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Fünf Jahre später ... - Gesamtschule Geistal

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2. Befragung <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Geistal</strong> 20<br />

Keine Veränderung zeigt die aktuelle Befragung hinsichtlich der Beurteilung der<br />

Schulbildung. Die Befragten äußern sich zu großen Teilen kritisch über das mitgebrachte<br />

Schulwissen der Auszubildenden. Es mangele an Schulbildung allgemein,<br />

insbesondere seien schlechte Deutsch- und Mathematik-Kenntnisse feststellbar, die<br />

Rechtschreibe-Sicherheit sei äußerst schlecht. In einigen Fällen wurde das Sozialverhalten<br />

kritisiert (schlechte Umgangsformen der Auszubildenden, fehlende Disziplin<br />

etc.). Ein Gesprächspartner bemerkte, dass heutzutage im vorbereitenden Unterricht<br />

der Wert einer Ausbildung nicht hinreichend vermittelt würde. Übereinstimmend<br />

wurde aber hinzugefügt, dass dies heute ein allgemeines Problem sei, es beträfe<br />

Abgänger aller Schulen. Man habe auch die Einstellung, dass man das nicht immer<br />

der Schule und deren Ausbildung/Erziehung vorwerfen könne, viele Probleme seien<br />

in der Persönlichkeit der Einzelnen begründet und lägen zudem in der Verantwortung<br />

der Eltern.<br />

Die Einstellungskriterien für die Ausbildung sind nach wie vor breit gefächert und<br />

sehr unterschiedlich, sie umfassen die ganze Bandbreite an Möglichkeiten von Anforderungen<br />

an handwerkliche Berufe (mit Hauptschul-/Realschulabschluss) bis zu<br />

gehobenen Verwaltungstätigkeiten mit der Voraussetzung eines guten Abiturabschlusses.<br />

Kriterien im Einzelnen: Rechtschreibung, Deutsch, Mathe, Motivation,<br />

räumliches Vorstellungsvermögen, Leistungsbereitschaft, Kreativität, Kommunikations-<br />

und Teamfähigkeit .<br />

Die Frage nach der Kritikfähigkeit als soziale Kompetenz der Auszubildenden bzw.<br />

Praktikanten wurde zum überwiegenden Teil positiv beantwortet. Die Mehrheit der<br />

Azubis könne sowohl mit Konflikten umgehen, als auch selbst Kritik äußern. Weiterhin<br />

wurde positiv angemerkt, dass die meisten Auszubildenden Kritik annehmen und<br />

daraus lernen.<br />

Die Frage, ob Schule ausreichend auf die Ausbildung vorbereitete, wurde sehr unterschiedlich<br />

beantwortet. 32 Prozent der Gesprächspartner finden, dass Schule nicht<br />

genügend Vorbereitung auf die Ausbildung leiste. Ein Unternehmer bemerke dies<br />

daran, dass die Auszubildenden mit falschen Erwartungen in die Lehre gingen und<br />

<strong>später</strong> enttäuscht seien. Ca. 30 Prozent der Befragten beurteilten die schulische<br />

Vorbereitung als gut, ohne dies jedoch genauer erläutern zu können.<br />

Einige der Gesprächspartner hoben die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Gesamtschule</strong><br />

<strong>Geistal</strong> hervor und lobten die gute Zusammenarbeit mit Industrie und Handel, die sie<br />

von anderen Schulen abhebe.<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Auskunftsbereitschaft der angerufenen<br />

Wirtschaftsunternehmen gegenüber der ersten Befragung zurückgeblieben ist. Möglicherweise<br />

ist dies auf die zum Zeitpunkt unserer Befragung in den Medien geführte<br />

Debatte über die Einführung einer Ausbildungsabgabe zurück zu führen. Ggf. war<br />

der eine oder andere Befragte deshalb unsicher, was denn eine telefonische Auskunft<br />

über das Ausbildungsverhalten des Betriebes an möglichen Konsequenzen<br />

nach sich ziehen könnte.<br />

© Büro für Sozialforschung, 2004, Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel, � 0561-103085 u. 103086, Fax: 12667<br />

eMail: wolfgang.rudolph@bfs-kassel.de

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