Nr. 8 (III-2014) - Osnabrücker Wissen
Nr. 8 (III-2014) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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Kirchenburganlage ist in den bereits kurz<br />
erwähnten Aufzeichnungen des Ankumer<br />
Pfarrers Brickwedde aus dem Jahre<br />
1656 überliefert. Aus den Aufzeichnungen<br />
geht die Bebauung des Kirchhofs hervor.<br />
So soll an der Nordseite ein Speicher<br />
gestanden haben, der als Schule genutzt<br />
wurde. Mitten auf dem Kirchhof standen<br />
zwei als „Hütten“ bezeichnete Bauten.<br />
Neben weiteren Speichern und Gebäuden<br />
ist auch die Rede von zwei Steinwerken,<br />
die dem Meyer zu Westerholte und dem<br />
Schulten zu Rüssel gehörten. Schließlich<br />
werden drei Kirchhofspforten erwähnt,<br />
von denen die hohe und die untere Pforte<br />
bewohnt waren, die mittlere sei der Kirchenarbeit<br />
vorbehalten.<br />
WELCHE ORTE<br />
KONKURRIERTEN MIT ANKUM?<br />
Wenn Ankum bis ins Hochmittelalter<br />
hinein von besonderer Bedeutung war,<br />
muss man sich fragen, warum der Ort<br />
dann nicht auch, wie beispielsweise Osnabrück,<br />
den Sprung zur Stadt geschafft hat.<br />
Als wesentlicher Faktor muss eine Verlegung<br />
der Handelsrouten - bedingt durch<br />
eine Neuordnung der machtpolitischen<br />
Verhältnisse - angesehen werden. Zum<br />
einen wurde im Jahre 1344 in Fürstenau<br />
der Grundstein für das Schloss gelegt, der<br />
zukünftigen Residenz der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Landesfürsten.<br />
Die Gründung der Landesburg führte<br />
zu einer Verschiebung der weltlichen<br />
Macht im <strong>Osnabrücker</strong> Nordland, so<br />
dass im Gegensatz zu Ankum, Fürstenau<br />
aufgrund dieser gesteigerten Bedeutung<br />
1642 das Stadtrecht verliehen wurde.<br />
Zum anderen führte das im Jahre 1231<br />
durch Otto von Ravensberg gegründete<br />
Zisterzienserinnen-Kloster in<br />
Bersenbrück zu einer Verschiebung<br />
der geistlichen Macht.<br />
Aufgrund dieser neuen machtpolitischen<br />
Pole im Westen und<br />
Osten, versank Ankum für die<br />
überregionalen politischen und<br />
kaufmännischen Kontakte zurück<br />
in die Bedeutungslosigkeit, nur die<br />
verkehrsgünstig gute Lage an einem<br />
Knotenpunkt vieler Routen durch<br />
das <strong>Osnabrücker</strong> Nordland erhielt<br />
die Siedlung aufrecht.<br />
Neuere und vor allem frequentiertere<br />
Straßen laufen jedoch südlich und<br />
östlich an Ankum vorbei. Die Wirren des<br />
Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) hinterließen<br />
allein in Ankum über 60 Bauernhöfe<br />
unbewohnt. Im Jahre 1817 wurde<br />
Bersenbrück neuer bürokratischer Amtssitz,<br />
so dass Ankum vollends an Einfluss<br />
im <strong>Osnabrücker</strong> Nordland verlor.<br />
Politisches Ränkespiel, Kriegsschäden<br />
und neu aufsteigende Zentren führten<br />
also dazu, dass das mittelalterlich so bedeutsame<br />
Ankum von den Entwicklungen<br />
der Neuzeit abgehängt wurde. | DL<br />
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