auch die befragten Unternehmer: Die Schule solle stärker auf<br />
das <strong>später</strong>e Berufsleben vorbereiten, wird dort gewünscht.<br />
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