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Fünf Jahre später ... - Gesamtschule Geistal

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<strong>Fünf</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>später</strong> ...<br />

Evaluation eines Schulprogrammes<br />

Ergebnisse einer Befragung<br />

an der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong><br />

in Bad Hersfeld<br />

Carolin Engel<br />

Jan Hauck<br />

Wolfgang Rudolph<br />

Büro für Sozialforschung<br />

Kassel, August 2004<br />

Diese Studie wurde in Auftrag gegeben<br />

von der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>, Bad Hersfeld


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 2<br />

1.<br />

2.<br />

Zielsetzung der Studie<br />

Gliederung<br />

Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> im Überblick<br />

3. Methodische Verfahren 6<br />

4. Gründe, warum man die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> besucht 9<br />

5. Zufriedenheit an der Schule / mit der Schule 10<br />

6. Perspektiven - der <strong>später</strong>e Schulerfolg 17<br />

7. Das Image der Schule 21<br />

8. Die Qualität des Unterrichts 25<br />

9. Die Organisation des Unterrichts 30<br />

10. Die Qualifikation der Lehrer/innen 34<br />

11. Fragen der Leistungsbeurteilung 37<br />

12. Hausaufgaben, Unterstützung durch Eltern, Nachhilfe 39<br />

13. Über den Unterricht hinaus: Was die Schule noch bieten kann 41<br />

14. Das Praktikum 47<br />

15. Organisation, Leitung und Verwaltung der Schule 50<br />

16. Das soziale Leben an der Schule 53<br />

17. Die Ausstattung der Schule, Zustand und Räumlichkeiten 58<br />

18. Was hat sich in fünf <strong>Jahre</strong>n an der Schule verändert? 60<br />

© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />

eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

3<br />

4


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 3<br />

1. Zielsetzung der Studie<br />

Im Dezember 1998 wurde eine Studie vorgelegt, die im Rahmen eines zu erstellenden<br />

Schulprogrammes für die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> in Bad Hersfeld eine Befragung<br />

aller für die Schule relevanten Zielgruppen vorgenommen hat. Aus den Ergebnissen<br />

wurden Erkenntnisse abgeleitet, die das Profil der Schule deutlich machen, aber<br />

auch Hinweise auf die zukünftigen Anforderungen an die Schule erkennbar werden<br />

lassen sollten. Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> war eine der ersten Schulen Hessens, an<br />

denen ein Schulprogramm entwickelt wurde. Begleitet und koordiniert wurde das gesamte<br />

Projekt von einer schulischen "Planungsgruppe Schulprogramm <strong>Gesamtschule</strong><br />

<strong>Geistal</strong>".<br />

Nach Entwicklung des Schulprogrammes und fünfjähriger Weiterentwicklung und<br />

Praxiserfahrung wurde die Aufgabe formuliert, die damalige Befragung zu wiederholen.<br />

Ziel war, der 1998 erstmalig durchgeführten Bestandsaufnahme eine erneute<br />

analytische Studie hinzuzufügen, die sowohl den aktuellen Stand der bisher gemachten<br />

Erfahrungen aufnehmen, aber auch den Vergleich hinsichtlich möglicher Änderungen,<br />

die sich im Urteil der Schulgemeinde gegenüber 1998 ergeben, verzeichnen<br />

sollte. Auftraggeber ist die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>. Beauftragt wurde das Kasseler Büro<br />

für Sozialforschung, das bereits auch die erste Studie in 1998 durchführte.<br />

Mit diesem Bericht wird nun das Ergebnis vorgestellt. Ziel der Befragungen war, Antworten<br />

auf folgende Fragen zu finden:<br />

→ Zwischenbilanz: Wie erfolgreich waren die Bemühungen der letzten <strong>Jahre</strong>, der<br />

<strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> ein eigenes Profil zu verleihen? Welche Rolle spielte dabei<br />

das Schulprogramm?<br />

→ Wo steht die Schule heute? Über welches Image (in der Außen- und Innensicht)<br />

verfügt sie? Wie hat sich dieses seit 1998 verändert?<br />

→ Welche verschiedenen Anforderungen haben heute die zu befragenden Gruppen<br />

an die Schule? Sind dies andere als vor fünf <strong>Jahre</strong>n? Inwieweit werden diese Anforderungen<br />

bislang erfüllt?<br />

→ Welche weiteren Schritte eignen sich dazu, das Profil der Schule "zukunftssicher"<br />

zu machen? Hat sich der eingeschlagene Weg bewährt und welche Möglichkeiten<br />

der Optimierung bestehen?<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 4<br />

2. Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> im Überblick<br />

Die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> in Bad Hersfeld ist eine kooperative <strong>Gesamtschule</strong> für die<br />

Jahrgänge 5 – 10 im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg (Schulamtsbereich<br />

Bad Hersfeld/Eschwege). Sie umfasst folgende Schulstufen/-zweige:<br />

• Förderstufe<br />

• Hauptschulzweig<br />

• Realschulzweig<br />

• Gymnasialzweig<br />

An der GS <strong>Geistal</strong> gibt es zum Berichtszeitpunkt 956 Schülerinnen und Schüler in 41<br />

Klassen, sowie 59 Lehrerinnen und Lehrer zzgl. 11 Referendare.<br />

Übersicht über Schwerpunkte und Organisation:<br />

Pflichtbereich • 4 Fremdsprachen (E/F/L/R)<br />

• Förderkonzept<br />

• Sinus (naturwissenschaftlicher Unterricht)<br />

• Bilingualer Unterricht<br />

• Hauptschulprojekt "Hau-Ruck"<br />

Wahlpflichtbereich • WPU in 5/6<br />

• Orientierungsphase Jgst. 7<br />

• Schülerzeitung<br />

• Ganztagsangebote: Hausaufgabenbetreuung, Lerntraining, AG´s, Mittagessen<br />

Wahlbereich und AGs • Chor<br />

• Tanz<br />

• Basketball<br />

• Schach<br />

• Instrumentalspiel<br />

• Theater<br />

• Fußball<br />

Schulöffnung/Schulleben<br />

• Ganztagsangebote: Hausaufgabenbetreuung, Lerntraining, AG´s, Mittagessen<br />

• Beratungsteam<br />

• Literatur-Cafe/Bibliothek<br />

• Partnerschulen in Moskau, USA und Frankreich<br />

• Schulsozialarbeit<br />

• Streitschlichtergruppe<br />

• Buslotsen<br />

• Anti-Konflikttraining<br />

Organisation/Struktur • Partnerklassensystem<br />

• Integration junger Aussiedler<br />

• Übergangskonzept 4/5<br />

• Freiwillige Nachmittagsangebote<br />

• Projekttag H9<br />

• Assessment Center R9<br />

• Obligatorische Wettbewerbe G7-G10<br />

Schulleitung Schulleiter, Stellvertreter, Päd. Leiter, FöS-Leiter, R-Leiterin, Gym.-Leiterin, H-Leiter<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 5<br />

Die GS <strong>Geistal</strong> hat folgendes Leitbild formuliert:<br />

"Unsere Schule mit ihren Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und ihren Lehrerinnen und<br />

Lehrern versteht sich als Spiegelbild der sie umgebenden Gesellschaft. Dem tragen wir mit<br />

der Ausgestaltung unserer Schule, der Umsetzung unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages<br />

und der Auswahl von Inhalten und Methoden Rechnung.<br />

Für unsere schulische Konzeption ergeben sich daher folgende Leitlinien:<br />

1. Wir setzen Fragen der Erziehung gleichberechtigt neben Fragen der Wissensvermittlung.<br />

2. Wir setzen Wege und Ziele des Lebens gleichberechtigt nebeneinander.<br />

3. Wir setzen außerschulische Arbeit gleichberechtigt neben das innerschulische Lernen.<br />

Damit setzen wir uns das Ziel, jede Schülerin und jeden Schüler in die Lage zu versetzen die<br />

für sie bestmögliche Leistung zu erbringen und sie auf diesem Weg durch die Vermittlung<br />

von Kenntnissen, Fertigkeiten und Selbstvertrauen zu unterstützen."<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 6<br />

3. Methodische Verfahren<br />

Zielgruppenbestimmung<br />

Entsprechend der ersten Befragung in 1998 und in Abstimmung mit den externen<br />

Projektnehmern wurde festgelegt, folgende Zielgruppen zu befragen:<br />

a) alle 956 Schülerinnen und Schüler aller Schulzweige (Totalbefragung)<br />

b) 500 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte Eltern aus allen Schulzweigen und<br />

Jahrgangsstufen (Zufallsstichprobe)<br />

c) das Lehrerkollegium (Totalbefragung)<br />

d) 170 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte ehemalige Schüler/innen jüngerer<br />

Abgangsjahre (Zufallsstichprobe)<br />

e) ca. 50 Zielpersonen aus örtlichen Wirtschaftsunternehmen und Verwaltungen<br />

(Zufallsstichprobe).<br />

Die schriftlichen Befragungen wurden anonym, d.h. ohne Namenserfassung der Ausfüllenden<br />

durchgeführt.<br />

Die in 1998 verwendeten Fragebögen wurden wiederverwandt, einige Änderungen in<br />

Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wurden vorgenommen. Diese<br />

bestanden im Wegfall als auch in der Hinzufügung einiger Fragen. Wie schon in<br />

1998 wurden demnach für die Zielgruppen der Eltern, der Ehemaligen, der Lehrer/innen<br />

sowie der Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen differenziert<br />

gestaltete standardisierte Fragebögen eingesetzt. Art und Umfang der<br />

Formulierungen sind weitgehend den rezeptiven Lesegewohnheiten der jeweiligen<br />

Gruppe angepasst. Die Befragung der Wirtschaftsunternehmen wurde mittels telefonischer<br />

Interviews anhand eines vorgefertigten Gesprächsleitfadens durchgeführt.<br />

Auch hier ergaben sich einige Änderungen gegenüber 1998.<br />

Fragebögen-Verteilung und Rücklauf-Verfahren<br />

Die Befragung der verschiedenen Zielgruppen wurde im Verlauf des April 2004 vorgenommen.<br />

Dabei kamen unterschiedliche Verteilungs- und Rücklauf-Verfahren zum<br />

Einsatz:<br />

a) Die Fragebögen für die Schülerinnen und Schüler wurden im Klassenverband<br />

ausgeteilt und in Einzelarbeit während der Unterrichtszeit ausgefüllt (paper and<br />

pencil test). Die ausgefüllten Bögen wurden im Sekretariat gesammelt und von<br />

der Forschungsgruppe abgeholt.<br />

b) Die Elternbögen wurden über die Schüler/innen ausgegeben und weitergereicht,<br />

zur Annahmekontrolle wurde ein Zettel mit Unterschrift eines Elternteils zurückerbeten.<br />

Der Fragebogen-Rücklauf (im verschlossenen Umschlag) wurde ebenfalls<br />

über die Schüler/innen organisiert. Rücklaufdatum war der 30 April. Bis zur Abholung<br />

verblieben die gesammelten Umschläge im Sekretariat.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 7<br />

c) Die Lehrer/innen-Bögen wurden im Kollegium ausgegeben und in einer Urne im<br />

Lehrerzimmer (ebenfalls in verschlossenen Umschlägen) gesammelt und der<br />

Forschungsgruppe weitergereicht.<br />

d) Die Fragebögen für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler wurden von der<br />

Schule direkt an Angehörige der Zielgruppe ausgegeben, die sich zur Zeit an weiterführenden<br />

Schulen befinden. 1 Per Rückumschlag wurden die ausgefüllten Bögen<br />

bis zum 30. April an die <strong>Geistal</strong>schule erbeten.<br />

Rücklauf der Fragebögen<br />

Fragebogenrücklauf in der Zielgruppe der ...<br />

Schüler<br />

95<br />

94<br />

Der Rücklauf-Zeitraum der Bögen wurde<br />

nach einer Nachfrist im Mai 2004 beendet,<br />

die letzten Fragebögen erhielt die<br />

Forschungsgruppe Mitte Mai.<br />

Nebenstehender Grafik sind die Rücklaufquoten<br />

der einzelnen Fragebögen zu<br />

entnehmen. Alle hier gezählten Fälle waren<br />

auswertbar. Die hohe Quote innerhalb<br />

der Schülerschaft erklärt sich durch<br />

das gewählte Verfahren beim Ausfüllen<br />

im Klassenverband und unterscheidet<br />

sich kaum vom Ergebnis in 1998. Der Rücklauf der Elternfragebögen ist um 5 Prozentpunkte<br />

leicht zurückgegangen, ebenso der der Lehrer 2 Eltern<br />

83<br />

78<br />

Lehrer<br />

Ehemaligen<br />

26<br />

47<br />

65<br />

60<br />

Angaben in Prozent<br />

2004 1998<br />

. Die Rücklaufquote unter<br />

den Ehemaligen ist erheblich gestiegen, dies liegt in der veränderten Ausgabeweise<br />

der Bögen begründet.<br />

Rücklauf in absoluten Zahlen 2004 1998<br />

Schüler 902 von 956 895 von 946<br />

Eltern 392 von 500 413 von 500<br />

Lehrer 42 von 70 42 von 65<br />

Ehemalige 80 von 170 51 von 200<br />

1 Im Gegensatz zu 1998 wurden diesmal nur Schulabgänger der letzten zwei <strong>Jahre</strong> befragt - es<br />

antworteten 2,5 Prozent aus dem Abgangsjahr 2002 und 97,5 Prozent aus dem Jahr 2003. 36 Prozent<br />

der Befragungsteilnehmer kamen aus dem Hauptschulzweig der GSG, 32 Prozent aus dem Realschulzweig<br />

und 31 Prozent aus dem Gymnasialzweig. 34 Prozent sind heute an der gymnasialen Oberstufe,<br />

28 Prozent an der FOS, 30 Prozent an der Berufsfachschule und 8 Prozent machen eine<br />

Ausbildung.<br />

2 Wie bereits in 1998 kann über die Gründe bezüglich des Lehrerfragebogen-Rücklaufs hier nur<br />

gemutmaßt werden. Zu den Gründen könnten Befürchtungen hinsichtlich des Anspruchs an die Anonymität<br />

der Befragung gehören, die insbesondere in einer kleinen geschlossenen Zielgruppe in der<br />

Tat problematisch ist. Natürlich lässt allein die Kombination von Alters- und Geschlechtsangabe Rückschlüsse<br />

auf die Identität der ausfüllenden Person zu. Wir haben allerdings in dem von uns gewählten<br />

Befragungsverfahren sichergestellt, dass die Anonymität der Befragung gegenüber allen Beteiligten<br />

an der Schule gewahrt bleibt. Alle ausgefüllten Fragebögen verbleiben im externen Forschungsbüro<br />

und werden nach Abschluss der Befragung vernichtet.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 8<br />

Auch bei den Zielgruppen der Lehrer und Ehemaligen lassen die Rückläufe in absoluten<br />

Zahlen eine statistische Auswertung zu, bei Kreuzungen nach Geschlecht, Alter<br />

oder anderen Kriterien lassen sich zumindest Trends erkennen – die quantitative Beurteilung<br />

der Ergebnisse sollte hier allerdings eher in den Hintergrund treten, zugunsten<br />

einer qualitativen Beurteilungsmethode (Antworten auf die offenen Fragen).<br />

Die Befragung der örtlichen Wirtschaftsunternehmen und Verwaltungen erfolgte auf<br />

telefonischem Weg. Die Anrufe wurden im Zeitraum zwischen April und Mai 2004<br />

vorgenommen. Im Gegensatz zu 1998 wurden nur Unternehmen befragt, die ausbilden<br />

und/oder Praktikanten beschäftigen. Wie 1998 konnte nur ein verhältnismäßig<br />

kleiner Anteil der befragten Einrichtungen etwas über Absolventen der GS <strong>Geistal</strong><br />

aussagen.<br />

Insgesamt kann festgehalten werden, dass mittels der gewählten Methode Angaben<br />

und Beurteilungen von wiederum ca. 1.450 Personen an und im Umfeld der Schule<br />

in die Untersuchung Eingang fanden 3 .<br />

Die Vercodung der Daten, Systemeingabe, Auswertung und Beurteilung der Ergebnisse<br />

seitens der Forschungsgruppe erfolgten von Mai bis Juli, die Berichterstellung<br />

im August 2004.<br />

Die Mitarbeiter der Forschungsgruppe im Büro für Sozialforschung waren Carolin<br />

Engel, Jan Hauck und Wolfgang Rudolph.<br />

3 Bei ca. 1.730 Personen, die die Chance zur Mitwirkung hatten, ist die Beteiligungsquote von<br />

unverändert etwa 83 Prozent außerordentlich hoch. Die Zahl der Beteiligten ist eher noch höher anzusetzen,<br />

da etliche Elternfragebögen von beiden Elternteilen gemeinsam ausgefüllt wurden.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 9<br />

4. Gründe, warum man die <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> besucht<br />

Wie auch in 1998 sagt die Mehrheit (69%) der Schülerinnen und Schüler aus, dass<br />

man sich für die GS <strong>Geistal</strong> entschieden habe, weil die "... Freunde auch dorthin gegangen<br />

sind". Zwar ist der Anteil dieser Antwort gegenüber 1998 (78%) zurückgegangen,<br />

es handelt sich jedoch immer noch eindeutig um die als am wichtigsten erachtete<br />

Begründung. "Weil meine Eltern das so wollten" äußern 29 Prozent (1. Befragung:<br />

31%) der Schüler, 10 Prozent (vormals 18%) verweisen auf die Wohnortnähe.<br />

Schüler: Aus welchen Gründen bist du auf die GS <strong>Geistal</strong> gegangen?<br />

Verwandte/Geschwister gingen auch auf diese Schule<br />

Angaben in Prozent<br />

Mehrfachantworten<br />

Weil meine Freunde auch dorthin gegangen sind<br />

Weil meine Eltern es so wollten<br />

Günstige Lage zum Wohnort<br />

Weil die GS <strong>Geistal</strong> einen guten Ruf hat<br />

Weil es eine <strong>Gesamtschule</strong> ist<br />

Auf Empfehlung von Grundschullehrern<br />

Weil ich es so wollte<br />

Sonstiges<br />

Im Unterschied zu den Ergebnissen von 1998 werden die Antworten in 2004 "weil die<br />

<strong>Geistal</strong>schule einen guten Ruf hat" (heute 23%) und "auf Empfehlung von Grundschullehrern"<br />

(heute 18%) höher bewertet. Möglicherweise deutet dies bereits darauf<br />

hin, dass sich das Image der GS <strong>Geistal</strong> verbessert hat. Denn auch die Empfehlung<br />

von Grundschullehrern folgt nicht zuletzt auch dem Image, das eine weiterführende<br />

Schule genießt, bzw. ihrem Ruf. Kaum Unterschiede in der Bewertung von 1998 und<br />

2004 gibt es bei den Antworten "weil Verwandte/Geschwister auch auf die Schule<br />

gehen" und "weil ich es so wollte," zudem spielen diese Antworten hinsichtlich ihrer<br />

Häufigkeit eine eher untergeordnete Rolle.<br />

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4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

10<br />

12<br />

15<br />

18<br />

12<br />

18<br />

23<br />

31<br />

29<br />

2004 1998<br />

69<br />

78


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 10<br />

5. Zufriedenheit an der Schule / mit der Schule<br />

Für alle am Schulalltag Beteiligten ist<br />

das Kriterium des Sich-Wohlfühlens<br />

ein wichtiger Maßstab für die Zufriedenheit<br />

und Motivation, mit der man<br />

sich auf den täglichen Schulweg begibt.<br />

Sicher fließen in die Beantwortung<br />

einer solchermaßen allgemeinen<br />

Fragestellung ("Fühlst du dich /<br />

fühlen Sie sich wohl?") individuell<br />

verschieden geartete Kriterien ein,<br />

dennoch erlauben die Antworten einen<br />

ersten Hinweis auf die emotio-<br />

Schüler 2004: Fühlst du dich wohl an der<br />

GS <strong>Geistal</strong>?<br />

teils/teils<br />

38,2%<br />

nein<br />

5,5%<br />

ja<br />

56,3%<br />

Schüler 1998: Fühlst du dich wohl an der<br />

GS <strong>Geistal</strong>?<br />

teils/teils<br />

46,7%<br />

nein<br />

6,0% ja<br />

47,3%<br />

nale Grundhaltung, die man mit der<br />

Schule verbindet.<br />

Mehr als die Hälfte der Schüler/innen<br />

antwortet mit einem "ja", eine etwas<br />

kleinere Gruppe mit einem "teils/teils".<br />

Nur 5,5 Prozent vergeben ein klares<br />

"nein". Vergleicht man die Antworten mit<br />

denen aus 1998, fällt auf, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler sich heute offensichtlich<br />

wohler fühlen, denn 56,3<br />

Prozent antworten 2004 mit "ja", in 1998<br />

waren es nur 47,3 Prozent. Auch der Anteil derer, die mit einem kategorischen "nein"<br />

antworten, ist 2004 etwas geringer als 1998.<br />

Die Ursachen dafür, dass man sich wohlfühlt, sind vielfältig, die häufigsten Nennungen<br />

sind: "Viele Freunde sind auf der Schule" (21%), "Die Lehrer sind nett" bzw. "Die<br />

meisten Lehrer haben einen guten Ruf" (20%), "Gutes Klima unter den Schüler/innen"<br />

(9%), "Es gibt einen Kiosk an der Schule" (4%). Die Ursachen unterscheiden<br />

sich in der Rangfolge nicht von den Ergebnissen aus 1998. Allerdings löst der<br />

"Kiosk" als Wohlfühlgrund die Aussage "die Schule ist schön groß" von damals ab.<br />

23 Schülerinnen und Schüler nannten zudem noch den Grund, dass Gewalt bzw.<br />

Lehrer 1998: Fühlen Sie sich wohl an der<br />

GS <strong>Geistal</strong>?<br />

eher nein<br />

4,9%<br />

eher ja<br />

95,1%<br />

Lehrer 2004: Fühlen Sie sich wohl an der<br />

GS <strong>Geistal</strong>?<br />

eher nein<br />

2,4%<br />

beides<br />

2,4%<br />

eher ja<br />

95,2%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 11<br />

Schlägereien kaum auftreten. Warum fühlen sich Schüler/innen auf der GS <strong>Geistal</strong><br />

nicht wohl? "Wegen der Lehrer" (3%) wird an erster Stelle genannt. Darauf folgt "Die<br />

Schüler sind untereinander rücksichtslos bzw. gewalttätig" (2,7%). Beide Antworten<br />

haben gegenüber 1998 ihre Rangfolge getauscht. "Die Schule ist hässlich" (2%) ist<br />

ein weiterer Grund, warum Schülerinnen und Schüler sich nicht an der Schule<br />

wohlfühlen.<br />

Die Zufriedenheit der Lehrer (Grafik auf voriger Seite) scheint ebenfalls zugenommen<br />

zu haben, misst man sie am Anteil derer, die mit "eher nein" antworten. Dieser ist<br />

gegenüber 1998 noch gesunken, obwohl er sich ohnehin auf geringem Niveau befand.<br />

Demgegenüber gibt es heute einen gleich großen Anteil, der sich einerseits<br />

wohl, andererseits unwohl fühlt.<br />

Hier wird stärker differenziert als<br />

in 1998, wenngleich wir nicht<br />

wissen, auf welche Situationen<br />

oder Umstände sich die jeweilige<br />

Aussage bezieht.<br />

Lehrer: Bekommen Sie genügend Anerkennung für<br />

Ihre Arbeit? Von ...<br />

Bleiben wir noch bei der Gruppe<br />

1998<br />

66,7 26,2 7,1<br />

der Lehrer: Nach unserer Ein-<br />

Schulleitung 2004<br />

73,8 16,7 9,6<br />

schätzung tragen Anerkennung<br />

und Arbeitsbelastung ebenfalls<br />

1998<br />

71,4 16,7 11,9<br />

entscheidend zum Gefühl der<br />

Kollegen 2004<br />

71,4 14,3 14,2<br />

Zufriedenheit bei. Die im Ar-<br />

1998<br />

64,3 16,7 19,0<br />

beitsalltag erfahrene Anerken-<br />

ja nein teils/teils, k.A.<br />

nung differiert nach Auskunft<br />

Angaben in Prozent<br />

der Lehrer stark, je nach Zielgruppe,<br />

von der man sich Anerkennung erwartet. Von der Schulleitung fühlen sich<br />

die meisten Lehrer/innen anerkannt, die Eltern hingegen stellen die Gruppe dar, von<br />

der am wenigsten Anerkennung empfunden wird - dies galt auch für die Ergebnisse<br />

von 1998. Die empfundene Anerkennung seitens der Eltern ist in der aktuellen Befragung<br />

um fast 15 Prozentpunkte (auf 41%) erheblich zurückgegangen. Ebenfalls<br />

wenig Anerkennung für ihre Arbeit erhalten die Lehrer nach eigenen Angaben von<br />

den Schülern, auch hier ist der Wert um 12 Prozentpunkte (auf 55%) gesunken. Auffällig<br />

ist, dass sich das Gefühl der Anerkennung grundsätzlich in zwei Richtungen<br />

entwickelt: Von der zu betreuenden Klientel (Schüler/innen, Eltern) wird drastisch<br />

sinkende Anerkennung empfunden, während die Anerkennung, die man seitens der<br />

Lehrer 1998: Ist Ihre Arbeitsbelastung zu<br />

hoch?<br />

nein<br />

12,2%<br />

gerade richtig<br />

ja<br />

36,6%<br />

51,2%<br />

Eltern 2004<br />

Schüler/innen 2004<br />

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1998<br />

40,5<br />

54,8<br />

54,8<br />

28,6<br />

Lehrer 2004: Ist Ihre Arbeitsbelastung zu<br />

hoch?<br />

nein<br />

14,6%<br />

gerade richtig<br />

41,5%<br />

ja<br />

43,9%<br />

47,6<br />

11,9<br />

16,7<br />

38,1 7,2


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 12<br />

Kolleg(inne)n und der Schulleitung empfindet, tendenziell steigt. Eine zweite Auffälligkeit<br />

liegt darin, dass man sich im großen und ganzen 2004 eher positioniert, d.h.,<br />

der Anteil derer, die sich bei der Antwort unentschlossen oder indifferent verhalten,<br />

hat gegenüber 1998 abgenommen.<br />

Die Arbeitsbelastung (Grafik auf vorhergehender Seite) empfindet mittlerweile weniger<br />

als die Hälfte der Lehrer/innen als "zu hoch". Während in der ersten Befragung<br />

noch 51,2 Prozent die Arbeitsbelastung als "zu hoch" empfanden, sehen dies heute<br />

nur noch 43,9 Prozent ebenso. Als "gerade richtig" beurteilen heute 41,5 Prozent die<br />

Arbeitsbelastung, 1998 waren es nur 36,6 Prozent.<br />

Schüler 1998: Belastet dich die Schule?<br />

nein<br />

59,2%<br />

manchmal<br />

5,5%<br />

ja<br />

35,3%<br />

Schüler 2004: Belastet dich die Schule?<br />

manchmal<br />

9,3%<br />

nein<br />

53,1%<br />

Zurück zu den Schüler/innen: Wir fragten auch "Belastet dich die Schule?" Etwas<br />

weniger als in 1998 (59%) verneinen dies heute 53 Prozent. 9 Prozent sagen<br />

"manchmal" und 38 Prozent "ja". Die empfundene Belastung ist nur geringfügig angestiegen.<br />

Hierzu liegen uns auch Angaben über die Art der empfundenen Belastung<br />

vor, von 38 Prozent der Befragten (1998: 35%): Von denen, die Angaben machten,<br />

werden "zuviel Hausaufgaben" an erster Stelle als belastend dargestellt (38%),<br />

20 Prozent sagen: "Häufiges Lernen durch zu viele Arbeiten hintereinander". Für 17<br />

Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler stellen "die Lehrer" eine Belastung<br />

dar. Vor fünf <strong>Jahre</strong>n gaben nur 7 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Lehrer<br />

als Belastungsgrund an. Scheinbar ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler<br />

heute, neben Hausaufgaben und Lernfrequenz ein ausschlaggebender Punkt dahingehend,<br />

ob die Schule als belastend empfunden wird oder nicht. Es folgen:<br />

"Druck/Schulstress" (11%), "Zu viele Stunden" (5%), "Frühes Aufstehen" (5%).<br />

Zufriedenheit mit der Schule beeinflusst sicherlich auch die Lernmotivation. "Lernst<br />

Du gerne?" lautete eine unserer Fragen. Während in 1998 noch 20 Prozent diese<br />

Frage verneinten, antworteten heute 29 Prozent der Befragten mit "nein". Den 34<br />

Prozent von 1998, die gerne lernen, stehen heute nur noch 30 Prozent der Schüler<br />

und Schülerinnen gegenüber. Für mittlerweile fast die Hälfte der Schüler/innen gilt:<br />

"manchmal lerne ich gerne" (46%). Die meisten Begründungen fallen, wie auch in<br />

1998, in die Kategorie "weil ich einen guten Abschluss haben will" (34% der Befragten),<br />

bzw. "weil mit einem guten Abschluss die Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />

höher sind" (27%). 23 Prozent sagen "weil ich Spaß am Lernen habe". "Weil meine<br />

Eltern mich dazu auffordern" beantworten 19%, 12% sagen "weil ich besser sein will,<br />

als meine Mitschüler/innen", und 6 Prozent geben an: "weil ich dem Lehrer/der Leh-<br />

ja<br />

37,6%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 13<br />

Schüler 1998: Lernst du gerne?<br />

nein<br />

19,5%<br />

manchmal<br />

46,3%<br />

ja<br />

34,2%<br />

rerin gefallen will". In der Rangfolge ist hier zu den Ergebnissen von 1998 keine Änderung<br />

eingetreten. Warum lernt man nicht gerne? "Weil ich keinen Spaß am Lernen<br />

habe" (31%), "weil ich nicht mit dem Lehrer/der Lehrerin klarkomme"(10%), "weil ich<br />

nicht als Streber dastehen will" (8%), "weil mir niemand hilft" (6%). Gegenüber 1998<br />

hat sich auch hier die Rangfolge nicht verändert. Insbesondere der Anteil derer, die<br />

"fehlenden Spaß" vermerken, ist um 10 Prozentpunkte angestiegen.<br />

"Gehst du gerne in die Schule?" lautete unsere Frage, die möglicherweise hilft, die<br />

Frage nach der Zufriedenheit insgesamt zu bilanzieren.<br />

Schüler 1998: Gehst du gerne in die<br />

Schule?<br />

teils/teils<br />

72,1%<br />

ja<br />

17,6% nein<br />

10,3%<br />

Schüler 2004: Lernst du gerne?<br />

Während der Anteil der "ja"-Antworten mit etwa jeweils 17 Prozent fast gleich geblieben<br />

ist, gibt es 2004 doch erheblich mehr "nein"-Antworten (Anstieg um 9 Prozentpunkte).<br />

Um etwa den gleichen Prozentpunkt-Wert reduziert sich dadurch der Anteil<br />

der "teils/teils"-Antwort. Immerhin noch fast 2/3 der Schüler/innen sagen 2004, dass<br />

sie teils gerne, teils nicht gerne in die Schule gehen, während die Zahl derer, die<br />

nicht gerne in die Schule gehen, inzwischen die Zahl derer übertrifft, die gerne in die<br />

Schule gehen.<br />

Auf die Gruppe der Eltern übertragen kann sich das Thema "Zufriedenheit" mit der<br />

GS <strong>Geistal</strong> sinnvollerweise nur auf den Erfolg des Schulbesuchs ihrer Kinder erstrecken.<br />

Auf die Frage, ob die Eltern zufrieden mit dem Wissen sind, das ihr Kind auf<br />

der Schule vermittelt bekommt, antworten immerhin 84 Prozent mit "meistens" oder<br />

"immer" - ein leichter Anstieg gegenüber 1998. Der Anteil derer, die "selten" oder<br />

"nicht zufrieden" sind, hat dem gegenüber abgenommen.<br />

Zufriedenheit ist immer auch das Ergebnis eines Abgleichs, nämlich der empfundenen<br />

Realität gegenüber der Erwartungshaltung, den Ansprüchen, die man an die<br />

nein<br />

29,4%<br />

manchmal<br />

40,3%<br />

ja<br />

30,3%<br />

Schüler 2004: Gehst du gerne in die<br />

Schule?<br />

teils/teils<br />

63,5%<br />

ja<br />

17,1% nein<br />

19,4%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 14<br />

Eltern 1998: Sind Sie mit dem Wissen<br />

zufrieden, das Ihr Kind vermittelt<br />

bekommt?<br />

selten<br />

15,6%<br />

ja, immer<br />

nein, nie<br />

5,7%<br />

5%<br />

ja, meistens<br />

73,9%<br />

Eltern 2004: Sind Sie mit dem Wissen<br />

zufrieden, das Ihr Kind vermittelt<br />

bekommt?<br />

Wertigkeit bestimmter Kriterien knüpft. Wir fragten deshalb die Lehrer/innen, welche<br />

Wertigkeit für sie bestimmte Aussagen haben, die wir ihnen im Fragebogen vorgaben.<br />

Daraus wurde eine Rangordnung erstellt.<br />

"Mit den Schüler(inne)n klarkommen" hat für sie eindeutig Präferenz, am geringsten<br />

wird von den Lehrer(inne)n "Anerkennung erlangen" bewertet, im Kontext der vorgegeben<br />

Aussagen. Dass der vergebene Rangplatz 1 dem Verhältnis zu den Schüler(inne)n<br />

zukommt, ist verständlich und nachvollziehbar. Schwieriger zu interpretieren<br />

ist der weit hinten rangierende Punkt "Mit den Eltern klarkommen", aber auch das<br />

'Schlusslicht' "Anerkennung erlangen". Man fragt sich z.B., ob auch andere Berufsgruppen<br />

das Ziel, Anerkennung im Rahmen der ausgeübten Tätigkeit zu erlangen,<br />

dermaßen gering bewerten würden.<br />

selten<br />

13,0%<br />

nein, nie<br />

3%<br />

ja, meistens<br />

75,1%<br />

Lehrer: Welche Wertigkeit geben Sie folgenden Aspekten?<br />

wichtig ......................... unwichtig<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Gut "gelaufener" Unterricht<br />

2004<br />

1998<br />

Organisation muss stimmen<br />

Arbeitszeit muss stimmen<br />

Die technischen Arbeitsbedingungen<br />

Mit Eltern klarkommen<br />

Anerkennung erlangen<br />

ja, immer<br />

8,8%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 15<br />

Eine erkennbare Veränderung zur ersten Befragung liegt nicht in der Rangfolge, jedoch<br />

sind die am Ende der Skala rangierenden Aussagen "technische Arbeitsbedingungen",<br />

"mit Eltern klarkommen" und "Anerkennung verlangen" in der Wertigkeit etwas<br />

gestiegen, haben demnach in der Bedeutung für die Ausübung der Tätigkeit aus<br />

Sicht der Lehrer/innen zugenommen.<br />

Untersucht man das Ergebnis getrennt nach Männern und Frauen, so ergeben sich<br />

einige Abweichungen. Den Lehrerinnen ist wichtiger als den Lehrern: Die räumlichen<br />

und technischen Arbeitsbedingungen. Den Lehrern ist wichtiger als den Lehrerinnen:<br />

"Mit den Schüler(inne)n klarkommen", "gutes Verhältnis zur Schulleitung", "mit den<br />

Eltern klarkommen", "Kollegialität", "gut gelaufener Unterricht", Anerkennung erlangen".<br />

Rangliste Lehrer: Bewertung von Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen Belastungsfaktor*<br />

2004/1998<br />

von "sehr belastend" bis "nicht belastend"<br />

2004/1998<br />

1. - Ausstattung des Lehrerzimmers 2,88 -<br />

2. 1. Korrektur von Klassenarbeiten 2,76 3,00<br />

3. 2. Zeugnisvorbereitungsphase 2,76 2,76<br />

4. 8. Pausenaufsicht 2,61 2,68<br />

5. 9. meine Arbeitsbedingungen allgemein 2,54 2,64<br />

6. 5. Konferenzen allgemein 2,50 2,61<br />

7. 13. Klassenfahrten 2,47 2,60<br />

8. 3. organisatorische Abläufe allgemein 2,46 2,54<br />

9. 4. Integration junger Aussiedler/innen 2,33 2,49<br />

10. 10. Krankenstand im Kollegium 2,29 2,41<br />

11. 14. Fachkonferenzen 2,24 2,26<br />

12. 6. Integration ausländischer Schüler/innen 2,19 2,21<br />

13. 16. Unterrichtsablauf 2,19 2,21<br />

14. 11. Unterrichtsablauf 2,16 2,17<br />

15. 7. Beurteilung von Schüler/innen 2,16 2,08<br />

16. 19. Umgang mit Eltern allgemein 2,07 2,05<br />

17. 18. Unterricht 2,07 2,00<br />

18. 15. Unterrichtsvorbereitungen 2,07 1,98<br />

19. 12. Entwickeln von Klassenarbeiten 2,00 1,98<br />

20. 21. Stundenplangestaltung 1,97 1,86<br />

21. 17. Elternabend 1,93 1,77<br />

22. 22. Umgang mit Schülern allgemein 1,80 1,73<br />

23. 20. Umgang mit Elternvertretern 1,71 1,64<br />

24. 23. Verhalten im Lehrerzimmer 1,38 1,50<br />

25. 24. Umgang mit SV 1,35 1,45<br />

26. 25. Umgang mit Schulleitung allgemein 1,30 1,29<br />

*) Mittelwert der Bewertung von 1 = nicht belastend, 2 = kaum belastend, 3 = eher belastend und 4 =<br />

sehr belastend<br />

Wir fragten die Lehrer/innen auch nach dem Grad der empfundenen Belastung hinsichtlich<br />

einiger (von uns vorgegebener) Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen. Man<br />

erhält auf diese Weise die zwei nachstehenden Listen, die - in absteigender Reihen-<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 16<br />

folge - den Grad an Belastung darstellen, wie ihn die an der Befragung beteiligten<br />

Lehrer/innen insgesamt für häufige Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen empfinden.<br />

Die Sortierung erfolgte in absteigender Rangfolge vom höchsten Grad an Belastung<br />

(Platz 1) bis zum niedrigsten (Platz 25).<br />

Rangliste Lehrer : Bewertung von Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen Zufriedenheits-<br />

2004/1998<br />

von "sehr negativ" bis "sehr positiv"<br />

faktor* 2004/1998<br />

1. 1. Schulpolitik in Hessen 3,05 3,38<br />

2. 3. Klassengröße 3,01 3,12<br />

3. 9. Ansehen meines Berufes in der Öffentlichkeit 2,85 2,95<br />

4. 4. Ausstattung der Klassenräume 2,83 3,12<br />

5. 17. Rahmenpläne 2,80 2,40<br />

6. 6. Absprache der Fächer untereinander 2,70 3,05<br />

7. 10. die räumlichen Bedingungen allgemein 2,69 2,90<br />

8. 15. Schüler/in Motivation 2,68 2,49<br />

9. 7. Zustand der Fachräume 2,63 3,03<br />

10. 16. Schüler/in Aufmerksamkeit 2,57 2,41<br />

11. 14. mein Freizeitbudget 2,56 2,55<br />

12. 11. Gestaltungsmöglichkeiten der Klassenräume 2,53 2,76<br />

13. 22. Interessenvertretung durch Personalrat 2,41 1,77<br />

14. 2. Erscheinungsbild der Schulgebäudes 2,29 3,29<br />

15. 18. Kopierpraxis 2,28 2,31<br />

16. 5. Hilfsmittel 2,24 3,07<br />

17. 12. Kursgrößen 2,14 2,64<br />

18. 8. Nachmittagsangebote in der Schule 2,09 3,00<br />

19. 13. Meine Möglichkeit zum Abschalten 2,07 2,59<br />

20. 21. Umgang mit dem Hausmeister 1,95 1,88<br />

21. 19. Kollegialität 1,86 1,98<br />

22. 20. Klima in meinen Klassen/Kursen 1,79 1,88<br />

23. 24. Art, wie die Schule geleitet wird 1,59 1,52<br />

24. 23. Umgang mit der Verwaltung 1,47 1,55<br />

*) Mittelwert der Bewertung von 1 = sehr positiv, 2 = eher positiv, 3 = eher negativ und 4 = sehr negativ<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 17<br />

6. Perspektiven - der <strong>später</strong>e Schulerfolg<br />

Schüler 1998: Hast du bereits<br />

Vorstellungen, was du nach Verlassen der<br />

GS <strong>Geistal</strong> machen willst?<br />

nein<br />

32,1%<br />

weiß nicht<br />

0,3%<br />

ja<br />

67,6%<br />

Wir fragten die Schüler/innen, ob sie bereits über Vorstellungen verfügen, was sie<br />

nach dem Verlassen der GS <strong>Geistal</strong> machen wollen. Gut zwei Drittel bejahten dies,<br />

leicht mehr als in 1998. Dennoch unterscheiden sich die damaligen Ergebnisse im<br />

Vergleich zu den aktuellen kaum. Sehr viel mehr Befragte als 1998 hatten aber bereits<br />

konkrete Vorstellungen von ihren zukünftigen Plänen (61% gegenüber 42% in<br />

1998). 40 Prozent derer, die hierzu Angaben machten, sagen, sie wollten sich nach<br />

Beendigung der Schulzeit sofort beruflich orientieren (der überwiegende Teil in einer<br />

Ausbildung), während 60 Prozent weiterführende Schulen besuchen wollen. Für beide<br />

Kategorien werden auch darüber hinausweisende Ziele benannt, wie z. B. "zur<br />

Bundeswehr gehen", "in das Geschäft der Eltern einsteigen", "Studieren", etc.<br />

Die Ergebnisse der Ehemaligen-Befragung sind mit den Antworten auf die vorige<br />

Frage, nach den Perspektiven der derzeitigen Schüler, nur bedingt vergleichbar. Die<br />

Antworten der Ehemaligen aus 1998 bestätigten zwar grob den Trend bei den damaligen<br />

Schülern (69% haben eine weiterführende Schule besucht, 31% sich eher beruflich<br />

orientiert), für 2004 kann dieser Vergleich nicht mehr vorgenommen werden.<br />

Grund ist, dass 2004 fast ausschließlich Ehemalige befragt wurden, die sich zu diesem<br />

Zeitpunkt an weiterführenden Schulen befanden, so dass hier die Angaben zur<br />

beruflichen Orientierung zwangsläufig unterrepräsentiert sein müssen.<br />

Ehemalige 1998: Was haben Sie nach dem<br />

Besuch der GS <strong>Geistal</strong> gemacht?<br />

eine weiterführende<br />

Schule<br />

besucht<br />

68,6%<br />

Sonstiges<br />

3,9%<br />

eine<br />

Ausbildung<br />

gemacht<br />

27,5%<br />

Schüler 2004: Hast du bereits<br />

Vorstellungen, was du nach Verlassen der<br />

GS <strong>Geistal</strong> machen willst?<br />

Hinsichtlich der Befragung der Ehemaligen lag nahe beurteilen zu lassen, welche<br />

Kenntnisse, die auf der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> vermittelt wurden, im Nachhinein für<br />

den weiteren Bildungsweg von Wichtigkeit waren. Auch hier ist zu berücksichtigen,<br />

nein<br />

31,7%<br />

ja<br />

68,3%<br />

Ehemalige 2004: Was haben Sie nach dem<br />

Besuch der GS <strong>Geistal</strong> gemacht?<br />

eine weiterführende<br />

Schule<br />

besucht<br />

92,4%<br />

eine<br />

Ausbildung<br />

gemacht<br />

7,6%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 18<br />

dass sich in 2004 der "weitere Bildungsweg" fast ausschließlich auf Erfahrungen in<br />

weiterführenden Schulen bezieht, während sich in 1998 immerhin 31 Prozent der<br />

Ehemaligen in einer beruflicher Phase befanden.<br />

In der genannten Rangfolge (Mehrfachangaben waren möglich) steht "Praktikumserfahrung"<br />

interessanterweise am höchsten im Kurs, mit 55 Prozent in 2004. Dies ist<br />

auch der Punkt, der den dramatischsten Bedeutungsgewinn gegenüber 1998 zu verzeichnen<br />

hat, es erfolgte nahezu eine Verdreifachung. Da sich aber 2004 sehr viel<br />

weniger Probanden in einer Phase der beruflichen Orientierung befanden, als in<br />

1998, kann dies nur bedeuten, dass die Bedeutung der Praktikumserfahrung von den<br />

Ehemaligen heute allgemein als wesentlich wichtiger betrachtet wird, als noch in<br />

1998, selbst in ihrer Wertigkeit für den Besuch weiterführender Schulen. Das bestätigt<br />

sich bei vertiefter Datenanalyse: Selbst unter den Ehemaligen, die jetzt die gymnasiale<br />

Oberstufe besuchen, wird von 33 Prozent die Praktikumserfahrung als wichtig<br />

erachtet.<br />

Ehemalige: Welche Kenntnisse waren für den weiteren Bildungsweg<br />

wichtig?<br />

Fachkompetenz in Naturwissenschaften<br />

Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit<br />

Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften<br />

Phantasie und Kreativität<br />

Musische Fähig-/Fertigkeiten<br />

Angaben in Prozent<br />

Mehrfachantworten<br />

Sprachkenntnisse<br />

Praktikumserfahrung<br />

Sportliche Fähigkeiten<br />

keine<br />

Sonstige<br />

2<br />

5<br />

6,3<br />

6,3<br />

Kenntnisse in Naturwissenschaften und Sprachen folgen 2004 an zweiter und dritter<br />

Stelle der Bedeutungsskala, gegenüber 1998 wurden beide Kenntnisbereiche kaum<br />

abweichend bewertet. An Bedeutung abgenommen haben deutlich die Bereiche "Soziale<br />

Kompetenz, Teamfähigkeit" - sie sind möglicherweise erst in der Phase der beruflichen<br />

Ausbildung stärker gefragt -, Fachkenntnisse in Geisteswissenschaften und<br />

"Phantasie und Kreativität". Dass beim Besuch weiterführender Schulen der Punkt<br />

"sportliche Fähigkeiten" größere Bedeutung hat, als in einer beruflichen Lebensphase,<br />

liegt auf der Hand. Die Aussage, dass keine der auf der GS <strong>Geistal</strong> vermittelten<br />

Fähigkeiten von Wichtigkeit gewesen sei, hat sich in den fünf <strong>Jahre</strong>n zwischen den<br />

Befragungen von 12 auf sechs Prozent halbiert.<br />

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7,8<br />

11,8<br />

15<br />

19,6<br />

21,3<br />

21,6<br />

22,5<br />

28,8<br />

2004 1998<br />

33,3<br />

33,3<br />

35<br />

35,3<br />

43,1<br />

41,3<br />

41,2<br />

55


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 19<br />

Die Befragung von Unternehmen vor Ort 4 sollte uns Hinweise darauf liefern, "in welchem<br />

Kurs" Absolventen der GS <strong>Geistal</strong> stehen. Zunächst ist festzustellen, dass viele<br />

Schüler/innen nach Verlassen der Schule weiterführende Schulen besuchen, das<br />

betrifft nicht nur die Schüler/innen des Gymnasialzweigs. Insofern treten bei einer<br />

<strong>später</strong>en Berufsausbildung oder Berufstätigkeit nicht alle ehemaligen <strong>Geistal</strong>schüler<br />

als solche in Erscheinung, es sei denn, auch die zeitlich weiter zurückliegenden<br />

Zeugnisse in den Bewerbungsunterlagen werden von Geschäftsführern bzw. Personalleitern<br />

aufmerksam betrachtet.<br />

Die Methode der Befragung beruht auf einer Zufallsauswahl von Wirtschaftsunternehmen<br />

aus dem Bad Hersfelder Telefonbuch. Weiterhin erhielten wir Hinweise auf<br />

geeignete Unternehmen von der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong>. Es folgte eine telefonische<br />

Befragung anhand eines Gesprächsleitfadens.<br />

Anders als in der Befragung 1998 wurde die Eingangsfrage gestellt, ob das Unternehmen<br />

ausbildet und/oder Praktikanten beschäftigt. Es wurden 67 Unternehmen<br />

angerufen, wovon sich 28 Prozent an der Befragung beteiligten. Die übrigen Wirtschaftsunternehmen<br />

beschäftigen entweder keine Auszubildenden/Praktikanten oder<br />

waren nicht bereit, an der Befragung teilzunehmen.<br />

Für knapp 52 Prozent der von uns befragten Zielpersonen aus den Unternehmen<br />

(Inhaber, Personalchefs, Ausbildungsleiter) ist die GS <strong>Geistal</strong> ein Begriff. In acht Fällen<br />

beschäftigt das betreffende Unternehmen Praktikanten, die aus der GS <strong>Geistal</strong><br />

kommen. In fünf Fällen bildet das befragte Unternehmen ehemalige <strong>Geistal</strong>schüler<br />

aus.<br />

Wie auch schon in 1998 hielten sich die Befragten bei der Beurteilung von Beschäftigten<br />

nach Schulherkunft grundsätzlich zurück, zum überwiegenden Teil mit der Begründung,<br />

man sei sich nicht sicher, wer ehemaliger <strong>Geistal</strong>schüler sei, zum Teil<br />

auch deshalb, weil man der Überzeugung sei, die Schulherkunft spiele keinerlei Rolle<br />

bei der Beurteilung von Beschäftigten. Die letztere Begründung zieht sich durch die<br />

Beantwortung vieler unserer Fragen: So werde auch heute bei der Einstellung nach<br />

Persönlichkeitsbild, Testergebnis und Zeugnis geurteilt, die ehemalige Schule werde<br />

nicht als Kriterium herangezogen. Die Herkunftsschule spiele für die Personalentscheidung<br />

keinerlei Rolle, entscheidend sei allenfalls die Schulform, aus der die Bewerber/innen<br />

kämen. Eine häufige Aussage war, <strong>Geistal</strong>schüler würden sich "nicht<br />

unterscheiden von Abgängern anderer Schulen".<br />

4 Statistische Angaben aus den Unternehmen/Verwaltungen: Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl<br />

liegt bei 43 Mitarbeitern, der Kern der befragten Unternehmen hat jedoch zwischen 5 und 20<br />

Beschäftigte. Die größten Unternehmen beschäftigen in zwei Fällen 200 und in einem Fall 170 Mitarbeiter.<br />

Von denen, die Angaben hierzu machten, gehören 5 zur Industrie, 6 zum Handwerk, 3 zum<br />

Handel, 3 zu privaten Dienstleitungen und 1 zu öffentlichen Dienstleistungen. Alle befragten Unternehmen<br />

bilden aus bzw. beschäftigen Praktikanten. Die meisten Unternehmen erklären, dass die<br />

Auszubildenden im Anschluss übernommen werden, es sei denn, Auftragslage/Betriebsergebnis, Eignung<br />

oder der Wunsch der Betroffenen spräche dagegen. In einigen Fällen wird nach Bedarf ausgebildet.<br />

In 8 Fällen dauern die Praktikantenverhältnisse 3 Wochen, in zwei Fällen 4 Wochen, in zwei<br />

Fällen ein halbes Jahr, in zwei Fällen bis zu einem Jahr, in einem Fall 3 Monate, in einem Fall 2 Wochen,<br />

in einem weiteren Fall 1 Woche.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 20<br />

Keine Veränderung zeigt die aktuelle Befragung hinsichtlich der Beurteilung der<br />

Schulbildung. Die Befragten äußern sich zu großen Teilen kritisch über das mitgebrachte<br />

Schulwissen der Auszubildenden. Es mangele an Schulbildung allgemein,<br />

insbesondere seien schlechte Deutsch- und Mathematik-Kenntnisse feststellbar, die<br />

Rechtschreibe-Sicherheit sei äußerst schlecht. In einigen Fällen wurde das Sozialverhalten<br />

kritisiert (schlechte Umgangsformen der Auszubildenden, fehlende Disziplin<br />

etc.). Ein Gesprächspartner bemerkte, dass heutzutage im vorbereitenden Unterricht<br />

der Wert einer Ausbildung nicht hinreichend vermittelt würde. Übereinstimmend<br />

wurde aber hinzugefügt, dass dies heute ein allgemeines Problem sei, es beträfe<br />

Abgänger aller Schulen. Man habe auch die Einstellung, dass man das nicht immer<br />

der Schule und deren Ausbildung/Erziehung vorwerfen könne, viele Probleme seien<br />

in der Persönlichkeit der Einzelnen begründet und lägen zudem in der Verantwortung<br />

der Eltern.<br />

Die Einstellungskriterien für die Ausbildung sind nach wie vor breit gefächert und<br />

sehr unterschiedlich, sie umfassen die ganze Bandbreite an Möglichkeiten von Anforderungen<br />

an handwerkliche Berufe (mit Hauptschul-/Realschulabschluss) bis zu<br />

gehobenen Verwaltungstätigkeiten mit der Voraussetzung eines guten Abiturabschlusses.<br />

Kriterien im Einzelnen: Rechtschreibung, Deutsch, Mathe, Motivation,<br />

räumliches Vorstellungsvermögen, Leistungsbereitschaft, Kreativität, Kommunikations-<br />

und Teamfähigkeit .<br />

Die Frage nach der Kritikfähigkeit als soziale Kompetenz der Auszubildenden bzw.<br />

Praktikanten wurde zum überwiegenden Teil positiv beantwortet. Die Mehrheit der<br />

Azubis könne sowohl mit Konflikten umgehen, als auch selbst Kritik äußern. Weiterhin<br />

wurde positiv angemerkt, dass die meisten Auszubildenden Kritik annehmen und<br />

daraus lernen.<br />

Die Frage, ob Schule ausreichend auf die Ausbildung vorbereitete, wurde sehr unterschiedlich<br />

beantwortet. 32 Prozent der Gesprächspartner finden, dass Schule nicht<br />

genügend Vorbereitung auf die Ausbildung leiste. Ein Unternehmer bemerke dies<br />

daran, dass die Auszubildenden mit falschen Erwartungen in die Lehre gingen und<br />

<strong>später</strong> enttäuscht seien. Ca. 30 Prozent der Befragten beurteilten die schulische<br />

Vorbereitung als gut, ohne dies jedoch genauer erläutern zu können.<br />

Einige der Gesprächspartner hoben die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Gesamtschule</strong><br />

<strong>Geistal</strong> hervor und lobten die gute Zusammenarbeit mit Industrie und Handel, die sie<br />

von anderen Schulen abhebe.<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Auskunftsbereitschaft der angerufenen<br />

Wirtschaftsunternehmen gegenüber der ersten Befragung zurückgeblieben ist. Möglicherweise<br />

ist dies auf die zum Zeitpunkt unserer Befragung in den Medien geführte<br />

Debatte über die Einführung einer Ausbildungsabgabe zurück zu führen. Ggf. war<br />

der eine oder andere Befragte deshalb unsicher, was denn eine telefonische Auskunft<br />

über das Ausbildungsverhalten des Betriebes an möglichen Konsequenzen<br />

nach sich ziehen könnte.<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 21<br />

7. Das Image der Schule<br />

Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg einer Einrichtung ist das Ansehen, das<br />

sie genießt, sowohl im Innen- wie im Außenverhältnis. Das Ansehen einer Einrichtung<br />

hängt davon ab, welches Bild man sich von ihr macht, es wird in diesem Zusammenhang<br />

vom "Image" gesprochen. Wir unterscheiden hier zwischen dem persönlichen<br />

Image-Urteil, das man selbst über die Schule abgibt, und dem vermuteten<br />

Fremd-Image, also dem Urteil über die Schule, wie man es innerhalb bestimmter<br />

Gruppen vermutet. Beide Urteile kann man miteinander in Bezug setzen.<br />

Als Bewertungsmaßstab gilt die Skala der Schulnoten. Die Vergabe einer 1 entspricht<br />

infolgedessen einem "sehr guten" Image, die einer 6 einem "sehr schlechten".<br />

Wir entschieden uns für eine sechsteilige Skala, um (wie dies etwa bei nur 5 enthaltenen<br />

Werten auftritt) den Effekt einer Nivellierung auf den Mittelwert 3 zu vermeiden.<br />

Die Darstellung der Image-Ergebnisse fußt auf der Berechnung des jeweiligen Mittelwertes<br />

innerhalb der befragten Zielgruppen.<br />

Ein übliches Missverständnis bei der Abgabe von Image-Urteilen ist zu glauben, man<br />

müsse über die zu beurteilende Einrichtung möglichst viele und detaillierte Fakten<br />

kennen, um sich ein Urteil zuzutrauen. Dies blendet aus, dass es sich bei der Image-<br />

Ermittlung weniger um ein kognitives Herangehen handelt, als vielmehr um eine Beurteilung<br />

"aus dem Bauch" heraus. In den meisten Fällen ist eigentlich vorauszusetzen,<br />

dass man bezüglich einer Einrichtung, zu der man gebeten wird ein Image-Urteil<br />

abzugeben, bereits ein bestimmtes Verhältnis besitzt, dass man längst über ein Bewertungsurteil<br />

verfügt, ohne sich dieses bewußt "erarbeitet" zu haben. Auf die spontane<br />

Benennung dieser Bewertung kam es uns an. Dies gelang trotz Erläuterung<br />

nicht in allen Fällen. Insbesondere bei "schulferneren" Personen (vor allem bei der<br />

telefonischen Befragung der örtlichen Wirtschaft) trauten sich etliche Befragte nicht<br />

zu, eine solche Bewertung vorzunehmen - man wisse zuwenig über die Schule.<br />

Der Wert einer Image-Untersuchung liegt darin, statistische Daten über Zusammenhänge<br />

zu erhalten, die sich in der Regel einer auf Messzahlen beruhenden Analyse<br />

entziehen. Damit sind sog. "weiche" Beurteilungsfaktoren gemeint, die eher Grundhaltungen<br />

und gefühlsmäßige Einstellungen reflektieren, als "harte" Fakten. Auch für<br />

den Fall der GS <strong>Geistal</strong> gilt also, dass ihr ermitteltes Image eine Art gefühlsmäßige<br />

Bilanz darstellt, in deren Beurteilung Erfahrungen, angesammeltes Wissen, Gehörtes<br />

und Vermutetes zusammenfließen. Bei der Bewertung der Ergebnisse wäre im Einzelfall<br />

jeweils zu überlegen, ob Erklärungsansätze für abweichende Image-Werte<br />

vorhanden sind, und inwieweit sich diese durch die Hinzuziehung "harter" Resultate<br />

deuten lassen. Ein negatives Image bildet zudem Grundlage zu Überlegungen, wie<br />

man dieses ggf. verbessern kann. Eine diesbezügliche Handlungsebene beinhaltet<br />

nicht allein "harte" Faktoren (z.B. Angebotserweiterung, Qualitätsverbesserung), sondern<br />

auch die Außen- (und Innen-) Darstellung, Verhaltens- und Umgangsweisen,<br />

PR- und Corporate Identity-Aktivitäten.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 22<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

(Selbst)<br />

(Selbst)<br />

3,31<br />

3,09<br />

2,64<br />

3,01<br />

2,56<br />

A<br />

3,45<br />

3,26<br />

3,17<br />

2,93<br />

Lehrer<br />

Lehrer<br />

2,75<br />

2,48<br />

Schuleltern<br />

2,65<br />

2,46<br />

Schuleltern<br />

Persönliches Image-Urteil<br />

und vermutetes Fremd-Image<br />

3,12<br />

2,72<br />

andere Eltern<br />

3,08<br />

2,72<br />

andere Eltern<br />

(Selbst)<br />

2,83<br />

2,45<br />

3,58<br />

3,43<br />

3,64<br />

3,32<br />

Ehemalige<br />

Ehemalige<br />

3,36<br />

3,07<br />

Schüler<br />

Unternehmen<br />

3,04<br />

2,84<br />

3,04 3<br />

2,72 2,73<br />

Unternehmen<br />

Eltern<br />

3,33<br />

3,05<br />

3,21<br />

2,85<br />

Wirtschaft*<br />

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5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

(Selbst)<br />

(Selbst)<br />

2,65<br />

2,19<br />

2,97<br />

2,71<br />

2,82<br />

2,73<br />

2,79<br />

2,48<br />

2,77<br />

2,25<br />

3,32<br />

3,03<br />

© Büro für Sozialforschung Kassel, 2004<br />

Lehrer<br />

Lehrer<br />

2,61<br />

2,54<br />

Schuleltern<br />

Schuleltern<br />

andere Eltern<br />

2,98<br />

2,79<br />

andere Eltern<br />

3,3<br />

3,1<br />

3,4<br />

3,11<br />

Ehemalige<br />

Ehemalige<br />

2,29<br />

Unternehmen<br />

2,86<br />

2,78<br />

Unternehmen<br />

Lehrer<br />

2,74<br />

2,38<br />

Ehemalige<br />

2,82<br />

2,41<br />

3,17<br />

3,02<br />

2,84 2,86<br />

A Schüler 5. und 6. Klasse (keine Angaben<br />

zum Fremd-Image). Die übrigen Schüler-<br />

Ergebnisse stammen aus den Klassen 7-<br />

10<br />

∗ Geringe Datengrundlage, nur Angaben<br />

zum persönlichen Image-Urteil auswertbar<br />

Das auffälligste Ergebnis der Image-Bewertung erschließt sich bereits auf dem ersten<br />

Blick: Das Ansehen der <strong>Geistal</strong>schule scheint 2004 im Vergleich zu 1998 nahezu<br />

durchgängig gestiegen zu sein. Es handelt sich, je nach Zielgruppe, um Anstiege<br />

zwischen einer drittel und einer halben "Note". Einzige Ausnahme hiervon bildet die<br />

Zielgruppe der Wirtschaft, allerdings muss man deren Ergebnis mit Vorsicht betrachten,<br />

da sowohl in 1998 wie in der aktuellen Befragung die Teilnahme gering war, zudem<br />

etliche Befragte dieser Gruppe zum Ausdruck brachten, dass sie über die Schu-


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 23<br />

le wenig oder gar nichts wüssten. Wenn demzufolge von den Vertretern der lokalen<br />

Wirtschaft der Schule in 2004 ein schlechteres Image als in 1998 zugewiesen wird,<br />

ist davon auszugehen, dass damit ggf. eher das in den Augen der Geschäftsleute<br />

weiter gesunkene Niveau von Schulabgängern ganz allgemein Bewertung findet, als<br />

ein konkretes Urteil über eine einzelne Schule.<br />

Auffällig ist jedoch das für die gesamte Schulgemeinde geltende Ergebnis der deutlich<br />

besseren Image-Bewertung gegenüber 1998. Dies kann keinem Zufall geschuldet<br />

sein - hier hat sich offensichtlich "etwas bewegt". Dies gilt ja nicht nur für das<br />

ganz persönliche Urteil der jeweiligen Zielgruppenvertreter, man denkt ja offensichtlich,<br />

dass auch die Angehörigen der anderen Zielgruppen ähnlich urteilen.<br />

Am optimistischsten bewerten die Lehrer die Schule. Sie vergeben mit der Durchschnittsnote<br />

von 2,19 nicht nur das beste Imageurteil aller beteiligten Gruppen, sie<br />

"verbessern" ihren Wert von 1998 (auch damals führten sie bereits das Ranking an)<br />

auch noch einmal um fast eine halbe Note. Aber auch bei den Schülern, die das<br />

Schulimage wie schon in 1998 am zurückhaltendsten bewerten, gibt es deutliche<br />

Verbesserungen gegenüber 1998 zu beobachten. Wie bei der ersten Befragung beurteilen<br />

die jüngeren Schüler (5. und 6. Klasse) das Schulimage positiver als die älteren.<br />

Auffällig ist, dass das Image-Urteil, das man selbst über die Schule abgibt, i.d.R.<br />

günstiger ausfällt, als das, von dem man glaubt, es werde von den anderen Befragten<br />

aus der eigenen Gruppe vergeben.<br />

In allen an der Befragung beteiligten Gruppen wird vermutet, dass das Image der<br />

Schule unter den Eltern, die keine Kinder auf der GS <strong>Geistal</strong> haben, am niedrigsten<br />

sei. Möglicherweise wird hier unterstellt, dass die Tatsache, dass deren Kinder eine<br />

andere Schule besuchen, eine bewußte Entscheidung gegen die GS <strong>Geistal</strong> gewesen<br />

sei. Dies muss natürlich nicht zutreffen. Leider ist dies eine Gruppe, die im Rahmen<br />

der Untersuchung nicht befragt werden konnte.<br />

In allen befragten Gruppen wird geglaubt, dass innerhalb der Lehrerschaft die Schule<br />

das beste Image genießt - bis auf die Lehrer selbst. Sie glauben eher, dass die Eltern<br />

die Schule am positivsten beurteilen - ganz im Gegensatz zu 1998, da waren die<br />

Lehrer gegenüber einer positiven Beurteilung durch die Eltern noch wesentlich skeptischer.<br />

In 2004 wie in 1998 vermuten die Lehrer auch bei den Ehemaligen ein positives<br />

Urteil - vielleicht, weil diese "Objekt" der eigenen Erziehungsaktivitäten waren?<br />

Von allen Gruppen wird unterstellt, dass die sog. "Öffentlichkeit" die Schule nicht nur<br />

positiv sieht, das angenommene Urteil für diese Gruppe rangiert eher im Mittelfeld.<br />

Allerdings wird auch hier eine Verbesserung des Ergebnisses gegenüber 1998 deutlich.<br />

Da die bisher dargestellten Image-Noten Mittelwerte darstellen, wird in der folgenden<br />

Tabelle die Häufigkeit der Vergabe der einzelnen Noten dargestellt, innerhalb der befragten<br />

Gruppen, bezogen auf das eigene Image-Urteil über die Schule. So kann die<br />

Bandbreite der Noten-Vergabe als zusätzliches Beurteilungskriterium der Ergebnisse<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 24<br />

dienen. Auffällig sind die mitunter gravierenden Verschiebungen, die zur deutlich höheren<br />

Bewertung der Note "2" in 2004 führen.<br />

Noten Schüler 5.+6. Kl. Schüler ab 7. Kl. Lehrer Eltern Ehemalige<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

1 11% 11% 1% 1% - 5% 1% 3% 4% 4%<br />

2 37% 45% 16% 29% 38% 69% 18% 49% 29% 51%<br />

3 34% 26% 47% 41% 57% 24% 63% 39% 45% 26%<br />

4 11% 9% 26% 19% 5% - 16% 7% 9% 10%<br />

5 5% 5% 8% 7% - - 2% 1% 12% 8%<br />

6 1% 5% 3% 3% - - 1% 1% - 1%<br />

Zusammenfassend kann man feststellen:<br />

1. Das Image der Schule fällt in der Schülerschaft gravierend auseinander: Bei den<br />

jüngeren Schülern verfügt die GS <strong>Geistal</strong> nicht nur über ein deutlich besseres<br />

Image, als bei ihren älteren Mitschüler/innen, sie sehen auch unter allen beteiligten<br />

Gruppen die Schule am positivsten.<br />

2. Das Image der Schule, das man unter den Angehörigen der jeweils eigenen<br />

Gruppe vermutet, wird i.d.R. schlechter gesehen, als das eigene Urteil ausfällt.<br />

3. Alle glauben, dass die Lehrer die Schule am positivsten sehen, nur die Lehrer<br />

selbst nicht.<br />

4. Durchgängig gilt: Das Image der Schule ist generell gegenüber 1998 deutlich gestiegen.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 25<br />

8. Die Qualität des Unterrichts<br />

Die Lehrer an der GS <strong>Geistal</strong> wurden gefragt, welche Sozialform von Unterricht sie<br />

hauptsächlich praktizieren. Von den Lehrern, die uns antworteten, werden vor allem<br />

Gruppenunterricht und Partnerarbeit bevorzugt. Hier zeigt sich, dass die Unterrichts-<br />

form Partnerarbeit<br />

gegenüber der<br />

Unterrichtsform<br />

Frontalunterricht in<br />

der Häufigkeit zugenommen<br />

hat<br />

und somit in der<br />

aktuellen Befragung<br />

an zweiter<br />

Stelle steht. Der<br />

gegenüber 1998<br />

deutlich seltener<br />

favorisierte Frontalunterricht<br />

und<br />

das Schüler-Lehrer-Gesprächstehen<br />

an Häufigkeit<br />

des Einsatzes zu-<br />

Lehrer: Welche Sozialform von Unterricht praktizieren Sie<br />

hauptsächlich?<br />

Schüler-Lehrer-Gespräch<br />

rück. Einzelarbeit, sowie Lernen an Stationen werden eher selten benannt. Auch<br />

aufgrund der Tatsache, dass hier Mehrfachangaben in das Ergebnis einfließen, ergibt<br />

sich allein in statistischer Hinsicht, dass aus den erhaltenen Daten keine Korrelation<br />

zwischen gewählter Sozialform des Unterrichts und deren Bevorzugung seitens<br />

einzelner Lehrerinnen und Lehrer abzuleiten ist. Unterrichtsformen kommen i.d.R.<br />

entsprechend ihrer Zweckmäßigkeit und Eignung zur Vermittlung des Stoffes zum<br />

Einsatz, je nach Situation und pädagogischer Erfordernis.<br />

Aufschlussreich könnte vielmehr die Antwort auf die Frage sein, ob sich in der Wahrnehmung<br />

der Schülerinnen und Schüler die dargebotene Form des Unterrichts wiederspiegelt.<br />

Dies scheint bedingt der Fall zu sein. Als in relevantem Umfang erlebte<br />

Sozialformen des Unterrichts werden Lehrervortrag und Gruppenarbeit, zum Teil<br />

auch Einzelarbeit empfunden bzw. benannt, andere Formen stehen dem gegenüber<br />

Schüler 1998: Wie läuft der Unterricht bei<br />

euch überwiegend ab?<br />

Lehrer /<br />

Lehrerin trägt<br />

allein vor und<br />

erklärt<br />

55,8%<br />

Gruppenarbeit<br />

Frontalunterricht<br />

Lernen an Stationen<br />

Lehrervortrag Lehrer /<br />

und Gruppen- Lehrerin lässt<br />

Sonstiges<br />

arbeit uns in Grup-<br />

4%<br />

19,4% pen arbeiten<br />

20,9%<br />

Partnerarbeit<br />

Projektarbeit<br />

Einzelarbeit<br />

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5<br />

Angaben in Prozent<br />

Mehrfachantworten<br />

7,1<br />

10<br />

16<br />

19<br />

31<br />

40,5<br />

2004 1998<br />

50<br />

69<br />

71<br />

66,7<br />

Schüler 2004: Wie läuft der Unterricht bei<br />

euch überwiegend ab?<br />

Lehrer /<br />

Lehrerin trägt<br />

allein vor und<br />

erklärt<br />

35,9%<br />

Lehrer /<br />

Lehrerin<br />

verwendet<br />

alle Formen<br />

11%<br />

69<br />

Lehrer /<br />

Lehrerin lässt<br />

Einzelarbeit<br />

uns in<br />

20,3%<br />

Gruppen<br />

arbeiten<br />

32,8%


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 26<br />

deutlich zurück. Sicherlich sind Schülern die pädagogischen Begrifflichkeiten und Unterscheidungsmerkmale<br />

nicht hinlänglich vertraut, so fällt es ihnen sicher schwer,<br />

zwischen Gruppenarbeit und Partnerarbeit zu differenzieren. Jedenfalls wird auch<br />

von den Schülern reflektiert, was die Lehrer gegenüber 1998 als verändert beurteilen:<br />

Die Form des Frontalunterrichts hat an Bedeutung offensichtlich verloren.<br />

Wir fragten die Schüler/innen auch, bei welcher Unterrichtsform sie ihrer Meinung<br />

nach mehr lernen würden. 27 Prozent entschieden sich für den Lehrervortrag, 58<br />

Prozent für Gruppen- oder Projektarbeit. In der Bewertung der Unterrichtsform ergeben<br />

sich zum Teil gravierende Unterschiede gegenüber 1998. So wird die Form des<br />

Lehrervortrags deutlich geringer beurteilt, was den Lernerfolg angeht. (1998: 48%,<br />

2004: 27%). Höheren Lernerfolg verspricht man sich von Gruppen- oder Projektarbeit.<br />

(1998: 44%, 2004: 58%). In 2004 sagen 14 Prozent der Befragten aus, dass sie<br />

bei Einzelarbeit am meisten lernen würden. In 1998 wurde diese Angabe nicht abgefragt.<br />

"Bei welcher Arbeitsform fühlst du dich wohler?" Wie auch schon in 1998 wird die<br />

Gruppenarbeit bei 60 Prozent der Befragten eindeutig bevorzugt (1998: 54%), Einzelarbeit<br />

vereinigt auf sich 10 Prozent (1998: 9%), der Lehrervortrag 6 Prozent der<br />

Antworten (1998: 4%). Die Anzahl derer, die sich bei jeder Arbeitsform wohl fühlen,<br />

ist in der aktuellen Befragung mit 20 Prozent deutlich gesunken (1998: 32%). Die<br />

restlichen Antworten verteilen sich auf Mischformen zwischen den genannten Arbeitsformen.<br />

Die Nachfrage lautete: "Wovon hängt es noch ab, ob du dich wohl<br />

fühlst?". Ziel war, die Unterrichtszufriedenheit nicht nur auf der Grundlage der Unterrichtsform<br />

beurteilen zu lassen.<br />

Schüler: Wovon hängt es ab, ob du dich wohl fühlst? Von ...<br />

Mehr Schüler als 1998<br />

entscheiden sich dafür,<br />

dass Wohlfühlen vor allem<br />

von den Mitschülern<br />

abhängt. Die Angaben<br />

den Lehrern<br />

den Mitschülern<br />

25,7<br />

19,4<br />

33,2<br />

40,2<br />

"Klassenklima" und "Ar-<br />

Klassenklima<br />

13,3<br />

beitspartner" (unter<br />

"Sonstige") wurden hier<br />

zu der Angabe "Mitschüler"<br />

dazuaddiert. Etwas<br />

verloren haben dagegen<br />

räumlichen Bedingungen<br />

Thema<br />

den Anforderungen<br />

Lautstärke in Klasse<br />

9,8<br />

4<br />

8<br />

3,8<br />

6,7<br />

1,5<br />

1,8<br />

5,5<br />

andere Ursachen von<br />

"Wohlfühlen", stark verlo-<br />

Sonstigem<br />

0,3<br />

26,8<br />

ren haben die Lehrer<br />

(von 40% auf 26%). Hinsichtlich<br />

der Lautstärke<br />

Angaben in Prozent<br />

2004 1998<br />

in der Klasse sind die Schüler von heute etwas sensibler als 1998: Knapp 6 Prozent<br />

halten dies für wichtig, gegenüber 2 Prozent in 1998.<br />

Abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung kann auch durch Medieneinsatz bereichert<br />

werden. Wir fragten die Schüler/innen nach der Häufigkeit der eingesetzten<br />

Medien im Unterricht. Dabei wurde bei folgenden Unterrichtsmaterialien mit "oft" ge-<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 27<br />

antwortet: Folie (18% aller Nennungen), Lernplakat (11% aller Nennungen), Kassettenrecorder<br />

(8%), Pinnwand (7%), Computerraum (6%), Video (5%), Beamer (4%)<br />

und Laptop (2%). In dieser Differenziertheit wurde 1998 nicht gefragt, sodass kein<br />

Vergleich möglich ist. Wir fragten bei den Schüler/innen der 5. und 6. Klasse nach:<br />

"Findest du, dass du durch den Einsatz dieser Medien den Stoff besser vermittelt bekommst?".<br />

Dies bestätigten 82 Prozent (1998 unter allen Schülern: 85%). 15 Prozent<br />

antworten mit "nein". 3 Prozent sagten: "nicht unbedingt" oder "zum Teil". Um ein genaueres<br />

Ergebnis zur Bewertung der Unterrichtsmaterialen zu erhalten, wurde die<br />

Frage für die Klassen 7-10 in der aktuellen Befragung weiter differenziert. Hier wurde<br />

jedes einzelne Unterrichtsmaterial nach seinen Vermittlungsqualitäten abgefragt. Folgende<br />

Rangfolge ergab sich: Video (85% aller Nennungen), Computer (75%), Folien<br />

(74%), Lernplakat (70%), Laptop (62%), Beamer (57%), Kassettenrecorder (51%)<br />

und Pinnwand (40%).<br />

Engagement und Motivation im Unterricht hat vermutlich auch mit dem Grad an Beteiligung<br />

und Mitverantwortung zu tun. Die Schüler/innen wurden daher gefragt "Würde<br />

es dir Spaß machen, selber eine Unterrichtsstunde zu gestalten?" Die Schülerschaft<br />

ist in dieser Frage eher gespalten, dennoch plädiert eine geringe Mehrheit dafür:<br />

52 Prozent antworten mit "ja" (1998: 56%), 47 Prozent mit "nein" (1998: 44%).<br />

Fragt man nach den Gründen,<br />

warum es Spaß machen<br />

könnte, eine Unterrichtsstunde<br />

zu gestalten, so<br />

erhält man nebenstehende<br />

Antworten - von insgesamt<br />

412 Schüler(inne)n (1998:<br />

333).<br />

Viele Schüler/innen trauen<br />

sich die Gestaltung einer<br />

Unterrichtsstunde nicht zu -<br />

diese Antwort führt die Aussagenliste<br />

zu der Frage<br />

"Gründe, warum es keinen<br />

Spaß macht, eine Unterrichtsstunde<br />

zu gestalten"<br />

"Man kann unterrichten, was einen interessiert,<br />

und es macht Spaß"<br />

"Rollentausch mit Lehrer/in"<br />

"Was man erklären kann, hat man auch<br />

gut gelernt"<br />

"Es macht einfach Spaß"<br />

"Bringe gerne anderen etwas bei"<br />

"Will wissen, wie schwer das ist"<br />

"Traue ich mir nicht zu"<br />

"Will lernen, nicht lehren"<br />

"Zuviel Arbeit!"<br />

"Es hört sowieso niemand zu"<br />

"Ich kann nicht gut erklären"<br />

"Macht keinen Spaß/keine Lust"<br />

an. 352 Schüler/innen machten hierzu Angaben (236 waren es in 1998).<br />

Wir fragten die ehemaligen Schüler/innen nach der Rolle der <strong>Geistal</strong>schule bei der<br />

Vermittlung bestimmter Kenntnisse und Fähigkeiten. Hier hat sich gegenüber 1998<br />

doch einiges verändert. Kenntnisse und Fähigkeiten, die 2004 besser bewertet wurden<br />

als 1998: Fähigkeiten/Fertigkeiten im Sport, soziale Kompetenz und Teamfähigkeit,<br />

Phantasie und Kreativität, sowie Sprachkenntnisse. Eine schlechtere Bewertung<br />

als 1998 erhielten: Fachkenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern, in geisteswissenschaftlichen<br />

Fächern, sowie in musischen Fächern. Grob beurteilt heißt das<br />

eigentlich: Beim "Kerngeschäft" der Schule, der Wissensvermittlung in klassischen<br />

Unterrichtsfächern, beurteilen die Ehemaligen von heute die Vermittlungsleistung der<br />

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1998<br />

48%<br />

44%<br />

7%<br />

2%<br />

-<br />

-<br />

1998<br />

59%<br />

15%<br />

12%<br />

9%<br />

5%<br />

-<br />

2004<br />

19%<br />

13%<br />

-<br />

22%<br />

4%<br />

4%<br />

2004<br />

30%<br />

-<br />

13%<br />

10%<br />

-<br />

15%


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 28<br />

Schule kritischer, als die von 1998. Kompetenzenvermittlung und vor allem der Sport<br />

werden hingegen 2004 wesentlich besser bewertet als 1998. Dies mag aber auch mit<br />

den Ehemaligen selbst etwas zu tun zu haben. Im Gegensatz zu 1998 haben wir es<br />

heute mit einer Gruppe zu tun, die überwiegend weiterführende Schulen besucht. Da<br />

kann es gut sein, dass beim naturwissenschaftlichen Niveau an der gymnasialen<br />

Oberstufe der Vermittlungserfolg von Naturwissenschaften seitens der <strong>Geistal</strong>schule<br />

geringer bewertet wird, als bei jemandem, der nach Abgang von der GS <strong>Geistal</strong> eine<br />

Lehre gemacht hat.<br />

Angaben in Prozent<br />

Ehemalige: Wie fanden Sie die Rolle der Schule bei der Vermittlung von ...<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

Sprachkenntnisse 2004<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

11,3<br />

8,8<br />

9,8<br />

10,0<br />

10,0<br />

10,0<br />

11,8<br />

2,0<br />

5,1<br />

4,0<br />

5,0<br />

7,8<br />

8,2<br />

© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />

eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

21,0<br />

25,0<br />

31,3<br />

30,0<br />

31,4<br />

38,0<br />

40,5<br />

45,1<br />

54,9<br />

45,0<br />

42,5<br />

48,8<br />

56,0<br />

56,3<br />

38,8<br />

19,6<br />

40,5<br />

49,0<br />

sehr gut gut weniger gut eher schlecht<br />

Ein ähnliches Bild, auch was die Entwicklung von 2004 gegenüber 1998 angeht, ergibt<br />

sich auf die Frage, welche Vermittlungserfahrungen bei der Anleitung zum selbständigen<br />

Handeln in den oben genannten Fächern bzw. Kompetenzbereichen gemacht<br />

wurden.<br />

Bilanzierend die Meinung der ehemaligen Schüler/innen zu der von uns vorgegebenen<br />

Aussage "Das im Unterricht Gelernte konnte ich für meinen <strong>später</strong>en Lebensweg<br />

gebrauchen": 11 Prozent sagen "ich stimme voll zu" (10% in 1998), 46 Prozent "ich<br />

stimme zu" (32%), 33 Prozent sagen "ich stimme nicht ganz zu". (Hier wird der größte<br />

Unterschied zur ersten Befragung sichtbar, denn diese Antwort ist erheblich seltener,<br />

1998 lag sie noch bei 54%). 6 Prozent sagen "ich stimme überhaupt nicht zu"<br />

(4%).<br />

Noch einmal zum Erziehungsziel "Teamfähigkeit": Auch in 2004 war uns wichtig zu<br />

erfahren, ob die Eltern glauben, dass ihr Kind in der Schule zur Teamfähigkeit erzogen<br />

wird. 11 Prozent sagen aus, "ja, mein Kind wird von allen es unterrichtenden<br />

54,7<br />

25,0<br />

38,0<br />

64,2<br />

28,0<br />

45,0<br />

35,5<br />

25,0<br />

13,7<br />

19,4<br />

25,5<br />

27,5<br />

18,8<br />

21,3<br />

21,8<br />

20,0<br />

9,8<br />

10,0<br />

14,0<br />

13,9<br />

12,0<br />

11,8<br />

5,0<br />

5,0<br />

8,2


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 29<br />

Lehrer(inne)n zur Teamfähigkeit erzogen" (1998: 8%). 52 Prozent schränken diese<br />

Aussage daraufhin ein, dass dies seitens "der meisten Lehrer/innen" geschehe<br />

(43%), 20 Prozent formulieren "ja, aber nur von wenigen Lehrer/innen" (25%), und 2<br />

Prozent verneinen generell, dass ihr Kind zur Teamfähigkeit erzogen werde (1998:<br />

5%). Der Rest sagt: "weiß nicht".<br />

Angaben in Prozent<br />

Unterstützen die Eltern das Erziehungsziel "Teamfähigkeit" überhaupt? Dies ist in<br />

überzeugender Weise der Fall: 98 Prozent (1998: 97%) halten es für wichtig, dass ihr<br />

Kind Teamfähigkeit vermittelt bekommt, 2 Prozent sagen "nein".<br />

Gibt es sonstige Kritik, die die Eltern bezüglich der Qualität des Unterrichts formulieren?<br />

Der Unterricht allgemein (ohne Spezifizierung) wird von 18 Prozent (1998: 30<br />

%) der Eltern kritisiert 5 . "Bestimmter Fachunterricht" wird von 39 Prozent (1998: 57%)<br />

der Eltern kritisch gesehen 6 . Über den Gegenstand dieser Art von Kritik wissen wir<br />

nichts - allerdings sagen die Eltern dazu aus, dass sie diese Kritik im Schulalltag<br />

auch äußern bzw. geäußert haben. Die beiden Befragungszeitpunkte unterscheiden<br />

sich hier deutlich im Ergebnis: Die Kritik der Eltern am Unterricht allgemein ist merklich<br />

zurückgegangen, ebenso wird der Fachunterricht weniger stark kritisiert als in der<br />

ersten Befragung.<br />

5 Genauer gesagt: Von 18% der Eltern, die Kritik im Schulalltag äußern und uns dies mitteilen<br />

(72 von 392 Befragten)<br />

6 152 von 392<br />

Ehemalige: Anleitung zum selbständigen Arbeiten bei der Vermittlung von ...<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

Sprachkenntnisse 2004<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

6,0<br />

5,1<br />

6,1<br />

10,0<br />

8,9<br />

10,0<br />

1,3<br />

8,0<br />

6,3<br />

4,0<br />

9,8<br />

12,2<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

18,0<br />

20,4<br />

29,1<br />

28,0<br />

27,5<br />

31,3<br />

36,7<br />

40,5<br />

29,4<br />

36,0<br />

40,0<br />

42,0<br />

34,0<br />

53,1<br />

35,0<br />

44,9<br />

43,0<br />

55,7<br />

41,3<br />

30,0<br />

39,2<br />

43,1<br />

44,3<br />

sehr gut gut weniger gut eher schlecht<br />

46,0<br />

41,3<br />

45,6<br />

32,7<br />

24,1<br />

30,0<br />

34,0<br />

27,5<br />

21,5<br />

22,0<br />

21,3<br />

19,0<br />

20,4<br />

13,9<br />

17,6<br />

8,7<br />

11,3<br />

10,0<br />

10,2<br />

4,0<br />

3,8


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 30<br />

9. Die Organisation des Unterrichts<br />

Verbleiben wir noch bei der Kritik der Gruppe der Eltern. Falls sie in der Schule überhaupt<br />

Kritik äußern, so sagen sie selbst aus, betrifft dies auch zu 10 Prozent der betreffenden<br />

Befragten den Bereich der Organisation des Schulalltags - 1998 nahm<br />

diese Kritik noch 33 Prozent ein.<br />

ja, regelmäßig 2004<br />

1998<br />

ja, häufig 2004<br />

1998<br />

ja, manchmal 2004<br />

1998<br />

selten 2004<br />

1998<br />

nie 2004<br />

1998<br />

Angaben in Prozent<br />

Schüler / Eltern: Fällt Unterricht aus?<br />

2,6<br />

1,4<br />

4,9<br />

3,0<br />

8,5<br />

1,8<br />

6,8<br />

7,2<br />

7,9<br />

2,0<br />

4,5<br />

18,4<br />

48,3<br />

42,8<br />

45,9<br />

Ein von uns untersuchter Kritikpunkt ist der Ausfall von Unterricht. Nach wie vor gibt<br />

es hier erhebliche Beurteilungsunterschiede zwischen Eltern und Schülern - Eltern<br />

meinen zu wesentlich höheren Anteilen, dass es an der Schule zu Unterrichtsausfällen<br />

kommt, während Schüler dies in geringerem Maße feststellen. Diese Erscheinung<br />

gilt sowohl für die Befragung in 1998 wie für die in 2004. Was allerdings die Häufigkeit<br />

dieser festgestellten Unterrichtsausfälle angeht, so wird diese in 2004 weitaus<br />

geringer gesehen, als in 1998 - von beiden Gruppen. Der Anteil derer, Schülern wie<br />

Eltern, der 1998 noch "häufigen" Unterrichtsausfall bemerkte, hat sich heute auf etwa<br />

ein Viertel reduziert. In den beiden am höchsten bewerteten Antwortblöcken<br />

"manchmal" und "selten" ergibt sich zwischen 1998 und 2004 eine deutliche Verschiebung<br />

zum Block "selten".<br />

Untersucht man die Ergebnisse getrennt nach Schulzweigen, so stellen sich für<br />

Schüler im Gymnasialzweig die Ausfälle etwas gravierender dar, als in den anderen<br />

Schulzweigen. Auch für die Eltern trifft dies zu. Im Realschulzweig beobachten sie offenbar<br />

weniger stark Unterrichtsausfall, als 5 <strong>Jahre</strong> zuvor.<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

21,2<br />

26,5<br />

35,9<br />

42,8<br />

Schüler Eltern<br />

67,7


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 31<br />

Die Eltern fragten wir zu diesem Thema, wer oder was ihrer Meinung nach für Unterrichtsausfall<br />

verantwortlich sei. Die am häufigsten genannten Punkte sind: Krankheit<br />

der Lehrer/innen (2004: 60%, 1998: 62%), es werden zu wenig Lehrer/innen eingestellt<br />

(2004: 28%, 1998: 58%), schlechte Organisation der Schulleitung (2004: 7%,<br />

1998: 14%), die unterrichtenden Lehrer/innen arbeiten zu wenig (2004: 5%, 1998:<br />

8%). Abgesehen vom Krankheitsfall als Verursachung fällt auf, dass die Lehrer wie<br />

die Schulleitung in wesentlich geringerem Maße für Unterrichtsausfall verantwortlich<br />

gemacht werden.<br />

Die Schüler fragten wir nach vermuteten Konsequenzen für ihre Ausbildung: "Falls<br />

bei euch regelmäßig oder häufig Unterricht ausfällt, glaubst du, dass du dadurch <strong>später</strong><br />

Nachteile haben wirst?". Hier sind die Schüler/innen eher unentschieden: 29 Prozent<br />

sagen "ja" (1998: 34%), 39 Prozent "nein" (1998: 30%) und 32 Prozent "weiß<br />

nicht" (1998: 36%). Der Grund dafür, dass Nachteile heute in geringerem Maße gesehen<br />

werden, als 1998, könnte u.a. darin liegen, dass nach Angaben der Befragten<br />

auch wesentlich weniger Unterricht ausfällt, als vor fünf <strong>Jahre</strong>n. Nach Schulzweigen<br />

betrachtet ergeben sich deutliche Unterschiede (im Gegensatz zu 1998), am stärksten<br />

befürchteten Nachteile die Schüler/innen des Hauptschulzweigs, am geringsten<br />

die des Gymnasialzweigs.<br />

80 Prozent der Schüler/innen sagen aus, dass sie Unterricht in festen Klassenverbänden<br />

gut fänden, 16 Prozent antworten "nicht so gut", 4 Prozent mit "schlecht".<br />

Hier gibt es kaum Unterschiede zur ersten Befragung.<br />

Welche Vorteile werden bezüglich der festen Klassenverbände gesehen? In erster<br />

Linie: "Alle bleiben zusammen, man kennt sich gut, ist befreundet" (2004: 80%, 1998:<br />

90%). "Kein Raumwechsel" (2004: 8%, 1998: -), "Gegenseitige Unterstützung" (2004:<br />

5%, 1998: 7%).<br />

Nachteile von festen Klassenverbänden<br />

Angaben 1998 Angaben 2004<br />

"Man lernt nicht soviel Leute kennen" 37% 19% "Höherer Geräuschpegel"<br />

"Oft keine Klassengemeinschaft - Streit" 22% 17% "Man ist immer zusammen"<br />

"Unterschiedliches Niveau, Stoffvermittlung<br />

wird verzögert"<br />

13% 13% "Prügeleien/Streit"<br />

"Die man nicht leiden kann, sind auch immer 13% 9% "Oft keine Klassengemeinschaft"<br />

da!"<br />

"Höherer Geräuschpegel" 10% 9% "Man lernt nicht soviel"<br />

"Sind oft zu groß" 5% 7% "Sind oft zu groß"<br />

"Immer dieselben Lehrer" 2% 2% "Unterschiedliches Niveau"<br />

Die Nachteile fächern sich stärker auf, wie aus obenstehender Antwortliste hervorgeht.<br />

Unterricht in verschiedenen Kursen finden 41 Prozent (44% in 1998) der Schüler/innen<br />

gut, 39 Prozent (44% in 1998) meinen, dies sei "nicht so gut", 19 Prozent<br />

finden dieses Art Unterricht schlecht (12%). Für beide Befragungen gilt, dass die sozialen<br />

Beziehungen offensichtlich das wesentliche Beurteilungskriterium darstellen.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 32<br />

Vorteile von Kursen<br />

Angaben 1998 Angaben 2004<br />

"Man gewinnt neue Freunde" 68% 42% "Kennenlernen von neuen Freunden"<br />

"Gleiches Leistungsniveau" 15% 10% "Andere Kinder"<br />

"Man kann wählen, was einem gefällt" 6% 7% "Man kann den Kurs selbst wählen"<br />

"Neue Lehrer kennenlernen" 4% 6% "Nette Lehrer/innen"<br />

"Kleinere Gruppen" 4% 5% "Gruppe ist kleiner"<br />

"Mehr Allgemeinbildung" 4% 4% "Gleiches Niveau"<br />

Nachteile von Kursen<br />

Angaben 1998 Angaben 2004<br />

"Freunde sind nicht dabei - viel Neue" 53% 32% "Häufige Raumwechsel"<br />

"Häufiger Raumwechsel" 30% 30% "Freunde sind nicht dabei"<br />

"Es entsteht kein Gemeinschaftsgefühl" 10% 9% "Fremde Kinder aus anderen Klassen"<br />

"Sind überfüllt" 2% 9% "Gruppe zu groß"<br />

"Keine Identifikation mit Räumen/Unordnung"<br />

2% 4% "Kritik am Lehrer/ an der Lehrerin"<br />

Wenn der Kurs nicht gefällt, kann man 1% 2% "Streit unter Schülern"<br />

nicht wechseln"<br />

"Zu geringes Angebot" 1% 1% "Gruppe zu klein"<br />

"Nachmittagsunterricht" 1% 1% "Man kann nicht wechseln"<br />

Die Zusammensetzung der Klassen (z. B. nach Mädchen und Jungen) finden 71<br />

Prozent (78% in 1998) der Schüler/innen gut, 21 Prozent (16%) "nicht so gut", 8 Prozent<br />

(6%) schlecht.<br />

Wie wird die Klassenstärke beurteilt? Dass die Anzahl der Schüler/innen in den Klassen<br />

"gerade richtig" sei, finden 74 Prozent (1998: 73%), 22 Prozent (1998: 25%) sagen<br />

"zu groß" und 4 Prozent (2%) "zu klein". In den Kursen wird die Zahl der Schüler/innen<br />

in 60 Prozent der Fälle als "gerade richtig" (1998: 73%) beurteilt, 27 Prozent<br />

sagen, sie sei "zu groß" (1998: 19%), und 12 Prozent "zu klein" (1998: 8%). Während<br />

die Klassenstärke heute wie früher ähnlich beurteilt wird, zeigt sich in der Beurteilung<br />

der Kursgröße, dass sie häufiger als "zu groß" empfunden wird, gegenüber 1998. In<br />

der Frage der Klassen- und Kursstärken unterscheiden sich die Antworten gravierend<br />

nach Schulzweigen, so dass wir diese Unterschiede in nachfolgender Tabelle<br />

wiedergeben möchten.<br />

Wie wird die Anzahl der Schüler/innen in Klassen und Kursen empfunden?<br />

Klassenstärke Kursstärke<br />

zu groß genau richtig zu klein zu groß genau richtig zu klein<br />

Förderstufe 1998 7% 91% 2% 15% 75% 11%<br />

Förderstufe 2004 18% 78% 4% 22% 62% 15%<br />

Hauptschulzweig 1998 2% 92% 6% 32% 65% 3%<br />

Hauptschulzweig 2004 9% 84% 7%<br />

Realschulzweig 1998 37% 61% 1% 18% 72% 10%<br />

Realschulzweig 2004 25% 74% 1%<br />

Gymnasialzweig 1998 47% 53% 1% 17% 78% 5%<br />

Gymnasialzweig 2004 31% 65% 3% 42%* 52%* 6%*<br />

Alle 1998 25% 73% 2% 19% 73% 8%<br />

Alle 2004 22% 74% 4% 27%* 60%* 12%*<br />

*Schüler der 7.-10. Klasse wurden nicht nach ihrem Empfinden zu den Kursstärken befragt, nur 5.+ 6. Klasse<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 33<br />

Die auftretenden Differenzierungen lassen vermuten, dass hinter diesen Beurteilungen<br />

auch reale Sachverhalte stehen. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, müsste<br />

man über die Frage nachdenken, warum die tatsächlichen Bedingungen in oben dargestellter<br />

Weise empfunden werden - eine Bewertung kann in dieser Frage nur<br />

schulintern erfolgen, unsere Kenntnisse lassen eine Beurteilung nicht zu.<br />

Genau wie 1998 stellten wir auch in der aktuellen Untersuchung die Frage, wie die<br />

Zahl der unterrichtenden Lehrer/innen in der eigenen Klasse empfunden wird. Mehr<br />

als drei Viertel der Schüler/innen entschieden sich für die Aussage "gerade richtig"<br />

(2004: 80%, 1998: 76%), 10 Prozent urteilen mit "zu hoch" (1998: 12%), ebenfalls 10<br />

Prozent mit "zu niedrig" (1998: 12%). Es gibt kaum Unterschiede über den betrachteten<br />

Zeitraum zu dieser Frage. Gravierende Unterschiede nach Schulzweigen gibt es<br />

ebenfalls nicht.<br />

In diesem Zusammenhang interessierte uns auch die Frage nach der Bedeutung der<br />

"Institution Klassenlehrer/in": "Findest du, dass man Klassenlehrer/innen überhaupt<br />

braucht?". 84 Prozent bejahten diese Frage (1998: 88%), 15 Prozent verneinten sie<br />

(1998: 12%). Das Ergebnis unterscheidet sich kaum nach Schulzweigen, überraschend<br />

erscheint jedoch, dass in der Förderstufe sowohl in 1998 als auch in 2004 die<br />

Zustimmung mit 80 Prozent (85% in 1998) leicht unter und im Gymnasialzweig mit 85<br />

Prozent (92% in 1998) leicht über dem Schnitt liegt.<br />

Zum Thema "Organisation des Unterrichts" interessierte uns auch, ob die Eltern stärker<br />

in die Planung von Unterricht einbezogen werden möchten. 7 Prozent sind dazu<br />

"grundsätzlich" bereit (6% in 1998), 40 Prozent sagen in 1998 wie in 2004, "manchmal"<br />

möchten sie dies, 54 Prozent lehnen dies ab. Hier gibt es kaum Unterschiede<br />

zur Befragung von 1998. Hinsichtlich der Planung von Schul- oder Klassenaktivitäten<br />

stellt sich die Beteiligungsbereitschaft etwas positiver dar: 9 Prozent sagen "ja,<br />

grundsätzlich" (1998: 7%), 57 Prozent "ja, manchmal" (1998: 46%) und 34 Prozent<br />

"nein" (1998: 47%). Im Vergleich zu 1998 sind die Eltern heute eher bereit, sich an<br />

"Zeitmangel"<br />

"Aufgabe der Lehrer"<br />

"Planungen werden von Lehrer gut übernommen"<br />

"Kinder sollen selbstständig planen"<br />

"Nicht kompetent genug"<br />

2004<br />

42%<br />

25%<br />

16%<br />

10%<br />

-<br />

1998<br />

54%<br />

30%<br />

-<br />

10%<br />

4%<br />

der Planung von Schul-<br />

und Klassenaktivitäten<br />

zu beteiligen. Gründe<br />

für die Nichtbeteiligung<br />

wurden uns von 95 Eltern<br />

übermittelt, die<br />

häufigsten sind nebenstehend<br />

dargestellt.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 34<br />

10. Die Qualifikation der Lehrer/innen<br />

Dieses Thema ist sicherlich nach fachlich-methodischen Aspekten sowie nach verhaltensbezogenen<br />

Aspekten zu unterscheiden. In etlichen unserer Fragestellungen<br />

durchmischen sich diese Aspekte, so dass eine Unterteilung bei der jeweiligen Beurteilung<br />

der einzelnen Ergebnisse vorgenommen werden muss.<br />

Gewiss sind die Aussagen der ehemaligen Schülerinnen und Schüler zu diesem<br />

Thema von Bedeutung. Aus nachstehender Tabelle ergibt sich ein differenziertes<br />

aber insgesamt für die Lehrer/innen nicht über Erwarten negatives Bild.<br />

Wie beurteilen Sie die Fähigkeiten Ihrer ehemaligen Lehrer?<br />

Der Lernstoff wurde überwiegend ...<br />

sehr gut gut befriedi- schlecht sehr<br />

vermittelt vermittelt gendver- vermittelt schlecht<br />

mittelt<br />

vermittelt<br />

von allen Lehrern/innen 1998 2% 6% 12% - -<br />

von allen Lehrern/innen 2004 8% 44% 35% 6% 6%<br />

von den meisten Lehrer/innen 1998 12% 41% 28% 16% 2%<br />

von den meisten Lehrer/innen 2004 19% 46% 28% 4% 1%<br />

von wenigen Lehrer/innen 1998 49% 24% 6% 43% 37%<br />

von wenigen Lehrer/innen 2004 18% 16% 41% 18% 7%<br />

Wie auch in 1998 sagte keiner der Befragten, dass alle Lehrer den Lernstoff schlecht<br />

oder sehr schlecht vermittelt hätten, bezüglich der meisten Lehrer bestätigen dies nur<br />

5 Prozent (1998: 18%). Diese Beurteilung der ehemaligen <strong>Geistal</strong>schüler stellt sich<br />

2004 also erheblich günstiger dar. Dabei beziehen sich die Begriffe "meiste" oder "alle"<br />

nur auf die Lehrer, die man im Unterricht auch hatte. An wenigen Lehrern wird jedoch<br />

Kritik geübt: Hier meinen 25 Prozent der Ehemaligen (1998: 80%), von der Erfahrung<br />

schlechter oder sehr schlechter Vermittlung sprechen zu können. Auch hier<br />

wird deutlich, dass in 2004 die ehemaligen Schüler/innen die Kompetenz ihrer Lehrer/innen<br />

rückblickend sehr viel besser einschätzen als in der ersten Befragung. Zwar<br />

meinen ebenfalls fast 80 Prozent, dass (nur) wenige Lehrer den Stoff "sehr gut" bis<br />

"befriedigend" vermitteln konnten, auf die meisten Lehrer bezieht das aber eine ebenso<br />

große Gruppe. Die Überschneidungen kommen durch Mehrfachangaben zustande,<br />

so dass die Tabelle eher "clusterhaft" zu betrachten ist. Verdichtet man die<br />

Angaben in der nachfolgenden Weise, wird dieser Effekt deutlicher.<br />

Der Stoff wurde eher gut vermittelt eher schlecht vermittelt<br />

von allen Lehrern/innen 1998 20% -<br />

von allen Lehrern/innen 2004 87% 12%<br />

von den meisten Lehrern/innen 1998 81% 18%<br />

von den meisten Lehrern/innen 2004 93% 5%<br />

von wenigen Lehrern 1998 79% 80%<br />

von wenigen Lehrern 2004 75% 19%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 35<br />

Wir fragten die Schüler/innen "Findest du, dass dein Klassenlehrer / deine Klassenlehrerin<br />

wichtig für dich ist, als Ansprechpartner/in für deine Sorgen?". Die knappe<br />

Mehrheit aller Schüler/innen erwartet dies in der Tat: 54 Prozent antworten mit "ja"<br />

(1998: 55%). Entgegen den Ergebnissen von 1998 finden mehr Schüler der Klassen<br />

7-10 (56%), als die der Klassen 5-6 (49%), dass der Klassenlehrer auch Ansprechpartner<br />

ist.<br />

Die Ehemaligen fragten wir, ob die Lehrer für sie Vorbildfunktion hatten. Wie das<br />

nachstehende Ergebnis zeigt, ist dies vor allem bei einigen wenigen Lehrer(inne)n<br />

der Fall, bezüglich der meisten Lehrer/innen wird dies kritischer gesehen.<br />

Das Verhalten der Lehrer/innen hatte für mich eine Vorbildfunktion (Mehrfachangaben waren möglich)<br />

stimme voll zu stimme zu stimme nicht stimme über-<br />

ganz zu haupt nicht zu<br />

bei allen Lehrer/innen 1998 2% 6% 12% 12%<br />

bei allen Lehrer/innen 2004 6% 20% 37% 37%<br />

bei den meisten Lehrer/innen 1998 2% 28% 29% 26%<br />

bei den meisten Lehrer/innen 2004 16% 37% 40% 6%<br />

bei wenigen Lehrer/innen 1998 33% 29% 20% 22%<br />

bei wenigen Lehrer/innen 2004 13% 47% 27% 13%<br />

Wir fragten die Ehemaligen auch, was die Lehrer hätten verbessern können. An erster<br />

Stelle der Antworten steht "mehr Anregung zum eigenständigen Arbeiten" (67%).<br />

Nebenstehende Grafik zeigt alle Antworten im Überblick. Die Antworten beinhalten<br />

sowohl fachlich-methodische wie verhaltensbezogene Aspekte.<br />

Ehemalige: Was hätten die Lehrer verbessern können?<br />

Mehr Anregung zum eigenständigen Arbeiten<br />

den persönlichen Kontakt zu uns, z.B. durch<br />

Sprechzeiten<br />

Unterstützung bei den Hausaufgaben<br />

Mehr gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />

Präsentation des Stoffes durch Arbeitsblätter<br />

Sonstiges<br />

Angaben in Prozent<br />

Mehrfachantworten<br />

Der Wunsch der Schüler/innen, ihren Lehrern gern einmal Zeugnisse ausstellen zu<br />

wollen, ist nach wie vor recht ausgeprägt (97% stimmen zu, dieser Wert hat sich<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

17,6<br />

17,6<br />

18,0<br />

23,0<br />

25,5<br />

31,3<br />

37,3<br />

39,7<br />

42,0<br />

2004 1998<br />

57,7<br />

66,7<br />

65,4


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 36<br />

leicht erhöht, 1998: 91%), erlaubt aber nach unserer Einschätzung noch keinen<br />

Rückschluss auf die generelle Zufriedenheit mit den Lehrer(inne)n. Die Zustimmung<br />

könnte ja auch unter dem Aspekt der "ausgleichenden Gerechtigkeit" getroffen worden<br />

sein.<br />

Aufschlussreicher sind hingegen die Antworten auf die Frage "Was würdest du benoten?"<br />

(im Fall der Vergabe von Zeugnissen an die Lehrer/innen). Interessant erscheint<br />

uns, dass hier die Frage der Stoff-Vermittlung am häufigsten benannt wird,<br />

gegenüber 1998 ist dieser Anteil sogar noch gestiegen. Einerseits könnte dies auf<br />

Unzufriedenheit an der Vermittlung hindeuten, andererseits kann es auch heißen,<br />

dass man meint, dies sei ein adäquates Feld der Benotung, schließlich wird man als<br />

Schüler/in dafür benotet, wie man den Stoff begriffen und verarbeitet hat. Unzufriedenheit,<br />

oder, positiv ausgedrückt, dass einem die Stoff-Vermittlung sehr wichtig erscheint,<br />

ist sicherlich ein gravierender Faktor.<br />

Schüler: Was würdest du bei den Lehrer/innen benoten?<br />

Wie der Lehrer/die Lehrerin uns den Stoff vermittelt<br />

... Sich mit den Problemen meiner Klasse/ meines<br />

Kurses beschäftigt<br />

Wie oft mit uns etwas außerhalb des Unterrichts<br />

gemacht wird<br />

wie der Lehrer/die Lehrerin sich mit mir beschäftigt<br />

Angaben in Prozent<br />

Mehrfachantworten<br />

Sonstiges<br />

3,8<br />

8,9<br />

Die Lehrer/innen<br />

selbst wurden nach ihrem<br />

Interesse an Fort-<br />

und Weiterbildungs-<br />

Maßnahmen befragt.<br />

88 Prozent (1998:<br />

91%) sagen, sie verfügten<br />

über ein solches<br />

Interesse. Wir<br />

wollten weiterhin wissen,<br />

ob dieses Interesse<br />

von der Schulleitung<br />

unterstützt und<br />

anerkannt wird. Dies<br />

bestätigen 76 Prozent.<br />

Dieser Wert ist gegenüber<br />

1998 zurückgegangen,<br />

er lag damals<br />

bei 97 Prozent. Auch hier muss die Interpretation schulintern erfolgen, möglicherweise<br />

gibt es konkrete Begebenheiten oder Anlässe, die hierfür Erklärungen bereitstellen.<br />

Sicherlich ist aufgrund von Arbeitsbelastung und Stellenknappheit Fort- und Weiterbildung<br />

immer ein Problem. Wir wollten daher wissen, in welchem zeitlichen Rahmen<br />

FuW-Maßnahmen angeboten werden könnten. Tagesangebote stehen wie auch in<br />

1998 dabei am Höchsten im Kurs (2004 und 1998: 88%), es folgen Nachmittagsangebote<br />

(2004: 21%, 1998: 41%), Mehrtages-Angebote/Bildungsurlaub (2004 und<br />

1998: 21%) und Wochenendangebote (2004: 19%, 1998: 14%). Hier ist auffällig,<br />

dass der Wunsch nach Nachmittagsangeboten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

fast um die Hälfte zurückgegangen ist (1998: 41%). Wochenangebote<br />

wünschen sich 2 Prozent der befragen Lehrer.<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de<br />

42,6<br />

40,5<br />

50,1<br />

52,8<br />

2004 1998<br />

64,6<br />

62,2<br />

73,6<br />

77,0


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 37<br />

11. Fragen der Leistungsbeurteilung<br />

Die Schüler/innen wurden gefragt, ob sie sich von ihren Lehrer(inne)n gerecht beurteilt<br />

fühlen.<br />

Fühlst du dich von deinen Lehrern gerecht beurteilt?<br />

Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

immer 18% 13% 12% 7% 6% 7% 4% 6% 11% 8%<br />

meistens 54% 53% 55% 53% 67% 65% 77% 73% 63% 63%<br />

selten 23% 22% 23% 31% 24% 23% 18% 17% 22% 23%<br />

nie 5% 9% 10% 8% 3% 5% 1% 4% 4% 6%<br />

Der Grad an Zufriedenheit, auch wenn man kaum glaubt, "immer" gerecht beurteilt zu<br />

werden, scheint im Gymnasialzweig am höchsten. Die Zufriedenheit mit der Beurteilung<br />

weicht kaum ab von den Angaben in 1998. Die größte Veränderung ist die Einschätzung<br />

von Schülern des Hauptschulzweiges. Hier ist die Antwort "selten" von 23<br />

Prozent auf 31 Prozent gestiegen.<br />

Adäquat hierzu verhält sich das Ergebnis der Antworten auf die Frage "Ist die Beurteilung<br />

für dich nachvollziehbar?". Auch hier scheint es so zu sein, dass im Gymnasialzweig<br />

der Grad an Transparenz am höchsten ist, obwohl beispielsweise in der Förderstufe<br />

ein wesentlich höherer Anteil an Schülern zum Ausdruck bringt, die Beurteilung<br />

sei immer nachvollziehbar. Die Angaben weichen nur unwesentlich ab von den<br />

Ergebnissen aus 1998.<br />

Ist die Beurteilung für dich nachvollziehbar?<br />

Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

immer 22% 14% 10% 9% 6% 4% 3% 7% 11% 8%<br />

meistens 45% 49% 47% 47% 60% 62% 73% 68% 57% 58%<br />

selten 24% 26% 30% 34% 27% 26% 22% 20% 25% 26%<br />

nie 9% 11% 13% 10% 8% 8% 2% 5% 7% 8%<br />

Diese Frage stellten wir auch den Eltern: "Ist es für Sie nachvollziehbar, wie Ihr Kind<br />

benotet/beurteilt wird?". "Immer" bzw. "meistens" vollziehen 84 Prozent der Eltern die<br />

Beurteilung nach - hier scheint eine höhere Transparenz gegeben zu sein, als bei<br />

den Schüler(inne)n selbst. Die Antworten aus dem Gymnasialzweig unterscheiden<br />

sich deutlich von den übrigen: mit "selten" oder "nie" antworten hier nur 8 Prozent der<br />

Eltern. An diesem Ergebnis hat sich gegenüber 1998 nur wenig verändert.<br />

Ist es für Sie nachvollziehbar, wie ihr Kind benotet/beurteilt wird?<br />

Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

immer 16% 8% 17% 8% 13% 7% 6% 6% 13% 7%<br />

meistens 66% 80% 62% 64% 67% 76% 85% 83% 71% 77%<br />

selten 15% 10% 17% 25% 19% 14% 6% 9% 14% 14%<br />

nie 4% 2% 4% 3% 1% 3% 2%1 2% 3% 2%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 38<br />

Es lag nahe, die ergänzende Frage zu stellen, ob die Eltern sich eine größere Transparenz<br />

der Kriterien wünschen, die von den Lehrer(inne)n bei der Beurteilung angewandt<br />

werden. Dies ist insgesamt gesehen deutlich der Fall, je nach Schulzweig unterschiedlich<br />

ausgeprägt. Während in 1998 diese Erfordernis am stärksten von den<br />

Förderstufen-Eltern gesehen wird, sind es in 2004 die Eltern der Hauptschüler, die<br />

sich eine größere Transparenz der Beurteilungskriterien wünschen. In der Hauptschule<br />

fallen die Ergebnisse 2004 gegenüber 1998 gravierend auseinander.<br />

Wünschen Sie sich eine größere Transparenz der von den Lehrern zugrunde gelegten<br />

Beurteilungskriterien?<br />

Förderstufe Hauptschulzweig Realschulzweig Gymnasialzweig Alle<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

ja 80% 76% 59% 78% 73% 75% 69% 73% 73% 75%<br />

nein 20% 24% 41% 22% 27% 25% 31% 27% 27% 25%<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 39<br />

12. Hausaufgaben, Unterstützung durch Eltern, Nachhilfe<br />

Fragt man Eltern und Schüler/innen, ob die Eltern Hilfestellung bei den Hausaufgaben<br />

geben, so erhält man durchaus unterschiedliche Resultate. Grund dafür könnte<br />

sowohl ein "Beschönigungseffekt" seitens der Elternangaben sein, möglich wäre<br />

auch die unterschiedliche Definition insbesondere von "manchmal" und "selten". Zu<br />

bedenken ist auch, dass es sich bei der Gruppe von Eltern um eine Auswahl handelt<br />

(s. Kapitel 3), es kann also nur in einem Teil der Fälle davon ausgegangen werden,<br />

dass auch die Eltern den Fragebogen ausfüllten, deren Kinder auf diese Frage antworteten.<br />

Insgesamt bestätigen 60 Prozent (1998: 65%) der Eltern, sie würden immer bzw.<br />

manchmal bei den Hausaufgaben helfen, 39 Prozent (1998: 36%) sagen aus, dies<br />

geschehe selten oder nie. 55 Prozent (1998: 52%) der Schüler/innen jedoch geben<br />

an, dass sie selten oder nie von den Eltern geholfen bekommen. Die gravierendsten<br />

Unterschiede werden deutlich, wenn man die Zeile "nie" betrachtet - hier sagen nur<br />

6 Prozent (1998: 10%) der Eltern, sie würden nie bei den Hausaufgaben helfen, die<br />

Schüler/innen konstatieren fehlende Hilfe aber zu 22 Prozent. Trotz aller Unterschiede<br />

zeigt das Ergebnis zumindest auch, dass die Schüler/innen der Förderstufe am<br />

meisten Hilfe aus dem Elternhaus bekommen, die des Realschul- und Gymnasialzweigs<br />

am wenigsten. Die Angaben unterscheiden sich insgesamt nur gering von<br />

denen aus 1998.<br />

immer<br />

Elternangaben<br />

immer<br />

Schülerangaben<br />

manchmal<br />

Elternangaben<br />

manchmal<br />

Schülerangaben<br />

selten<br />

Elternangaben<br />

selten<br />

Schülerangaben<br />

nie<br />

Elternangaben<br />

nie<br />

Schülerangaben<br />

Helfen die Eltern bei den Hausaufgaben ?<br />

Förderstufe HauptschulRealschulGymnasial- Alle<br />

zweigzweigzweig 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

23% 15% 8% 9% 3% 5% 3% 3% 11% 8%<br />

15% 19% 8% 6% 3% 5% 4% 6% 8% 9%<br />

52% 62% 63% 53% 52% 50% 53% 50% 54% 53%<br />

57% 46% 38% 41% 35% 36% 29% 36% 41% 39%<br />

20% 17% 19% 27% 33% 43% 30% 40% 26% 33%<br />

20% 22% 27% 26% 33% 35% 39% 35% 30% 30%<br />

4% 6% 10% 11% 11% 2% 14% 7% 10% 6%<br />

8% 13% 26% 27% 29% 24% 28% 23% 22% 22%<br />

Wir fragten auch nach dem Zeitaufwand für die Hausaufgabenunterstützung. Von<br />

denen, die hierzu Angaben machten (2004: 532 Schüler und 302 Eltern, 1998: 569<br />

Schüler und 323 Eltern) sagen 77 Prozent (Eltern) bzw. 73 Prozent (Schüler), der<br />

Zeitaufwand betrage etwa bis zu einer Stunde am Tag. 1998 betrugen die Angaben<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 40<br />

noch 90 Prozent (Eltern) und 82 Prozent (Schüler). Die Angabe "mehr als eine Stunde"<br />

kommt 2004 von 4 Prozent der Eltern (1998: 9%) und 13 Prozent der Schüler/innen<br />

(1998: 12%). Sonstige Angaben betreffen i.d.R. Zeiträume, die sich auf eine<br />

Woche verteilen, aber kaum von Relevanz sind.<br />

Neben der Elternunterstützung interessierte uns, wie verbreitet die Gewährung von<br />

Nachhilfeunterricht ist.<br />

ja<br />

Elternangaben<br />

ja<br />

Schülerangaben<br />

Bekommen die Schüler/innen Nachhilfeunterricht?<br />

Förderstufe HauptschulRealschulGymnasial- Alle<br />

zweigzweigzweig<br />

1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004 1998 2004<br />

20% 18% 19% 23% 21% 33% 19% 23% 20% 24%<br />

18% 25% 15% 15% 24% 33% 21% 24% 20% 25%<br />

Hier differieren die Angaben zwischen Eltern und Schüler/innen weniger stark, dies<br />

erscheint auch einleuchtend, da es sich um eine im wesentlichen formal organisierte<br />

Unterstützungsform handelt, die weniger von subjektiver Betrachtungsweise oder gar<br />

Wunschdenken geprägt ist. Durchgängig erhielten wir die Angabe, dass 24 Prozent<br />

(20% in 1998) der Schüler/innen der GS <strong>Geistal</strong> Nachhilfeunterricht bekommen.<br />

Auch die Verteilung nach Schulzweigen gestaltet sich relativ einheitlich - dieses Ergebnis<br />

überrascht eher. Betrachtet man die geringen Unterschiede in den Prozentangaben<br />

für aussagekräftig, so würden die Schüler/innen der Förderstufe am seltensten<br />

Nachhilfeunterricht bekommen, die des Realschulzweigs am häufigsten.<br />

Von wem bekommen die Schüler/innen Nachhilfeunterricht? In erster Linie von<br />

Nachhilfeinstitutionen (knapp ein Drittel), ansonsten, etwa in der Reihenfolge der<br />

Häufigkeit: Von Mitschülern, Eltern, Geschwistern, und Bekannten/Verwandten. Hier<br />

hat sich eine deutliche Veränderung ergeben: "Nachhilfeunterricht von Mitschülern"<br />

steht 2004 auf Platz 1, 1998 stand er noch auf dem vorletzten Platz.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 41<br />

13. Über den Unterricht hinaus: Was die Schule noch bieten kann<br />

Nachmittagsangebote<br />

Wir fragten die Eltern: "Halten Sie ein Betreuungsangebot am Nachmittag grundsätzlich<br />

für sinnvoll?". 71 Prozent antworten mit "ja" (1998: 52%), 29 Prozent mit "nein"<br />

(1998: 48%). Wir fragten weiter, welche Angebote dies sein sollten. In 231 Fällen<br />

(1998: 179 Fälle) wurden Angaben gemacht, sie sind in nachstehender Liste enthalten<br />

und nach Häufigkeit sortiert. Verglichen mit 1998 ist zu erkennen, dass heute<br />

mehr Eltern ein Betreuungsangebot am Nachmittag für sinnvoll halten. Auch die Zahl<br />

derer, die konkrete Vorschläge hierzu machen, ist angestiegen.<br />

Eltern: Nachmittagangebote<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Hausaufgabenbetreuung 99 184 Hausaufgabenbetreuung<br />

Sport 35 61 Sport<br />

Kreative Angebote 10 51 Nachhilfe<br />

Selbstständige AG`s 10 22 Mahlzeiten<br />

Bereich EDV 8 16 Kreative Angebote<br />

Musik 6 12 Selbstständige AG`s<br />

Vollzeitunterricht 3 9 Freizeitbetreuung<br />

Berufsbezogene Angebote 2 5 Angebote. die soziales verhalten fördern<br />

Fremdsprachen 2 5 Musik<br />

Schreibmaschine 1 2 Fremdsprachen<br />

Deutsch 1 2 EDV<br />

Naturwissenschaftliche Fächer 1 2 Ernährungslehre<br />

Mahlzeiten 1 1 Deutsch<br />

Wir fragten auch danach, warum Nachmittagsangebote nicht für sinnvoll gehalten<br />

werden. Die genannten Argumente verdichten sich zu folgenden Aussagen: Mein<br />

Kind wird zu Hause betreut (fast die Hälfte aller Angaben); mein Kind soll seine Zeit<br />

selbst gestalten (bzw. gestaltet seine Zeit selbst); die Eltern brauchen Zeit für Erziehung;<br />

Kinder wären überfordert.<br />

Zum Vergleich die Aussagen von 1998: Mein Kind soll seine Zeit selbst gestalten (über<br />

ein Drittel der Nennungen); die Eltern brauchen Zeit für Erziehung; keine Termine<br />

frei; Kind wird zu Hause betreut; ist zu umständlich (An- und Abfahrt); Kinder wären<br />

überfordert; bringt keine Ergebnisse; Eltern sollen sich gegenseitig helfen.<br />

Die Eltern wurden auch gefragt, ob sie sich als Eltern(teil) an der Durchführung solcher<br />

Angebote beteiligen würden. Unter den 370 Eltern, die auf diese Frage antworteten,<br />

gestaltet sich das Ergebnis wie folgt: "Nein" sagen 70 Prozent (1998: 62%), ein<br />

"ja" kommt von 17 Prozent (16%), "wenn es zeitlich möglich ist" 8 Prozent (unverändert),<br />

"unter bestimmten Bedingungen" würden sich 2 Prozent beteiligen (3%), 1 Prozent<br />

"wenn das eigene Wissen ausreicht". Die Zahl der befragten Eltern, die sich<br />

nicht beteiligen wollen, ist leicht angestiegen.<br />

Auch in der vorliegenden Befragung stellten wir die Frage "Halten Sie es für wahrscheinlich,<br />

dass Ihr Kind solche Angebote wahrnehmen würde?". 44 Prozent aller be-<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 42<br />

fragten Eltern sagen "ja" (1998: 41%), 27 Prozent "nein" (28%) und 28 Prozent "weiß<br />

nicht" (25%).<br />

Die Schüler/innen antworten auf die Frage "Findest du Nachmittagsangebote in der<br />

Schule gut?" wie folgt: 51 Prozent sagen "ja" (1998: 57%), 48 Prozent "nein" (1998:<br />

39%), 3 Schüler antworten mit "teils/teils" (2). Im Vergleich zu 1998 ist die Zufriedenheit<br />

mit den Nachmittagsangeboten leicht zurückgegangen.<br />

Schüler: Nachmittagangebote<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Sportangebote (Fußball, Reiten, Schwim- 235 196 Sportangebote (Fußball, Reiten, Schwimmen,<br />

Radfahren)<br />

men, Radfahren, Tennis, Boxen)<br />

Kreativarbeit 57 26 Tanzen<br />

Computerkurse 54 21 Kreative Angebote (Malen,Theater)<br />

Theater 39 15 Computerkurse<br />

Fachunterricht 17 15 Hausaufgabenbetreuung<br />

Spezielles für Mädchen 11 11 Spezielles für Mädchen<br />

Hausaufgabenbetreuung 8 8 Theater<br />

Arbeit mit Tieren 5 7 Sprachen<br />

Informationen über Ausbildung 2 6 Arbeit mit Tieren<br />

Sauna 1 6 Spiel und Spaß<br />

Gebärdensprache 1 5 Fachunterricht<br />

Politische Diskussionen 1 3 Musikangebote<br />

Auch die Schüler/innen wurden nach gewünschten (zusätzlichen) Nachmittagsangeboten<br />

befragt. Die Aufstellung der Antworten findet sich in obenstehender Liste.<br />

Angebote, die die GS <strong>Geistal</strong> von anderen Schulen unterscheidet<br />

Die Eltern fragten wir: "Welche Aktivitäten sind Ihnen an der GS <strong>Geistal</strong> bekannt?"<br />

Eine zweite, anschließende Frage, lautete: "Gibt es Aktivitäten, die die Schule von<br />

anderen unterscheidet?"<br />

Eltern: Bekannte Aktivitäten<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Literaturcafe 52 186 Tag der offenen Tür<br />

Sport AGs 45 185 Kiosk<br />

Projektunterricht 41 177 Bibliothek<br />

Chor 23 173 Schülerzeitung<br />

Musikveranstaltung, AGs 20 171 Sport AGs<br />

Tag der offenen Tür 18 168 Chor<br />

Bibliothek 17 161 Schach AG<br />

Schülerzeitung 10 160 Streitschlichtergruppe<br />

Sozialarbeiter 10 156 Sozialarbeiter<br />

Theater 8 149 Projektunterricht<br />

Schulband 6 148 Theater<br />

Schach AG 5 143 Bilingualer Unterricht<br />

HOPS-Club 5 135 Musikveranstaltung<br />

Schulfest 4 134 Schulpartnerschaften<br />

Schulpartnerschaften 2 132 Hausaufgabenhilfe<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 43<br />

Kiosk 1 121 Schulband<br />

92 Lernwerkstatt<br />

65 Unterrichtsgarantie Plus<br />

56 "Hau Ruck"<br />

52 "Junior Koffer"<br />

42 Literaturcafe<br />

39 "Sinus" (naturwiss. Unterricht)<br />

Der Unterschied in der Bewertungshäufigkeit zwischen den Ergebnissen von 1998<br />

und 2004 ergibt sich dadurch, dass 1998 keine Vorgaben gemacht wurden, es handelte<br />

sich damals um eine "offene Frage". In 2004 wurden alle oben angeführten<br />

Antworten als Liste vorgegeben.<br />

Eltern: Welche Aktivitäten unterscheidet die Schule von anderen?<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Sozialpädagoge 5 16 "Sinus"<br />

Literaturcafe 4 9 Streitschlichter<br />

Vernetzte Bibliothek 2 7 engagierter Schulleiter<br />

Schulfest 2 6 " Sozialpädagoge<br />

Schwimmbad 1 5 "Hau Ruck"<br />

DaF, DaZ 1 4 Literaturcafe<br />

Austauschschüler 1 3 großes Sportangebot<br />

Aufenthaltsräume 1 2 Offenheit der Allgemeinheit gegenüber<br />

Warmes Essen 1 2 Unterrichtsgarantie Plus<br />

2 Offenheit gegenüber neuen Programmen<br />

2 Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe<br />

2 Junior Koffer<br />

1 Bilingualer Unterricht<br />

1 Angebote, die soziale Kompetenz vermitteln<br />

Wir fragten die Eltern auch, welche dieser Aktivitäten die GSG von anderen Schulen<br />

unterscheidet. Die Ergebnisse sind obenstehender Tabelle zu entnehmen. Die relativ<br />

geringe Zahl an Aussagen ist sicher dadurch zu erklären, dass nur wenige wissen,<br />

welches Angebot an anderen Schulen vorhanden ist.<br />

Natürlich wurden auch die Schüler/innen nach ihnen bekannten Aktivitäten gefragt,<br />

aber auch nach Aktivitäten, an denen man sich beteiligen würde. Die Antworten werden<br />

nachstehend in zusammengefasster Form aufgelistet.<br />

Schüler: Bekannte Aktivitäten<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Schulsportfest 83 251 Computer AG<br />

Fußball 74 141 Ballspiel AGs<br />

Literaturcafe 69 122 Lernwerkstatt<br />

keine 67 86 Streitschlichter<br />

Bibliothek 58 76 Chor<br />

Chor 56 71 Bibliothek<br />

Ballspiele AGs 54 71 Küche<br />

Kiosk 33 60 WP<br />

Schach-Turniere 24 58 Fußball AG<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 44<br />

Schreibmaschine 16 54 Sanitätsraum<br />

Schülerzeitung 14 51 Musik AG<br />

Theater 14 50 Hausaufgabenhilfe<br />

Sozialarbeiter 12 42 Tanzen<br />

Vorlesewettbewerb 7 41 Kiosk<br />

Disco 5 36 Bilingualer Unterricht<br />

Wandertage 4 34 Schülerzeitung<br />

Tag der offenen Tür 4 33 Holz/Ton<br />

Raucherecke 4 32 Schachturniere<br />

HOPS-Club 3 31 Sozialarbeiter<br />

Yoga 2 29 Sporthalle<br />

Abendschule 1 22 Tastatur schreiben<br />

Fahrradhalle 1 22 Cheerleading<br />

Schulgarten 1 22 Schulband<br />

22 Theater AG<br />

20 Kunst AG<br />

14 Schüleraustausch<br />

13 Nähraum<br />

12 Naturwissenschaftsräume (AG)<br />

11 Junior Koffer<br />

In beiden Befragungen handelte es sich um eine "offene Frage", d.h., dass keine<br />

Vorgaben gemacht wurden.<br />

Mit der folgenden Frage wurde erfasst, an welchen der Aktivitäten sich die Schüler/innen<br />

beteiligen würden:<br />

Schüler: An welchen Aktivitäten würdet ihr euch beteiligen ?<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 Nennungen und deren Anzahl 2004<br />

Sport allgemein 100 99 Computer AG<br />

Fußball AG 69 98 Sport allgemein<br />

Chor 23 45 Fußball AG<br />

Computerkurse 19 28 Küche<br />

Tanzen 16 23 Kunst AG<br />

Theater AG 11 23 Tanzen<br />

Schreibmaschine 11 20 Chor<br />

Literaturcafe 10 19 Sanitäter/Sanitätsraum<br />

Schülerzeitung 9 13 Holz-/Tonarbeiten<br />

Küche 8 13 Schülerzeitung<br />

HOPS_Club 7 12 Theater AG<br />

Schulbücherei 7 10 Basketball<br />

Kulturveranstaltungen 6 10 Bilingualer Unterricht<br />

Aktivitäten mit Sozialarbeiter 5 9 Basteln<br />

Wandertag 5 8 Schach<br />

Schwimm AG 3 8 Schüleraustausch<br />

Schülerband 2 8 Hausaufgabenhilfe<br />

Raucherecke 2 7 Bibliothek<br />

Tag der offenen Tür 1 7 Musik AG<br />

Malschule 1 7 Kiosk<br />

Modellbau 1 7 Streitschlichter<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 45<br />

Schach 1 5 Schach<br />

5 Schülerband<br />

5 Cheerleading<br />

5 Tischtennis<br />

4 Tasten schreiben<br />

4 Schwimm AG<br />

Klassenaktivitäten<br />

Drei Viertel der Schüler/innen haben schon einmal eine Klassenfahrt unternommen<br />

(2004: 74%, 1998: 66%) – die Erfahrungen damit werden einhellig als positiv empfunden,<br />

von 99 Prozent (damals wie heute) derer, die schon einmal auf Klassenfahrt<br />

waren. Was genau hat den Schüler/innen gefallen? An erster Stelle von insgesamt<br />

533 Aussagen (1998: 329) steht wie auch in 1998, dass man auf intensivere Art als<br />

üblich mit den Mitschüler/innen zusammen sein konnte (1998: 36%, 2004: 34%). Die<br />

Aussage, dass es einfach "Spaß macht/lustig ist" kam 1998 kaum vor und verzeichnet<br />

in 2004 31 Prozent. Weiterhin verzeichnen wir einen Rückgang der Aussagen,<br />

dass "man viele tolle Sachen" unternehmen konnte (1998: 24%, 2004: 7%), aber<br />

auch: dass man in dieser Zeit nicht in die Schule musste (1998: 24, 2004: 9%). Nach<br />

wie vor überwiegen die positiven Erfahrungen, die Schüler/innen zur Klassenfahrt<br />

mitteilen. Kritik gab es nur von wenigen Schülern: Darunter fällt allgemeine Kritik am<br />

Lehrer, sowie "Die Unterbringung war schlecht", "es wurde geklaut", "mussten zuviel<br />

wandern" und "keine Gemeinschaft". Der Erfolg verlangt nach Wiederholung: 93 Prozent<br />

finden, es solle öfter eine Klassenfahrt geben (unverändert zu 1998).<br />

Eine Theaterfahrt haben nach Auskunft der Schüler/innen 30 Prozent unternommen<br />

(1998: 50%). Die Frage, ob die Theaterfahrt gut gefunden wurde, beantworteten 150<br />

Schüler/innen mit "ja". Folgende konkrete Aussagen haben wir hierzu von 70 Befragten<br />

erhalten: jeweils 21 Prozent antworten zu positiven Erfahrungen: "Es trägt zur guten<br />

Gemeinschaft bei" und "Es macht Spaß/ist lustig". Wenige sagten aus: "Man unternimmt<br />

etwas" , "War interessant". Negative Erfahrungen: "Ist langweilig" (11 Teilnehmer/innen),<br />

einer teilt mit: "Ich musste ruhig sein!", weitere zwei sagen: "ist albern/doof".<br />

Die wenigsten Erfahrungen in diesem Kontext haben die Schüler/innen mit Klassenfesten<br />

– 36 Prozent (35% in 1998) berichten von der Teilnahme an einer solchen Aktivität.<br />

Die Erfahrungen damit sind von denen, die sich dazu äußerten, überwiegend<br />

positiv. Bei der Vermittlung der Gründe ist man eher sparsam, nur 83 Antworten erreichten<br />

uns. Zu ihnen gehören: "Zusammensein mit anderen, Spaß haben", "Gute<br />

Atmosphäre" , "konnten machen, was wir wollten", "kein Unterricht", "Geschenke"<br />

und "Abwechslung". Negative Erfahrungen werden von vier Schüler/innen mitgeteilt:<br />

"langweilig" , "weil ich geärgert werde" , "nur saufen ist langweilig" und "es war zu<br />

laut".<br />

Projektunterricht (in 1998 hieß es noch Projekttage)<br />

59 Prozent der befragen Schüler/innen geben an, dass in ihrer Klasse Projektunterricht<br />

statt findet. Wir fragten, ob während des Projektunterrichts mehr gelernt wurde,<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 46<br />

als während des "normalen" Unterrichts. 55 Prozent sagen "ja" (1998: 44%), 44 Prozent<br />

"nein" (1998: 54%), ca. 1 Prozent: "teils/teils", "kann ich nichts zu sagen". Auffällig<br />

ist hier, dass sich das Ergebnis im Vergleich zu 1998 genau umkehrt hat. Warum<br />

wird der Lernerfolg des Projektunterrichts heute besser eingeschätzt als vor fünf <strong>Jahre</strong>n?<br />

Gründe für die mehrheitlich positive Einschätzung des Lernerfolgs: An erster<br />

Stelle stehen Antworten wie: "Intensivere Beschäftigung mit dem Thema" (33%),<br />

"macht Spaß, dadurch lernt man mehr" (22%) und "eigenständiges Lernen" (13%).<br />

Weiterhin wurde genannt: "Weil man in einer Gruppe arbeitet" (8%), "bessere Erklärung<br />

des Themas" (5%), "ist interessant" (4%) und "der Unterricht ist lockerer" (3%).<br />

In diesen Antwortkategorien sind 292 (241 in 1998) einzelne Aussagen über positiven<br />

Lernerfolg enthalten. Es erreichten uns aber auch 143 negative Aussagen (249),<br />

sie sind wie folgt zusammenzufassen: "Ist wie normaler Unterricht" (29%), "immer<br />

nur ein Thema" (8%), "man hört kaum zu" (7%), "es war zu laut" (7%) und "lerne<br />

besser bei Lehrervortrag" (5%).<br />

Waren die an der Befragung teilnehmenden Schüler/innen bei der Vorbereitung der<br />

Projekttage, Themensuche etc. beteiligt? 47 Prozent sagen "ja" (1998: 42%), 53 Prozent<br />

"nein" (1998: 58%). Wenn man nicht beteiligt war, würde man sich gerne beteiligen?<br />

Dies bejahen 60 Prozent (1998: 56%) der betreffenden Schüler/innen. Hier ist<br />

zu beiden Befragungszeitpunkten nur eine geringe Veränderung zu verzeichnen.<br />

Wir wollten wissen: "Habt ihr bei Euren Projekttagen Vereine, Verbände, Initiativen<br />

oder ähnliches aus der Region einbezogen?". "Nein, nie" antworten 57 Prozent (43%<br />

in 1998), der Rest bestätigt die Einbeziehung, mit folgender Abstufung: "Ja, meistens"<br />

(5%, 1998: 11%), "ja, manchmal" (17% / 25%), "selten" (22% / 21%). Auf die<br />

Frage "Findest du, dass eure Projekttage dadurch spannender geworden sind?" antworten<br />

60 Prozent (1998: 62%) mit "ja", 40 Prozent (38%) mit "nein". Letztere (201)<br />

fragten wir nach der Begründung für die negative Erfahrung, uns erreichten aber nur<br />

wenige Antworten (29 Nennungen, 1998 war es nur eine): "Person war langweilig"<br />

(6x), "langweilig" (6x), "wegen des Lehrers" (3x), "war uninteressant" (3x). Die restlichen<br />

Antworten verteilen sich auf: "Weil es normaler Unterricht ist" , "zu zeitaufwendig"<br />

und " war zu laut".<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 47<br />

14. Das Praktikum<br />

Grundsätzlich betrachten Eltern<br />

wie Schüler das berufliche<br />

Praktikum als sinnvolle<br />

Einrichtung: 97 Prozent (1998:<br />

93%) der Eltern und 95 Prozent<br />

(1998: 96%) der Schüler<br />

sehen dies so.<br />

Jeweils eine Mehrheit der befragten<br />

Gruppen halten ein<br />

Praktikum aber nicht für ausreichend,<br />

die meisten aus dieser<br />

Gruppe halten 2-3 Praktika<br />

für sinnvoll (Details sind<br />

Eltern / Schüler: Falls ja, ist e i n Praktikum ausreichend?<br />

Eltern 2004<br />

1998<br />

Schüler 2004<br />

1998<br />

28,5<br />

31,2<br />

40,6<br />

42,4<br />

65,8<br />

49,4<br />

68,5<br />

57,1<br />

Eltern / Schüler: Ist ein berufliches Praktikum grundsätzlich<br />

sinnvoll?<br />

nachstehender Grafik zu entnehmen).<br />

Anzumerken ist, dass in<br />

beiden Gruppen der Anteil der<br />

Befürworter mehrerer Praktika<br />

wesentlich gestiegen ist. Während<br />

in 1998 nur 49 Prozent der Eltern<br />

sich mehr Praktika wünschten<br />

sind es heute 66 Prozent. Bei den<br />

Schüler/innen steigt der Anteil von<br />

57 Prozent auf 68 Prozent.<br />

Bezüglich der grundsätzlichen<br />

Angaben in Prozent<br />

ja nein weiß nicht<br />

Sinnhaftigkeit eines Praktikums<br />

und der gewünschten Dauer eines<br />

Praktikums stimmen die Ergebnisse<br />

zu beiden Befragungszeitpunkten überein. Hinsichtlich der Häufigkeit von<br />

Praktika gibt es hingegen deutliche Abweichungen, zwischen Eltern und Schü-<br />

Schüler: Falls nein, wieviele Praktika sind sinnvoll?<br />

2 Praktika<br />

3 Praktika<br />

4 Praktika<br />

5 u. mehr<br />

1,8<br />

7,5<br />

5,0<br />

8,0<br />

2004 1998<br />

39,9<br />

45,4<br />

43,8<br />

46,9<br />

Eltern 2004<br />

Schüler 2004<br />

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1998<br />

1998<br />

Angaben in Prozent<br />

96,7<br />

93,2<br />

95,4<br />

95,6<br />

ja nein weiß nicht<br />

Eltern: Falls nein, wieviele Praktika sind sinnvoll?<br />

2 Praktika<br />

3 Praktika<br />

4 Praktika<br />

5 u. mehr<br />

Angaben in Prozent<br />

1,0<br />

1,6<br />

3,8<br />

4,6<br />

29,5<br />

2004 1998<br />

48,1<br />

46,0<br />

63,9


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 48<br />

ler/innen und nach Befragungszeitpunkten.<br />

Gewünscht wird von<br />

beiden Gruppen eine größere<br />

Zahl von Praktika, als dies in<br />

1998 der Fall war. Vor allem die<br />

Eltern favorisieren 2004 ein zweites<br />

Praktikum.<br />

Allerdings beurteilen beide befragten<br />

Gruppen die gewünschte<br />

Dauer unterschiedlich. Eine Ausweitung<br />

der Dauer eines Praktikums<br />

wird von der Mehrheit nicht<br />

Schüler: Falls nein, wie lange sollte das Praktikum<br />

kürzer<br />

4,3<br />

3,7<br />

dauern?<br />

4 Wochen<br />

26,6<br />

35,8<br />

5 Wochen<br />

24,0<br />

31,6<br />

6 Wochen<br />

23,1<br />

19,2<br />

7 Wochen<br />

1,2<br />

1,8<br />

8 Wochen<br />

5,1<br />

5,9<br />

1,2<br />

für sinnvoll erachtet. Die Zufriedenheit<br />

mit der derzeitigen Dauer des<br />

Praktikums bei den Eltern (fast<br />

70%) ist deutlich höher als bei den<br />

Schüler/innen (55%).<br />

Fragt man nach Alternativen zur<br />

Dauer des Praktikums, so liegen die<br />

meisten Angaben im Bereich von 4-<br />

6 Wochen.<br />

9 Wochen<br />

0,4<br />

Es ist die Frage, inwieweit die<br />

10 u. länger<br />

4,7<br />

3,8<br />

Schule Einflussmöglichkeiten auf<br />

die Veränderung von Praktikumsanzahl<br />

und -dauer hat. Dennoch hiel-<br />

Angaben in Prozent<br />

2004 1998<br />

ten wir es für richtig, diese Fragen<br />

zu stellen, zumindest lassen die Ergebnisse<br />

Raum für mögliche schulübergreifende Initiativen im Politik- und Verwaltungsbereich.<br />

Wie schätzen die Beteiligten<br />

die Praktikumserfahrungen<br />

ein? In 2004 kamen folgende<br />

Antworten: "Kennen lernen<br />

des Berufsbildes" (14%), "Umgang<br />

mit Kollegen" (4%), "Gute<br />

Erfahrungen" (4%), "Selbständiges<br />

Arbeiten" (2%). In<br />

1998 wurden folgende Antworten<br />

gegeben: "Erfahren,<br />

wie das Arbeitsleben ist" sagen<br />

41 Prozent der Eltern. Es<br />

folgen: "Selbständiges Arbeiten"<br />

(18%), "Hilfe bei der Berufswahl"<br />

(16%), "Praktische<br />

Eltern / Schüler: Ist ein dreiwöchiges Praktikum<br />

ausreichend?<br />

Eltern 2004<br />

Schüler 2004<br />

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1998<br />

1998<br />

Angaben in Prozent<br />

55,3<br />

54,5<br />

69,3<br />

69,3<br />

ja nein weiß nicht<br />

44,6<br />

45,2<br />

24,8<br />

23,1<br />

Eltern: Falls nein, wie lange sollte das Praktikum dauern?<br />

kürzer<br />

4 Wochen<br />

5 Wochen<br />

6 Wochen<br />

7 Wochen<br />

8 Wochen<br />

9 Wochen<br />

10 u. länger<br />

1,0<br />

5,3<br />

10,0<br />

6,7<br />

6,4<br />

2,0<br />

3,2<br />

Angaben in Prozent<br />

5,4<br />

8,9<br />

19,1<br />

25,6<br />

26,7<br />

34,1<br />

2004 1998<br />

36,7


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 49<br />

Erfahrungen sammeln" (11%), "Zusammenarbeit" (5%). Dies sind die positiven Aspekte,<br />

die von den Eltern gesehen werden. Negative Aspekte sind: "Billige Arbeitskraft"<br />

(7%), "keine Nachbereitung seitens der Schule" (2%).<br />

Von den Schülern, die bereits ein berufliches Praktikum gemacht haben und uns<br />

antworteten (2004: 305, 1998: 156), werden deren Erfahrungen in folgender Rangfolge<br />

angegeben: "Berufsleben kennen gelernt" (34%), "gute Erfahrungen" (11%),<br />

"wie es ist, mit Kollegen zu arbeiten/Teamarbeit" (10%), "hat Spaß gemacht" (10%),<br />

"war anstrengend" (10%), "Vorstellungen für Berufswahl bekommen" (9%), "Selbstständigkeit/Verantwortung"<br />

(6%), "Kollegen waren nett" (6%), "werde den Beruf nicht<br />

ergreifen" (4%) und "langweilig" (2%). Im wesentlichen entsprechen diese Antworten<br />

auch denen aus 1998.<br />

Zu diesem Kapitel passt auch das Thema "Berufsberatung". Wir fragten die Eltern:<br />

"Reicht die angebotene Berufsberatung für Ihr Kind aus, um daraus ein <strong>später</strong>es Berufsziel<br />

zu formulieren?". 9 Prozent (1998: 8%) der Eltern bejahen dies, 28 Prozent<br />

(1998: 21%) sagen "nein", 16 Prozent wissen es nicht, und 47 Prozent (1998: 55%)<br />

sagen "mein Kind ist noch nicht in dieser Phase".<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 50<br />

15. Organisation, Leitung und Verwaltung der Schule<br />

Beginnen wir mit der Sicht der Lehrer/innen. Wir fragten nach der Selbsteinschätzung<br />

des Kollegiums, ob man es eher als eine Ansammlung von Individualisten oder<br />

eher als ein Team erfährt. Das Ergebnis zeigt, dass über die Hälfte (53%) der befragten<br />

Lehrer, das Kollegium überwiegend als ein Team ansehen. In 1998 waren es lediglich<br />

ein Drittel, die diese Meinung vertraten. Trotzdem ist die Mehrheit auch in<br />

2004 skeptisch oder verneint dies. 66 Prozent glauben, dass das Kollegium überwiegend<br />

eine Ansammlung von Individualisten sei.<br />

Mit der Leitung der Schule sind die Lehrer/innen, die auf unsere Befragung antworteten,<br />

überwiegend zufrieden. 78 Prozent sagen auf die entsprechende Frage uneingeschränkt<br />

"ja" (1998: 64%), 18 Prozent schwächen dies mit "eher ja" etwas ab<br />

(1998: 36%). "Eher nein" wird einmal genannt. Weitere negative Aussagen gibt es<br />

hierzu nicht. Mit dem Schulleiter sind knapp 80 Prozent zufrieden (1998: 92%), 19<br />

Prozent "eher ja" (8%).<br />

Instanzen wie Schulamt und Kultusministerium werden von Lehrer(inne)n zu 13 Prozent<br />

(1998: 11%) als Unterstützung wahrgenommen, von 39 Prozent (1998: 26%)<br />

der Antwortenden als kontrollierend bzw. reglementierend. Weitere 39 Prozent<br />

(1998: 26%) sagen "beides", 5 Prozent (1998: 32%) "keines von beiden". Weitere<br />

Antworten: "restriktiv/hemmend" und "gar nicht" (jeweils 1 Angabe).<br />

Information<br />

Fühlen sich die Eltern ausreichend darüber informiert, was in der Schule passiert? 10<br />

Prozent (auch in 1998) antworten auf diese Frage mit "immer", 60 Prozent mit "meistens"<br />

(1998: 56%), 26 Prozent sagen "selten" (1998: 28%) und 5 Prozent "nein, nie"<br />

(1998: 6%). Am schlechtesten fühlen sich die Eltern im Hauptschulzweig informiert,<br />

am besten die im Gymnasialzweig. Die Ergebnisse weichen kaum von denen aus<br />

1998 ab. Nach wie vor fühlt sich die Mehrheit der befragten Eltern meistens ausreichend<br />

darüber informiert, was in der Schule passiert.<br />

Zum Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern<br />

Wir fragten: "Sind die Lehrer/innen bereit, mit Ihnen Gespräche über Ihr Kind zu führen,<br />

wenn Sie als Eltern dies möchten?". 88 Prozent sagen "ja, in der Regel" (1998:<br />

86%), 11 Prozent "ja, manchmal" (1998: 12%) und nur 2 Prozent "nein". Es gibt<br />

kaum Unterschiede zu den Ergebnissen der ersten Befragung.<br />

"Haben Sie Kritik an den Lehrer(inne)n Ihres Kindes?" lautete eine weitere Frage an<br />

die Eltern. Nur 20 Prozent haben keine Kritik (1998: 22%), 8 Prozent "sehr oft" (1998:<br />

5%) und 72 Prozent "manchmal" (1998: 74%).<br />

Wie auch in 1998 fragten wir danach, wie die Kritik geäußert wird. Zumeist wird der<br />

direkte Weg gewählt, indem man die Lehrerin/den Lehrer anspricht, oder den Elternabend<br />

dafür wählt. 30 Prozent lassen ihren Unmut auch im Freundes- oder Verwand-<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 51<br />

tenkreis ab (1998: 54%) – aufgrund von Mehrfachangaben wird deutlich, dass oftmals<br />

mehrere Wege parallel beschritten werden. 7 Prozent geben an, dass sie ihre<br />

Kritik niemandem gegenüber äußern (1998: 12%).<br />

Wie äußern Eltern ihre Kritik an Lehrern?<br />

Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />

Bei Elternabenden 76% 53% Direkt gegenüber dem betroffenen Lehrer<br />

Direkt gegenüber dem betroffenen Lehrer 61% 38% Bei Elternabenden<br />

Bei Freunden/Bekannten/Verwandten 54% 30% Bei Freunden/Bekannten/Verwandten<br />

Beim Elternbeirat 26% 14% Beim Elternbeirat<br />

Bei der Schulleitung 14% 10% Bei der Schulleitung<br />

Bei niemandem 12% 7% Bei niemandem<br />

Bei Vertrauenslehrer(inne)n 5% 3% Bei Vertrauenslehrer(inne)n<br />

Wie erfolgsträchtig ist das Äußern von Kritik? "Haben Sie das Gefühl, durch Ihre Kritik<br />

etwas zu verändern?" wurden die Eltern gefragt. "Immer" sagen nur 1 Prozent<br />

(1998: 2%), "ja, manchmal" 53 Prozent (1998: 46%), "nein" sagen 45 Prozent (1998:<br />

52%). Während in der ersten Befragung die elterliche Mehrheit der Meinung war,<br />

dass sich nach geäußerter Kritik nichts ändert, sind die Befragten heute doch mehrheitlich<br />

der Meinung, dass ihre Kritik manchmal etwas ändert. Offensichtlich wird seitens<br />

der Schule mehr auf die Kritik der Eltern eingegangen. Die Einflussmöglichkeiten<br />

der Eltern scheinen demnach im Verlauf der vergangenen fünf <strong>Jahre</strong> größer geworden<br />

zu sein.<br />

Uns interessierte natürlich auch, welche Bereiche diese Kritik betrifft. Hier trifft man<br />

auf eine große Bandbreite von Bereichen. Die Ergebnisse finden sich in der nachstehenden<br />

Tabelle. Mehrfachangaben waren möglich.<br />

Welche Bereiche betrifft ihre Kritik an Lehrern?<br />

Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />

Das Verhalten der Lehrer/innen gegenüber 58% 46% Das Verhalten der Lehrer/innen gegenüber<br />

meinem Kind<br />

meinem Kind<br />

Bestimmten Fachunterricht 57% 39% Bestimmten Fachunterricht<br />

Das soziale Verhalten der Kinder untereinan- 48% 31% Das soziale Verhalten der Kinder untereinanderder<br />

Die Organisation des Schulalltags 33% 18% Den Unterricht allgemein<br />

Den Unterricht allgemein 30% 11% Die Klassenleitung<br />

Die Klassenleitung 13% 10% Die Organisation des Schulalltags<br />

Andere Eltern 4% 2% Andere Eltern<br />

Die Leitung der gesamten Schule 3% 2% Die Leitung der gesamten Schule<br />

Schülervertretung<br />

Die Schüler/innen fragten wir nach ihrem Verhältnis zur Schülervertretung. 66 Prozent<br />

(1998: 58%) der Befragten wissen, was die Schülervertretung macht, 34 Prozent<br />

(1998: 42%) wissen es nach eigenen Angaben nicht.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 52<br />

Zur Bewertung: "Findest du gut, was die SV macht?" 79 Prozent sagen hierzu "ja"<br />

(1998: 77%), 20 Prozent "nein" (1998: 23%). Diese Frage wurde nur den Schüler(inne)n<br />

der Förderstufe gestellt, 226 (1998: 204) Antworten flossen in das obige<br />

Ergebnis ein. Im Vergleich zu den Ergebnissen von 1998 ist das Wissen über die Arbeit<br />

der SV deutlich angestiegen. Ebenso fällt die positive Beurteilung der SV-Arbeit<br />

leicht höher aus.<br />

Alle Schüler/innen fragten wir "Bist du bereit, in der SV mitzuarbeiten?". 8 Prozent<br />

(68 Schüler/innen, gegenüber 70 in 1998) arbeiten nach ihrer Auskunft bereits mit,<br />

weitere 33 Prozent (1998: 31%) können sich das vorstellen ("ja"), 58 Prozent (1998:<br />

61%) nicht ("nein"). In beiden Befragungszeitpunkten ergab sich hinsichtlich dieser<br />

Frage nur eine geringe Veränderung.<br />

Warum sind Schüler/innen nicht bereit, in der SV mitzuarbeiten?<br />

Nennungen und deren Häufigkeit 1998 Nennungen und deren Häufigkeit 2004<br />

Keine Zeit 25% 40% Macht keinen Spaß/ interessiert mich nicht<br />

Zu viel Arbeit/ zu stressig 20% 12% Keine Zeit<br />

Erreichen sowieso nichts 16% 11% Zu viel Arbeit/ zu stressig<br />

Traue ich mir nicht zu 15% 10% Man versäumt Fachunterricht<br />

Macht keinen Spaß/ interessiert mich nicht 12% 8% Erreichen sowieso nichts<br />

Man versäumt Fachunterricht 11% 6% Traue ich mir nicht zu<br />

Will mich nicht für andere einsetzen 2% 2% Verlasse die Schule<br />

Will meine Probleme alleine lösen 1% 2% kann mich nicht für andere einsetzen<br />

Die Gründe, warum man nicht mitarbeiten will sind ähnlich den genannten Gründen<br />

in 1998. Jedoch hat sich die Rangfolge der Häufigkeiten etwas verschoben. Die<br />

Mehrheit der befragten Schüler/innen sagt heute aus: "Es macht keinen<br />

Spaß/interessiert mich nicht". Diese Antwort wird von 40 Prozent aller Teilnehmer<br />

genannt. Danach folgen "keine Zeit" (12%), " zuviel Arbeit" (11%), "versäume Fachunterricht"<br />

(10%), "erreichen sowieso nichts" (7%), "traue ich mir nicht zu" (6%) und<br />

"weiß nicht, was die machen" (5%).<br />

"Glaubst du, dass durch die Arbeit der SV eure Wünsche und Bedürfnisse von der<br />

Schulleitung berücksichtigt werden?" Während in 1998 die Mehrheit hier noch skeptisch<br />

war: 51 Prozent sagten "nein", 45 Prozent vergaben ein "ja", hat sich in 2004<br />

das Ergebnis zugunsten der SV-Arbeit umgekehrt: 52 Prozent sagen "ja", 45 Prozent<br />

sehen dies eher skeptisch. Mit "vielleicht" antworten 3 Prozent der Schüler/innen. Wir<br />

fragten auch nach, woran es liegen könne, dass die Bedürfnisse nicht berücksichtigt<br />

werden – an den Leuten, die zur Zeit in der SV arbeiten oder an der Schulleitung? 52<br />

Prozent geben der Schulleitung die Schuld (1998: 60%), 34 Prozent sehen den<br />

Grund in der Zusammensetzung der SV (1998: 25%), 8 Prozent in beidem (1998:<br />

14%). Zusätzliche Antwort: "fehlende Gelder" (1 Nennung). Zwar wird nach wie vor<br />

die Schulleitung als Hauptschuldiger betrachtet, wenn Bedürfnisse der Schüler/innen<br />

nicht berücksichtigt werden, dennoch ist der Anteil derer, die die Zusammensetzung<br />

der SV dafür verantwortlich machen, gestiegen, der Anteil der Angabe "Schulleitung"<br />

um 12 Prozent gesunken.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 53<br />

16. Das soziale Leben an der Schule<br />

Dieses Kapitel betrifft das Miteinander-Umgehen der verschiedenen Gruppen der<br />

Schule (Lehrer, Schüler, Eltern), aber auch die Art der Behandlung von Problemgruppen<br />

und Problembereichen.<br />

Rückzug in soz. Isolation 2004<br />

Angaben in Prozent<br />

Lehrer: Werden Sie im Schulalltag mit folgenden Problemen konfrontiert?<br />

Gewalt 2004<br />

1998<br />

Alkohol 2004<br />

1998<br />

Drogen 2004<br />

1998<br />

Diebstahl 2004<br />

1998<br />

Erpressung 2004<br />

1998<br />

1998<br />

Sonstiges 2004<br />

1998<br />

4,9<br />

2,4<br />

2,4<br />

7,1<br />

7,1<br />

2,0<br />

4,9<br />

9,5<br />

14,3<br />

14,0<br />

16,7<br />

28,6<br />

19,5<br />

40,5<br />

31,7<br />

52,4<br />

Wir fragten zum letztgenannten Komplex die Lehrer, ob sie in ihrem Schulalltag mit<br />

bestimmten Problemen konfrontiert werden. Gewaltprobleme und der Rückzug in soziale<br />

Isolation scheinen an erster Stelle der Probleme zu stehen, es folgen Diebstahl,<br />

Erpressung, Alkohol und Drogen. Das Drogenproblem scheint noch die geringste<br />

Rolle für das Gros der Lehrer zu spielen, sagen doch über zwei Drittel aus, sie hätten<br />

noch nie damit zu tun gehabt.<br />

17 Prozent (1998: 38%) der Lehrer sagen, sie fühlten sich mit den geschilderten<br />

Problemen allein gelassen, weitere 4 Prozent (1998: 5%) zumindest "manchmal". 78<br />

Prozent (1998: 57%), also die Mehrheit, sagen, sie fühlten sich nicht allein gelassen.<br />

Die Ergebnisse lassen hier eine eindeutige Interpretation zu. Die Anzahl der Lehrer,<br />

die sich mit oben genannten Problemen allein gelassen fühlen ist um die Hälfte zurückgegangen.<br />

Im Gegenzug steigt der Anteil derer, die sich gut unterstützt fühlen<br />

um fast 20 Prozentpunkte. Daraus kann man schließen, dass die Schulleitung einen<br />

erfolgreichen Weg gefunden hat, die Lehrer beim Umgang mit oben genannten Problemen<br />

zu unterstützen. Einen Beitrag dazu könnte die Streitschlichtergruppe leisten,<br />

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36,6<br />

40,5<br />

64,3<br />

40,5<br />

66,7<br />

71,4<br />

83,3<br />

immer häufig selten nie<br />

70,7<br />

81,0<br />

83,3<br />

69,0<br />

56,1<br />

59,5<br />

59,5<br />

63,4<br />

59,5<br />

45,2<br />

28,6<br />

23,8<br />

14,3<br />

9,5<br />

9,8<br />

2,4


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 54<br />

die es in 1998 noch nicht gab. Das bestätigt sich dadurch, dass 93 Prozent der<br />

Lehrer die Streitschlichtergruppe mit sehr wichtig bzw. wichtig bewerten.<br />

Wir fragten weiter: "Falls solche Probleme existent sind, sollte durch die Schule darauf<br />

in stärkerem Maße reagiert werden?" Dies bejahen 83 Prozent (1998: 92%) der<br />

Antwortenden, 17 Prozent (1998: 8%) sagen "nein". Auch diese Ergebnisse scheinen<br />

die verbesserte Unterstützung der Lehrer seitens der Schulleitung mit Schülerproblemen,<br />

wie Gewalt, Alkohol, Drogen, Diebstahl, Erpressung, Ausgrenzung etc. zu<br />

bestätigen.<br />

Gewalt 2004<br />

Alkohol 2004<br />

1998 2,0<br />

Drogen 2004<br />

Diebstahl 2004<br />

Erpressung 2004<br />

Ausgrenzung<br />

Sonstiges 2004<br />

Angaben in Prozent<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

1998<br />

5,4<br />

7,4<br />

7,8<br />

7,6<br />

6,4<br />

5,1<br />

7,6<br />

7,8<br />

Auch die Schüler/innen wurden von uns gefragt, wie sie die oben genannten Probleme<br />

wahrnehmen: Ausgrenzung von Mitschüler/innen, Gewalt, Diebstahl und Erpressung<br />

rangieren auf den ersten Plätzen der Wahrnehmung. Dies hat sich in 2004 nicht<br />

verändert.<br />

Integrationsprobleme<br />

12,0<br />

9,1<br />

Schüler: Gibt es in der Schule folgende Probleme?<br />

11,2<br />

26,8<br />

19,9<br />

14,4<br />

10,8<br />

19,2<br />

45,7<br />

24,0<br />

45,4<br />

61,3<br />

33,1<br />

41,3<br />

33,7<br />

32,8<br />

32,8<br />

34,6<br />

Wir fragten die Lehrer, inwieweit sie sich der Aufgabe, ausländische Schüler/innen zu<br />

integrieren, gewachsen fühlen. Damit war gemeint, ob sie auf die Integration hinreichend<br />

vorbereitet und unterstützt wurden. 69 Prozent (1998: 41%) der Lehrer/innen<br />

antworten mit "ja", 31 Prozent (1998: 59%) mit "nein". Während in 1998 die Mehrheit<br />

der befragten Lehrer sich nicht ausreichend unterstützt fühlte, antworten heute Drei-<br />

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36,6<br />

43,9<br />

immer häufig selten nie<br />

44,1<br />

36,4<br />

44,7<br />

48,0<br />

48,8<br />

41,5<br />

24,7<br />

44,4<br />

45,1<br />

45,1<br />

46,4<br />

42,0<br />

19,9<br />

37,1<br />

31,9<br />

24,1<br />

8,6<br />

16,0<br />

19,0<br />

11,5<br />

11,8<br />

34,1<br />

7,0<br />

9,8<br />

8,6


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 55<br />

viertel mit "ja". Hingegen ist der Anteil derer, die sich nicht ausreichend unterstützt<br />

fühlen um fast 20 Prozent gesunken. Diese Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung<br />

zu, dass auch hier die Schulleitung deutlich mehr Maßnahmen ergreift, um die Lehrer<br />

in ihrer Arbeit mit ausländischen Schüler/innen und Aussiedlern erfolgreich zu unterstützen.<br />

Während in 1998 nur ein Drittel der Lehrer/innen sich der Integration junger Aussiedler<br />

gewachsen fühlt, steigt deren Anteil in 2004 auf 66 Prozent.<br />

"Was du schon immer mal sagen wolltest"<br />

So lauteten drei Rubriken am Ende des Schüler/innen-Fragebogens, in denen eingetragen<br />

werden konnte, was man der Schulleitung, den Lehrer(inne)n und den Mitschüler(inne)n<br />

gern "mitgeben" möchte. Wir haben die einzelnen Angaben Kategorien<br />

zugeordnet, sie auf diese Weise verdichtet und nach Häufigkeit der Nennung<br />

sortiert.<br />

Anmerkungen zur Schulleitung<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=393) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=334)<br />

Sollen sich mehr um Schüler kümmern 71 111 Gutes Schulleitungsteam/ haben viel Verständnis<br />

Gutes Schulleitungsteam/ haben viel Ver- 67 58 Verbesserung von Schulgebäuständnisde/Schulhof/Räumen<br />

Verbesserung von Schulgebäude/Schulhof/Räumen<br />

56 37 'Schimpfwörter'<br />

'Schimpfwörter'7 34 24 Sollen sich mehr um Schüler kümmern<br />

'Personelles' 8 31 17 Sollen freundlicher sein<br />

Geld wird für unnötige Dinge ausgegeben/ 24 17 'Personelles'<br />

brauchen mehr Geld<br />

Kritik an Sekretärin 13 15 Zu viele Stunden<br />

Zu viele Stunden 12 13 Lob für den Schulleiter<br />

Alte Lehrer entlassen/junge einstellen 9 5 Mehr Veranstaltungen<br />

Rauchen soll offiziell erlaubt werden 9 5 Alte Lehrer entlassen/junge einstellen<br />

Mehr Lehrer und Stunden 8 4 Mehr Freundlichkeit<br />

Sollen freundlicher sein 8 3 Sollen sich um Gewalt an der Schule kümmern<br />

Öffentliches Telefon fehlt 5 3 Geld wird für unnötige Dinge ausgegeben/<br />

brauchen mehr Geld<br />

Sollen sich nicht so aufspielen 5 3 Sollen strenger sein<br />

Nicht gleich Briefe nach Hause schicken 5 2 Vertretungsplan soll ausgehangen werden<br />

Soll dafür sorgen, dass die Kleinen den Bus 4 2 Rauchen soll offiziell erlaubt werden<br />

kriegen<br />

'negative Äußerungen gegenüber Ausländern' 4 2 Mehr Klassenfahrten<br />

Im Herbst/Winter Heizung anstellen 4 2 Aussagen über/an den Schulleiter<br />

'Kritik an bestimmten Lehrern' ³ 4 2 Soll fair sein<br />

Sollen sich mehr um Sauberkeit kümmern 3 2 Mehr Ferien<br />

Sollen sich um Gewalt an der Schule küm- 3 2 Wandertag mit der ganzen Schule<br />

7 Hierbei handelt es sich um die bloße Nennung von Schimpfwörtern aller Art.<br />

8 Aussagen, die konkrete Namensnennungen beinhalten.<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 56<br />

mern<br />

Vertretungsplan soll ausgehangen werden 3 1 Weniger Stunden<br />

Mehr Wandertage 3 1 Bei Durchsagen nicht lügen<br />

Weniger Durchsagen während des Unterrichts<br />

2 1 Die Schule ist gut<br />

Kiosk zu teuer 2 1 Kritik an Sekretärin<br />

Leere Versprechungen, ändert sich nichts 2 1 'Kritik an bestimmten Lehrern'<br />

Die Großen sollen den Kleinen keine Drogen 1 1 Sich beim Schulminister für die GSG einsetzen<br />

andrehen<br />

'Petze' 1 1 Leere Versprechungen<br />

1 Konferenz zwischen Schülern<br />

1 Mehr Wandertage<br />

Anmerkungen zu den Lehrern<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=531) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=513)<br />

Lehrer sollen mehr Spaß verstehen/ nicht so<br />

ernst sein<br />

97 80 'Schimpfwörter'<br />

Weniger Hausaufgaben 88 79 Sind in Ordnung/ Lob<br />

'Kritik an bestimmten Lehrern' 70 64 Sollen gerechter sein<br />

'Schimpfwörter' 62 60 Lehrer sollten mehr mit Schüler/innen üben<br />

Sind im großen und ganzen in Ordnung 56 59 Weniger Hausaufgaben<br />

Sollen gerechter sein 35 29 Unterricht ist langweilig<br />

Respekt vor den Schülern haben 32 27 Nicht so streng sein<br />

Unterricht ist langweilig 32 19 'Kritik an bestimmten Lehrern'<br />

Sollen nicht so rumschreien 16 12 Mehr Geduld/ Sachen öfters erklären<br />

Bringen den Schülern viel bei 15 10 Anforderungen sind zu hoch<br />

Sollen mehr durchgreifen 6 9 Respekt vor den Schülern<br />

Können Stunden nicht richtig einteilen 5 8 Sollten netter sein<br />

Sind unordentlich 3 7 Sollten nicht so rumschreien<br />

Sollen mehr mit Schülern unternehmen 3 7 Sollten auch andere Meinungen gelten lassen<br />

Mehr Geduld, Sachen öfter erklären 3 7 Mehr Ausflüge<br />

Sprachlehrer sollen mehr mit Schülern üben 2 6 Sollten mehr durchgreifen<br />

Anforderungen sind zu hoch 2 3 Sollten innovativer sein<br />

Schlechte Arbeiten sollen nachgeschrieben<br />

werden<br />

2 3 Mehr Gruppenarbeit<br />

Probleme mit Fachlehrern 1 2 Sollten sich mehr um Schüler kümmern<br />

'Petze' 1 2 Sollten sich um Gewalt in den Klassen kümmern<br />

2 Nicht so viele Arbeiten schreiben<br />

2 Bessere Erklärung der Noten<br />

2 Schüler in Ruhe rauchen lassen<br />

1 Lehrer bringen den Schülern viel bei<br />

1 Sollten mehr mit Schülern unternehmen<br />

1 Können Stunden nicht richtig einteilen<br />

1 Mehr Rücksicht nehmen<br />

1 Weniger Druck ausüben<br />

1 Mehr Freude am Beruf<br />

1 Sie haben nicht immer Recht<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 57<br />

Anmerkungen zu den Mitschüler/innen<br />

Nennungen und deren Anzahl 1998 (N=402) Nennungen und deren Anzahl 2004 (N=390)<br />

Sind überwiegend nett 116 147 Sind überwiegend nett/ in Ordnung<br />

Sollen toleranter sein 63 51 'Schimpfwörter'<br />

'Schimpfwörter' 56 33 Mitschüler nerven<br />

Sollen ruhiger sein 52 31 Sollen mehr zusammenhalten<br />

Sollen mehr zusammenhalten 24 26 Sollen sich besser benehmen<br />

Sollen sich ihrem Alter entsprechend beneh- 20 25 Sollen sich nicht gegenseitig ärgern/ schlagen<br />

men<br />

Sollen freundlicher sein 15 24 Mehr Toleranz/ Akzeptanz<br />

Sollen aufhören zu rauchen 14 17 Sollen netter sein<br />

Sollen sich nicht schlagen 14 7 Sollen weniger rauchen<br />

Die Kleinen sollen auf ihrem Schulhof bleiben/ 4 3 Sollen ruhiger sein<br />

nicht so frech sein<br />

Sollen ihre Hausaufgaben machen 3 2 Manche sollten sich öfter waschen<br />

Sollen die Schule ernster nehmen 3 1 Mitschüler und Lehrer nerven<br />

Die Kleinen sollen sich benehmen 3 1 Sollen die Toiletten nicht zerstören/ beschmutzen<br />

Sollen auf Klassensprecher hören 2 1 Sollen nicht randalieren<br />

'negative Äußerungen gegenüber Ausländern' 1 1 Sollen auf Lehrer hören<br />

1 Sollen modischer sein<br />

1 Kritik an SV<br />

1 Sollen keine Drogen nehmen<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 58<br />

17. Die Ausstattung der Schule, Zustand und Räumlichkeiten<br />

Wie schon in 1998 interessierte uns, wie die Schüler/innen, Eltern und Ehemaligen<br />

die Ausstattung der Schule empfinden. Die "Ja"-Antworten auf die Frage "Ist die <strong>Gesamtschule</strong><br />

<strong>Geistal</strong> gut ausgestattet mit ..." findet man in nachstehender Grafik. Was<br />

den Grad an Übereinstimmung zwischen den Gruppen angeht, ist folgendes festzustellen:<br />

Schüler/innen und Ehemalige weisen das höchste Maß an Übereinstimmung<br />

auf, was nicht verwun-<br />

1998: Ist die Schule gut ausgestattet mit ... ?<br />

derlich ist, wenn man bedenkt,<br />

dass die Ehemali-<br />

Videorecordern<br />

20,0<br />

42<br />

47,0<br />

gen z.T. vor nicht allzu<br />

langer Zeit die Schule<br />

49<br />

erst verlassen haben.<br />

Lehrmaterialien<br />

Computern<br />

Turngeräten<br />

Fachräumen<br />

Musikinstrumenten<br />

23,0<br />

24<br />

24,0<br />

29,0<br />

37<br />

46,0<br />

44,0<br />

45,0<br />

48,0<br />

Schüler Eltern Ehemalige Angaben in Prozent<br />

52,0<br />

60,0<br />

71,0<br />

75<br />

78<br />

Dass von den Eltern eine<br />

geringere Zahl an "Ja"-<br />

Aussagen kommt, hängt<br />

mit der häufigeren Vergabe<br />

von "weiß nicht"<br />

zusammen – sie sind<br />

z.T. mit der Beurteilung<br />

der Ausstattungssituation<br />

an der Schule überfordert.<br />

Die Schüler/innen geben auch Auskunft über zusätzlich gewünschte Ausstattung. Bei<br />

den nachstehend aufgeführten Häufigkeiten (in absoluten Zahlen) stehen bei Antworten,<br />

die auch in 1998 gegeben wurden, deren Häufigkeit an zweiter Stelle in der<br />

Klammer. Am häufigsten<br />

werden Computer genannt<br />

(93x/136x), Sportgeräte, -<br />

2004: Ist die Schule gut ausgestattet mit ... ?<br />

platz und Hilfsmittel folgen<br />

52,5<br />

(75x/52x), Videorecorder/<br />

Videorecordern<br />

28,9<br />

53,0<br />

DVD wünschen 68 Schüler/<br />

innen, 52 (112) bessere Bü-<br />

Lehrmaterialien<br />

42,5<br />

37,1<br />

61,3<br />

cher und Lehrmaterialien. 46<br />

(54) wünschen sich bessere<br />

Computern<br />

44,1<br />

58,8<br />

72,3<br />

Musikinstrumente und 20<br />

Turngeräten<br />

44,8<br />

62,5<br />

(25) wünschen sich eine<br />

64,3<br />

Verbesserung bezüglich der<br />

Fachräume, weitere einzel-<br />

Fachräumen<br />

61,3<br />

45,3<br />

59,7<br />

52,5<br />

ne Antworten sind: "Kantine",<br />

"Aufenthaltsräume" sowie<br />

"Playstation".<br />

Musikinstrumenten<br />

28,9<br />

53,7<br />

Angaben in Prozent<br />

Schüler Eltern Ehemalige<br />

Das Schulgebäude stößt bei den Schüler/innen auch in der aktuellen Befragung<br />

weitgehend auf Kritik. "Wie findest du das Schulgebäude?" lautete unsere Frage. 41<br />

Prozent finden das Gebäude hässlich (1998: 63%). 33 Prozent finden das Gebäude<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 59<br />

nach wie vor schön, 49 Prozent sagen, sie fühlten sich wohl im Schulgebäude (1998:<br />

48%). Zu klein empfinden es 24 Prozent (1998: 36%), zu groß 7 Prozent (1998:<br />

14%). 23 Prozent finden, dass Räume fehlen (1998: 37%).<br />

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 60<br />

18. Was hat sich in fünf <strong>Jahre</strong>n an der Schule verändert?<br />

Eines der auffälligen Ergebnisse der aktuellen Untersuchung ist, dass bei der<br />

Kommunizierung schulischer Angebote ganz offensichtlich Erfolge zu verzeichnen<br />

sind. Zum einen bezieht sich diese Erkenntnis auf die Kommunikation innerhalb der<br />

Schulgemeinde, sie wirkt offensichtlich aber auch nach außen. Ggf. gab es auch<br />

Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, die sich positiv im Image der Schule wiederspiegeln.<br />

Die Eltern wurden gefragt: "Welche Aktivitäten unterscheidet die <strong>Geistal</strong>schule von<br />

anderen Schulen?". Hier fällt auf, dass die Eltern in 2004 mehr als dreimal so viele<br />

Angaben machen als in 1998 (in beiden Befragungen handelte es sich um eine "offene<br />

Frage", also ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten). Das damals eher enttäuschende<br />

Ergebnis mit insgesamt nur 18 Antworten wird diesmal deutlich übertroffen<br />

(62) und zeigt mehr Wissen über die schulischen Aktivitäten. Verständlich ist,<br />

dass nicht alle Eltern sich ein Urteil zutrauen, man weiß oft nicht, was andere Schulen<br />

bieten. Der Anteil derer, die den "Marktwert" der <strong>Geistal</strong>schule in dieser Frage<br />

positiv beurteilen, ist jedenfalls deutlich gestiegen.<br />

Noch gravierender ist der Unterschied zwischen 1998 und 2004, wenn man die Antworten<br />

auf die Elternfrage "Welche besonderen Aktivitäten der <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong><br />

sind ihnen bekannt?" betrachtet. In 1998 wurden insgesamt 268 Aktivitäten benannt,<br />

in 2004 jedoch 2.845 - also fast 11mal so viel. Allerdings wäre es unzulässig, hier einen<br />

direkten Vergleich anstellen zu wollen, da diese Frage 1998 als "offene Frage"<br />

formuliert war, in 2004 jedoch mit 22 verschiedenen Antwortmöglichkeiten. Dennoch<br />

ist zu vermuten, dass nicht nur mehr Angaben gemacht wurden, weil man diesmal<br />

die Aktivitätenliste vor Augen hatte, es spricht vieles dafür, dass auch das Wissen<br />

über diese Aktivitäten gestiegen ist. Das ergibt sich auch dadurch, dass die Angaben<br />

der Liste nicht systematisch "durchgekreuzt" wurden, sondern sich deutliche Differenzierungen<br />

im Bekanntheitsgrad der einzelnen Aktivitäten ergeben, zwischen 186<br />

Nennungen für die bekannteste Aktivität, und 39 für die am wenigsten bekannte.<br />

Die erfragten Image-Werte stellen das auffälligste Ergebnis der neuen Untersuchung<br />

dar: In allen befragten Gruppen an der Schule werden der GSG 2004 bessere "Noten"<br />

vergeben, als in 1998. Das bezieht sich nicht nur auf das jeweils eigene Urteil,<br />

man glaubt auch, dass die jeweils anderen Gruppen an der Schule ähnlich empfinden.<br />

Bei den Lehrern bietet sich ein differenziertes Bild. Die Zufriedenheit an der Schule<br />

allgemein ist in etwa gleich geblieben. Was den Grad an Anerkennung angeht, den<br />

sie verspüren, spielen Kollegium und Schulleitung eine positivere Rolle als in 1998,<br />

Schüler und vor allem Eltern eine deutlich negativere. Offensichtlich scheint jedoch<br />

eine geringere Anerkennung, die man seitens der Eltern und Schüler empfindet, nicht<br />

grundsätzlich am Gefühl der Zufriedenheit etwas zu verändern oder gar als Belastungsfaktor<br />

eine gewichtige Rolle zu spielen. Dies wird auch bestätigt, indem die<br />

Lehrer bezüglich der Frage nach der Wertigkeit bestimmter Aspekte "Anerkennung<br />

erlangen" und "mit den Eltern klarkommen" am Ende der Wertigkeitsskala angesie-<br />

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eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de


2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 61<br />

delt sehen. Überraschend ist nämlich, dass sich die Lehrer keiner höheren Arbeitsbelastung<br />

ausgesetzt fühlen, als in 1998. Ganz im Gegenteil: Waren es damals über 50<br />

Prozent der Lehrer, die eine zu hohe Arbeitsbelastung verspürten, sind es in 2004<br />

nur noch 43 Prozent. Dieses Bild bestätigt sich, wenn man einzelne Belastungsfaktoren<br />

in ihrer Bewertung durch die Lehrer betrachtet. Hier haben sich offensichtlich die<br />

Bedingungen bei einzelnen Faktoren leicht verbessert. Bezüglich anderer Faktoren<br />

ist die Belastung gestiegen, allerdings ist auch hier festzuhalten, dass dies<br />

offensichtlich nicht den Grad an allgemeiner Zufriedenheit tangiert. Es scheint ja<br />

auch plausibel zu sein, dass verstärkte Nachmittagsangebote in der Schule<br />

einerseits zu erhöhter persönlicher Belastung führen, andererseits aber als<br />

befriedigend im Sinne der Bedarfserfüllung und der pädagogischen Sinnhaftigkeit<br />

angesehen werden.<br />

Wichtiger scheint sicherlich zu sein, wie sich die Problemlösungsstrukturen an der<br />

Schule entwickeln. Dazu ist es interessant, sich die Ergebnisse zur Frage zu betrachten<br />

"Fühlen Sie sich (beim Umgang mit bestimmten Problemen) allein gelassen?".<br />

Darauf antwortete 1998 zwar schon eine Mehrheit (57%) mit "nein", in 2004 sind es<br />

aber deutlich mehr, nämlich 78 Prozent.<br />

Bezüglich der Integration ausländischer Schüler sagten 1998 immerhin bereits 41<br />

Prozent der Lehrer aus, dass sie sich entsprechend vorbereitet und unterstützt fühlten,<br />

in der aktuellen Befragung sind es sogar 69 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei<br />

der Unterstützung von Aussiedler-Schülern.<br />

Bezüglich der Eltern fällt auf, dass sie die Lehrer weniger stark kritisieren, als sie es<br />

noch 1998 taten. Dennoch gilt umgekehrt, dass die Lehrer sinkende Anerkennung<br />

seitens der Eltern verspüren.<br />

Deutlich wird, dass Nachmittagsangebote von den Eltern stark unterstützt werden.<br />

Dies gilt unabhängig vom Status der Eltern, etwa bezogen auf die Berufstätigkeit.<br />

Ähnlich bedeutend ist das Praktikum: Insgesamt wird ausgesagt, dass die Schule<br />

stärker berufsvorbereitend tätig sein soll, Projekte wie Hauruck sind dabei sinnvoll.<br />

Dem Praktikum wird eine größere Bedeutung beigemessen als noch in 1998. Diese<br />

Tendenz unterstützen auch die befragten Unternehmer: Die Schule solle stärker auf<br />

das <strong>später</strong>e Berufsleben vorbereiten, wird dort gewünscht.<br />

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